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Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt Arthouse-Kinos in der Pandemie

AG Kino-Gilde begrüßt die Pläne des Medienboard Berlin-Brandenburg für eine Aufstockung ihres Kinoprogrammpreises 2021. - Außerdem Pilotprojekt für Berlins Bühnen.



Das Medienboard stellt in diesem Jahr erneut die Summe von 1,5 Millionen Euro aus 2020 für den Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg bereit.

Alle Berliner und Brandenburger Kinos, die die Bewerbungskriterien erfüllen, bekommen dadurch eine Sofortprämie von 5.000 Euro. Die Kinos, die im vergangenen Jahr für ihre exzellente Programmarbeit ausgezeichnet wurden, erhalten unter Anrechnung der Sofortprämie noch einmal die Prämie aus 2020, ohne das zuvor eine Juryauswahl erneut stattfindet.

Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender AG Kino:

"Das Medienboard Berlin-Brandenburg setzt mit der Fortführung des deutlich erhöhten Kinoprogrammpreises ein bedeutendes Signal für Filmvielfalt und Kinokultur.

Gerade in dieser herausfordernden Zeit müssen die Kinos Flagge und zeigen und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ihr Bestes geben: für ihre Nachbarschaft ebenso wie für die Siebte Kunst. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dies nicht ohne zusätzliche Hilfe möglich. Auch die klassischen Wirtschaftsförderprogramme decken das besondere Engagement nicht ab, dass die Filmkunsttheater gerade auch zwischen den beiden Lockdowns mit exzellenten Programmen bewiesen haben. Dieser Einsatz ist auch nach dem zweiten Lockdown erforderlich. Medienboard legt mit dem starken Kinoprogrammpreis den Grundstein dafür.

Dafür danken wir Kirsten Niehuus, Christian Berg und dem Aufsichtsrat des Medienboard. Wir appellieren an alle Bundesländer, dem Beispiel des Medienboard zu folgen und mit einer einfachen Antragstellung sowie einem erhöhten Budget einen Beitrag zur Sicherung der Film- und Kinovielfalt zu leisten."


Die Kinoprogrammpreisverleihung findet am 15. April 2021 online statt.

Im Frühjahr 2020 hatte das Medienboard Berlin-Brandenburg schnell auf die Pandemie reagiert:

Bereits Mitte Mai 2020 konnten Kinoprogrammprämien in einer gegenüber dem Vorjahr verdreifachten Höhe vergeben werden, insgesamt flossen 1,5 Mio. Euro an 61 Kinos aus der Hauptstadtregion. Für die von einer Jury ausgewählten Gewinnerkinos wurden die Prämien gegenüber dem Vorjahr damals verdoppelt, daneben erhielt jedes der 61 Kinos, die sich beworben hatten, per se eine Soforthilfe in Höhe von 10.000 Euro.

In diesem Jahr rechnet man beim Medienboard gegenüber dem Vorjahr mit einer deutlich erhöhten Zahl an Anträgen, weshalb - trotz gleicher Gesamtsumme - die Soforthilfe diesmal bei 5000 Euro, anstatt bei 10.000 Euro wie im Vorjahr liegt.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus kommentiert dies wie folgt:

"Ein Leben ohne Kino ist möglich ... aber sinnlos! Wir vermissen das Kino jetzt seit 129 Tagen = 3.096 Stunden am Stück, denn solange sind die Filmtheater seit dem letzten Lockdown geschlossen, und ein genaues Ende ist immer noch nicht absehbar! 1,5 Mio. Euro sollen den engagierten Kinos in unserer Region unkompliziert und direkt helfen, um die kulturell einmalige Kinovielfalt zu erhalten. Wir bedanken uns bei den Kinomacher*innen für ihr Durchhaltevermögen und ihre Kreativität in der Zwangspause! Nur Kino kann, was Kino kann!"


