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Die Preise & Besucherrekord beim Filmfest München

Mehr als 80.000 Besucher beim diesjährigen Filmfest München.



Maximilian Niemann gewann Shocking Shorts Award.
Im Rahmen des 33. Filmfest München, das bis zum 4. Juli 2015 noch zahlreiche weitere Preise in anderen Kategorien vergab, konnte Maximilian Niemann die erste Preisauszeichnung entgegen nehmen.

Der Nachwuchsregisseur ist Gewinner des 16. Shocking Shorts Awards und nimmt am "Universal Filmmaster Programm" in Hollywood teil. "Das passt", so der glückliche und fast sprachlose Preisträger am Abend des 30. Juni 2015 bei der ersten Preisverleihung des Münchner Filmfestes. Die Auszeichnung überreichte Katharina Behrends, Geschäftsführerin Universal Networks International Deutschland. Niemann setzte sich mit seinem Kurzfilmbeitrag "Five Minutes" gegen die übrigen Finalisten "Sweet Sweet Clara" von Eric Frantzen und "Venusfliegenfalle" von Tim Dünschede durch. Hier der Trailer:

G-SHOCK - FIVE MINUTES | SHOWCASE from maximilianniemann on Vimeo.

Jurorin Mina Tander begründete ihre Entscheidung so: "'Five Minutes' erzählt eine fantastische (Kurz-)Geschichte. Der Film überzeugt mit ausgezeichneten Schauspielern, ist ästhetisch perfekt umgesetzt und vor allem extrem spannend."

Durch die Preisverleihung führte Grimme-Preisträger Andreas Schmidt, der in die Rolle des fantischen Filmfans geschlüpft war und unter dem Motto "Erpressung" eine originelle Moderation bot. Rund 600 Gäste waren der Einladung von Bezahlsender 13th Street in ein brachliegendes Industriegelände im Zentrum von München gefolgt und erlebten bei hochsommerlichen Temperaturen eine spannende Preisverleihung.

Der Shocking-Shorts-Jury gehörten dieses Jahr an: Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank, die Schauspieler Tom Wlaschiha, Tessa Mittelstaedt, Mina Tander, Gesine Cukrowski und John Friedmann sowie NBC-Universal-Programchefin Karin Schrader; sie wählten Gewinner Niemann, der derzeit an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie studiert, aus 200 Bewerbern aus.

Die zehn besten Kurzfilme aus dem Wettbewerb können ab 16. Juli 2015 übrigens auch im Heimkino gesehen werden, wenn Concorde Home Entertainment die DVD "Shocking Shorts 2015" auf den Markt bringt.

Die deutsche Reihe überzeugt mit Independent Produktionen.
Das Filmfest München hat sich in den letzten Jahren zur spannendsten Festival-Plattform für deutsches Kino gemausert. Unter anderen hatte dieses Jahr der großartige deutsche Film "Der Nachtmahr" Premiere. Eine moderne E.T.A. Hoffmann-Horrorstory im neonfarbenen Look der Bikini-Groteske "Spring Breakers". Drehbuch und Regie verantwortet laut Abspann eine Person namens AKIZ.

Hinter AKIZ verbirgt sich aber der Regisseur Achim Bornhak, Jahrgang 1969, der der Welt vor einigen Jahren die trashige Sixties-Sause "Das wilde Leben" über die wilde Uschi Obermaier geschenkt hat. Angesichts der etwas mauen Story, trotz der auch nackig gutaussehenden Obermaier-Darstellerin Natalia Avelon, verleugnet der Regisseur lieber seine Filmbiografie und liefert unter dem Pseudonym AKIZ mit "Der Nachtmahr" einen wirklich irren Sinnesrausch ab, der hoffentlich bald in unsere Kinos kommt. Hier der Trailer:



AKIZ erzählt diese Geschichte als erotischen Pubertäts-Albtraum nach einer berauschenden Party mit zu vielen Drogen. Blitzende Stroboskoplichter und heftige Technobässe unterstreichen die höllische Existenzkrise einer jungen 17-jährigen Schülerin.

Nicht minder spannend ist der österreichische Film "Ich seh Ich seh", der gerade auch in den Berliner Kinos angelaufen ist und seine Weltpremiere schon letztes Jahr in Venedig hatte. Beide Filme gehören zum Genre-Kino mit starken Horror Effekten, gelten aber auch als Arthouse-Werke, dank ihrer subtilen und sehr einfühlsamen Geschichten. Hier der Trailer:



Solche deftige Filmräusche, zu denen auch "Boy7" von Özgür Yıldırım mit David Kross zugerechnet werden kann (siehe unseren Vorbericht vom 24. Juni 2015), könnte das deutsche Kino öfter vertragen. Zwiespältig aufgenommen wurde dagegen Dietrich Brüggemanns Neonazi Satire "Heil", in der der blanke Darwinismus des Rassenwahnsinns herrscht. Anderseits entfaltet der Film mit seinen 114 Sprechrollen und einer Mischung aus Marschmusik und Techno ein elektrisierende aktuelles Deutschlandpanorama.

Dagegen sind in dem mit Spannung erwartenden Film "Alki, Alki", dem dritten Werk des Berliner Regisseurs Axel Ranisch nach "Dicke Mädchen", wieder alle nett zueinander, was man auch als belanglos deuten kann.

