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Gleichzeitiger Start der Filmfestivals in Karlsbad und München

Am 28. Juni 2024 startet die 58. Ausgabe des KVIFF im tschechischen Karlsbad parallel mit dem Beginn des 41. Filmfest München.



Mortensen wird in Karlsbad geehrt

Das zur Kategorie der ältesten und großen A-Festivals gehörende Filmfestival im tschechischen Karlsbad rollt Hollywood-Star und Regisseur Viggo Mortensen in diesem Jahr den roten Teppich aus. Bei der Eröffnungsgala der 58. Ausgabe des KVIFF in Karlovy Vary am 28. Juni 2024 wird der 65-Jährige den Preis des Festivalpräsidenten entgegennehmen, wie die Veranstalter ankündigten.

Weltbekannt wurde Mortensen als Aragorn in den "Der Herr der Ringe"-Verfilmungen. Zuletzt drehte er als Regisseur den Western "THE DEAD DON`T HURT", der in Karlsbad als Eröffnungsfilm gezeigt wird.

Der Streifen, ein melancholisches Western-Drama mit Viggo Mortensen und Vicky Krieps, soll im August in die deutschen Kinos kommen. ALAMODE film zeigt Viggo Mortensens neuestes Werk (USA / Mexiko 2023) auch beim 41. Filmfest München in der Sektion SPOTLIGHT als Deutschlandpremiere. Der Film von Regisseur und Hauptdarsteller Mortensen feierte seine Weltpremiere im letzten Jahr beim TIFF in Toronto. Hier der Trailer:



Kurz vor Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs verlieben sich die Frankokanadierin Vivienne (Vicky Krieps, "Corsage", "Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste") und der dänische Einwanderer Holger (Viggo Mortensen, "Green Book", "Der Herr der Ringe") ineinander. Als er in den Krieg zieht, bleibt sie allein zurück und muss sich gegen die Machtspielchen des einflussreichen Ranchers Weston Jeffries zur Wehr setzen. Als wahre Herausforderung entpuppt sich schließlich Holgers Rückkehr aus dem Krieg...


Sterne über dem Thermal Hotel

Vom 28. Juni bis zum 6. Juli 2024 wird der Himmel in Karlsbad von einem Schauspielertrio mit einer unglaublich abwechslungsreichen Filmografie erleuchtet - Daniel Brühl, Viggo Mortensen und Clive Owen.

In "Rivals" verkörperte Daniel Brühl den legendären Formel-1-Fahrer Niki Lauda. Viggo Mortensen spielt die Hauptrolle in seinem Regiedebüt "We Still Have Time" über die Beziehung zwischen einem liberalen Sohn und seinem harten Vater. Golden-Globe- und BAFTA-Preisträger Clive Owen, in der Rolle eines aufstrebenden Schriftstellers, bekommt einen Job in einem Casino als Croupier und erkennt, dass sein Job einen großartigen Roman abgeben würde.

Der Hauptprotagonist des neuen Karlsbader Festivaltrailers wird jedoch der Schauspieler und Produzent Benicio del Toro sein. Leider kann der Trailer zum Festivalstart nur in der tschechischen Republik gesehen werden. Als Trost gibt es aber zahlreiche Trailer von Filmen aus dem diesjährigen Programm des 58. KVIFF, die man sich hier ansehen kann.

Schwerpunkt des A-Filmfestivals ist der osteuropäische Film, jedoch nicht ausschließlich. So wird auch der französische Filmemacher Olivier Assayas sein neues Werk "HORS DU TEMPS" über zwei Brüder, die mit ihren Partnerinnen während der COVID-19-Pandemie in ihrem Elternhaus ausharren müssen, vorstellen und auch aus Portugal sowie aus Japan sind zwei spannende Weltpremieren im Hauptwettbewerb zu finden, für den nur Spielfilme zugelassen sind, die in der vergangenen Saison gedreht wurden und noch nicht im internationalen Wettbewerb eines anderen Festivals oder einer anderen Sektion liefen. Im Kafka-Jahr darf natürlich auch ein Film aus der tschechischen Republik über den in Prag geborenen deutschen Schriftsteller Franz Kafka nicht fehlen.

