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Kino in der Kirche mit Gottes Segen

Zwei sehr unterschiedliche Veranstaltungen mit christlichem Hintergrund.


In unserer vom Abendland geprägten Region sind die üblichen Film-Meldungen zu Ostern weniger passend, als ganz spezielle Angebote, die mit dem Segen der Kirche verbreitet werden. Es ist das erste Mal, dass wir zu kirchlichen Festen gleich zwei Meldungen mit christlichem Hintergrund präsentieren können. Bei einer wird sogar zu regelmäßigen Filmvorführungen in die Kirche eingeladen. Doch davon mehr weiter unten im Text.

Braucht der Glaube eine junge Sprache, um junge Leute zu erreichen? Offenbar ja, denn die Junge Kirche Treptow, ist eine kleine Erfolgsgeschichte geworden. Vor sieben Jahren ist der erst 30-jährige Pastor Dirk Farr, aus dem Karlsruher Raum nach Berlin gekommen um im Auftrag der Stadtmission etwas auf die Beine zu stellen. Sein Angebot sprach sich bald herum, sodass die privaten Räume für die Kirchentreffs schnell zu klein wurden. Mittlerweile kommt die Gemeinde, die inzwischen aus 70 Erwachsenen und 20 Kindern besteht, im Astra Filmpalast am Treptower Sterndamm zusammen.

An der Kinotür steht:
"Lust auf Live-Kino? Gottesdienst da lang."

"Letze Worte" heißt die aktuelle Predigtreihe und die Leinwand flimmert dazu dunkel-violett. Eigentlich ist alles so wie auch in anderen Kirchen. Nur die Stimmung ist lockerer und heiterer weil auf der Leinwand ein Film läuft und eine Band im Vordergrund rockige Musik macht.

Des Pastors Worte drehen sich um Jesus Christus letzte Worte am Kreuz: "Es ist vollbracht" sprach dieser und starb. Für Pastor Farr ist es eine Genugtuung mit einem Gottesdienst im Kino gegen Widerstände von anderen, etwas ungewöhnliches Vollbracht zu haben. Die Kinoleinwand assistiert dem Pfarrer, wenn sperrige Bibeltexte oder ungewöhnliche Predigtschlagworte in großen Lettern auch für die hinten Sitzenden vorne deutlich sichtbar in großen Lettern erscheinen. Das fördert das Verständnis unter den einfachen Leuten. Kirche sollte da sein, wo die Menschen sind, sagen alle, die gerne herkommen, während die Gotteshäuser oft leer bleiben.

Doch die Kirche öffnet sich mehr und mehr für Konzerte und Konferenzen, auch in Nobelbezirken wie Berlin-Zehlendorf. Der Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf veranstaltet beispielsweise Andachten zu Ostern an Tankstellen und in Baumärkten. Auch für Joachim Lenz, dem neuen Chef der Stadtmission, war es der erste Gottesdienst in einem Kino.

In Berlin-Kreuzberg dagegen versucht man den umgekehrten Weg zu gehen. Dort findet Kino in der Kirche statt wie das nachfolgende Beispiel zeigt.

Astra Kino
Sterndamm 69
12487 Berlin
Links: www.berliner-stadtmission.de | www.astra-filmpalast.de

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KINO~PASSION - Kino und Gespräch in der Passionskirche.

Kino umsonst gibt es seit dem 18. März 2015 in der Passionskirche am Marheinekeplatz in Berlin-Kreuzberg, um mehr Gläubige wieder in die Kirche zu locken. Bei der monatlichen Filmreihe Kino~Passion werden im Rahmen der Themenabende Kinofilme gezeigt, an die sich ein öffentliches Gespräch zwischen geladenen Gästen und Publikum anschließt. Kino~Passion wird auch in Zukunft der Leidenschaft für Kinofilme und dem Interesse an Debatten ein Forum bieten. Der Eintritt ist frei.

Die Reihe wurde von Pfarrer Peter Storck von der evangelischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion und dem Berliner Filmproduzenten Erwin M. Schmidt initiiert.

Kino~Passion wird Themen behandeln, die für uns alle relevant sind, über die in der Öffentlichkeit diskutiert wird – Liebe, Alter, Exzess, Tod, Religion und Humor, Freizeit, Migration und so weiter“, sagt Filmemacher Schmidt. „Die Reihe ist ganz explizit ein kulturelles Angebot auch für Menschen, die sich einen Kinobesuch aus finanziellen Gründen vielleicht nicht leisten können.“

Möglichst vielen unterschiedlichen Zuschauern die Möglichkeit zu geben, am kulturellen Leben in dieser Stadt teilzunehmen, ist uns ein großes Anliegen“, sagt Pfarrer Peter Storck, „Miteinander genießen wir großes Kino und deuten das Leben. Darauf freue ich mich.“

Den Auftakt der Reihe machte der preisgekrönte Dokumentarfilm Film „Vergiss mein nicht“ (2013) von David Sieveking. Voller Feingefühl und mit großem Mut zu schonungsloser Offenheit erzählt der Regisseur von der häuslichen Pflege seiner Mutter, die wie Millionen anderer Menschen an Alzheimer-Demenz leidet. Im Anschluss diskutieren Regisseur David Sieveking und Gabriela Tammen-Parr, Leiterin der diakonischen Beratungsstelle Pflege in Not mit dem Publikum über das Thema Demenz.

Die Gemeinde Heilig Kreuz-Passion, zu der die Passionskirche gehört, ist seit Jahren für ihr besonderes soziales Engagement bekannt, insbesondere im Bereich der Hilfe für wohnungslose und arme Menschen. So gehört unter anderen das Zentrum Gitschiner Straße zur Gemeinde. Hier können Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen, künstlerische Angebote nutzen.

Weitere Termine 2015, jeweils Mittwoch: 15. April, 13. Mai, 17. Juni, 15. Juli, 19. August, 16. September, 21. Oktober, 18. November, 16. Dezember jeweils um 19:00 Uhr in der Passionskirche am Marheinekeplatz in Berlin Kreuzberg.

Am 15. April 2015 wird zum Thema Religion und Humor der Film "DAS LEBEN DES BRIAN" von Terry Jones um 19:00 Uhr gezeigt. Mit der Wiederaufführung des 1979 entstandenen Film ist ein Wiedersehen der legendären Komikergruppe Monty Python verbunden. Die Satire zielt auf den Dogmatismus religiöser und politischer Gruppen. Hier der original englische Trailer:



So ganz unerfahren ist diese Kirche in Sachen Kino und Events übrigens nicht. Schon im Jahre 1997 hatte der Schauspieler Leonardo DiCaprio für die Shakespeare-Premiere seiner "Romeo & Julia" -Interpretation die Kirche kurzer Hand zur 47. Berlinale angemietet und dort seine pompöse After-Hour-Party für geladene Gäste gefeiert. Der Film wurde seinerzeit mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.

Heilig-Kreuz-Passion zu Berlin
Zossener Str. 65
10961 Berlin
Links: www.kino-passion.de | www.akanthus.de
Quellen: Tagesspiegel | Digitale Leinwand

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