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Verleihung des Deutschen Filmpreises - Ehrenpreis für Hark Bohm

Die Lola-Trophäen werden heute Abend im Berliner Palais am Funkturm verliehen. - UPDATE mit den Gewinnern.



Der Regisseur, Autor und Drehbuchautor Hark Bohm wird heute, den 27. April 2018, beim Deutschen Filmpreis für seine herausragenden Verdienste geehrt.

„Als ich Ende der Sechziger von Hamburg ins Film-Mekka München kam, war der Hanseat Hark Bohm schon da – als Theoretiker, Aktivist und imposanter Gelegenheitsschauspieler. In den Siebzigern begann seine Karriere als Regisseur von wirklichen Klassikern des Jungen Deutschen Films. Darsteller – besonders auch bei Fassbinder – ist er immer geblieben. Theoretiker und Aktivist auch. Der deutsche Film und auch die Deutsche Filmakademie haben Hark Bohm als Filmemacher, als Filmlehrer und als filmpolitischem Gestalter immens viel zu verdanken“, sagte Akademie-Präsidentin Iris Berben.


Der 1939 in Hamburg geborene Hark Bohm absolvierte zunächst ein Jurastudium, wandte sich aber bereits während der anschließenden Referendarzeit dem Film zu. 1970 gründete er gemeinsam mit anderen Filmschaffenden den „Filmverlag der Autoren“ – die Keimzelle des Neuen Deutschen Films. Im selben Jahr stand er in "DER AMERIKANISCHE SOLDAT" erstmals für Rainer Werner Fassbinder vor der Kamera. Fassbinder engagierte ihn anschließend für viele weitere Filme als Darsteller – darunter "EFFI BRIEST" (1974), "ANGST ESSEN SEELE AUF" (1974), "DIE EHE DER MARIA BRAUN" (1979) und "LILI MARLEEN" (1981). Zu den rund 80 Kino- und Fernsehproduktionen, in denen Hark Bohm im Laufe der Jahrzehnte als Nebendarsteller mitgewirkte, zählen Werke seiner Regiekollegen Reinhard Hauff, Margarethe von Trotta, Alexander Kluge, Helmut Dietl, Emir Kusturica oder Andres Veiel.

1973 gibt Hark Bohm mit "TSCHETAN, DER INDIANERJUNGE" sein Debüt als Regisseur und legte damit den Grundstein für seine Regiekarriere. Untrennbar ist sein Name verbunden mit den Jugendklassikern "NORDSEE IST MORDSEE" (1976) und "MORITZ, LIEBER MORITZ" (1977) sowie mit dem vielfach preisgekrönten Drama "YASEMIN" (1988), das unter anderem den Bundesfilmpreis in Gold gewann. Auch mit gelobten Fernseharbeiten wie "VERA BRÜHNE" (2001) oder "STERNE, DIE NIE UNTERGEHEN – ATLANTC AFFAIRS" (2002) sorgte Bohm für Aufmerksamkeit.

Als Drehbuchautor verfasste er gemeinsam mit Niki Stein von 2012 bis 2015 die achteilige Serie „HITLER“ für die Ufa. Bei Fatih Akins Verfilmung des Bestsellers "TSCHICK" sowie bei dessen aktuellster Regiearbeit "AUS DEM NICHTS" fungierte er als Koautor.

Hark Bohm zählt zu den Mitbegründern des Hamburger Filmbüros und ist Mitinitiator des Filmfest Hamburg sowie des „Instituts für Theater, Musiktheater und Film“ an der Universität Hamburg, wo er bis 2005 das Institut des Aufbaustudiengangs Film leitete. Er engagierte sich von 2006 bis 2012 im Vorstand der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE und realisiert für die Akademiemitglieder bis heute die beliebten „Werkstattgespräche“ mit namhaften Filmschaffenden.

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE bestimmt hat. Der diesjährigen Kommission unter dem Vorsitz von Iris Berben (Schauspielerin und Präsidentin der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE e.V.) gehörten Alfred Holighaus (Ehrenmitglied), Klaus Keil (Ehrenmitglied), Fred Breinersdorfer (Mitglied/ Drehbuchautor), Dagmar Hirtz (Mitglied/ Regisseurin), Thomas Plenert (Mitglied/ Kameramann), Hansjörg Weißbrich (Mitglied/ Editor), Ina Weisse (Mitglied/ Schauspielerin), Willi Geike (Fördermitglied/ Produzent & Filmverleiher) und Antje Kronacher (Freundin der DFA/ Inhaberin der Künstleragentur Schlag) an.

