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Gewinner: 7. Human Rights Film Festival Berlin und des 20. Zurich Film Festivals

Vom 4. - 12. Oktober 2024 präsentierte das Human Rights Film Festival Berlin insgesamt 25 herausragende Dokumentarfilme rund um die Themen Demokratie, Menschenrechte und Pressefreiheit, während gleichzeitig in der Schweiz die 20. Ausgabe des Zurich Film Festivals noch bis zum Sonntag stattfindet.



Das 2018 in Berlin gegründete Human Rights Film Festival hatte in diesem Jahr starke Konkurrenz durch die erste Ausgabe der dOKUMENTALE (d'24) zu befürchten, die am 10. Oktober 2024 mit ähnlichen Themen, aber einem deutlich größeren Etat an den Start ging.

Unter der Schirmherrschaft des prominenten türkischsprachigen Journalisten und Filmemacher Can Dündar präsentierte die siebte Ausgabe des Human Rights Film Festival Berlin unter dem Motto „Choosing Humanity“ vom 4. - 12. Oktober 2024 insgesamt 25 herausragende Dokumentarfilme rund um die Themen Demokratie, Menschenrechte und Pressefreiheit – weltweit und vor unserer Haustür.

Hier der Trailer:



"Mediha“ gewinnt den Wettbewerb

Der Film "Mediha" von Hasan Oswald über die jungen Jesidin Mediha wurde am Freitagabend beim 7. Human Rights Film Festival Berlin mit dem Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte ausgezeichnet.

Hier der Trailer:



Der Dokumentarfilm "Mediha" des Regisseurs Hasan Oswald befasst sich mit dem vom sogenannten Islamischen Staat begangenen Völkermord an den Jesid*innen und dessen Folgen. 2.700 Jesiden werden noch vermisst.

Mediha ist ein kraftvolles Zeugnis des menschlichen Geistes und folgt dem bemerkenswerten Kampf eines Mädchens, um ihre vermissten Familienmitglieder zu finden, und offenbart die Stärke einer jungen Überlebenden. Dieser preisgekrönte Film von Hasan Oswald von der ausführenden Produzentin Emma Thompson ist eine unglaubliche Geschichte über Widerstandsfähigkeit.

Mediha, ein jesidisches Mädchen im Teenageralter, richtet ihre Kamera auf sich selbst, um ihr Trauma zu verarbeiten, nachdem sie die Gefangenschaft vor dem IS überlebt hat. In ihren persönlichen Video-Tagebüchern setzt sie sich mit ihrem Schmerz auseinander und leitet gleichzeitig Ermittlungen gegen ihre Entführer ein. Medihas Weg ist geprägt von Mut und Entschlossenheit, während sie auf eine Zukunft der Gerechtigkeit und Heilung zusteuert.


Der Historiker Prof. Dr. Peter Brandt übergab den Preis im Namen der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung vor rund 450 Gästen auf der Bühne des CineStar Kinos in der Kulturbrauerei im Bezirk Prenzlauer Berg.

Lobende Erwähnungen gingen an die Dokumentarfilme "Kamay" von Ilyas Yourish über eine afghanische Hazara-Familie auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit sowie an "Drawing a Line" von Sama Pama über die Arbeit der Aktivistin und Cartoonistin Rachita Taneja in Indien.

Preis der Jugendjury ging an „Bêmal – Heimatlos”

Die Jugendjury unter Leitung von Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann zeichnete den Film "Bêmal - Heimatlos" von Düzen Tekkal und David Körzdörfer aus, die den Preis auf der Bühne entgegennahmen.

Auch dieser Film erzählt die Geschichte junger Jesid*innen, die für die Freiheit ihres Volkes kämpfen, und das unermessliche Leid, das sie durchgemacht haben und immer noch durchmachen. Der Film veranschaulicht anschaulich, dass Gewalt und Angst nicht aufhören, wenn Menschen ihre Heimatländer verlassen müssen.

Hier der Trailer:



Der Publikumspreis ging an „No Other Land“

Der diesjährige Publikumspreis wurde an den Film "No Other Land" der palästinensisch-israelischen Filmemacher Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor vergeben. Bereits auf der 74. Berlinale wurde das Werk mit dem silbernen Bären als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. (Unser Kommentar kann unter dem 3. März 2024 nachgelesen werden.)

Hier der Trailer:



Der Film dokumentiert die Vertreibung von Palästinenser*innen in den Dörfern von Masafer Yatta im Westjordanland. Seit seiner Kindheit kämpft der palästinensische Aktivist Basel Adra gegen die Vertreibung der Bewohner*innen durch die israelische Besatzung. Das Land, auf dem die Familien seit vielen Generationen leben, soll zu einem Trainingsgelände für die israelische Armee IDF werden. Adra dokumentiert, wie die Soldat*innen Häuser abreißen und Menschen vertreiben. Als er den israelischen Journalisten Yuval Abraham kennenlernt, entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die zur Zusammenarbeit eines palästinensisch-israelischen Teams an diesem Film geführt hat. Der türkische Journalist und Filmemacher und diesjährige Schirmherr des Festivals, Can Dündar, übergab den Preis.


