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9. Russische Filmwoche in Berlin

Das russische Filmjahr zwischen Untergrund und Entdeckung des Alltäglichen.



Der wahrhaft gelungenen, fast berauschende Trailer der Russischen Filmwoche 2013 in Berlin entstand als Koproduktion eines deutsch-russischen Studententeams der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf" (HFF-Potsdam) und der Moskauer Allrussischen Universität für Kinematografie (VGIK).



Eishockey-Stars, Kriegsheimkehrer, Männer in der Midlife-Crisis und Priester in der Provinz sind die Helden der diesjährigen Russischen Filmwoche in Berlin, die vom 27. November bis 4. Dezember 2013 zum 9. Mal stattfindet. Insgesamt 16 neue Filmproduktionen – und erstmals auch Kurz- und Animationsfilme für Kinder – werden eine Woche lang von russischen Filmemachern und Stars präsentiert.

Wir konnten schon einen Blick - wenn auch nur einen sehr kurzen - in das Programm werfen. Bereits das Festival des Ostdeutschen Films in Cottbus präsentiert alljährlich am russischen Tag besonders erfolgreiche Filme aus deren Heimat, die sonst nirgend woanders gezeigt werden. Allerdings brachte auch der offizielle Wettbewerb des Festivals einige beachtenswerte aktuelle Filme aus russischer Produktion auf die Leinwand. Diesmal darf sogar der Gewinner des Filmfestivals Cottbus „Der Geograf, der den Globus austrank“ von Alexander Veledinski die 9. Russische Filmwoche am 27. November um 19:00 Uhr im KINO INTERNATIONAL eröffnen.

Und somit kommen auch jene, die nicht nach Cottbus gefahren waren, in den Genuss dieses sehr russische, zeitlose und zugleich aktuelle Drama in Berlin sehen zu können. Der visuell opulente und psychologisch eindringliche Film handelt vom Streben nach Glück, vom Begehren und vom Verlust, von Liebe und Verantwortung eines Erdkundelehrers in der Provinzstadt Perm, der sich ansonsten mehr schlecht als recht mit seinen pubertierenden Schülern herumschlagen muss.

Packend, fast hollywoodmäßig inszeniert geht es am Folgetag im Filmtheater am Friedrichshain mit "Metro - Im Netz des Todes" weiter. Der Actiontriller ist zwar keine besondere Independent-Filmkunst im typisch russisch-lethargischen Stil, aber dennoch beeindruckend durch die imposanten Deckengewölbe des Moskauer Metro-Tunnels, indem sich eine Katastrophe anbahnt.

Ganz anders ist "Durst" von Dimitry Tyurin, der ebenfalls in Cottbus lief. Es sind die eher alltäglichen Straßenszenen junger arbeitsloser und häufig betrunkener, herumhängender Männer. Doch etwas ist anders als normal. Die junge Clique besteht aus Tschetschenien-Veteranen von denen Kostya übel durch Brandverletzungen entstellt ist und seinen Durst und Frust mit Wodka stillt. Das Debüt-Werk ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Andrej Gelassimov und steht für eine neue Generation russischer Autoren und Regisseure, die mit einem neuen Stil für ein lakonisches Erzählen des Alltäglichen einstehen.

Der Einblick in das vielfältige aktuelle russische Filmschaffen wird erstmals auch durch ein Kurzfilmprogramm sowie die Präsentation neuer Zeichentrickfilme für Kinder abgerundet. Begleitend ist im Russischen Haus eine fotografische Hitchcock-Interpretation der Künstlerin Jewgenija Gladzkowa zu sehen.

Link: www.russische-filmwoche.de

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