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Vier Festivals vergaben großartige Auszeichnungen

Das Kurzfilmfestivals in Dresden vergab die "Goldenen Reiter"; FilmPolska, achtung berlin award und ALFILM ihre Preise in der Hauptstadt. (UPDATE)



Noch bevor filmPOLSKA, das größte polnische Filmfestival außerhalb Polens, gestern Abend (20.04.2016) seinen ersten Film von rund 90 langen und kurzen Werken zeigte, wurden am Eröffnungsabend im Berliner Kino Babylon fünf Ehrenpreise vergeben.

Ausgezeichnet wurden der Neue Visionen Filmverleih, der Club der polnischen Versager sowie der Filmclub K18 in Berlin für herausragendes polnisches Filmprogramm. Besonders gerührt über eine Ehrung war aber der Filmkritiker Jan Schulz-Ojala, der von all den großen Festivals im Tagesspiegel berichtet und wunderbare Rezensionen schreibt. Seit dem Fall der Mauer nutzt er jede Gelegenheit, um auch über osteuropäisches Kino und Festivals in Polen und Tschechien und anderswo zu berichten, die er damals aus dem eingeigelten West-Berlin nicht erreichen konnte. Dem Polnischen Institut und FilmPolska waren das eine Ehrung wert.

Zu guter Letzt wurde auch goEAST, das mittel- und osteuropäische Festival des Deutschen Filminstituts Frankfurt/Main ausgezeichnet, das zur gleichen Stunde sein Festival in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden startete. Dennoch kam mit der Kuratorin Barbara Wurm eine hochrangige Vertreterin extra nach Berlin gereist, um den Preis persönlich in Empfang nehmen zu können.

Link: filmpolska.de

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Während im Kino Babylon die Eröffnung von FilmPolska in Anwesenheit der Regielegende Jerzy Skolimowski über die Bühne ging, warteten im Filmtheater am Friedrichshain die geladenen Gäste auf die Verkündung der Preise des achtung berlin - new berlin film award. Etwas später am Abend standen dann endlich alle Preisträger fest und es gab glückliche Gesichter.

Der new berlin film award in der Kategorie »Bester Spielfilm« dotiert mit 1.500 Euro in bar und einer Untertitelung im Wert von 1.500 Euro, ging an "LOTTE" von Julius Schultheiß. Hier ein Ausschnitt:



Begründung der Jury Spielfilm:
Die Juryentscheidung für LOTTE war einstimmig. Der Regisseur Julius Schultheiß beschreibt in dem Familiendrama eindringlich den hedonistischen Lebensstil von LOTTE, einer Krankenschwester in Berlin, die Bier mit Schnaps mixt, die kein Blatt vor den Mund nimmt, deren Leben sich aber durch einen Satz schlagartig verändert: „Marcel sagt, dass du meine Mutter bist.“ Es sind die kleinen Momente, die Julius Schultheiß’ Regiedebüt zu etwas ganz Besonderem werden lassen und uns ein Kino zeigen, wie wir es gerne in Deutschland mehr sehen würden. Ein großartiger Film, komplett selbstständig ohne Filmförderung und Senderbeteiligung entstanden.“

Der new berlin film award in der Kategorie »Bester Dokumentarfilm« dotiert mit einem Sachgutschein für die Nutzung des digitalen Gradings inkl. Personal im Wert von 5.000 Euro, ging an "PARCHIM INTERNATIONAL" von Manuel Fenn und Stefan Eberlein.

Begründung der Jury Dokumentarfilm:
„Ein Chinese will hunderte Millionen in einen Flughafen investieren – in Mecklenburg Vorpommern. Das ist der skurrile Ausgangspunkt des Kino-Dokumentarfilms PARCHIM INTERNATIONAL. Was sich zunächst wie eine Groteske anfühlt und man sich fragt, wer sich das ausgedacht hat, ist wahr, findet statt und das seit vielen Jahren. Die beiden Filmemacher haben sich von Anfang an dahinter geklemmt und ähnlich wie der Investor bleiben sie dran und verfolgen das Projekt. Sie zeigen uns die Welten, die hier aufeinander treffen, sind empathisch, aber dennoch schonungslos, arbeiten mit Humor und lassen es trotzdem an Tiefe nicht vermissen – auch wenn die unglaublichen Träume des Chinesen Pang vielleicht ein bisschen zu oft den Lachern über die Absurdität des Vorhabens geopfert werden. Man merkt diesem Film einfach an, dass die Macher aus dem Vollen schöpfen konnten, Entwicklungen sichtbar werden und somit auch den Mut beweisen können, Bilder erzählen zu lassen, wo uns häufig etwas erklärt werden soll. Nie entsteht Kumpanei mit den Protagonisten und dennoch sind die Filmemacher nah dran. Wir sehen in diesem Film exemplarisch die pure Lust, etwas entstehen zu lassen, aber auch den absurden und tragischen Wahnsinn von Kapitalismus. Wir spüren jedoch vor allem die Liebe zum Filmemachen selbst – für uns das überzeugendste Gesamtwerk. Herzlichen Glückwunsch."

