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Sundance-Festival nur Online - Berlinale vorerst weiterhin nur physisch geplant

Ursprünglich war das Sundance Independent Filmfestival nur für geimpfte geplant gewesen, doch mit der Omikron Variante kam das physische Aus.



Das Sundance-Filmfestival im US-Staat Utah wird wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus kurzfristig ins Internet verlegt. Die ursprünglich geplante Hybrid-Veranstaltung mit Tausenden ausschließlich geimpften Teilnehmern vor Ort müsse wegen der Pandemie abgesagt werden, teilten die Veranstalter um Festival-Direktorin Tabitha Jackson mit.

Das seit 1985 laufende Festival für unabhängig produzierte Filme soll vom 20. - 30. Januar 2022 stattfinden. Üblicherweise pilgern jedes Jahr Zehntausende Filmfans zu dem von Hollywood-Star Robert Redford gegründeten Festival in die Wintersportorte Park City und Salt Lake City.

Bereits im letzten Jahr fand das Festival größtenteils virtuell statt. 2022 sollten aber wieder Filme vor Publikum gezeigt werden. Teilnehmer beim größten US-Filmfest für unabhängige Produktionen hätten aber eine Booster-Impfung vorweisen müssen. Zudem sollten wie in Berlin zur Berlinale Maskenpflicht und andere Hygieneregeln gelten.

Nun können die programmierten 82 Spielfilme aus 28 Ländern nur noch online in den USA gezeigt werden. Am ersten
Tag feiert unter anderem "The Princess" über Prinzessin Diana Premiere und Dakota Johnson stellt in "Am I OK?" eine Frau vor, die ihre Sexualität entdeckt.

"Call Jane" mit Sigourney Weaver und Elizabeth Banks dreht sich um heimliche Abtreibungen in den 1960ern. Auch Eva Longoria, Emma Thompson, John Boyega und Jesse Eisenberg wollen ihre Independent-Filme präsentieren.

Link: www.sundance.org

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Berlinale gibt Hoffnung auf physisch stattfindendes Festival noch nicht auf.


Während Karl Lauterbach weiterhin steigende Corona-Infektionszahlen bis Mitte Februar wegen der Omikron-Variante befürchtet, gibt das Berlinale Führungsteam um Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian die Hoffnung auf physisch stattfindendes Festival noch nicht auf.

Seit einer Woche beteuern die 72. Internationalen Filmfestspiele von Berlin das Festival vom 10. - 20. Februar 2022 in Präsenz stattfinden zu lassen, wenn auch pandemiebedingt verkürzt und mit reduzierten Kapazitäten.

Deshalb soll die Verkündung der Preise bereits am 16. Februar 2022 erfolgen, sodass der sogenannte Publikumstag bis zum 20. Februar 2022 auf vier Tage ohne Stars und Medienvertreter ausgedehnt werden kann.

Im Vergleich zur letzten vor-pandemischen Ausgabe werden zudem deutlich weniger Filme zu sehen sein: Insgesamt 256 Kurz- und Langfilme sind diesmal ausgewählt worden. 2020 waren es noch rund hundert Filme mehr. Ins Rennen um die Bären werden 18 Filme aus 15 Ländern gehen, davon sind 17 Weltpremieren. Allein "Call Jane", das Regiedebüt der gefeierten US-amerikanischen Drehbuchautorin Phyllis Nagys (»Carol«), wird zuerst in »Sundance« zu sehen sein. Nagys historisches Abtreibungsdrama ist einer von insgesamt sieben Filmen von Frauen.

Sollten widererwarten die Krankenhäuser wegen Personal- und Bettenengpässe den Notstand ausrufen müssen, ist ein Lockdown allerdings kurzfristig nicht auszuschließen, auch zum Leidwesen der gebeutelten Kultureinrichtungen zu denen auch die Filmtheater gehören.

Zuletzt waren auch alle Nachbarländer von Deutschland zu Hochrisikogebieten erklärt worden. Ab nächster Woche hat Großbritannien allerdings die Pandemie sowie die Maskenpflicht für beendet erklärt, da dort die Inzidenzzahlen wieder stark sinken.

