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Angelina Jolie als Maria Callas von Pablo Larraín jetzt im Kino

Wir empfehlen zu den Kinostarts am 6. Februar 2025 folgende Dramen in den Arthouse Kinos: "DER LEHRER. DER UNS DAS MEER VERSPRACH" von Patricia Font (Spanien), "KÖNIGE DES SOMMERS" von Louise Courvoisier (Frankreich) und "MARIA" von Pablo Larraín.



"MARIA" Drama von Pablo Larraín über die letzten Tage von Maria Callas, der einsamsten Frau der Welt, die nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihr Lächeln fast verloren hat. (USA / Chile / Italien / Deutschland) Mit einem hervorragenden Cast aus Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher u.a. ab 6. Februar 2025 im Kino. Hier der Trailer:



Axels Filmkritik:

„Maria“ ist der dritte Film in Pablo Larraíns Trilogie über bedeutende Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie begann gelungen mit „Jackie“ und ging furios mit „Spencer“ weiter.

„Jackie“ schildert die Stunden und Tage nach der Ermordung von John F. Kennedy und wie seine Witwe Jackie Kennedy (gespielt von Natalie Portman) damit umgeht. „Spencer“ schildert ein Weihnachten am englischen Königshaus, als die Ehe von Prinz Charles und Prinzessin Diana, bzw. Lady Diana, geborene Diana Spencer (gespielt von Kristen Stewart) schon am Ende war. „Maria“ schildert die letzte Woche im Leben der heute immer noch weltbekannten Opernsängerin Maria Callas. Gespielt wird sie von Angelina Jolie, die sich in den vergangenen Jahren als Schauspielerin rar machte, für diesen Film singen lernte und niemals hinter der Rolle verschwindet. Sie bleibt immer Angelina Jolie, die Maria Callas spielt.

Maria Callas wurde am 2. Dezember 1923 in New York City geboren. Sie starb in Paris am 16. September 1977. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Paris in einer prunkvoll eingerichteten Wohnung. Ihr Kammerdiener Ferruccio (Pierfrancesco Favino) und ihre Köchin Bruna (Alba Rohrwacher) kümmern sich um sie und erfüllen jeden ihrer Wünsche. Meist noch, bevor sie ihn äußert. Ein junger, möglicherweise nur in ihrer Fantasie existierender TV-Reporter interviewt sie zu ihrem Leben. Sie streift allein durch Paris. Sie probt in der Oper wieder für einen großen öffentlichen Auftritt. Der Pianist, der sie bei den Proben unterstützt, geht ebenfalls auf jeden ihrer Wünsche ein.

Die tablettensüchtige Diva selbst hat sich in dem Moment schon in eine Scheinwelt geflüchtet, die Larraín in seinem Film zeigt. Schließlich spielt „Maria“, bis auf wenige Momente, im Kopf von Maria Callas. In dieser Welt kämpft die alternde Opernsängerin gegen Widerstände, Selbstzweifel und Dämonen, die es in der realen Welt nicht gibt. Sie fühlt sich fremd in ihrem Leben.

Damit führt Larraín Überlegungen aus „Jackie“ und „Spencer“ fort, verändert sie aber an einem entscheidenden Punkt. Jackie und Spencer mussten auch gegen äußere Widerstände kämpfen. In beiden Filmen versuchen mächtige Institutionen der Frau ihren Willen aufzuzwingen. Sie soll passiv tun, was die primär von Männern geleiteten Institutionen von ihr verlangen.

In „Jackie“ ist es der politische Apparat, genaugenommen die Politiker und hohen Beamten, die für John F. Kennedy arbeiteten und jetzt überlegen, wie sie mit der Ermordung des Präsidenten der USA umgehen, und die Öffentlichkeit, die ein bestimmtes Bild von einer trauernden Witwe verlangt. In „Spencer“ ist es das Königshaus, das mit klinischer Präzision das königliche Protokoll eines Weihnachtsfestes durchzieht, das Spencer die Luft zum Atmen nimmt. In dem Landsitz Sandringham House kämpft sie um kleinste Freiheiten. Da wird, weil auf Anordnung der Königin schon bei der Ankunft das Gewicht gemessen wird, sogar der Griff nach einer Süßigkeit zu einem Akt des Widerstandes. Auch Prinzessin Diana kämpft gegen eine Öffentlichkeit, die von der Frau eines künftigen Königs ein bestimmtes Verhalten erwartet.

Das fehlt in „Maria“. Maria Callas kämpft nur gegen innere Widerstände. Äußere Widerstände sind im Rahmen der Filmgeschichte, die sich auf ihre letzten Tage konzentriert, nicht vorhanden.

Eben diese Konstruktion, in der auf den äußeren Konflikt verzichtet wird, beraubt den Film eines großen Teils der Spannung, die „Jackie“ und „Spencer“ stets haben. In dem Geisterfilm „Maria“ gibt es nur noch einen inneren Konflikt. Larraíns Biopic ist dann nur noch das Porträt einer etwas anstrengenden, tablettensüchtigen Diva (ja, das ist fast schon der berühmte ‚weiße Schimmel‘), die an einem Herzinfarkt stirbt.

Um nicht falsch verstanden zu werden: „Maria“ ist kein schlechter Film, aber es ist mit Abstand der schwächste Film der Trilogie.

Grandios ist, wieder einmal, Pierfrancesco Favino als Kammerdiener. Während des gesamten Films muss er nur, mit ausdrucksloser Miene, dienstbeflissen anwesend sein und seiner launenhaften Arbeitgeberin jeden Wunsch erfüllen. Und dabei sagt er, ohne etwas zu sagen, unglaublich viel.

Axel Bussmer (kriminalakte.org)


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