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Preisträger von Oberhausen 2008


Vor mehr als 45 Jahren, am 28. Februar 1962 anlässlich der „8.Westdeutschen Kurzfilmtage“, haben Filmemacher wie Alexander Kluge das Oberhausener Manifest unterzeichnet, um den damals desolaten Deutschen Spielfilm eine politische Ausrichtung zu geben. Filmhistoriker sehen dieses Datum zunehmend als die Geburtsstunde des „Jungen deutschen Films“ und damit auch den Beginn einer gesellschaftspolitischen Trendwende der damaligen bundesdeutschen Filmkultur.

Auf den vorgestern am 6. Mai 2008 zu Ende gegangenen 54. Kurzfilmtagen in Oberhausen, untersuchte das Festival in einer Sonderreihe zum Schwerpunkthema "Grenzgänger und Unruhestifter", was aus diesem Manifest in fünf Jahrzehnten Filmgeschichte geworden ist. Tatsächlich sind insbesondere mit dem Terroranschlag auf das World Trade Center (kurz 9/11) im Jahre 2001 die Filme wieder politischer geworden, wenn auch nicht so dogmatisch wie früher, sondern eher lokal bezogen. Die Filmemacher verfechten weniger Ideologien, sondern wollen eher Denkprozesse in Gang setzen.

Soziale Betrachtungen fanden bei der Jury besondere Beachtung und so ging der große Preis (dotiert mit 7.500 Euro) nach Australien:
an Chainsaw (Kettensäge) von Dennis Tupicoff
Australien 2007, 24 min, Beta SP, Farbe/sw

Begründung:
Für seine meisterhafte Synthese von sozialem Kommentar, formalem Experiment und seine Betrachtungen zum Reiten ohne Sattel – sowohl in der Rodeo-Arena wie auch außerhalb.

Zwei Hauptpreise dotiert mit jeweils 3.500 Euro gingen an:
Alexandra von Radu Jude über eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung.
Rumänien 2007, 26 min, 35 mm, Farbe

Begründung:
Für den ehrlichen Einblick in die komplexen emotionalen Landschaften des Familienlebens mit Hilfe eines rigorosen und unaufdringlichen Einsatzes filmischer Mittel.

und:
Kak stat stervoi (Die Biester-Akademie) von Alina Rudnitskaya über Kurse für Frauen, die auf Männersuche sind.
Russland 2008, 29 min, 35 mm, Farbe

Begründung:
Für seine scharfen Beobachtungen zur Rekonstruktion von Weiblichkeit im postkommunistischen Russland.

Der ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm dotiert mit 2.500 Euro ging an:
Kempinski von Neil Beloufa
Frankreich 2007, 15 min, DV, Farbe

Begründung:
Für seine beunruhigende Beschwörung einer Welt, die aus dem Schatten einer gekidnappten Zukunft auftaucht.

Weitere Preise und lobnede Erwähnungen findet man auf der Homepage des Festivals unter:
www.kurzfilmtage.de



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