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2 Filmpremieren über APO & Anarchie in der Volksbühne

"AUS DEM ABSEITS" und
"PROJEKT A - EINE REISE ZU ANARCHISTISCHEN PROJEKTEN IN EUROPA".



Filmtipp I: "AUS DEM ABSEITS"
Regie: Simon Brückner, D 2015, 112 Min

Ein Dokumentarfilm über eine der Symbolfiguren der Westdeutschen Proteste der 70er Jahre, dem Sozialpsychologen Peter Brückner (1922 - 1982)

Der Film "AUS DEM ABSEITS" läuft am 3. Dezember 2015 bundesweit in den Kinos an. In Berlin ist der Film im Kino Brotfabrik, fsk Kino am Oranienplatz und im Lichtblick-Kino zu sehen. Seine Weltpremiere feierte der Film zuvor auf dem Dok.Fest München, wo er mit einem „Viktor“, dem Hauptpreis des deutschen Wettbewerbs, ausgezeichnet wurde.

Premiere in Berlin am 1. Dezember 2015 um 20:00 Uhr in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. An dem Abend werden der Regisseur und Barbara Sichtermann anwesend sein. Als Moderator konnte der Literaturkritiker Joachim Scholl gewonnen werden. Karten gibt es im Online Vorverkauf hier oder an der Abendkasse, soweit noch vorhanden.

Dreißig Jahre nach dem Tod Peter Brückners begibt sich sein jüngster Sohn Simon auf die Suche nach ihm. Sein Vater war zwar anwesend, aber er war noch zu klein, um seine widersprüchlichen Gesichter und Leben zu erkennen, denn Peter Brückner war eine öffentliche Figur, eine Ikone der linken Protestbewegung, eine Vaterfigur der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und ein Kulturweltbürger. Als erster verbeamteter Hochschullehrer bekam er in der BRD Berufsverbot. „In den westdeutschen Protesten der 70er Jahre avancierte er zu einer Symbolfigur, sein theoretisches Werk wurde breit konzipiert. Kaleidoskopartig folgt der Film den Geheimnissen und Brüchen an Peter Brückners zuweilen abschüssigen Lebenswegen. In einer ungewöhnlichen und komplexen Erzählstruktur entwirft er das Bild eines Provokateurs und unbeugsamen Bürger, der in Deutschland zwanglos anecken musste. Der Film zeigt das Leben eines Linksintellektuellen aus dem 20. Jahrhundert ebenso wie auch die Zerstörungen und Aufbrüche des Jahrhunderts. Der Film öffnet durch diesen persönlichen Zugang zugleich den Blick auf ein Stück ‚abseitiger’, verschwiegener Geschichte Deutschlands“ (aus der Pressemitteilung).

Als ich Anfang 1980 in einer Wohnung in Wilmersdorf den Worten - zusammen mit vielen jungen und älteren Zuhörern - lauschte, bekam ich eine Atmosphäre größter Aufmerksamkeit und Spannung mit. Fragen und Widerreden Intellektueller wurden hin- und hergerufen und ich verstand so gut wie gar nichts. Ich musste dabei an die geheimen Zusammenkünfte mit Robert Havemann in Ostdeutschland denken, wo sich die Leute zu seinen Füßen wie die Jünger um Jesus versammelten.

Der Film ist sehr persönlich geworden und mit Liebe und Verständnis zusammengestellt. Barbara Sichtermann, Protagonistin, Publizistin und Schriftstellerin, die ehemalige Ehefrau und Mutter von Simon Brückner, sowie Weggefährten tragen das ihre dazu bei. Und dann gewinnt man auch eine Ahnung von der Schwere und Besonderheit Peter Brückners Kindheit: Seine Mutter war Jüdin und emigrierte mit seinen beiden ältesten Brüdern nach England und ließ ihn zurück. Er besuchte dann bis zu seinem Abitur ein Internat in Zwickau.

Ein Film der Erinnerung, des Wiederentdeckens und der Lust, sich Peter Brückners Schriften vorzunehmen - die in dem Film allerdings kaum vorkommen!

