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Festspielpreise in Berlin und Emden vergeben

Die Gewinner des SEEFF í  Berlin 2016 und die Gewinner des 27. Internationalen Filmfest Emden-Norderney.



Das South East European Film Festival (SEEFF) í  Berlin hat vom 26.–29. Mai 2016 insgesamt 16 Filme aus den 15 Ländern Südosteuropas in der Humboldt Universität und im Zeughaus Kino gezeigt. Unterstützt wurde das Festival vom Auswärtigen Amt und vom Deutsch-Französischen-Jugendwerk. Etwas verspätet können wir uns nun den Gewinnern widmen.

In unserer Vorberichterstattung vom 25. Mai 2016 wussten wir noch nicht, dass die diesjährige Berliner Ausgabe bereits in Paris erfolgreich ihren Anfang nahm und nach den Vorführungen in Berlin dorthin mit ihrer bereits 6. Ausgabe weiter zieht. Mit dem Background eines bereits erfolgreichen Internationalen Filmfestivals in einer Europäischen Metropole, die um etliche Millionen Einwohner größer ist als Berlin, verwundert nun nicht mehr die gelungene, profunde Auswahl der gezeigten Filme, die in Berlin erstmals einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt wurde.

Festivalleiter Harald Siebler betonte die Gemeinsamkeiten der Jugendinitiative und des Festivals SEEFF í  Berlin: „Wir wollen Menschen verbinden. Das Festival zeigt verschiedene Perspektiven, wie man Vorurteile abbaut, damit das funktionieren kann und.“

Im letzten Jahr konnte nur einer kleinen Zuschauerschaar von gerade mal 20 Leuten, die erste Berliner Ausgabe präsentiert werden. Diesmal lagen alle Filme aus Süd-Osteuropa theoretisch sogar in bester DCP-Fassung vor. Die hervorragende Präsentation im Zeughaus Kino des Deutschen Historischen Museums begeisterte deshalb Filmemacher wie auch Zuschauer. Der große Vorführsaal in der Humboldt Universität bot sogar noch mehr Zuschauern Platz. Insgesamt zählte das Festival über 1.000 Besucher. Leider waren die technischen Voraussetzungen in der Humboldt Universität weniger geeignet den Filmen wirklich gerecht zu werden. Die Lüftergeräusche des Beamers, der mitten im Saal hing, waren fast unzumutbar und der Kontrastumfang sowie die Auflösung erinnerten an schlechte VHS Qualität. Ob man damit den Filmemachen und ihren herausragenden Werken einen Gefallen tat, darf bezweifelt werden. Wir kritisierten dies in einer Schlussbemerkung bei der Publikumsbefragung.

Preis der Internationalen Jury für den besten Film ging an:
"Three Days in September" (Originaltitel: "Tri Dena Vo Septemvri" / Regie: Darijan Pejovski, Mazedonien). Hier der Trailer:



Preis der Internationalen Jury für die beste Regie
"Snježana Tribuson" („All the Best“ / OT: „Sve Najbolje“)

Preis der Internationalen Jury für die beste Schauspielerin
Kika Georgiou (Rolle: Dida in „Silent“)

Preis der Internationalen Jury für den besten Schauspieler
Emir Hadžihafizbegović (Rolle: Muhamed in „Our everyday Life“)

Special Mention
"BOTA" (Regie: Iris Elezi, Thomas Logoreci, Albanien)

Vergeben wurden die Preise von der internationalen Jury:
ErdoÄŸan Atalay (Schauspieler)
Dorka Gryllus (Schauspielerin)
Prof. Dr. Alfrun Kliems (Ltg. Westslawische Literaturen und Kulturen, Humboldt-Universität)
Peter Rommel (Produzent)
Roland Rust (Filmkritiker)

Die internationale junge Jury hat ebenso ihre Gewinner gewählt:
Preis für den besten Film ging an:
Café "Bota" (Regie: Iris Elezi, Thomas Logoreci, Albanien)

Angesichts der düsteren, sozialkritischen Thematik des Films mit einer hinreißenden Schlusseinstellung von einer Solotänzerin zu fast unbekannter Volksmusik, bedankte sich ein Gast mit der Bemerkung: Seit dem dreifachen Oscarpreisträger "Alexis Sorbas" kaum einen je überzeugend, schöneren Film gesehen zu haben. Hier der Trailer:



Preis für die beste Regie
Darijan Pejovski (“Three Days in September” / OT: “Tri dena vo septemvri” / Mazedonien)

Preis für die beste Schauspielerin
Kamka Tocinovski (Rolle: Marika in „Three Days in September”)

Preis den besten Schauspieler
Uliks Fehmiu (Rolle: Saša in „Our everyday Life”)

Die internationale junge Jury beststand aus:
Smirna Kulenović
Ivan Cojbasic
Jelena Radivojević
Clémence Moinard
Melanie Funk

Beteiligte Länder waren: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien, Türkei, Ungarn und Zypern.