Für sein Spielfilmdebüt wählte der tschechische Regisseur Vladimír Michálek eine der schwierigsten Aufgaben – die Adaption eines Romans von Franz Kafka. Er griff zu seinem frühen Prosawerk Amerika, das jedoch alle Schlüsselmotive des Autors enthält, insbesondere den ängstlichen, einsamen Helden und die umgebende Realität als Labyrinth voller absurder Situationen und unverständlicher Anforderungen. Um die quälenden Zustände des Protagonisten und die Fallstricke der entfremdeten Welt heraufzubeschwören, verwendete Michálek auf erfinderische Weise den Ausdruck expressionistischer Filme: zahlreiche Details von Gesichtern und Gesten, Bilder, in denen der Horizont fehlt und in Hell-Dunkel ertrinkt, einer Klangkomponente, die von Dissonanzen überquillt. Die zugegebenermaßen gemalten Realitäten der amerikanischen Stadt, die von dem einzigartigen Jaroslav Róna geschaffen wurden, beziehen sich bezeichnenderweise auf F. Langs Metropolis.


Den Crystal Globe Wettbewerb ergänzt der internationale Proxima Wettbewerb, der dem modernen Filmschaffen aus der ganzen Welt Raum gibt und ein Ort für Filmemacher ist, die darauf warten, entdeckt zu werden, auch für renommierte Autoren, die nach neuen Definitionen ihrer Arbeit suchen. Des weiteren sind für das Publikum zusammengestellt thematische Ausstellungen, einzigartige Retrospektiven und eine Hommage an außergewöhnliche Künstler aus aller Welt.

Link: www.kviff.com/en

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Zahlreiche Weltpremieren beim Filmfest München

Filmfestivalbesucher*innen dürfte es diesmal besonders schwerfallen, sich für Karlsbad oder München zu entscheiden, denn das Filmfest München startet in diesem unter neuer Leitung ebenfalls am 28. Juni und findet bis zum 7. Juli 2024 statt.

Zudem stellt das Filmfest München sechs internationale Indie-Perlen als Weltpremieren vor – mit Produktionen aus Kanada über Großbritannien bis Brasilien und Argentinien sowie mit "Poison" ein Film von Désirée Nosbusch und Ulrike Koflers neuem Film "Gina".

Festivaldirektor Christoph Gröner und künstlerische Koleiterin Julia Weigl "verstehen das Filmfest München auch als Entdecker-Festival, als Wegbereiter und Sprungbrett für internationale Independent-Produktionen“. Im Namen dieses Vorhabens werden bei der 41. Auflage wie im Vorjahr sechs internationale Produktionen als Weltpremieren gezeigt.

Diese werden teils auch im Rennen um den CineCoPro Award gegeneinander antreten, der vor einem Jahr nach vierjähriger Abstinenz reaktiviert wurde. Der Preis ist mit einer Prämie von 100.000 Euro verbunden und damit der höchstdotierte Koproduktionspreis Deutschlands. Ehrengast der CineCoPro Conference ist Kanada, weshalb unter den Weltpremieren auch zwei aus dem nordamerikanischen Land anlaufen werden.

Zu den internationalen Weltpremieren aus Kanada gehört Harley Chamandys Langfilmdebüt „Allen Sunshine“. Der Film des libanesisch-griechisch-ägyptischen Regisseurs behandelt die Trauer eines Musikers namens Allen, der sich in die kanadische Wildnis zurückzieht. Umgeben von der Einsamkeit der kanadischen Wildnis und den sphärischen Sounds seines Tonstudios ringt er mit seiner Trauer. Doch eine unerwartete Begegnung durchbricht Allens Isolation und zeigt ihm neue Perspektiven auf.

