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Dystopische Aussichten - Neues Online Festival: MY DARLING QUARANTINE

32. FILMFEST DRESDEN wird September verschoben und das DOK.fest München 2020 findet nur als Online-Festival statt.



Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Bezug auf das neuartige Coronavirus hat das Dresdener Festivalteam in Abstimmung mit den Hauptförderern beschlossen, das 32. Filmfest Dresden auf den 8. bis 13. September 2020 zu verschieben.

Aber auch in Berlin wird die Lage immer schlimmer und die Anzahl der Infizierten steigt exponential. Baumärkte, die am Samstag noch nicht geschlossen hatten - wenngleich sie die Kauflustigen nur in Etappen und strikt nach Anweisung hineinließen - dürfen ab Montag auch in unserer Region nicht mehr öffnen.

Immerhin konnten wir ausgerechnet dort am frühen Nachmittag noch frisches Brot und Kuchen erstehen, während bei einem großen Lebensmitteldiscounter zwar sämtliche Kassen besetzt waren, doch die Kundschaft fehlte, denn in den Regalen herrschte teilweise gähnende Leere. So waren beispielsweise sämtliche Vitamin-, Apfel- und Orangensäfte ausverkauft.

In Dresden bedauert die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch zumindest die Verschiebung des 32. Filmfest Dresden: „Als Schirmherrin dieses besonderen Formats bin ich sehr betrübt, dass das Festival nicht vom 21.-26. April 2020 stattfinden kann. Ich danke allen, die an der Organisation des Festivals beteiligt sind und hoffe, dass wir im Spätsommer in den Genuss der Veranstaltung kommen können.“

Auch Festivalleiterin Sylke Gottlebe erklärte: „Wir bedauern sehr, dass angesichts der dramatischen Entwicklungen diese Entscheidung auch aus Verantwortungsgefühl unseren Gästen und Mitarbeiter*innen gegenüber unumgänglich ist. Uns liegt sehr am Herzen, den Filmschaffenden und ihren Werken eine öffentliche Plattform und dem Publikum die gewohnte Festivalatmosphäre zu bieten, und wir hoffen, diesen Ansprüchen mit einer Verschiebung in den September gerecht zu werden.“


Ob das Festivalprogramm im September wie geplant oder aufgrund von Terminverschiebungen eventuell mit Einschränkungen stattfindet, wird derzeit von den Festivalorganisator*innen eingehend geprüft. Informationen zu etwaigen Auswirkungen der Verschiebung auf z.B. Einreichungen, Akkreditierungen und Reiseplänen hat das Festivalteam hier zusammengestellt.

Als Reaktion auf die weltweiten Absagen von namhaften Filmfestivals ist seit Montag, den 16. März 2020, ein neues Online-Kurzfilmfestival mit dem Titel "MY DARLING QUARANTINE" an den Start gegangen, das auf der Plattform Talking Shorts (https://talkingshorts.com/) veranstaltet wird.

Initiiert von Enrico Vannucci, dem Kurzfilmberater der Internationalen Filmfestspiele von Venedig und umgesetzt von u.a. Mitarbeiter*innen des Filmfest Dresden, wurde das Festival innerhalb kürzester Zeit von Expert*innen aus aller Welt unterstützt, darunter Programmer*innen aus Cannes, Locarno, der Berlinale, dem Filmfest Dresden, dem Kurzfilm Festival Hamburg sowie Vienna Shorts aus Wien.

In jeder Woche kann das Publikum auf der Plattform Talking Shorts aus einer hochkarätigen Auswahl vorwiegend dystopischer Filme für seinen Lieblings-Kurzfilm der Woche abstimmen und über die vom MDQSFF eingerichtete GoFundMe-Seite spenden.

Hier ein Filmbeispiel by Ellen Sampson:

Ein Film über eine fast menschenleere, nahezu ausgestorben wirkende Landschaft, in der die aufgenommenen Brücken kaum noch eine Daseinsberechtigung zu haben scheinen.




50% der von den Festivalbesucher*innen gespendeten Gelder gehen an die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die weltweit tätig ist. Die anderen 50% werden Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden gespendet, die durch COVID-19 in ihrer Existenz bedroht sind.

Link: www.filmfest-dresden.de
Quelle: Noise Film PR

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Auch die 35. Ausgabe des DOK.fest München, terminiert vom 6. bis 17. Mai 2020, wird aufgrund der Corona-Krise nicht in gewohnter Form stattfinden. Eine terminliche Verschiebung des Festivals ist nicht möglich. Die Organisatoren haben daher beschlossen, das Festival online stattfinden zu lassen – als DOK.fest München@Home 2020.

Festivalleiter Daniel Sponsel: "Ein Festival lebt vom interkulturellen Austausch, von persönlichen Begegnungen vor Ort. Dieser Aspekt fällt für die Edition 2020 unersetzlich weg. Aber wir wollen mit dem Onlinefestival ein Zeichen setzen, dass die Kultur ein wichtiger Aspekt unseres gesellschaftlichen Austauschs und Zusammenhalts ist und unbedingt weiter stattfinden muss, wenn aktuell auch in anderer Form. Wir haben jetzt schon zahlreiche Zusagen von den Rechteinhaber*innen der Filme, die regulär auf dem Festival laufen sollten. Sie werden auch bei DOK.fest München@Home 2020 dabei sein.

Vor allem danken wir unseren beiden wichtigen Förderern, dem Bayerischen Digitalministerium und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dass sie uns bei diesem neuen Weg solidarisch zur Seite stehen."


Die Digitalisierung ermöglicht es, das Festival in 2020 virtuell durchzuführen. Die besonderen Umstände in diesem Jahr können dazu genutzt werden, Erfahrungen damit zu sammeln. In den kommenden Jahren kann das DOK.fest München mit digitalen Zusatzangeboten noch attraktiver und moderner gestaltet werden, um somit neue Zuschauergruppen zu erschließen.

Andererseits sinkt dadurch aber auch die Hemmschwelle, Filmfestivals vielleicht in ferner Zukunft nur noch virtuell durchzuführen, was das Ende des regulären Kinobetriebes zugunsten einer reinen Online-Auswertung beschleunigen würde, so die Meinung des BAF e.V. und seine Befürchtungen zu dystopischen Visionen.

Allerdings drosseln Online-Anbieter wie Netflix in der Corona-Krise schon jetzt vorübergehend ihre Videoqualität in Europa, sodass echte 2K- oder sogar 4K-Qualität nicht mehr übertragen wird. Weitere Drosselungen werden erwartet, wenn das Internet weltweit durch Home-Office und zusätzliche Dienste überlastet werden würde. Dann nützt auch der schönste HD- oder Ultra-HD-Fernseher zu Hause nichts mehr und alle wollen schnell wieder zurück in die Kinos, wo die Bilder nicht nur das Laufen lernten, sondern gute Qualität auf großer Leinwand bieten.

Link: www.dokfest-muenchen.de

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