Links: seeff.de | www.seeaparis.com
Quelle: ZOOM MEDIENFABRIK GmbH

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Französische Komödien gewannen ex aequo Hauptpreis in Emden.

Mit einer gleich hohen Bewertung hat das Publikum des 27. Internationalen Filmfest Emden-Norderney (1.-8. Juni 2016) zwei französische Komödien zu Gewinnern des Score Bernhard Wicki Preises gemacht: Ivan Calbéracs "Frühstück bei Monsieur Henri" und Mohamed Hamidis "Unterwegs mit Jacqueline" teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des Festivals. „Frühstück bei Monsieur Henri“ mit Claude Brasseur in der Hauptrolle erzählt von einer skurrilen Zweck-WG in Paris, in der sich ein grantiger Rentner und eine Studentin anfreunden. Das Roadmovie „Unterwegs mit Jacqueline“ handelt von einem algerischen Bauern, der auf einer Wanderung durch Frankreich mit seiner Kuh turbulente Abenteuer erlebt.

Der ebenfalls vom Publikum vergebene DGB Filmpreis (7.000 Euro) ging an Rune Denstad Langlos Sozialkomödie "Welcome to Norway", in der ein fremdenfeindlicher Hotelmanager eine Flüchtlingsunterkunft in der Provinz Norwegens eröffnet. Hier der Trailer:



Weitere Preisträger in Emden sind u.a.:

• "Lou Andreas-Salomé" (Regie: Cordula Kablitz-Post; NDR-Filmpreis für den Nachwuchs, 5.000 Euro) In dem Biopic wird das Leben der berühmten Psychoanalytikerin und Feministin geschildert.
• Michael Proehl und Holger Karsten Schmidt (Creative Energy Award, dotiert mit 5.000 Euro, für das Drehbuch zu "Das weiße Kaninchen")
• "24 Wochen" (Regie: Anne Zohra Berrached; AOK Filmpreis, 5.000 Euro)
• „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt gewann den mit 1.000 Euro dotierten Emder Drehbuchpreis 2016. Darüber hinaus wurden die nominierten Drehbücher „1000 Ameisen“ von Marcus Lenz und Lars Hubrich sowie „Sayonara Rüdesheim“ von Anke Sevenich und Stephan Falk ausgezeichnet.

In dem Gewinner-Drehbuch „Systemsprenger“ lasse die Autorin Nora Fingscheidt „all den fehlerhaften und falsch handelnden Menschen im Umfeld von Jugendamt, Heimen und Pflegefamilien jene unbedingte Liebe angedeihen, die jede Form von Vorurteil schon im Keim erstickt“, heißt es in der Begründung der Jury. „In dem souveränen Wissen um die Vorgänge und der gleichzeitig akribischen Beobachtung, was das System dem Menschen aufbürdet und umgekehrt, erzählt Nora Fingscheidt erstaunlicherweise und beinahe schmerzhaft unaufgeregt eine durch und durch deutsche Geschichte.“

In „1000 Ameisen“ von Marcus Lenz und Lars Hubrich geht es um das Flüchtlingskind Timur aus Albanien, das in Deutschland unter dramatischen Umständen von seiner Mutter getrennt wird.

In „Sayonara Rüdesheim“ erzählen Anke Sevenich und Stephan Falk, die für ihr Buch bereits den Deutschen Drehbuchpreis gewonnen haben, von einer jungen Frau, die eine geplante Japanreise absagen muss, um sich in Rüdesheim um ihre schwerkranke Mutter zu kümmern – und dabei ihre Heimat völlig neu für sich entdeckt.

• Ostfriesischer Kurzfilmpreis, dotiert mit insgesamt 4.000 Euro:
1.Platz: "Operator" (Regie: Caroline Bartleet)
2.Platz: "Samira" (Regie: Carlotte Rolfes)
3.Platz: "Home Suite Home" (Regie: Jeroen Houben)

• "Unleaded" (Regie: Luke Davies; Engelke Kurzfilmpreis der Sparkasse Emden, 2.500 Euro)
• Karoline Herfurth (Emder Schauspielerpreis)
• Lena Krumkamp (Sonderpreis "Ein Schreibtisch am Meer")
• Fatih Akin (Integrationspreis der Insel Norderney)

Nachtrag vom 09.06.2016:
Am 8. Juni 2016 ging nach acht Festivaltagen das 27. Internationale Filmfest Emden-Norderney mit einem neuen Rekord zu Ende. "Trotz sommerlichem Bilderbuch-Wetter konnte in diesem Jahr an allen Spielorten und Festivaltagen mit insgesamt 24.300 Zuschauern sogar der Besucherrekord aus dem Jubiläumsjahrgang geknackt werden und auch auf der Festivalinsel Norderney wurden über 5.500 Zuschauer gezählt", sagte Festivalleiter Rolf Eckard nach der Auswertung in Emden und auf Norderney.

Weitere Informationen unter www.filmfest-emden.de
Quellen: Filmfest Emden | Blickpunkt:Film

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