Der new berlin film award in der Kategorie »Beste Produktion« dotiert mit einem Sachpreis für die Postproduktion im Wert von 3.000 Euro wie Tonmischung, Schnitt und Colour Grading, ging an Ulrike Dorothea Schirmer von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf für "AFTER SPRING COMES FALL".

Begründung der Jury Spielfilm:
„Eine mutige, herzliche, politische und sorgfältig recherchierte Geschichte über eine dunkle Seite von Berlin in der Flüchtlingsfrage: AFTER SPRING COMES FALL. Ohne Filmförderung und Senderbeteiligung, schaffte Ulrike Dorothea Schirmer diesen außergewöhnlichen Abschlussfilm auf die Beine zu stellen. Wir gratulieren!“

Der new berlin film award in der Kategorie »Beste Regie« ging an Jonas Rothlaender für "FADO".

Begründung der Jury Spielfilm:
„Der Nachhall des großen Erdbebens von Lissabon im Jahr 1755 taucht als Wellen der Wut und Eifersucht wieder auf, als ein deutscher Arzt seiner Geliebten ungefragt nach Portugal folgt. Für seine Aufmerksamkeit in der Bildsprache und seine Beharrlichkeit die Eifersucht in ungeliebter Form zu zeigen, geht der Preis für die Beste Regie an Jonas Rothlaender für FADO.“

Weitere Preise wurden in folgenden Kategorien vergeben:
• Beste Kamera an Andres / Annett Ilijev für "SOMOS CUBA – WIR SIND KUBA"
• Beste Schauspielerin an Lana Cooper in "LOOPING"
• Bester Schauspieler an Jerome Hirthammer in "FERIEN"
• Bester Mittellanger Film an "KOSMONAUTENSEHNSUCHT" von Catharina Göldner
• Bester Kurzfilm an "MERAL, KIZIM" von Süheyla Schwenk
• Bester Dokumentarfilm Mittellang/Kurz an "THE DEMON, THE FLOW AND ME" von Rocco di Mento
• Preis der Ökumenischen Jury für "RABBI WOLFF" von Britta Wauer
• Preis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFK) an "DER NACHTMAHR" von AKIZ

Link: achtungberlin.de

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Vom 4.-9. April 2016 fand das 28. Filmfest Dresden statt, das seine Goldene Reiter an die besten Kurzfilme vergab.

• Filmförderpreis der Kunstministerin - Nationaler Wettbewerb für „Die Weite suchen“ von Falk Schuster (Deutschland, 2015)
• Goldener Reiter Animationsfilm - Internationaler Wettbewerb für „Remember“ von Shunsaka Hayashi (Japan, 2015)
• Goldener Reiter Animationsfilm - Nationaler Wettbewerb für „Amelia & Duarte“ von Alice Guimarães und Mónica Santos (Deutschland/Portugal, 2015)
• Goldener Reiter Kurzspielfilm - Internationaler Wettbewerb für „Over“ von Jörn Threlfall (Großbritannien, 2015)
• Goldener Reiter Kurzspielfilm - Nationaler Wettbewerb für „On Air“ von Robert Nacken (Deutschland, 2015)
• Goldener Reiter der Jugendjury - Internationaler Wettbewerb für „Ameryka“ von Aleksandra Terpinska (Polen, 2015)
• Goldener Reiter der Jugendjury - Nationaler Wettbewerb für "Mit den Füßen zuerst" von Jonas Ludwig Walter (Deutschland, 2016)
• Goldener Reiter für Filmton – Internationaler & Nationaler Wettbewerb für "#YA" von Ygor Gama und Florencia Rovlich (Argentinien/Chile/Deutschland, 2015)
• Goldener Reiter des Publikums - Nationaler Wettbewerb für "Simply the worst" von Johannes Kürschner und Franz Müller (Deutschland, 2015)
• Goldener Reiter des Publikums - Internationaler Wettbewerb für “Daphné ou la belle plante” von Sébastien Laudenbach und Sylvain Derosne (Frankreich, 2014)
• DEFA-Förderpreis Animation - Nationaler Wettbewerb für „Frankfurter Str. 99a“ von Evgenia Gostrer (Deutschland, 2016)

Als Beispiel haben wir den polnischen Trailer von "AMERYKA" hier eingebunden.



Link: www.filmfest-dresden.de

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Nachtrag:
Vom 6.-13. April 2016 fand zum 7. Mal das Arabische Filmfestival ALFILM statt. Etwas verspätet liegt nun die Auszählung der Publikumsabstimmung vor. Mit überwältigender Mehrheit wurde "Theeb" zum Publikumsfavorit gekürt! Abu Nowars oscarnominiertes Spielfilmdebut, das wir bereits zu unserer Vorbesprechung am 5. April 2016 vorgestellt hatten, überzeugte mit seinen atmosphärischen Bildern und packender Geschichte!

Links: www.alfilm.de | www.alfilm.de/program/theeb

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