In Berlin ist genau das Gegenteil der Fall. Kein anderes deutsches Bundesland hat derart hohe Inzidenzzahlen mit Werten um 1500 wie Berlin-Mitte und Berlin Neukölln.

Man muss das Leitungsduo der Berlinale für seine Pokerfaces bewundern, die keine Schlüsse darauf zulassen, für wie realistisch sie die physische Durchführung ihrer dritten Berlinale halten, schreibt der Tagesspiegel. Es wird nicht einmal erwähnt, ob es gegebenenfalls wieder ein Sommer-Special der Berlinale als Alternative geben könnte. Schade eigentlich, denn die Berliner Philharmoniker planen bereits im Sommer 2022 die mehr als 20.000 Personen fassende Waldbühne zu bespielen.

Könnte dies nicht auch eine Option für die Berlinale sein? Die erste Berlinale in den 1950er Jahren fand genau dort vor sogar 25.000 Besuchern statt. Weitere Spielstätten waren damals der Titania Palast in Berlin-Steglitz, der erstmals als neue Spielstätte in 2022 dem Berliner Publikum wieder für Vorführungen der Berlinale zur Verfügung stehen soll. Als Ersatz für den Friedrichstattpalast, in dem diesmal unter anderem eine Stummfilm-Retrospektive mit Live-Konzertbegleitung sowie die Berlinale Galavorführungen stattfinden, sind die Kinos im Gebäude des ehemaligen Titania Palastes jedoch nicht vorgesehen.

Erste Pressevorführungen der Nebensektionen finden zur Zeit ebenfalls wie zuvor wieder in den Kinos am Potsdamer Platz statt. Stark besucht sind diese derweil noch nicht, denn die Corona-Auflagen mit tagesaktuellen Tests scheinen einige Pressevertreten von einem Besuch abzuhalten.

Das könnte sich nach der Verkündung des imposant klingenden Programms jedoch bald ändern, denn der neue Film des Regisseurs Andreas Dresen wird ins Rennen um den Goldenen Bären der Berlinale gehen. "Rabiye Kurnaz gegen George W.Bush" erzählt, wie die Mutter des Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz um dessen Freilassung kämpft. Meltem Kaptan gibt als Rabiye Kurnaz ihr Filmdebüt, Alexander Scheer spielt den Anwalt, der mit ihr bis vor das US-Verfassungsgericht geht.

Unter den 18 Titel, die im diesjährigen Wettbewerb laufen, wie der künstlerische Leiter Carlo Chatrian per Livestream gestern aus Berlin bekanntgab, gehören auch der neue Film der deutschen Regisseurin Nicolette Krebitz: "AEIOU - Das schnelle Alphabet der Liebe" und die neue Produktion des Österreichers Ulrich Seidl: "Rimini".

Das Wettbewerbsprogramm ergänzen die Berlinale-Stammgäste und -Preisträger Denis Côté, Hong Sang-soo und Paolo Taviani, letzter seit dem Tod seines Bruders Vittorio erstmalig allein im Regiestuhl. Hinzukommen ein Liebesdrama von Claire Denis, die wieder Juliette Binoche für die Hauptrolle gewinnen konnte, der lang erwartete neue Film der Schweizerin Ursula Meier sowie die zweite Spielfilmarbeit der katalanischen Regisseurin Carla Simón, der mit »Fridas Sommer« 2017 in der Sektion Generation ein Überraschungserfolg gelang.

In der 2020 neu geschaffenen Sektion »Encounters«, die experimentellere Arbeiten umfassen soll, zeigt diesmal etablierte Filmschaffende wie Bertrand Bonello und Peter Strickland mit neuen Filmen.

Das komplette Programm soll ab 1. Februar 2022 druckreif sein und dann wieder überall ausliegen.

Link: www.berlinale.de
Quellen: Tagespiegel | Spiegel | ARD | Berlinale

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