I.A. (Isolde Arnold)
Hier der Trailer:



Die ständig aktualisierten Kinostarttermine finden Sie unter www.missingfilms.de

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Filmtipp II:
"PROJEKT A - EINE REISE ZU ANARCHISTISCHEN PROJEKTEN IN EUROPA".
Deutschland 2015; R: Marcel Seehuber & Moritz Springer

Zu einer ähnlichen Thematik - jedenfalls was die Außerparlamentarische Opposition (APO) der 68'er Bewegung angeht und deren ideeller, anarchischer Fortbestand bis in unsere heutige Zeit - folgt im Februar eine weitere Filmvorführung, die wiederum ihre Berlin-Premiere in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz feiert. Ayse Buchara, eine unser langjährigen BAF-Mitglieder und selbst Filmemacherin, kennt den Regisseur Moritz Springer seit seinem siebten Lebensjahr. Sie hat seinen Lebensweg stetig verfolgt und uns die Ankündigung des Films hier über Facebook für Berlin jetzt mitgeteilt, denn offizieller bundesdeutscher Kinostart soll laut Kinozeit schon am 26. November 2015 in München gewesen sein.

Berliner Filmpremiere am Dienstag, 2. Februar 2016 um 20:30 Uhr ebenfalls in der Volksbühne. In Anwesenheit der Regisseure Moritz Springer und Marcel Seehuber.
Karten demnächst über ticket.volksbuehne-berlin.de

"PROJEKT A - EINE REISE ZU ANARCHISTISCHEN PROJEKTEN IN EUROPA" ist ein Dokumentarfilm über die politische Idee der Anarchie und ihre konkrete Umsetzung in sehr unterschiedlichen Projekten: Auf einer spannenden Reise durch Europa besuchen die Dokumentarfilmer Marcel Seehuber & Moritz Springer u.a. das „Internationale Anarchistische Treffen“ in St. Imier in der Schweiz (mit 3000 Teilnehmern), die anarchosyndikalistische Gewerkschaft „Confederación General del Trabajo“ in Barcelona, den besetzten und zum öffentlichen Park umfunktionierten Parkplatz „Parko Narvarinou“ in Athen und das in München sehr erfolgreiche „Kartoffelkombinat“. Protagonisten einer sehr vielfältigen, anarchistisch inspirierten Szene kommen zu Wort. Hier der Trailer:



Der Dokumentarfilm zeichnet ein Bild von Anarchie und der freiheitlichen Bewegung der libéralité jenseits der Klischees vom Chaos stiftenden, Steine werfenden Punk. Vielmehr geht es den Anarchisten in dieser Dokumentation um eine konstruktive, weitestgehend vom Staat emanzipierte Weiterentwicklung gesellschaftlichen Miteinanders. So hört man beispielsweise im deutschen Geschichtsunterricht kaum etwas vom Spanischen Bürgerkrieg, der von Juli 1936 und April 1939 zwischen einer demokratisch gewählten Volksfrontregierung und rechtsgerichteten Putschisten unter General Francisco Franco tobte. Ausgelöst wurde diese anarchistische Sozialrevolution in Katalonien durch den Widerstand der Spanier gegen die Faschisten. Bis heute wird dies düstere Kapitel Spaniens meist verschwiegen, denn der Diktator Franco siegte und lies eine halbe Million Menschen umbringen und mehr als eine Million politische Gegner bis zu seinem Tod im Jahre 1975 in Konzentrationslagern internieren.

Diesem Schweigen will Economia Col-lectiva ein prägnantes filmisches Ausrufezeichen mit Zeitzeugen, historischen Dokumenten und zeitgenössischem Filmmaterial entgegensetzen – in der Originalfassung standesgemäß in katalanischer Sprache.

Publikumspreis 2015 - Filmfest München!
Link: https://www.facebook.com/events/1023564877688671/
Quellen: rische & co pr | Kinozeit | Wikipedia

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