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81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig

Alberto Barbera hat seinen Vertrag als künstlerischer Leiter der 81. Filmfestspiele von Venedig um zwei Jahre verlängert und wird Isabelle Huppert als Jury-Vorsitzende in der italienischen Lagunenstadt begrüßen.



Am 28. August 2024 starten die 81. Internationalen Filmfestspiele am Lido von Venedig. Die Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica (italienisch) ist nicht nur das älteste internationale Filmfestival der Welt, sondern zählt neben der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und endet am 7. September 2024 mit der Verleihung des Goldenen Löwen.

Der Festival-Direktor Alberto Barbera, der seit 2012 im Amt ist, hat zudem seinen Vertrag als künstlerischer Leiter des Filmfestivals von Venedig bis 2026 verlängert. Alberto Barbera leitete von 2004 bis 2016 Italiens Nationales Filmmuseum in Turin. Seit 2019 gehört er zu den 500 einflussreichsten Personen der Unterhaltungsbranche, die das US-Magazin Variety aufgestellt hat. Der Verwaltungsrat des Festivals stimmte der zweijährigen Vertragsverlängerung zu und vermeldete, dass der 74-Jährige auch für die Ausgaben 2025 und 2026 verantwortlich sein wird.

Barbera hat in seiner Zeit als Festivaldirektor erfolgreich „neue Talente entdeckt und auf die internationale Bühne gebracht, die Kultur des Kinos verbreitet und gefördert und das Publikum des ältesten Filmfestivals der Welt erweitert“, sagte Präsident Pietrangelo Buttafuoco.


Isabelle Huppert ist Jury-Präsidentin

Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert übernimmt in diesem Jahr den Jury-Vorsitz der Filmfestspiele von Venedig. Die 71-Jährige wird bei der 81. Auflage des Festivals den Goldenen Löwen für den besten Film verleihen.

Huppert gehört seit vielen Jahrzehnten zu den bekanntesten Gesichtern des französischen Kinos. Sie spielte auch in verschiedenen Hollywood-Produktionen mit. 2009 war sie bereits Jury-Vorsitzende des Filmfestivals von Cannes.

Auch die Berliner Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz wird Teil der Jury sein. Die 48-Jährige ist bekannt für ihren Film "Und morgen die ganze Welt", der 2020 in Venedig Premiere feierte. Das Drama erzählt von einer jungen Frau, die sich einer Antifa-Gruppe anschließt.

Sigourney Weaver wird für ihr Lebenswerk geehrt.

Die US-Schauspielerin Sigourney Weaver, die vor allem für ihre Rolle in den "Alien"-Filmen bekannt ist, erhält bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Weaver habe in ihrer Karriere Brücken zwischen dem "anspruchsvollsten Arthouse-Kino" und Publikumsfilmen gebaut und sei sich dabei "immer selbst treu geblieben", erklärte Festival-Direktor Alberto Barbera.

Das PROGRAMM von VENEDIG 2024

Im Programm der 81. Filmfestspiele von Venedig werden unter anderem der zweite „Joker“-Film „Folie à Deux" von Regisseur Todd Phillips und die neuen Werke von Luca Guadagnino und Pedro Almodóvar präsentiert.

Bereits der erste Teil von „Joker“ wurde 2019 in Venedig gezeigt und gewann den Goldenen Löwen, den Hauptpreis des Festivals. Bei der Fortsetzung wird es sich um ein Jukebox-Musical mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga in den Hauptrollen handeln, die als sprunghafte Harley Quinn auf einen gequälten Stand-up-Komiker "Joker" im Gefängnis trifft. Hinzu kommen in dem atemberaubenden, haarsträubenden Thriller Nebenrollen mit Zazie Beetz, Brendan Gleeson, Catherine Keener, Steve Coogan, Ken Leung und Harry Lawtey.

Hier der Trailer:



Außer Konkurrenz läuft im Wettbewerb dagegen Andres Veiels Dokumentarfilm „Riefenstahl“, den er mit Produzentin Sandra Maischberger dort als deutsche Weltpremiere feiern kann.

In seiner Ansprache zum Line-Up für die 81. Filmfestspiele von Venedig betonte Präsident Pietrangelo Buttafuoco die Relevanz des Festivals:

„Ich lade Sie alle ein auf diese Reise, die aus Kino und Kunst besteht. Dieses Filmfest hat die Macht ein Orakel zu werden und unsere Zukunft einzufangen. Ich bin sicher dass alle Filme in Venedig bedeutsam sein werden und unser Verlangen nach Wissen und einem Sinn im Leben befriedigen werden.“


Eröffnet wird das Film-Festival in diesem Jahr mit „Beetlejuice Beetlejuice“, der Fortsetzung von Tim Burtons lang erwarteten Kultfilm aus den 80ern.

Hier der Trailer:



Der Abschlussfilm wird das Drama „L’Orto Americano“ des Italieners Pupi Avanti sein.

