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Prominente protestieren und diskutieren

Tagesspiegel lädt zum Gespräch gegen die Schließung des Hotels BOGOTA.



Das Hotel Bogotá in der Schlüterstraße am Kurfürstendamm hat die Geschichte des 20. Jahrhunderts begleitet. Nun soll es verschwinden. Der Alte Westen wird seit geraumer Zeit wieder neu entdeckt und die Mieten steigen. Wer das kurze Stück zwischen Olivaer Platz und Bleibtreustraße entlangläuft, kommt an Gucci und Bulgari vorbei, an Cartier, Chanel, Dolce & Gabbana, Hermí¨s, Burberry, Rolex, Louis Vuitton, Armani, Prada, Jil Sander, Max Mara, Bally, Porsche, René Lazard, Strenesse und Rena Lange. Alles Firmen von Rang und Namen.

In einer Seitenstraße existiert dagegen in einem 1911 erbauten Haus noch die Jahrhundertwende. Im vierten Stock der Hausnummer 45 in der Schlüterstraße hatte die jüdische Modefotografin Else Neuländer-Simon (genannt YVA) ab 1934 ihr Atelier, das großzügig über zwei Stockwerke reichte. Sogar Helmut Newton lernte bei ihr ab 1936. Eine offene Wendeltreppe verbindet die heute noch existierende Galerie mit dem darunter liegenden Stockwerk. 14 Zimmer soll ihre Wohnung umfasst haben, samt großer Dachterrasse. Zahlreiche im Hotel Bogotá ausgestellte Bilder erinnern zudem an die Geschichte des Hauses und an YVA, die 1942 im Vernichtungslager Sobibor verstarb. Die Nazis machten aus dem Haus danach eine Abteilung der Reichskulturkammer mit der Zweigstelle der Reichsfilmkammer (RFK), die das deutsche Filmwesen zur Zeit des Nationalsozialismus regelte.

Nach dem Krieg wurde in dem nicht zerstörten Haus der sowjetisch inspirierte Kulturbund gegründet, der in diesem Haus die erste Kulturausstellung entnazifizierter Kunst organisierte. Danach zog die britische Besatzungsmacht in das Haus ein und überprüfte in den Räumlichkeiten deutsche Filmschaffende und Schauspieler wie Hans Albers, Heinz Rühmann oder Grethe Weiser auf ihre NSDAP Zugehörigkeit.

Weitere Infos zur Geschichte des Hauses in einer Radiosendung des DLF 2013 unter folgendem Link: Hotel Bogota Berlin - Künstler, Zyniker und Diebe von Michael Reitz.



Seit 1964, steht das Hotel in dritter Generation als privates, individuelles Stadthotel in bester Lage den Berlin-Besuchern zur Verfügung. Leider wurde es nun vom Vermieter gekündigt und die Schließung des Hotels erscheint unausweichlich. Mietaußenstände machen einer Kulturinstitution den Garaus, denn der Hauseigentümer plant Büros und Geschäfte. Die ehemals zahlreichen Kinos am Kurfürstendamm sind schon verschwunden und demnächst folgen vielleicht ein Stückchen weiter mit der Komödie und dem Theater am Kurfürstendamm die letzten Boulevardtheater der Stadt. Mehr Information hierzu finden sie im Tagesspiegel vom 03.06.2013 unter dem Artikel "Berlin-Charlottenburg: Hotel vor dem Aus - Bogotá darf nicht sterben!" von Susanne Kippenberger.

Die prominente, ehemalige Fassbinder Schauspielerin Hanna Schygulla sagt: "Das wäre für mich ein Fall von Verrohung, wenn das Bogotá verschwände".

Das Bogotá ist, wie Berlin, ein demokratischer Ort, an dem der Pensionär für 40 Euro im Zimmerchen ohne Bad Wand an Wand mit dem britischen Filmstar Rupert Everett schläft, der das Bogotá „My favorite hotel in the world“ nennt.

Am 14. Juni 2013 gab es bereits Führungen im Haus und am Mittwoch, den 19. Juni 2013 folgt um 20:00 Uhr eine Podiumsdiskussion im Verlagshaus des Tagesspiegel am Askanischen Platz. Mehr dazu unter folgendem link: Die Zukunft des Hotels Bogota und der City West; erfahren Sie mehr und diskutieren Sie mit!

Der Tagespiegel
Diskussionsrunde am 19. Juni 2013, 20:00 Uhr.
Askanischen Platz Nr. 3 am S-Bhf. Anhalter Bahnhof
10963 Berlin
Anmeldung Tel.: 030- 29021520
Eintritt: 14 Euro inkl. Sekt, Snack und musikalischer Begleitung durch den Jazzpianisten Aleksandr Kutnevic.

Auf einer Petitionsseite können Sie das Hotel mit Ihrer Unterschrift unterstützen.
Links: www.bogota.de | www.tagesspiegel.de

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