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Artur "Atze" Brauner wird 100 - Astor Film Lounge widmet ihm eine Filmreihe

Start am Donnerstag in Berlin mit Karl Mays "Old Shatterhand".



Die Karl-May-Verfilmungen der CCC-Studios auf Eiswerder in Spandau bei Berlin gehörten in den 60er Jahren zu den teuersten und aufwendigsten Produktionen der damaligen Zeit. Artur "Atze" Brauner, der am 1. August 2018 seinen 100. Geburtstag feiert, ließ es sich was kosten, um deutsche Westernproduktionen ins Kino bringen zu können.

Die Astor Film Lounge am Berliner Kurfürstendamm, eines der wenigen übrig gebliebenen Filmtheater am westlichen Prachtboulevard, will Artur Brauners Geburtstag gebührend mit den Berlinern feiern.

Das einstige Astor-Kino lag allerdings eine Straßenecke weiter an der Fasanenstraße Ecke Ku'damm. In der nobel hergerichteten neuen Astor Film Lounge befand sich dagegen der UFA-Palast, der später in Filmpalast Berlin umbenannt wurde. Schräg gegenüber, im heutigen Apple Store, feierte einst die Berlinale mitten im Sommer ihre Eröffnung. Dort in dem ehemaligen Haus Wien wurden später neben der großen, feudalen und anfänglich mit Logen versehenen Filmbühne Wien sieben kleine Schachtelkinos untergebracht.

Auf der selben Seite in Richtung Gedächtniskirche wird gerade der denkmalgeschützte Gloria Palast abgerissen, denn nichts ist mehr, so wie zuvor. Gleiches Schicksal ereilte gegenüber dem Marmorhaus. Auch dort waren bis unters Dach mehrere kleine Schachtelkinos nachträglich eingebaut worden. Doch enge Sitzreihen mit schlechter Sicht sind heute nicht mehr zumutbar. Auch will angeblich keiner mehr Treppen steigen müssen, um ins Kino am Kurfürstendamm gehen zu können.

Komischerweise funktioniert genau dies aber in der neuen Mitte am Hackeschen Markt ganz vortrefflich. Um dort in die Höfe Kinos zu kommen, müssen genau fünf Stockwerke in den Hackeschen Höfen zu Fuß erklommen werden und kaum einer der jungen Leute im hippen Szenebezirk stört sich daran.

Doch zurück zum Kurfürstendamm und zu Astor Film Lounge, die weniger von jungen Menschen frequentiert wird, denn die Eintrittspreise sind hier am Ku'damm wegen der gemütlichen Lederausstattung und einem persönlichem Service, sehr viel teurer. Allerdings gibt es dafür einen von der betuchteren, älteren Kinokundschaft gern angenommenen kleinen Aperitif in Form eines Glas Sektes am Entrée, um auf Atze Brauner anstoßen zu können.

Eröffnet wird am 26. Juli 2018 um 18 Uhr mit „Old Shatterhand“ die 24-teilige Reihe von Brauners besten Produktionen. Zu der Reihe gehören neben den "Winnetou" Produktionen mit dem im Jahre 2015 in Paris verstorbenen Pierre Brice sowie dem bereits 1973 verstobenen Lex Barker alias Old Shatterhand zahlreiche weitere Produktionen von Artur Brauner auch aus jüngerer Zeit.

Man mag es zwar kaum glauben aber seine Kinostars wie Heinz Rühmann und Gerd Fröbe in dem kürzlich restaurierten Krimi "Es geschah am helllichten Tage" aus dem Jahre 1958, der in der Kinoreihe ebenso gezeigt wird wie "Das indische Grabmal" und der "Tiger von Eschnapur" (beide 1959) hat Atze Brauner alle überlebt.

Foto © BAF e.V. 2017
Im letzten Jahr konnten wir von ihm kurz ein Foto erhaschen, als er auf dem Produzentenfest im Haus der Kulturen der Welt (HKW) tief im Gespräch mit Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, versunken war.

Normalerweise bekommt man ihn kaum noch zu Gesicht. Einer seiner letzten Filme war der Oscar-nominierte Film "Hitlerjunge Salomon" aus dem Jahre 1990, der selbstverständlich ebenfalls noch einmal in der Reihe gezeigt wird, die erst am 18. November 2018 endet.

Die Filme laufen jeweils Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag immer um 18:00 Uhr. Ab September auch am Sonntag um 12:00 Uhr.



Übrigens, nachdem es vor einigen Jahren recht Still um die CCC-Studios geworden war und sogar Schließung und Verfall drohte, scheint es inzwischen in den Filmstudios Haselhorst an der Insel Eiswerder wieder aufwärts zu gehen. 2006 hatte Alice Brauner, Tochter von Artur Brauner, die Leitung übernommen. Zwischen 2013 und 2015 war die Fortführung des Unternehmens am Standort ernsthaft gefährdet gewesen und die Feier zum 70. Bestehen des 1946 gegründeten Unternehmens ebenfalls. Immerhin waren in den 1948/49 errichteten CCC-Studios weit über 500 Filme entstanden. Hier ein Trailer zur Geschichte der Ateliers:



Mittlerweile wird die neue Sat.1-Daily "ALLES ODER NICHTS" in den CCC Filmstudios gedreht. Damit folgen die Studios den aktuellen Serien-Trends, denen sich kein Studio wohl mehr entziehen kann.

Links: www.ccc-film.de | berlin.astor-filmlounge.de

ASTOR Film Lounge
Kurfürstendamm 225
10719 Berlin

Quellen: Tagesspiegel | Berliner Abendblatt | CCC-Studios


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