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Short of the Week - A New Kind of Festival

Bereits seit 2007 bittet YouTube die Community stets neue Kurzfilme für einen Wettbewerb einzusenden, inzwischen sind auch preisgekrönte Werke darunter.



Ganz so neu wie der Titel in der Headline vermuten lässt, ist das YouTube-Festival »SHORT OF THE WEEK« nicht mehr. Bereits seit 2007 wird auf der gleichnamigen Webseite aufgerufen, eigene Kurzfilme einzureichen.

Für die Einsendungen von Kurzfilmen bis zu 40 Minuten werden immerhin 29,- $ verlangt.


Wir wurden allerdings erst jetzt darauf aufmerksam, weil YouTube mit "FAUVE" des kanadischen Filmemachers Jeremy Comte einen beachtlichen Kurzfilm frei ins Netz gestellt hat, der nicht nur 2018 auf dem Sundance Festival den Special Jury Award gewonnen hat, sondern auch in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ bei der 91. Oscarverleihung 2019 nominiert worden war und zudem weitere Preise gewonnen hat.

Hier der komplette 16 Minuten lange Clip auf dem Konkurrenzportal Vimeo.



Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat den Film sogar für die Medienbildung empfohlen und entschlüsselt auf ihrer Kinofenster-Seite den Plot ganz detailgerecht.

Synopsis:
Zwei Jungen aus der Provinz (Tyler und Benjamin) stellen sich an einem heißen Sommertag gegenseitig immer neue Herausforderungen, um ihre Kräfte und ihren Mut zu messen, stets pendelnd zwischen Freundschaft und Konkurrenz, kindlicher Unschuld und kühler Berechnung. Wer den anderen am häufigsten reinlegt, gewinnt. Doch was anfänglich ein Spiel ist, endet tragisch in einer verlassenen Kiesgrube, wo zu dieser Tages- und Jahreszeit keine Hilfe zu finden ist.

Unterstrichen wird das Spannungsfeld zwischen Jäger und Gejagten durch die Kleidung: Tylers "animalisch" nackter Oberkörper und kahlrasierter Schädel stehen visuell im Gegensatz zu Benjamins orangefarbenem T-Shirt und adrettem Haarschnitt.

Regisseur Jérémy Comte castete die etwa 10-jährigen Kinderschauspieler auf dem Land, da er Stadtkinder als zu ordentlich und adrett für den Film empfand.


Der Regisseur, der selbst im ländlichen Raum aufgewachsen ist, verknüpft das Angstbild seiner Kindheit mit Gefühlen ungebändigter Freiheit und Wildheit. Anfänglich sind die Aufnahmen noch in verwackelter Handkamera-Ästhetik, später werden sie statischer und lyrischer. Poetisch verdichtet nimmt der Alptraum im Film einen fatalen Lauf. Zum Schluss filmt die Kamera wie erstarrt die unabwendbare Katastrophe.

Die Jungen, die sich zuvor gebärdet und stark gefühlt haben, stehen am Ende den Kräften der Natur machtlos gegenüber. Der auffällige Inszenierungsstil verleiht dem Film parabelhafte Züge. Eltern, die sich in der Not um sie kümmern könnten, sind in "Fauve", was auf französisch so viel heißt wie Raubtier, aber auch "fahlgelb", wie etwa die Farbe eines Fuchses den Tyler zum Ende des Films unter Tränen vorbeihaschen sieht, gänzlich abwesend.

Einreichungen - Submission für eigene Filme, können unter nachfolgendem Link auf YouTube getätigt werden.

Link: www.shortoftheweek.com/submit/

PS - Post Scriptum:
Übrigens Aufsichtspersonen oder bereitwillige Eltern werden in Zeiten der Corona-Pandemie jetzt in den Schulen für jene Kinder gesucht, die positiv getestet wurden und nun heulend allein und hilflos auf dem Schulhof stehen.

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