Wie anfänglich bereits erwähnt, wird Pedro Almodóvars „The Room Next Door“ im Wettbewerb zu sehen sein, der erste englischsprachige Langfilm des Regisseurs. Tilda Swinton verkörpert darin eine Kriegsjournalistin, deren Beziehung zu ihrer Tochter eher angespannt ist. Für zahlreiche Länder hat sich bereits Warner Bros. die Rechte an dem Werk gesichert.

Ein gern gesehener Gast ist auch Pablo Larraín in Venedig, der bereits zum vierten Mal eine Premiere am Lido feiert: In seinem „Maria“ spielt Angelina Jolie die Opernsängerin Maria Callas.

Ihr Ex-Mann Brad Pitt wird zusammen mit George Clooney die Hauptrollen im Actiondrama „Wolfs“ von Jon Watt außerhalb des Wettbewerbs übernehmen. Es ist das erste Wiedersehen von George Clooney und Brad Pitt auf der Leinwand seit 16 Jahren – und mehr als zwei Jahrzehnte nach ihrem spektakulären Aufeinandertreffen in “Ocean's 11”. Die beiden Branchen-Stars spielen in dieser raffinierten Actionkomödie rivalisierende einsame Wolfsjäger, die um die Beseitigung einer Leiche konkurrieren.

Hier der Trailer:



Auch die Japaner zeigen, dass sie Action können: „Battle Royale“-Darsteller Takeshi Kitano präsentiert sein neues Werk „Broken Rage“ am Lido. Nach einem wilden Trip sieht es auch bei „Baby Invasion“ von Harmoney Korine aus, einem Thriller, der aus der Ego-Perspektive gefilmt wurde.

Starlastig geht es auch in einer weiteren Premiere zu: In Brady Corbets „The Brutalist“ mimt Adrien Brody die Rolle eines fiktiven Holocaust-Überlebenden, der in die USA auswandert und sich von der Armut befreit. An seiner Seite sind in dem dreieinhalbstündigen, anspruchsvollen, epischen Film Felicity Jones, Joe Alwyn und Guy Pearce zu sehen.

Nachdem Luca Guadagnino letztes Jahr aufgrund der andauernden SAG-AFTRA-Streiks mit „Challengers“ nicht in Venedig vertreten sein konnte, wird nun sein Film „Queer“ dort laufen. In diesem adaptiert er William S. Burroughs gleichnamigen Roman mit Daniel Craig, Lesley Manville und Jason Schwartzman.

Die Sektion Critics Week wird von dem französischen Werk „Planet B“ eröffnet, in welchem es um eine Gruppe Aktivisten im Jahr 2039 geht.

Der deutschsprachige Raum ist mit der deutsch-österreichischen Produktion „Peacock“ von Regisseur Bernhard Wenger vertreten und erzählt von einer Realität, in der man sich Freunde über eine Rent-a-Friend-Agentur buchen kann. Unruhige Nächte sind in der amerikanisch-schweitzer Produktion „No Sleep Till“ zu erwarten, denn ein Hurrikan rückt immer näher.

Um neue Trends im Weltkino geht es in der Reihe Horizons und Horizons Extra. Hier wird unter anderem der israelische Regisseur Dani Rosenberg sein äußerst aktuelles Werk „Of Dogs and Men“ zeigen, welcher kurz nach den Ereignissen vom 7. Oktober 2023, dem Terrorangriff der Hamas auf Israel spielt. Ähnlich brisant startet die Reihe Horizons Extra, die mit Tim Fehlbaums „September 5“ eröffnet wird, welcher den Terroranschlag der palästinensischen Organisation Schwarzer September auf die israelische Mannschaft in München bei den 20. Olympischen Sommerspielen im Jahre 1972 aus der Perspektive eines Fernsehteams beleuchtet.

Einige interessante Werke gibt es auch im Serienbereich. Dort wird Alfonso Cuaróns Thrillerserie „Disclaimer“ ebenso vorgestellt, wie Thomas Vinterbergs „Families Like Ours“. In letzterer zeigt der Däne ein dystopisches Zukunfts-Szenario, in dem die Menschen aufgrund des steigenden Meeresspiegels zwangsweise evakuiert werden. Doch auf ihren Zielort haben sie keinen Einfluss, weshalb geliebte Menschen immer wieder voneinander getrennt werden. Joe Wright begibt sich hingegen erneut in die Vergangenheit und präsentiert mit „M. Son of the Century“ einen Film über Mussolini.

Medienboard Berlin Brandenburg ebenfalls stark vertreten.

Freuen kann sich unsere Filmregion diesmal über 5 MBB-geförderte Filme bei den Filmfestspielen von Venedig als Weltpremieren im offiziellen Programm, sowie über 3 MBB-geförderte XR-Experiences bei Venice Immersive.

MARIA | Wettbewerb - Concorso
Pablo Larraín
Komplizen Film 

RIEFENSTAHL | Fuori Concorso - Non Fiction
Andres Veiel
Vincent productions

THE WITNESS | Orizzonti - Extra 
Nader Saeivar
ArtHood Films

SANATORIUM UNDER THE SIGN OF THE HOURGLASS | Venice Days
Quay Brothers 
Match Factory Productions

BOOMERANG | Venice Days
Shahab Fotouhi
New Matter Films

Link: www.labiennale.org/en/cinema/2024

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