Edin Hasanovic moderiert die Gala im Palais am Funkturm.

Die Lola-Trophäen werden am heutigen 27. April 2018 im Berliner Palais am Funkturm verliehen. Die ARD wird die Gala unter der Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) am selben Abend um 22:00 Uhr ausstrahlen. Schauspieler Edin Hasanovic (zuletzt zu sehen in "NUR GOTT KANN MICH RICHTEN" und dem preisgekrönten ARD-Drama "BRÜDER"), wird als Moderator seine Entertainer-Qualitäten unter Beweis stellen wird.

"Als ich angefragt wurde, den Deutschen Filmpreis 2018 zu moderieren, konnte ich nicht nein sagen", so Hasanovic. "Ich erinnerte mich an das Jahr 2013. Ich war selbst für den Filmpreis nominiert und kannte kaum jemanden persönlich. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich fünf Jahre später mit Iris Berben Gastgeber des Abends sein darf, hätte ich ihn sicherlich für verrückt erklärt! Heute bin ich mit 25 Jahren der jüngste Moderator des Filmpreises, was mich unheimlich stolz macht, aber auch sehr nervös. Es ist mir nämlich eine große Ehre! Ich freue mich tierisch und hoffe, dass wir den Menschen an den Bildschirmen Lust auf den deutschen Film machen können."


Edin Hasanovic, der 2014 bereits sympathisch, humorvoll und mit großer Leidenschaft die Verleihung der FIRST STEPS moderierte, erhält bei der Vergabe der Lolas in insgesamt 18 Kategorien tatkräftige Unterstützung von prominenten Laudatoren und Überraschungsgästen.

Die Künstlerische Leitung der Show liegt dieses Jahr in den Händen der deutsch-amerikanischen Autorin und Regisseurin Sherry Hormann (WÜSTENBLUME, IRREN IST MÄNNLICH, FRAUEN SIND WAS WUNDERBARES), deren Wunsch es ist, das vergangene Kinojahr mit einer emotionalen Gala zu feiern: "Eine echte Herausforderung - ja-, sitzen an dem Abend doch unterschiedlichste Fantasien zum Film im Publikum und vor dem Fernseher. Vielleicht schaffen wir an diesem Abend ein Gefühl von wir - wir in unserer Unterschiedlichkeit und gemeinsamen Liebe für den Film. Ich freue mich über einen wundervollen Reigen an Frauen und Männern und Männern und Frauen, die uns darin unterstützen - allen voran Iris und Edin - so verschieden und genau deshalb."

Die Nominierungen des Deutschen Filmpreises.

Der DEUTSCHE FILMPREIS - die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film - ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der DFA Produktion GmbH.

In der Königskategorie „Bester Spielfilm“ konkurrieren dabei „3 Tage in Quiberon“, „Aus dem Nichts“, „Der Hauptmann“, „In den Gängen“, „Das schweigende Klassenzimmer“ und „Western“.

Mit zehn Nominierungen ist das Drama "3 Tage in Quiberon" über das Leben von Romy Schneider der große Favorit beim Deutschen Filmpreis. Das Werk von Regisseurin Emily Atef wurde nicht nur in der Kategorie Bester Spielfilm nominiert. Atef selbst wurde in der Kategorie Beste Regie neben Fatih Akin ("Aus dem Nichts") und Valeska Grisebach ("Western") nominiert. Marie Bäumer, die in Atefs Schwarz-Weiß-Film die Schauspielerin Romy Schneider spielt, geht als beste Hauptdarstellerin ins Rennen. Eine weitere Nominierung gab es für diesen Film in der Kategorie Nebenrolle für Birgit Minichmayr.

Als weitere beste Hauptdarstellerin sind Marie Bäumer neben Diane Kruger ("Aus dem Nichts") und Kim Riedle ("Back For Good") nominiert.