Link: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de

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Am späten Freitagabend wurden ersten Gewinner*innen des 20. Zurich Film Festivals (ZFF) bekannt gegeben. Das Schweizer Festival findet aber noch bis zum Sonntag, den 13. Oktober 2024 statt.

Der in zwei Kategorien gegliederte internationale Wettbewerb bildet das Herzstück des Festivals. In den beiden Wettbewerben werden jeweils rund 14 Filme neuer, vielversprechender Filmemacher*Innen präsentiert, die mit ihrer ersten, zweiten oder dritten Regiearbeit um das Goldene Auge konkurrieren. Bei allen Wettbewerbsfilmen handelt es sich um Welt-, Europa- oder Schweizer Premieren.

Gewinner Wettbewerb Spielfilm: "On Becoming a Guinea Fowl" von Rungano Nyoni (Produktion: UK, Irland, Sambia / 2024; 99 Min.)

Synopsis:
Auf einer verlassenen Strasse stößt Shula auf den Leichnam ihres Onkels. Als die Vorbereitungen für die Beerdigung anlaufen, bringen sie und ihre Cousins die dunklen Geheimnisse der Mittelstandsfamilie aus Sambia ans Licht. Eine surreale, dramatische Komödie voller Überraschungen über die Lügen, die wir uns selbst erzählen. Regisseurin Rungano Nyoni ist bekannt für ihren einzigartigen Stil, der Realismus mit märchenhaften Elementen vermischt.


Gewinner Wettbewerb Dokumentarfilm: "Black Box Diaries" von Shiori Itō (Produktion: Japan, USA, UK / 2024; 103 Min.)

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die Journalistin Shiori Itō wurde von einem Mitglied der japanischen Regierung vergewaltigt. Ihren darauffolgenden Versuch, den Täter vor Gericht zu bringen, hat sie mit der Kamera festgehalten. Über mehrere Jahre ist so ein tagebuchartiger, besonderer Dokumentarfilm entstanden, der spannend wie ein Thriller ist und ein einzigartiges Schlaglicht auf die patriarchale japanische Gesellschaft und ihren Umgang mit Frauen wirft. Ein MeToo-Fall, der in Japan hohe Wellen schlug und Frauen, die das gleiche Schicksal teilen, Mut macht. «Wie ein spannendes Tagebuch enthüllt dieser Film den mutigen Weg einer Journalistin, die eine selbst erlittene Misshandlung aufdeckt.

Auch der Publikumspreis ging an diesen Film.
Aktuelles Publikums-Rating des Wettbewerbs am 20. Zurich Film Festival

1. BLACK BOX DIARIES
2. HOME IS THE OCEAN
3. LITTLE JAFFNA
4. THE REMARKABLE LIFE OF IBELIN
5. THE NEW YEAR THAT NEVER CAME


ZFF Kritikerpreis & Filmpreis der Zürcher Kirchen ging an LES COURAGEUX von Jasmin Gordon (Schweiz, 2024; 80 Min.)

Hier der Trailer:



Synopsis:
In einer kleinen Stadt am Rande wilder Natur hat eine exzentrische und straffällige Mutter genug von Regeln. Zermürbt von einer Gesellschaft, die Menschen wie ihr nicht verzeiht, setzt sie alles daran, ihren Kindern und sich selbst zu beweisen, dass sie trotzdem ein guter Mensch ist.


ZFF für Kinder – Jurypreis ging an "LEEUWIN" von Raymond Grimbergen (Niederlande, 2023)

Hier der Trailer:



Synopsis:
Rosi hat ein perfektes Leben in Surinam: Sie lebt in einem schönen Haus, hat viele Freunde und eine Leidenschaft für den Fußball. Bis sie plötzlich in die Niederlande umziehen muss und alles anders wird. Wegen ihrer neuen besten Freundin Jitte landet sie in der Mädchenfußballmannschaft der Schule. Nicht jeder ist damit zufrieden, denn sie ist besser als die anderen. Wird sie in der Lage sein, ihren Traum zu verwirklichen, eine Orange Lioness zu werden und ihre neuen Freunde zusammenzuhalten?


ZFF für Kinder – Publikumspreis: "DIE HEINZELS – NEUE MÜTZEN, NEUE MISSION"

Ehrenpreise: Mit dem Golden Icon Award geehrt wurden in diesem Jahr die Schauspieler*innen Jude Law, Kate Winslet und Pamela Anderson.

Link: zff.com

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