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Toshiba stellt Produktion der HD-DVD Player ein


Wie ZDNet gestern berichtete, bewahrheiten sich nun die seit Tagen anhaltenden Gerüchte. Die Auslieferung von Playern und Rekordern für das alternative Blu-ray Format HD-DVD soll bis Ende März eingestellt werden.

Toshiba hat gestern offiziell bekannt gegeben, dass HD-DVD-Geschäft aufzugeben. Die HD-DVD Promotionseite ist bereits offline. Nach einer gründlichen Überprüfung der gesamten HD-DVD-Strategie habe man entschieden, zukünftig auf die Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von HD-DVD-Playern und -Rekordern zu verzichten. Allerdings will das Unternehmen den vollständigen Produktsupport und Endkunden-Service für Besitzer von Toshiba-HD-DVD-Produkten aufrechterhalten.
"Wir haben die langfristigen Auswirkungen einer Weiterführung des so genannten HD-Formatkriegs sorgfältig bewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine schnelle Entscheidung der Marktentwicklung am besten weiterhilft", sagte Atsutoshi Nishida, Präsident und CEO der Toshiba Corporation.
Der Hersteller will ab sofort damit beginnen, die Auslieferungen von HD-DVD-Playern und -Rekordern an den Handel zu reduzieren. Bis Ende März soll sie bereits komplett eingestellt sein.

Die Abkehr von der HD-DVD hat Toshiba zufolge keinen Einfluss auf sein Engagement für den Standard-DVD-Bereich. Daher werde das Unternehmen auch künftig konventionelle DVD-Player und -Rekorder vermarkten. Toshiba ist der Erfinder und Lizenzinhaber für die DVD. Die HD-DVD konnte jedoch mit den gleichen Maschinen wie die DVD relativ preiswert hergestellt werden. Dennoch war sie mit mittlerweile 50 GB Speicherkapazität der Blu-ray Disc fast ebenbürtig. Nur die Brenngeschwindigkeit für Rohlinge ließ noch zu wünschen übrig. Es gelang aber Toshiba trotzdem nicht, außer mit Onkyo und Microsoft weitere Hersteller für die - im Vergleich zu Blu-ray Geräten - deutlich preiswerteren Produkte zu gewinnen. Nach der Abkehr der Warner Filmstudios von der HD-DVD blieben mit Universal, Paramount und Dreamworks Animation nur noch drei Studios übrig die exklusiv nur das HD-DVD Format unterstützten. Für die Microsoft X-Box gab es zwar den preiswertesten HD-DVD Player des Marktes für zuletzt 99 Dollar, jedoch leider keine spezielle Anwendungen mit hochauflösenden Spielen wie beim Sony Konkurrenz Produkt Playstation 3, für die immer mehr spezielle Spiele auf Blu-ray Disc entwickelt werden.

Schade ist, dass man bei Toshiba nicht schnell preiswerte HD-DVD Recorder ohne teure Festplatte auf den Markt gebracht hat. Auf eine HD-DVD Scheibe hätten in PAL-Fernsehqualität, Filme mit mehr als vier Stunden Dauer, in sehr guter Qualität abgespeichert werden können. Schon zur Funkausstellung 2007 hatten wir am Toshiba Stand danach gefragt. Doch die Antwort lautete damals, dass man keinen Bedarf dafür sieht, solange im TV keine HD-Sendungen ausgestrahlt werden. Diesbezüglich hatte man sich allerdings voreilig mit dem Blu-ray Konsortium um Sony, Panasonic, Pioneer, Philips und viele mehr abgesprochen, vor der nächsten Olympiade keine HD-Recorder zu bauen. Nicht dazu zählen allerdings die Laufwerke für den PC, die in beiden Lagern als Brenner bereits zu haben sind. Bei 15-30 GB Speicherkapazität kann man jede Menge Dateien darauf brennen, was sehr praktisch für ein backup ist. Deshalb beabsichtige man bei Toshiba, die Verbindung zu den HD-DVD unterstützenden Unternehmen aufrecht zu erhalten. Dazu zählen neben den oben erwähnten Filmstudios, große japanische und europäische Content-Provider im Bereich der Unterhaltungsindustrie sowie Microsoft, Intel und Hewlett-Packard. Samsung und LG haben außerdem bereits lieferbare Kombi-Player auf den Markt gebracht, die beide Medien (HD-DVD und Blu-ray) abspielen können. Die Laufwerke von LG gibt es sowohl für den Computer zu ca. 250.- Euro, wie auch als Kombi-Player unter 900.- Euro für den heimischen Flat-Screen. Das dürfte zum Abspielen einger bisher nur auf HD-DVD erschienen Filme interessant sein, wenn die Preise der Medien im Ausverkauf demnächst purzeln.

Dabei hatte die HD-DVD einige Vorteile. Dazu gehörte vor allem, dass die Player von Anfang an netzwerkfähig ausgelegt waren, interaktive Funktionen boten und per Software um neue Funktionen ergänzt werden konnten. Blu-ray hinkte hinterher. Erst jetzt kommen neue Player auf den Markt, die das sogenannte Blu-ray-Profil 2.0 unterstützen. Damit sind dann auch interaktive Blu-ray-Discs und die Kombination der Filme mit Web-Inhalten möglich. Eigentlich eine tolle Sache, die allerdings nicht überall mit Jubel aufgenommen wird. Denn ältere Player, die noch mit dem Blu-ray-Profil 1.0 oder 1.1 ausgeliefert wurden, können nicht aufgerüstet werden. Wer also optimistisch einen der teuren Player der ersten Generation angeschafft hat, wird damit zwar auch künftig neue Filme abspielen können. Deren Zusatzfunktionen und Gimmicks bleiben ihm aber verschlossen schreibt der Spiegel.





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