Schaute man sich unter den 18 Beiträgen der Reihe »Neues deutsches Kino« auf dem Münchner Filmfest um, waren es selten die größeren Produktionen, die hervorstachen, sondern das wilde Leben in den Nischenfilmen. Dazu gehörte auch der Skater-Film "Nightsession" von Philipp Dettmer, der lässig die fließenden Übergänge zwischen Spiel- und Dokumentarfilm erkundet. Hier der Trailer:



Sogar das US-Independent-Kino, das auf dem Münchner Filmfest traditionell mit oft schrägen Beiträgen einen wichtigen Platz im Programm einnimmt, die aber leider nur selten in Europa ins Kino kommen, könnte sich durchaus eine Scheibe von den neuen deutschen Produktionen abschneiden. "Viktoria", der überzeugende Gewinner des Deutschen Filmpreises, lässt grüßen.

Gewinner des Förderpreises Neues Deutsches Kino.
Großer Abräumer des Förderpreises Neues Deutsches Kino ist aber der Vater-Sohn-Film „Babai“. Das Debüt von Regisseur Visar Morina räumte am Freitagabend, den 3. Juli 2015 drei von vier Auszeichnungen ab. Auch das Karlovy Vary Filmfestival im tschechischen Karlsbad wird den Film in diesen Tagen zeigen.

Der Film erzählt die Geschichte eines Jungen aus dem Kosovo, der seinem abgehauenen Vater nach Deutschland hinterherreist. „Keine Lügen. Keine Posen. Nicht einen Moment der Selbstverliebtheit. Nicht ein falscher Ton“, urteilte die Jury. „Der Film treibt einem die Tränen in die Augen - Wuttränen, Tränen der Ohnmacht und der Trauer - und wirft den Zuschauer dann doch voll von Hoffnung und noch viel größerer Kraft und vor allem Verantwortung zurück ins Leben.“

Zur besten Nachwuchsproduktion kürte die Jury Franz Müllers Komödie „Happy Hour“, die drei Freunden nach Irland folgt und durch ein klasse Drehbuch, flottes Timing, famosen Spielwitz, Charme und eine wundervolle Kamera besticht.

Der Förderpreis »Neues Deutsches Kino« ist einer der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchsauszeichnungen in Deutschland. 59 Talente aus zwölf Spielfilmen traten in diesem Jahr gegeneinander an. Erstmals vergab auch der internationale Kritiker-Verband FIPRESCI in dieser Sektion einen Preis. Er ging an "Schau mich nicht so an" der jungen Regisseurin Uisenma Borchu, die Geschichte einer ungewöhnlichen Ménage-í -trois.

Kinderfilmfest-Publikumspreis für Arend Agthes Spielfilm.
Am Abschlusstag des Filmfestes ging der Kinderfilmfest-Publikumspreis an Arend Agthes Spielfilm "Rettet Raffi!". Die Deutschlandpremiere über den acht Jahre alten Sammy und seinen in Hamburg verloren gegangenen Hamster eröffnete das diesjährige Kinderfilmfest München und kommt am 8. Oktober 2015 bundesweit in die Kinos.

Neun Filme, sechs Kurzfilme und drei Workshops gab es für große und kleine Besucher. Weitere Highlights der jungen Festivalbesucher waren u.a. "Das Lied des Meeres", das 2015 mit dem Irischen Filmpreis als Bester Film ausgezeichnet wurde und "Ooops! Die Arche ist weg...".

Die Gewinner der Kinofilme aus aller Welt.
Das 33. FILMFEST MÜNCHEN prämierte am gestrigen Samstag Abend in seinen beiden internationalen Wettbewerbsreihen die besten Beiträge des Festivaljahrgangs.

Als bester Film im Wettbewerb der »CineMasters« wurde der portugiesische Film "Cavalo Dinheiro" von Pedro Costa mit dem ARRI/OSRAM Award (50.000 Euro) ausgezeichnet. Ein meisterhaft gefilmter Kinotrip zu den Wurzeln der portugiesischen Kolonialgeschichte. Hier der Trailer:



Eine lobende Erwähnung sprach die Jury (Michael Werner, Aelrun Goette und Christa Fuller) an "Red Amnesia" von Xiaoshuai Wang aus China aus.

Über den »CineVision Award« für die beste internationale Regie-Entdeckung freute sich der Kanadier Andrew Cividino für "Sleeping Giant". Er erzählt von einem Familienurlaub am Lake Superior in Ontario, der in einer Tragödie endet.

Bei den CineMasters gingen zwölf Filme mit neuen Werken ins Rennen um den begehrten Preis. Am Start waren u.a. Abel Ferrara, Joachim Trier, Brigitte Sy, Arnaud Desplechin, Kiyhoshi Kurosawa und Miguel Gomes mit seiner phantasievollen Trilogie "Arabian Nights". Auch der Eröffnungsfilm, David Oelhoffens Algerien-Drama "Den Menschen so fern", lief in Konkurrenz.

Trotz tropischen Sommerwetters waren sogar weniger bekannte Filme, z.B. aus Kolumbien, Indien oder dem arabischen Raum gut besucht.

Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke für "Elser".
Wie wir erst nachträglich erfuhren, ging der Hauptpreis des »Friedenspreises des Deutschen Films - Die Brücke« an Oliver Hirschbiegels Historiendrama "Elser - Er hätte die Welt verändert". Gewinner des internationalen Hauptpreises wurde Abderrahmane Sissakos "Timbuktu". Mit dem Nachwuchspreis wurde Burhan Qurbani für sein auf Tatsachen basierendes Drama "Wir sind jung. Wir sind stark" ausgezeichnet.

Link: www.filmfest-muenchen.de
Quellen: Süddeutsche | Blickpunkt:Film | Filmfest München | Tagesspiegel

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