Ebenso aus Kanada stammt Jamie Kastners Dokumentarfilm „The Spoils“ um die Problematik von Raubkunst in Museen. Kastner nimmt eine umstrittene Ausstellung zu Ehren des jüdischen Kunsthändlers Max Stern als Ausgangspunkt für seinen Film. Eigentlich sollte das Düsseldorfer Stadtmuseum seine Schau bereits 2018 zeigen, doch die Eröffnung verzögerte sich durch öffentliche Diskussionen zur Rückgabe von NS-Raubkunst um drei Jahre. Ein ironisch gefärbter Dokumentarfilm über Besitz, Geschichte und Moral.

Trauer spielt auch in Désirée Nosbuschs Langfilmregiedebüt eine Rolle. Ihr Film "Poison" erzählt das bewegende Aufeinandertreffen von Lucas und Edith neun Jahre nach dem Tod ihres gemeinsamen Kindes. Auf dem Friedhof, auf welchem ihr Sohn begraben liegt, trifft Lucas (Tim Roth) seine Ex-Frau Edith (Trine Dyrholm) und wird nochmals mit Gefühlen der Trauer sowie Liebe und Hoffnung konfrontiert.

Die österreichische Editorin, Regisseurin und Drehbuchautorin Ulrike Kofler erzählt in „Gina“ von einer Familie, in der die alleinerziehende Mutter mit ihrer titelgebenden Tochter und deren zwei Geschwister überfordert ist. Sie läuft Gefahr, wegen ihrer Vorliebe für Partys und Alkohol ihre Kinder aus dem Blick zu verlieren, während die neunjährige Gina sich nichts sehnlicheres wünscht, als eine intakte Familie. Kofler schnitt u.a. "Corsage" und inszenierte zuletzt die Serie "Sexuell verfügbar".

Der brasilianische Filmemacher Davi Pretto bedient in seinem dritten Film „Continente“ das Genre des Horrorfilms. In dem Spielfilm kehrt Amanda nach Jahren in ihr abgelegenes Heimatdorf in Brasilien zurück. Da ihr Vater im Sterben liegt, sieht sie sich mit ihrem seltsamen Erbe, das mit einem mysteriösen Geheimnis über die Organisation des Dorfes verbunden ist, konfrontiert. Aus sozialpolitischem Realismus wird blutiger postkolonialer Horror.

Ein weiteres Langfilmdebüt feiert mit Françoise Ferratons „Krishnamurti – La Révolution du Silence“ Weltpremiere in München. Der Dokumentarfilm zeigt faszinierende Archivaufnahmen, die Einblicke in den Lebensweg des indischen Philosophen Jiddu Krishnamurti und dessen spirituelle Überlegungen geben.

Filmfest München zeigt auch Hüller-Film als Weltpremiere

Das Filmfest München startet in diesem Jahr mit der Weltpremiere eines neuen Sandra-Hüller-Films. Die DDR-Komödie "Zwei zu eins" soll als Eröffnungsfilm laufen. Neben der deutschen Ausnahmeschauspielerin Sandra Hüller sind auch die Schauspieler Max Riemelt und Ronald Zehrfeld in Hauptrollen dabei.

In dem Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Natja Brunckhorst geht es um den sogenannten Schatz von Halberstadt, einer wahre Geschichte um tonnenweise Ostmark-Scheine, die nach der Wiedervereinigung in einem Gewölbe in Sachsen-Anhalt aufbewahrt wurden.

Hier der Trailer:



Mit viel Witz und Fantasie wird die Geschichte in dem Film weitergesponnen, denn das Freundes-Trio um Maren (Hüller), Robert (Riemelt) und Volker (Zehrfeld) entwickelt ein ausgeklügeltes System, mithilfe seiner gesamten Hausgemeinschaft das bald wertlose Geld in Umlauf zu bringen. Urplötzlich stehen die drei so kurz davor, Reichtum und Wohlstand zu erlangen, da die Währung der DDR am 1. Juli 1990 durch die D-Mark abgelöst werden soll. "Zwei zu eins" startet im Anschluss an die Weltpremiere am 25. Juli 2024 in den deutschen Kinos.


