Von langer Hand geplantes Springer-TV rückt näher
Axel Springer übernimmt Nachrichtensender N24.
Welche Sendergruppe bei den Zuschauerzahlen vorn liegt ist trotz Medienanalyse zahlreicher Forschungsinstitute selten eindeutig zu bestimmen. Die Sender ändern nämlich ab und zu ihre Erhebungen für Einschaltquoten um Vergleiche kaschieren zu können, wie wir bereits am 23.08.2012 schrieben. Mal ist es die ARD mit der Tagesschau oder dem Tatort oder einer Sportberichterstattung, mal sind es die Privaten mit ihren Spieleshows oder mit ihren Nachrichtensendern N-TV oder N24, speziell dann, wenn sich wieder mal irgendwo auf der Welt Katastrophen zusammengebraut haben.
Seine Glanzzeiten hatte der Nachrichtensender N-TV, der zur RTL-Gruppe gehört, sicherlich während des Irak-Krieges, als der embedded journalism als neue Form der Kriegsberichterstattung die Fernsehzuschauer in den Bann zog. Das Geschäft reiner Nachrichtensender und speziell des Konkurrenzsenders N24, der einst zur Senderkette ProSiebenSat.1 gehörte war jedoch angeblich nicht einträglich genug, weshalb der Nachrichtensender unter anderem an den Journalist und Medienmanager Torsten Rossmann und den ehemaligen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust verkauft wurde.
Mittlerweile bezeichnet die Unternehmensgruppe N24 als den Marktführer unter den deutschen Nachrichtensendern und produziert außerdem die Hauptnachrichten für SAT.1, ProSieben und kabel eins. Auch das "SAT.1 Frühstücksfernsehen" kommt von der N24-Gruppe. Der Erfolg schafft aber auch Neid. Die Axel Springer-AG, die schon lange gerne im TV-Geschäft mitmischen möchte, aber 2006 beim 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch von SAT.1 nicht zum Zuge kam, wähnt sich nun endlich am Ziel ihrer Wünsche, denn der Axel-Springer-Verlag übernimmt zum 1. Januar 2014 die Anteile an der N24 Media GmbH, die den Nachrichtensender N24 sowie die zugehörige Website betreibt.
Der Vollblutjournalist Stefan Aust, der von 1994 bis 2007 Chefredakteur des Spiegel war, wird zum 1. Januar 2014 Herausgeber der Welt-Gruppe und damit quasi vom TV-Sender N24 weggelobt, um dem Springer-Konzern freie Hand bei der Neugestaltung seiner TV-Pläne zu geben. Immerhin beschäftigt die N24-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften knapp 300 Mitarbeiter.
Die N24-Redaktion soll die Redaktion der Welt-Gruppe ergänzen und so wird eine "eine der größten multimedialen Redaktionen in Deutschland" entstehen, die künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle sowie für die Printprodukte der Welt-Gruppe produziert.
Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der kartell- und medienrechtlichen Genehmigung, doch scheint der Deal von langer Hand geplant. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Preiswert dürfte der Deal nicht sein. Erst im Juli hatte Springer mehrere Regionalzeitungen wie u.a. die "Berliner Morgenpost" an die Funke-Gruppe (WAZ) verkauft, um für den digitalen Einstieg finanziell gerüstet zu sein.
Quellen: Kress.de | Golem | aktiencheck | Tagesspiegel
Welche Sendergruppe bei den Zuschauerzahlen vorn liegt ist trotz Medienanalyse zahlreicher Forschungsinstitute selten eindeutig zu bestimmen. Die Sender ändern nämlich ab und zu ihre Erhebungen für Einschaltquoten um Vergleiche kaschieren zu können, wie wir bereits am 23.08.2012 schrieben. Mal ist es die ARD mit der Tagesschau oder dem Tatort oder einer Sportberichterstattung, mal sind es die Privaten mit ihren Spieleshows oder mit ihren Nachrichtensendern N-TV oder N24, speziell dann, wenn sich wieder mal irgendwo auf der Welt Katastrophen zusammengebraut haben.
Seine Glanzzeiten hatte der Nachrichtensender N-TV, der zur RTL-Gruppe gehört, sicherlich während des Irak-Krieges, als der embedded journalism als neue Form der Kriegsberichterstattung die Fernsehzuschauer in den Bann zog. Das Geschäft reiner Nachrichtensender und speziell des Konkurrenzsenders N24, der einst zur Senderkette ProSiebenSat.1 gehörte war jedoch angeblich nicht einträglich genug, weshalb der Nachrichtensender unter anderem an den Journalist und Medienmanager Torsten Rossmann und den ehemaligen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust verkauft wurde.
Mittlerweile bezeichnet die Unternehmensgruppe N24 als den Marktführer unter den deutschen Nachrichtensendern und produziert außerdem die Hauptnachrichten für SAT.1, ProSieben und kabel eins. Auch das "SAT.1 Frühstücksfernsehen" kommt von der N24-Gruppe. Der Erfolg schafft aber auch Neid. Die Axel Springer-AG, die schon lange gerne im TV-Geschäft mitmischen möchte, aber 2006 beim 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch von SAT.1 nicht zum Zuge kam, wähnt sich nun endlich am Ziel ihrer Wünsche, denn der Axel-Springer-Verlag übernimmt zum 1. Januar 2014 die Anteile an der N24 Media GmbH, die den Nachrichtensender N24 sowie die zugehörige Website betreibt.
Der Nachrichtensender soll mit der Welt-Gruppe zusammengeführt werden, "um im deutschsprachigen Raum das führende multimediale Nachrichtenunternehmen für Qualitätsjournalismus zu etablieren", teilte Springer mit. Zugleich soll N24 zentraler Bewegtbildlieferant für alle Marken von Axel Springer werden.
Der Vollblutjournalist Stefan Aust, der von 1994 bis 2007 Chefredakteur des Spiegel war, wird zum 1. Januar 2014 Herausgeber der Welt-Gruppe und damit quasi vom TV-Sender N24 weggelobt, um dem Springer-Konzern freie Hand bei der Neugestaltung seiner TV-Pläne zu geben. Immerhin beschäftigt die N24-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften knapp 300 Mitarbeiter.
Die N24-Redaktion soll die Redaktion der Welt-Gruppe ergänzen und so wird eine "eine der größten multimedialen Redaktionen in Deutschland" entstehen, die künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle sowie für die Printprodukte der Welt-Gruppe produziert.
Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der kartell- und medienrechtlichen Genehmigung, doch scheint der Deal von langer Hand geplant. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Preiswert dürfte der Deal nicht sein. Erst im Juli hatte Springer mehrere Regionalzeitungen wie u.a. die "Berliner Morgenpost" an die Funke-Gruppe (WAZ) verkauft, um für den digitalen Einstieg finanziell gerüstet zu sein.
Quellen: Kress.de | Golem | aktiencheck | Tagesspiegel
Kommentare
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wasi am :
Das Kartellamt wird aber, meiner Meinung nach, nicht das Problem sein.
Gruß,
W.