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TV-Analogabschaltung im Kabelnetz schon Mitte 2017?

Unitymedia bestätigt Analogabschaltung im kommenden Jahr. Heute beginnt auch der Verkaufsstart der 4K-Ultra-HD-Blu-ray-Disc. (UPDATE)


Der Kabelbetreiber Unitymedia, ein Zusammenschluss von iesy, ish, Kabel BW und Teile von Tele Columbus, schaltet die analogen Programme früher ab als vorgegeben. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) fürchtet nicht nur durch die Reduktion im Vorfeld für kleinere TV-Sender einen "Tod auf Raten", sondern auch den Verzicht auf weitere Verbreitung der immer noch beliebten analogen UKW-Radioprogramme im Kabelnetz.

Zuvor hatte bereits das Medienmagazin DWDL über das Ende der Verbreitung analoger Programme berichtet. Der Verband der Kabelnetzbetreiber ANGA hatte eigentlich erst das Jahresende 2018 für die Komplettabschaltung vorgegeben. Nun will Unitymedia die analoge Verbreitung schon viel früher in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg abschalten, nämlich bereits am 30. Juni 2017. Durch die Einstellung der analogen Verbreitung würden umfangreiche Übertragungskapazitäten frei, die für zusätzliche digitale Fernsehprogramme in HD und schnelle Internetzugänge genutzt werden könnten, denn die Bundesregierung drängt darauf, dass auch auf dem Lande die Internetversorgung besser wird.



Auch die Einführung des zukünftigen hochauflösenden digitalen Antennenfernsehens kommt viel schneller als erwartet, wie wir im BAF-Blog am 28. März 2016 ausführlich berichteten. In Ballungsräumen wie Berlin startet DVB-T2 HD, der Nachfolger des kostenlosen digitalen Antennenfernsehens DVB-T, bereits am 31. Mai 2016. Leider sind auch dafür neue Empfänger nötig, sofern man nicht schon im Besitz aller neuester Hardware ist, bei der ein Multituner für DVB-T2 eingebaut ist. Ältere Digitaltuner können das neue Signal nicht empfangen.

Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM): "Die LfM hat den gesetzlichen Auftrag, die Digitalisierung zu fördern. Nach Satellit und Terrestrik wird demnächst - endlich könnte man sagen - auch das Kabel volldigitalisiert sein. Damit ist die Schlussmelodie gespielt in der Umstellung von analog auf digital. Für uns bleibt wichtig, dass die Zuschauer ein faires Angebot zum Umstieg bekommen."

Kabelkunden müssen sich ggf. neue Endgeräte anschaffen.
Kabelkunden, die bislang nur analoge Programme nutzen, müssten bei älteren Geräten über eine Neuanschaffung nachdenken oder sich eine Set-Top-Box zulegen, die für den digitalen Kabelempfang (DVB-C) geeignet ist. Für viele Set-Top-Boxen ist aber zwingend ein HDMI-Anschluss am Fernsehgerät notwendig. Nur wenige Modelle haben zusätzlich auch noch einen Scart-Ausgang, der für ältere Röhrenfernseher vorgesehen ist, um externe Geräte wie beispielsweise Videorecorder betreiben zu können.

Bereits im April 2016 soll das analoge Angebot in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg deutlich reduziert werden, dafür sollen ab Mitte Mai weitere digitale TV-Programme in HD-Qualität eingespeist werden. Um digitale Sendungen aufzeichnen zu können, bieten die Kabelgesellschaften aber auch Set-top-Boxen mit eingebauter Festplatte an. Wer dauerhaft Sendungen speichern möchte, muss sich statt dessen einen Blu-ray-Recorder zulegen, wie ihn Panasonic in mehreren Modellvarianten anbietet. Die aufgezeichneten Sendungen können damit auf DVD oder Blu-ray überspielt werden. VHS-Bänder lassen sich damit aber nicht abspielen.

Ob auch in unserer Region Berlin-Brandenburg, wo der Kabelnetzbetreiber Vodafone und Tele Columbus vorherrschen, eine vorzeitige Abschaltung der analogen Programme vorgesehen ist, wurde bisher noch nicht bekannt gegeben. Probleme gibt es dennoch. Die Uhrzeiten, die im analogen Rundfunk mit der UKW RDS-Signalkennung mit übertragen werden sollten, weichen bei uns im Kabel seit geraumer Zeit um mehrere Stunden von der Echtzeit ab. Am UKW-Empfänger liegt es nicht, denn dieser kann über das terrestrische UKW-Signal die damit übertragenen Uhrzeit korrekt anzeigen. Auf dem Kabelweg, wo andere Frequenzen für die vorhandenen Sender benutzt werden, funktioniert dies plötzlich nicht mehr. Auf unsere mehrfache Rückfrage blieb uns Kabel Deutschland bis heute eine Antwort schuldig.


Nachtrag:
Mit dem heutigen 7. April 2016 startet in Teilen von Europa auch die neue 4K-Ultra-HD-Blu-ray-Disc. Zum Abspielen des Bildmaterials in UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln werden aber nicht nur spezielle 4K-Flachbildschirme benötigt, sondern auch neue Blu-ray-Player, die erstmals High Dynamic Range Filmmaterial verarbeiten können. Doch die Geräte für die Wiedergabe von HDR-Material sind noch Mangelware. Auch die Schnittstellen an etwas älteren UHD-Flachbildschirmen sind dafür meist noch nicht vorbereitet. Bei einigen neueren Geräten war auf der letzten Ifa-Funkausstellung ein Firmware-Update versprochen worden, wenn der Standard final verabschiedet worden ist und entsprechende Player für die zwei bis drei Lagen umfassende optische Scheibe auf den Markt kommen.

Der Vorteil von HDR fähigen Geräten ist neben der sehr hohen Auflösung, auch große Helligkeitsunterschiede mit spezieller Software verarbeiten und brilliant wiedergeben zu können. Doch es gibt bisher nur wenige Kinofilme, die in High Dynamic Range produziert worden sind. Die bereits lieferbare Software ist zwar umfangreich, aber kaum mit 4K-Material aufgearbeitet. Zum Abspielen des konvertierten Filmmaterials würden tatsächlich auch Full-HD-Blu-ray-Player mit integriertem 4K-Upscaling ausreichen, wie Sony sie mit einem Gerät derzeit liefert. Technisch ist der "Sony BDP-S6200 4K Ultra-HD Blu-ray-Player" ein konventioneller Blu-ray-Player mit UHD-Bildausgabe. Doch das ist nicht dasselbe wie ein Blu-ray-Player mit der Fähigkeit, UHD-Bildinhalte nativ auszugeben. Tatsächlich sind mit Panasonic und Samsung bisher nur zwei Hersteller zum Europa-Start der neuen 4K-Blu-ray in der Lage, entsprechende Hardware zu liefern. Es sind dies der Panasonic DMP-BDT700 für rund 800 € und der Samsung UBD-K8500 für ca. 500 €, dessen Einstellmöglichkeiten sowie weitere Funktionen gegenüber dem Panasonic aber deutlich abgespeckt sind.

Quellen: Golem | DWDL

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