Darüber hinaus präsentiert RAPID EYE MOVIES beim Filmfest München 2024 drei Deutschlandpremieren. Die Filme wurden 2024 als Weltpremieren bei internationalen Festivals gezeigt und begeistert aufgenommen:

"CAUGHT BY THE TIDES" von Jia Zhangke und "ALL WE IMAGINE AS LIGHT" der indischen Regisseurin Payal Kapadia liefen bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2024 im Wettbewerb. Letzterer gewann zudem den Großen Preis der Jury. Hier der Trailer:



Der Film "ALL WE IMAGINE AS LIGHT" spielt in Mumbai, wo der Alltag der Krankenschwester Prabha aus den Fugen gerät, als sie ein unerwartetes Geschenk von ihrem entfremdeten Ehemann, der in Deutschland lebt, erhält. Ihre jüngere Mitbewohnerin Anu versucht vergeblich, in der Stadt einen Platz zu finden, an dem sie mit ihrem Freund intim sein kann. Bei einem Ausflug an den Strand finden die beiden Frauen einen Ort, an dem sich ihre Sehnsüchte manifestieren können.


"CAUGHT BY THE TIDES" ist dagegen ein Langzeitprojekt. Regisseur Jia Zhangke begann mit den Dreharbeiten im Jahr 2001 und beendete sie 2023. In dieser über 20 Jahre umspannenden Zeitperiode wirft Jia Zhangke nicht nur einen Blick auf das romantische Schicksal seiner Heldin Qiaoqia, sondern auch auf das heutige China – ein Land, das sich immer noch in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Hier der Trailer:



"CAUGHT BY THE TIDES" ist die zarte und zerbrechliche Liebesgeschichte zwischen Qiaoqiao (Zhao Tao) und Bin (Li Zhubin), die bis in die Jetztzeit hineinreicht. Anfänglich sind die beiden ineinander verliebt, singen und tanzen und genießen ihre Zeit in Datong, bis Bin plötzlich geht, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, um in einer größeren Stadt sein Glück versuchen. Nach einiger Zeit des Wartens macht sich Qiaoqiao auf eine lange Reise, um ihn zu suchen.


Der dritte Film "SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST", ein animierter Spielfilm von Ishan Shukla, wurde beim IFFR – International Film Festival Rotterdam in der Sektion Bright Future gezeigt und erzählt von einer dystopischen Welt, in der die Menschen gezwungen sind, Papiertüten über dem Kopf zu tragen. Unterschiede und Eigenheiten sind nicht gerne gesehe. Und doch kann ein anonymer Bürger zufällig eine Revolution auslösen. Hier der Trailer:



Auch STUDIOCANAL präsentiert mit "PARIS PARADIES" unter der Regie von Marjane Satrapi eine Deutschlandpremiere beim Filmfest München. Die dramatische Komödie wartet mit einer beeindruckenden Besetzung auf: Neben Monica Bellucci („Spectre“, „Die schönsten Jahre eines Lebens“) und Ben Aldridge („Knock at the Cabin“, „Spoiler Alarm“) darf man sich auf den César-Preisträger André Dussollier („Kein Sterbenswort“, „Die fabelhafte Welt der Amelie“), Rossy de Palma („Madame – Nicht die feine Art“, „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“) und den ebenfalls mit dem César ausgezeichneten Roschdy Zem („Tage des Ruhms“, „The Cold Light of Day“) freuen. Hier der Trailer:



Die ehemals gefeierte Opernsängerin Giovanna (Monica Bellucci) wurde in "PARIS PARADIES" irrtümlich für tot erklärt und wartet nun ungeduldig darauf, dass ihr Vermächtnis von der Presse ausgiebig gewürdigt wird. Zur gleichen Zeit wird die Teenagerin Marie-Cerise (Charline Emane) genau in dem Moment, als sie sich von einer Brücke stürzen möchte, gekidnappt. Sich mit der eigenen Endlichkeit auseinander zu setzen - dieses Schicksal verbindet fünf Menschen in Paris. Und sie alle stehen vor der gleichen schwierigen Aufgabe: Sie müssen erkennen, wie schön und wichtig es ist, das Leben zu lieben.
  
