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Aufruf zur Tempelhof Abstimmung (update)


Am 14. Januar berichteten wir über die Beliebtheit des Berliner Zentralflughafen Tempelhof nicht nur bei vielen Berlinern sondern auch bei der Berliner Wirtschaft und bei den Stars der Berlinale, die den günstig gelegenen Zentralflughafen gerne mit ihren Privatjets ansteuerten. Tatsächlich dauert eine Fahrt mit dem Taxi von Schönefeld in die Berliner City oft länger als manche Cityhopper Flugzeit. Einen Nachteil den die IHK zutiefst bedauert, wie bei einer Anhörung der über 100 geladenen Wirtschaftsvertreter letzten Donnerstag deutlich wurde. Der Standortvorteil den Deutschlands einziger innerstädtischer Flughafen bietet, wäre besonders für die großen Firmen auf längere Sicht gesehen ein Anreiz in der Hauptstadt weiterhin zu bleiben oder sogar ihren Firmensitz aktiv auszubauen. Manager die wertvolle Zeit bei ihren Reisen vergeuden könnten sonst evtl. der Stadt den Rücken kehren. Abwanderung ins benachbarte Ausland, wie bei der Schließung des Nokiawerkes in Bochum zuletzt vorgesehen, sollten in Berlin nicht Schule machen. London ist glücklich ebenfalls einen kleinen innerstädtischen Flughafen für Privatjets zu haben, denn der große Flughafen weit außerhalb der Metropole ist für eilige Geschäftsleute zu weit entfernt.

Zwar hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit angedeutet, nach Schließung des Flughafen Tempelhofs, dem Studio Babelsberg die dann stillgelegten Hangars für zusätzliche Filmproduktionen anbieten zu wollen, doch dürfte über eine Verlagerung von Aufträgen nach Berlin die Medienstadt Babelsberg wenig erfreut sein. Wir berichteten darüber am 8. März hier im BAF-Blog.

Für weniger Privatflieger sollte Tempelhof weiter geöffnet bleiben. Ein Themenpark Luftfahrt mit tatsächlich noch fliegenden Maschinen, dürfte darüber hinaus weitaus spannender sein, als ein Museum der Luftfahrt, das nur abstrakte Modelle zeigt, die nicht mehr flugfähig sind. Wahrscheinlich würden dann die Amerikaner wieder mehr auf Berlin fliegen als im Augenblick der US-Finanzkrise und somit der Stadt neue Geschäfte und damit auch wieder neue Filmproduktionen bringen. Rechtlich gesehen gibt es auch keinen Grund den Flughafen Tempelhof noch dieses Jahr aufzugeben. Beide Berliner Flughäfen sollten zwar nach Fertigstellung von dem neuen Flughafen BBI in Schönefeld für den Linienflug geschlossen werden, doch warum Tempelhof bereits Jahre vor Tegel dichtgemacht werden soll hat Wowereit nie begründet. Das schlimmste was Berlin passieren könnte wäre als Begründung ein neuer Bestechungsskandal bei der Bauvergabe in Schönefeld.

Deshalb sollte am Sonntag jeder Berliner zur Wahl gehen und genau überlegen wo, er sein Kreuz setzt.

(Ergebnis)
Das Wahlquorum von 25% ist am Sonntag nur kanpp gescheitert. Wie tief gespalten die Stadt nach wie vor in West und Ost ist zeigen die Ergebnisse der Abstimmung. In den östlichen Bezirken stimmten die Anhänger "Der Linken" mehrheitlich gegen den Flughafen, obwohl sie keiner Lärmentwicklung ausgesetzt sind. Die direkt Betroffenen im Bezirk Tempelhof bekannten sich mehrheitlich für einen Weiterbetrieb des Zentralflughafens. Alle Westbezirke stimmten mehrheitlich für Tempelhof. Höchste positive Stimmzahl wurde in Reinickendorf erreicht, obwohl dort viele Anwohner unter dem Lärm des Flughafen Tegel leiden.

Siehe auch Kommentar und Link zum Magazin Stern


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Kommentare

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Thomas am :

Als Nicht-Berliner maße ich mir kein Urteil über Sinn und Unsinn Tempelhofs an. Aber wenn man aber die Teilnehmerzahlen mit denen bei Wahlen vergleicht, schaut es gar nicht mal so schlecht aus: http://www.stern.de/politik/deutschland/:Volksentscheid-Die-Trickserei-Tempelhof/618662.html

Und wäre die absolute Hürde bspw. auf 20 % festgelegt worden, dann wäre es beim gleichen Ergebnis ein unbestreitbarer Sieg für die Befürworter gewesen...

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