Um die Lola als beste Hauptdarsteller konkurrieren Andreas Lust ("Casting"), Oliver Masucci ("HERRliche Zeiten") und Franz Rogowski ("In den Gängen").

Als weitere beste Nebendarstellerin ist neben Corinna Kirchhoff ("Casting") und Sandra Hüller ("In den Gängen") nominiert.

Um die Lola für den besten Nebendarsteller konkurrieren Robert Gwisdek und Charly Hübner aus "3 Tage in Quiberon" mit Alexander Fehling ("Der Hauptmann").

Als beste Kinder- und Jugendfilme sind "Amelie rennt" und "Die kleine Hexe" für einen Deutschen Filmpreis nominiert, "Amelie rennt" von Tobias Wiemann schildert eine Reise der 12-jährigen Amelie in eine Asthma-Reha-Klinik nach Südtirol und ihre Begegnung mit dem 13-jährigen Bart, der Kühe hütet. Hier ein langer Trailer:



Als beste Dokumentarfilme gehen "Beuys", "Das Kongo Tribunal" und "Taste of Cement" ins Rennen um den Deutschen Filmpreis.

Die nominierten Werke sind in den Filmkategorien dabei bereits mit folgenden Preisgeldern verbunden: Sechs Spielfilme í  250.000 Euro, zwei Kinderfilme í  125.000 Euro und drei Dokumentarfilme í  100.000 Euro.

Für die Verleihung des Deutschen Filmpreises konnten Produzenten und Verleiher bis zum 19. Oktober 2017 Spiel-, Kinder- und Dokumentarfime einreichen, die zwischen 1. Dezember 2016 und 31. Mai 2018 einen regulären deutschen Kinostart hatten/haben werden. Nicht eingereicht wurden Titel wie "High Society - Gegensätze ziehen sich an", "Hot Dog", "Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer", "Styx", "Vielmachglas", "Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot", "Transit" und "Fack Ju Göhte 3".

Allerdings wird "Fack Ju Göhte 3" als besucherstärkster deutscher Film des Jahres 2017 ebenfalls ausgezeichnet.

NACHTRAG mit den Gewinnern:

Über 2.000 Gäste haben im Palais am Funkturm heute die 68. Verleihung des DEUTSCHEN FILMPREISES gefeiert. Zum 14. Mal haben die über 1900 Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE über die Gewinner abgestimmt und über die Vergabe der LOLAS in 16 Kategorien entschieden.

Bester Spielfilm:

Gold: "3 Tage in Quiberon" von Emily Atef
Silber: "Aus dem Nichts" von Fatih Akin
Bronze: "Western" von Valeska Grisebach

Bester Dokumentarfilm und Bester Schnitt:

"BEUYS" von Andres Veiel
Stephan Krumbiegel & Olaf Voigtländer für den Schnitt

Bester Kinderfilm:

"Amelie rennt" von Tobias Wiemann

Bestes Drehbuch:

Fatih Akin, Hark Bohm für "Aus dem Nichts"

Beste Regie, Beste Kamera/Bildgestaltung und Beste Filmmusik:

"3 Tage in Quiberon"
Emily Atef für ihre Regie
Thomas W. Kiennast für seine Kameraarbeit
Christoph M. Kaiser & Julian Maas für die Filmmusik

Beste weibliche Hauptrolle, Beste weibliche Nebenrolle und Beste männliche Nebenrolle

"3 Tage in Quiberon"
Marie Bäumer für die Hauptrolle
Birgit Minichmayr und Robert Gwisdek für ihre Nebenrollen

Beste männliche Hauptrolle

Franz Rogowski für "In den Gängen"

Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild und Bestes Maskenbild

"MANIFESTO"
Erwin Prib für das Szenenbild
Bina Daigeler für das Kostümbild
Morag Ross & Massimo Gattabrusi für das Mskenbild

Beste Tongestaltung

"Der Hauptmann"
André Bendocchi Alves, Eric Devulder und Martin Steyer

Alle Auszeichnungen im Überblick auf der Homepage des Deutschen Filmpreises.

Links:
www.deutscher-filmpreis.de | www.deutsche-filmakademie.de
Quellen: ARD | rbb | Deutsche Film Akademie | ots by dpa


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