 
In der Sektion SPOTLIGHT präsentiert der Filmverleih CAMINO im Rahmen des Filmfest München die Weltpremiere des Films "MÜNTER & KANDINSKY". Der Film zeigt die gemeinsamen Jahre von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, einem außergewöhnlichen Künstler- und Liebespaar. Beide Mitbegründer des Blauen Reiter, einer der berühmtesten lockeren Künstlergruppen der Klassischen Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts. Doch während ihm Ruhm, Bewunderung, künstlerische und finanzielle Anerkennung zuteil wird, fällt ihr das Leben an seiner Seite alles andere als leicht. Die Beziehung wird zunehmend komplizierter, ermüdender und vor allem toxischer. Hier der Trailer:



Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt und malt die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter gemeinsam mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im bayerischen Murnau am Staffelsee. Die Provinz wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Aufbruchs in die Moderne, der Malerei und Kunstverständnis revolutioniert und die Künstlerbewegung Der Blaue Reiter hervorbringt.

Atmosphärisch dicht zeichnet der Film die Lebens- und Liebesgeschichte von Münter und Kandinsky nach: Die junge Malschülerin, die sich in den knapp elf Jahre älteren Lehrer verliebt. Ihr gemeinsames Leben auf Reisen und im Blauen Land, das zur Inspirationsquelle ihrer Malerei wird und sie – gemeinsam mit Werefkin, Jawlensky, Marc und Macke – zu Pionieren ihrer Zeit macht. Ihre künstlerisch produktive, aber privat eher fatale Verbindung, die Münter zeitweise verzweifeln und Kandinsky immer missmutiger werden lässt.

Dabei wird die Beziehung der beiden Künstler in "MÜNTER & KANDINSKY" neu beleuchtet: Der eine konnte nur das werden, was er war, durch den anderen. Denn so wenig, wie sich Leben und Kunst Gabriele Münters ohne Wassily Kandinsky darstellen lassen, so wenig ist seine Geschichte und auch die der neuen Künstlerbewegungen ohne sie denkbar.
 

Ebenfalls in der Sektion SPOTLIGHT des Filmfests München findet die Weltpremiere des Films "BORN TO BE WILD - EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF" in Anwesenheit des Regisseurs Oliver Schwehm, des Leadsängers der Band, John Kay, des Bassisten und ehemaligen Bandmitglieds, Nick St. Nicholas sowie weiterer Mitglieder des Filmteams statt. Hier der Trailer:



Filmverleih MFA+ schreibt: Gut 55 Jahre ist es her, dass der Kult-Rocksong "Born to Be Wild" die Musikwelt im Sturm eroberte. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete dieser Song den Film "EASY RIDER" und wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Was jedoch nur wenige über die Band hinter diesem Song wissen, ist ihre einzigartige Geschichte, die uns vom kriegsgebeutelten Deutschland über Toronto nach Los Angeles führt. Gegründet 1968 von Joachim-Fritz Krauledat, besser bekannt als John Kay, wurde die Band Steppenwolf - benannt nach Hermann Hesses gleichnamigem Buch - zu einer der ikonischsten und zugleich enigmatischsten Bands in der Geschichte der Rockmusik.
 