Über eine Öffnungsstrategie wurde bisher noch nichts verlautbart. Vor Ostern ist damit wohl nicht mehr zu rechnen, denn der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Dr. Lothar Wiehler, sieht die dritte Welle schon in vollem Gange. Die Inzidenzzahlen sind mittlerweile von knapp 60 auf fast 70 gestiegen, mit weiter steigender Tendenz, weil die ansteckendere und wohl auch tödlichere britische Corona-Variante B.1.1.7 mit gut 50 % Anteil hierzulande die Oberhand gewonnen hat.

Zwar hat die EU für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson die Zulassung genehmigt, doch zuerst sollen in den USA möglichst alle Bürger geimpft werden, bevor das Vakzin exportiert werden darf.

Nach Berichten über weitere Nebenwirkungen mit schweren Allergien sowie Gerinnungsstörungen mit tödlichem Ausgang beim Impfstoff von AstraZeneca, setzen zudem mehrere EU-Länder die Corona-Impfungen mit dieser Vakzine aus, was den Druck auf die Verfügbarkeit anderer Impfstoffe wie dem von BioNTech erhöht. Somit ist es eher unwahrscheinlich, dass die in Deutschland für April angestrebten Impfzahlen vor Mai erreicht werden, denn eine kurzfristige Produktions-Erhöhung anderer Impfstoffe ist technisch kaum möglich.

Auch Russland möchte seinen Sputnik-Impfstoff, der hierzulande noch keine Zulassung hat, vornehmlich an sogenannte sozialistische Bruderstaaten liefern und nicht nach Deutschland.



Berlins Bühnen mit Pilotprojekt.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer startet zudem mit deutlicher Verzögerung in den nächsten Wochen ein bereits seit längerer Zeit geplantes Pilotprojekt an Berlins Bühnen. Dazu wurden in einigen Theatern wie beispielsweise am Berliner Ensemble ein Großteil der Bestuhlung entfernt. Nur mit extra weitem Sitzabstand sollen testweise Vorführungen für ausgewählte Besucher aus Berlin und Brandenburg veranstaltet werden.

Mit dem Kauf eines Tickets erwirbt jeder Besucher das Recht auf einen Gratistest in einem von fünf Berliner Testzentren. Der Corona-Test darf erst ab zwölf Uhr mittags jeweils am Vorstellungstag gemacht werden und muss natürlich negativ sein.

Zu den weiteren Regeln gehören etwa ein strenges Einlassmanagement mit personalisierten Tickets, die intensive Belüftung des Zuschauersaals, Sitzabstände im Schachbrettmuster und die Verpflichtung für die Zuschauerinnen und Zuschauer, während der gesamten Vorstellung eine medizinische Schutz- oder FFP2-Maske zu tragen.

So ein Pilot ist in Deutschland einzigartig und soll u.a. die Luftverteilung im Zuschauerraum und mögliche Virenbelastung genauer erforschen, bevor weitere Lockerungen auch in anderen Institutionen wie den Kinos erfolgen können. Der Kultursenator möchte zuvor bekanntgewordene Unbedenklichkeitsstudien von Wissenschaftlern in Sälen mit modernen Klimaanlagen auch in Berliner Theatern sowie in der Oper und der Philharmonie durch praktische Tests untermauern.

Das Pilotprojekt bedeute nicht, dass damit ab sofort wieder Kulturbetrieb im größeren Maßstab möglich sei. Das ist vielmehr eine politische Entscheidung, obwohl es dringend auch geordnete Öffnungsstrategien für die Kultur brauche, die nicht ausschließlich an Inzidenzwerte gekoppelt seien. Ziel sei es Theater, Konzerthäuser und Kinos auch bei höheren Inzidenzwerten öffnen zu können, allerdings nur für Menschen mit aktuellem Coronatest.

Links: www.medienboard.de | www.agkino.de
Quellen: SteinbrennerMüller Kommunikation | Medienboard | Blickpunkt:Film | Kölnische Rundschau | Spiegel | ZDF

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