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JFBB hat die Gewinner des diesjährigen 27. jüdischen Filmfestivals gekürt

THE PAINTED BIRD und KINDER DER HOFFNUNG gewinnen die Hauptpreise des 27. JFBB.



Das 27. Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg (JFBB) überzeugt noch bis zum 22. August 2021 nicht nur durch seine Programm-Vielfalt, sondern auch durch großartige und exklusive Filmpremieren von außergewöhnlichen Werken, die zum Teil erst im Herbst regulär im Kino zu sehen sein werden.

Seit gestern Abend stehen die Gewinnerfilme des 27. JFBB fest, die auf dem JFBB Sommerfest in der UFA-Fabrik, einem internationalem Kulturcentrum in Berlin-Tempelhof, bekannt gegeben wurden.

Die JFBB-Spielfilm-Jury, bestehend aus Laura Cazés, Dani Levy und Yousef Sweid, zeichnete "THE PAINTED BIRD" des tschechischen Regisseurs Václav Marhoul mit dem Gershon-Klein-Spielfilmpreis aus.

Hier der beeindruckende Trailer mit Petr Kotlar, Stellan Skarsgí¥rd, Harvey Keitel und Udo Kier:



Synopsis:
Nach dem deutschen Überfall auf Polen wird ein jüdischer Junge auf einem Bauernhof versteckt. Nachdem die Bäuerin stirbt, beginnt für das Kind eine Odyssee durch kriegsversehrte Landschaften und Seelen. Mutterseelenallein, ohne Nachbarn weit und breit, macht sich der Kleine notgedrungen auf den Weg, um Hilfe zu suchen, und gerät in eine Welt voller Niedertracht, in der es offenbar jeder Mensch, dem er begegnet, auf ihn abgesehen hat.

Kompromissloses, lyrisches Arthaus-Drama über die dunklen Seiten des menschlichen Daseins nach dem Roman von Jerzy Nikodem Kosiński. Der Film feierte im letzten Jahr auf dem Filmfestival von Venedig seine Premiere und soll am 9. September 2021 in unsere Kinos kommen.


Mit einer Lobenden Erwähnung wurde "LIEBER THOMAS" von Andreas Kleinert bedacht, der erst im November 2021 in den Kinos starten wird und neben Philipp Stölzls "SCHACHNOVELLE" ebenso gestern für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Träumer, Schriftsteller, Rebell: Thomas Brasch, 1945 als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, gerät schnell mit den Autoritäten der noch jungen DDR aneinander. Mit seinem Vater, stellvertretender Kulturminister, sowieso. Sein erstes Stück wird verboten, von der Filmhochschule wird er exmatrikuliert, dann werden die Proteste gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen in der ČSSR erstickt. Die Biografie eines Jahrhunderts am Beispiel eines Ruhelosen, erzählt in schillerndem Schwarzweiß und mit der Mischung aus Poesie und Wut, die auch Braschs Werk ausmacht.

Beeindruckender Spielfilm über einen, dessen Lebensweg eng mit den Widersprüchen zwischen politischem Ideal, sozialistischer Realität und der Sehnsucht nach dem Hier und Jetzt verknüpft ist – und davon, daran zu zerbrechen.


Den erstmals vergebenen Gershon-Klein-Dokumentarfilmpreis sichert sich Yael Reuveny mit "KINDER DER HOFFNUNG", während "SCHOCKEN" von Noemi Schory lobend erwähnt wird.

Synopsis:
In "KINDER DER HOFFNUNG" posieren 32 Kinder einer israelischen Schulklasse 1988 für ein Foto. Als sich ihre Wege trennen, sind sie voller Hoffnung auf Frieden. In Super-8-Aufnahmen aus der Kindheit und pointierten Kurzporträts ihrer damaligen Mitschülerinnen und Mitschüler reflektiert die in Berlin lebende Filmemacherin Yael Reuveny ihr eigenes Selbstverständnis.

Der Film "SCHOCKEN – EIN DEUTSCHES LEBEN" handelt vom 1877 geborenen Schriftsteller, Verleger und Kaufmann Salman Schocken, der eine der größten Kaufhausketten Deutschlands aufbaute. Doch seine Interessen reichten weiter: Er gründete einen Verlag und kaufte nach seiner Emigration nach Palästina die Zeitung Ha‘aretz. Noemi Schorys Dokumentarfilm zeichnet das Leben dieses ungewöhnlichen Intellektuellen nach.


Der Preis für den interkulturellen Dialog ging an "ENDPHASE" von Hans Hochstöger. Den Preis zur Förderung des filmischen Nachwuchses gewinnt die Filmemacherin Sharon Ryba-Kahn für "DISPLACED".

Sowohl "ENDPHASE", einer der letzten Filme, der mit Zeitzeugen über die Verbrechen des Naziregimes gedreht wurde und von einem Dorf in Österreich handelt in dem 228 jüdische Frauen, Kinder und Männer ermordet wurden, als auch "DISPLACED" sind noch bis Ende August per VoD auf jfbb.info im Stream verfügbar.

"DISPLACED" entstand an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und handelt von Sharon, einer Jüdin und Angehörigen der dritten Generation von Überlebenden der Shoah.

Hier der Trailer der Doku, die in Nordamerika auf dem Miami Jewish Film Festival 2021 ihre Premiere feierte:



Synopsis:
Als sich nach sieben Jahren Funkstille der Vater bei Sharon meldet, hinterfragt sie das schwierige Familienverhältnis. Dabei kommen auch Fragen an ihr nicht-jüdisches Umfeld und den Umgang mit der gemeinsamen Vergangenheit auf den Tisch. Diskursfreudiger Dokumentarfilm, der unbequeme Fragen offen ausspricht.

"In 'DISPLACED' wollte ich mich mit meiner Beziehung zu Deutschland auseinandersetzen und die Familiengeschichte meines Vaters bot mir den Rahmen dafür. Der Film war für mich eine Chance, mich intensiv damit auseinanderzusetzen. Ich wusste schon immer, dass die Kluft zwischen dem jüdischen und dem nicht-jüdischen Diskurs enorm ist", so die junge Filmemacherin Sharon Ryba-Kahn.


„Mit den Auszeichnungen wird die Aufmerksamkeit für jüdisches Filmschaffen und jüdische Blickwinkel auf Geschichte, Gegenwart und Zukunft erhöht“, kommentierte JFBB-Programmdirektor Bernd Buder die Verleihung der Preise.

Am Abschluss-Wochenende des Festivals warten noch einige Höhepunkte auf das Publikum: Mit dem bunten Kurzfilmprogramm "NOSH NOSH" stellt das JFBB dem Publikum ganz unterschiedliche Eindrücke aus dem jüdischen Alltag vor, zwischen Komödie und Exil, zwischen Israel, der Türkei und Sachsen-Anhalt.

Mit "ENTANGLED" wird zudem die wahrscheinlich erste Aufführung eines Films einer ultra-orthodoxen Regisseurin in Deutschland präsentiert. Dina Perlsteins Politthriller läuft im Rahmen des Schwerpunkts „Hinter die Kulissen“.

Am Sonntag, 22.08.2021, dem JFBB-Abschlusstag, wird in Zusammenarbeit mit dem Seret International Film Festival im Jüdischen Museum Berlin die Attraktivität von Filmen und Serien reflektiert, die im orthodoxen Milieu spielen oder für orthodoxe Communities produziert werden. Dabei nehmen vor allem Filmemacherinnen eine wichtige Rolle ein, die ihre Filmformate für ein weibliches Publikum produzieren.

Link: jfbb.info

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