Als weitere Premiere in der Sektion SPOTLIGHT feiert LEONINE Studios das neue Komödien-Highlight "ALLES FIFTY FIFTY" von Regisseur & Drehbuchautor Alireza Golafshan („Die Goldfische“) beim Filmfest München. Gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern, allen voran Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, Axel Stein und Valentin Thatenhorst wird der Film am 4. Juli 2024 vorgestellt. Hier der Trailer:



Marion (Laura Tonke) und Andi (Moritz Bleibtreu) halten sich trotz Trennung für Vorzeigeeltern und kümmern sich fifty-fifty um ihren elfjährigen Sohn Milan (Valentin Thatenhorst). Der gemeinsame Sommerurlaub in Italien, bei dem auch Marions neuer Freund (David Kross) dabei ist, zeigt jedoch überraschende Erziehungslücken auf: Milan ist ein verwöhntes Einzelkind, der gezielt seine Eltern gegeneinander ausspielt, Espresso trinkt, aber noch nicht mal schwimmen kann. Zeit für ein neues Kapitel elterliche Fürsorge. Marion und Andi beschließen, die Versäumnisse ihrer Erziehung nun gemeinsam anzugehen und kommen sich dabei wieder näher. Während Milan auf dem Campingplatz neben dem Luxushotel seine erste zarte Liebe erlebt und die Eltern sich neu entdecken, wächst die Hoffnung, wieder zu einer Familie zusammenzufinden…
 
"ALLES FIFTY FIFTY" geht mit Herz und Humor den Erziehungsfragen unserer Zeit auf den Grund: Wie viele Grenzen braucht mein Kind und sollten Eltern sich nicht grundsätzlich etwas lockerer machen, damit Kinder eigene Erfahrungen sammeln? Wie viel Zeit mit digitalen Geräten ist noch gesund? Können unterschiedliche Erziehungsstile dem Kind schaden? Und ist der Wunsch nach Familienharmonie in Patchworkfamilien realistisch?


Sehenswert dürfte auch in der Sektion SPOTLIGHT das Drama "WHITE FLAG" des mongolischen Regisseurs Batbayar Chogsom sein. Sein zweiter Langfilm nach seinem preisgekrönten Debüt "OUT OF PARADISE" (2018) feierte 2023 beim Black Nights Film Festival in Tallin Premiere. In der Koproduktion der Länder Japan, Mongolei, Schweiz treffen atemberaubende Aufnahmen auf menschliche Abgründe und Tabubrüche. Hier der Trailer:



Die idyllische Natur ist es nicht, die Zorig in die ländliche Gegend der Mongolei geführt hat. Vielmehr soll der aus der Stadt angereiste Polizist einen spurlos verschwundenen Mann finden. Dabei kreuzt sich sein Weg mit dem von zwei Schwestern. Er kommt ihnen emotional näher, ohne zu ahnen, welche düsteren Geheimnisse auf ihn warten.


Mehr an den Mainstream richtet sich in der Sektion SPOTLIGHT die Deutschlandpremiere eines US-Dramas aus dem TOBIS Verleih: "EZRA - EINE FAMILIENGESCHICHTE" von Regisseur Tony Goldwyn mit Robert de Niro, Whoopi Goldberg, Bobby Cannavale, Tony Goldwyn, William A. Fitzgerald, Rose Byrne, Vera Farmiga, Rainn Wilson, Jimmy Kimmel u.v.a. im Cast, das die Kinobesucher*innen auf einen furiosen Vater-Sohn-Trip quer durchs Land entführt. Hier der Trailer:



Stand-up-Comedian Max (Bobby Cannavale) hat in "EZRA" gerade nicht viel zu lachen. Die Karriere steckt in der Dauerkrise, seine Frau Jenna (Rose Byrne) hat ihn verlassen und den gemeinsamen Sohn Ezra (William Fitzgerald), der Merkmale des Asperger-Syndroms trägt, gleich mitgenommen. Jetzt lebt der Mitvierziger wieder bei seinem exzentrischen Vater Stan (Robert De Niro). Als Ezra von der Schule fliegt und Jenna der Meinung ist, dass ihr Sohn in einer Förderschule besser aufgehoben wäre, sieht Max nur einen Ausweg: Er entführt Ezra kurzerhand auf einen Roadtrip quer durch die USA, bei dem sich die beiden ganz neu kennenlernen. Denn der Junge hat nicht nur Angst vor Bananen und ein Gedächtnis wie Rain Man, in ihm steckt auch – der Apfel fällt nicht weit vom Pferd – ein ungeahntes Comedy-Talent.


