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DEGETO unterstützt jetzt unabhängige Filmwirtschaft

Degeto Film GmbH gelobt jetzt Besserung - Filmdienstleister fordern jedoch weitere Verbesserungen der Markbedingungen.



Nach dem Eklat bei der Degeto im Jahre 2012, bei dem sich die ARD gezwungen sah, Millionen nachzuschießen, wie wir am 5. Januar 2014 schrieben, gelobt die Degeto Film GmbH jetzt Besserung und will sogar mit der Filmakademie Baden-Württemberg kooperieren.

Im Rahmen der HIGHLIGHTS 2014, der traditionellen Leistungsschau der Filmakademie Baden-Württemberg, die mit Pitchings & Screenings am Mi, 4. und am Do, 5. Juni 2014 stattfindet, wird es einen gemeinsamen Empfang der Filmakademie BW und der Degeto Film GmbH in der Ludwigsburger Musikhalle geben, wodurch die Veranstaltung zur Kontaktmesse der TV-Branche aufgewertet wird.

Akkreditierung für Fachbesucher unter: de.amiando.com/Highlights2014

Inhaltliche und strategische Neuausrichtung sind bei der Degeto seit der Abwicklung des geschassten Geschäftsführers Hans-Wolfgang Jurgan, der das Budget der gemeinsamen Filmeinkaufsorganisation der ARD quasi veruntreute und auf zweieinhalb Jahre komplett verplant hatte, ein wesentlicher Aspekt.

"Wir möchten mit den besten Kreativen zusammenarbeiten und unseren Horizont auch in Richtung neue Talente erweitern", gibt Sascha Schwingel, Redaktionsleiter der ARD-Tochter, die Richtung vor.

In diesem Zusammenhang steht die erstmalige Kooperation zwischen der Degeto und der Filmakademie Baden-Württemberg. Schwerpunkt des Engagements unter der Dachmarke "Degeto im Dialog" ist die Einführung eines Stoffwettbewerbs für Studierende und Absolventen der Jahrgänge 2012 bis 2014.

Der Gewinner dieses Wettbewerbs erhält einen Treatmentvertrag, am Ende soll dabei ein produktionsreifes Drehbuch für den Freitagssendeplatz um 20.15 Uhr im Ersten herauskommen. Die zuständigen Degeto-Redakteure bilden die Jury. Die Initiative mit Ludwigsburg soll den Auftakt für die Zusammenarbeit mit mehreren Filmhochschulen bilden.

"Der direkte Kontakt zur Branche ist mit das wichtigste, was wir unseren Absolventen mitgeben können", so der Direktor der Filmakademie, Thomas Schadt, der in dem Wettbewerb einen "großen Vertrauensbeweis an unsere Studierenden und Absolventen" sieht. Sascha Schwingel wiederum hofft "auf einen kreativen Austausch, der für beide Seiten ein Gewinn sein wird."

Filmakademie Baden-Württemberg
Akademiehof 10
71638 Ludwigsburg
Web: www.filmakademie.de

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Allianz fordert Produzenten zu mehr Schulterschluss auf.
Ganz unabhängig von den gelobten Versprechungen der Degeto Film GmbH, fordern die unabhängigen Filmdienstleister weitere Verbesserungen der Markbedingungen.

Im Februar 2014 hatte sich die Allianz Unabhängiger Filmdienstleister (AUF) gegründet und als zentrale Forderung proklamiert, faire Marktbedingungen zwischen der unabhängigen Filmwirtschaft und den öffentlich-rechtlichen Marktteilnehmern zu erzielen. Zuvor habe man festgestellt, dass durch die ungebremste Expansion öffentlich-rechtlicher Sendertöchter für die unabhängigen Unternehmen Wettbewerbsnachteile entstehen.

In einem Offenen Brief hat sich der Verband nun an die unabhängigen Produzenten in Deutschland gewandt, die seiner Ansicht nach von Problemen wie stagnierenden bzw. sinkenden Produktionsbudgets, Vergaben innerhalb der öffentlich-rechtlichen Unternehmen und die Bindung von Fördermitteln durch öffentlich-rechtliche Produktionsfirmen ebenso betroffen sind wie die unabhängigen Filmdienstleister.

Gemeinsam mit den unabhängigen Produzenten will sich die AUF dafür stark machen, dass es für diese mehr öffentlich-rechtliche Aufträge gibt, dass an öffentlich-rechtlich-verbundene Unternehmen keine Fördermittel mehr ausgezahlt werden und die Budgets realistischer werden.

Schließlich fordert die AUF die unabhängigen Produzenten explizit zur Stärkung des Mittelstands auf: "Stärken Sie ganz direkt die unabhängige Filmwirtschaft: Arbeiten Sie mit unabhängigen Dienstleistern zusammen!"

In ihrem Aufruf sorgt die Allianz Unabhängiger Dienstleister für Aufregung in der Branche. Sie wirft einen kritischen Blick auf öffentlich-rechtliche Firmenverbünde und nimmt besonders die Bavaria-Tochter Cine-Mobil in Hamburg, München, Köln und Berlin aufs Korn, die sich in den vergangenen Jahren an den verschiedenen Standorten durch Asset-Deals exorbitant verstärkt hat.

Tatsächlich hat sich die Bavaria-Tochter, nach der Berliner Union-Film GmbH & Co. zuletzt mit der Filmtechnik von Studio Hamburg eine hinreichende Größe im Rentalbereich angeeignet und kann ihre Kunden an mehreren Standorten konkurrenzlos günstig bedienen. Es war der kurioseste Handel des Jahres 2013, denn er wurde größtenteils mit Aktien der Cine Media AG abgewickelt, die ein paar Monate später Insolvenz anmelden musste. Ein gehöriger finanzieller Schaden für Studio Hamburg, ein Reibach für die Bavaria.

Die AUF bemängelt, dass diese Konzentration nicht nur die Vielfalt am Markt beeinträchtige, sondern auch nur möglich sei, weil Cine-Mobil in die Strukturen der Bavaria Studio & Production Services (BPS) eingebunden ist und beide wiederum als Tochter- und Enkelfirma nahezu ausschließlich auch die öffentlich-rechtlichen Sender bedienen. Darüber hinaus waren im Jahre 2012 plötzlich das ZDF mit 25,1 % und die bayerische Staatsbank LFA Förderbank Bayern ebenfalls mit 12,5 % Miteigner geworden.

Schon 2004 wurde die Firma Cine Equipment in Köln aufgekauft und 2008 übernahm die Cine Mobil die komplette Film Abteilung der Licht und Ton GmbH München. 2011 folgte die neu gegründete Movie Light GmbH, denn im Zuge einer Neustrukturierung der Bavaria wurde die BPS im Jahr 2012 mit der Bavaria Studios zur Bavaria Studios und Productions Service GmbH verschmolzen. Von der Familie Fitz konnte die nun gestärkte Bavaria auch noch Firma Panther Rental zu einem Dumpingpreis übernehmen.

Es kann auf keinen Fall unser Interesse sein, dass noch mehr Filmdienstleister vom Markt verschwinden“, sagt Martin Ludwig vom Ludwig Kameraverleih in München und MBF Filmtechnik in Frankfurt/Main, der den Vorsitz über die Allianz übernommen hat.

Die AUF befürchtet, dass monopolartige Strukturen entstehen könnten, und wirft Cine-Mobil Preisdumping vor. Außerdem könnte es eine unrechtmäßige Querfinanzierung durch die Gesellschafter ARD und ZDF geben, denn das Problemfeld rund um die öffentlich-rechtlichen Sender und ihre Tochter-Konglomerate ist ein schwieriges Feld und deren Überprüfung ist auch für die Rechnungshöfe ein kompliziertes Thema, wenn etwa Verluste der Töchter die Gewinne der Sender schmälern und so plötzlich den Finanzbedarf der Sender erhöhen.

Link: aufdl.org
Quellen: Blickpunkt:Film | Die Zeit | Allianz (AUF) | ZOOM MEDIENFABRIK

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