Zu guter letzt noch ein Regiedebüt in der Sektion SPOTLIGHT mit dem hochspannenden politischen Thriller "TATAMI", der seine Weltpremiere im letzen Jahr in Vendig feierte. Es ist der erste Spielfilm einer iranisch-israelischen Ko-Regie von Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi. Die erfolgreiche Schauspielerin Amir („Beste Hauptdarstellerin“ in Cannes für „Holy Spider“) feiert mit "Tatami" ihr Regiedebüt, für Nattiv („Golda“) ist es bereits der sechste Spielfilm, für seinen Kurzfilm „Skin“ gewann er 2019 den Oscar. Guy Nattiv zeichnet auch, zusammen mit Elham Erfani, für das Drehbuch verantwortlich, das von verschiedenen wahren Begebenheiten inspiriert ist. Hier der Trailer:



In "TATAMI" begibt sich die iranische Judoka Leila Hosseini mit ihrer Trainerin Maryam nach Tiflis in Georgien, wo sie bei der Weltmeisterschaft unbedingt die Goldmedaille gewinnen will. Die ersten Kämpfe besteht sie mit Bravour. Doch dann erhält ihre Trainerin einen Anruf vom Verbandschef, weil Leila möglicherweise gegen eine israelische Judoka antreten muss. Damit Leila keine Niederlage gegen den iranischen Erzfeind erleidet, wird ihre Trainerin dazu aufgefordert, Leila nicht kämpfen zu lassen. Aber Leila weigert sich, dem Befehl aus der Heimat nachzukommen und ihren Traum von einer Goldmedaille aufzugeben, auch wenn sie weiß, hierdurch Repressalien bis hin zu Prügelstrafen befürchten zu müssen.


Im Wettbewerb CINEVISION läuft mit "DIAMANT BRUT" ein französischer Spielfilm von Agathe Riedinger mit Malou Khebizi in der Hauptrolle, der seine Weltpremiere im diesjährigen Wettbewerb von Cannes feierte. 

Liane träumt in "DIAMANT BRUT" davon, als Influencerin groß rauszukommen. Einfach ist das nicht. Also schlägt sie sich mit Diebstählen durch. Die 19-Jährige ist besessen von Schönheit und sieht darin den Ausweg aus einem wenig glamourösen Leben. Brust und Lippen hat sie bereits machen lassen. Nun könnte der Durchbruch kommen: Sie hat die Chance, bei der nächsten Staffel einer Reality-TV-Show dabei zu sein.
 

Für den CineCoPro Award nominiert ist die Arthouse-Deutschlandpremiere der poetischen Liebesgeschichte "MADAME SIDONIE IN JAPAN" von Regisseurin Élise Girard mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle. Hier der Trailer:



Sidonie Perceval, eine etablierte französische Schriftstellerin, trauert um ihren verstorbenen Mann. Als sie für die Neuauflage ihres ersten Buches nach Japan eingeladen wird, empfängt sie ihr dortiger Verleger und nimmt sie mit auf eine Reise durch den japanischen Frühling, nach Kyoto, der Stadt der Schreine und Tempel. Doch der Geist ihres Mannes folgt Sidonie: Sie muss endlich die Vergangenheit loslassen, um wieder lieben zu können.


CineMerit Award für Kate Winslet

Neben Sandra Hüller, die kürzlich für ihr Spiel in dem Gerichtsdrama "Anatomie eines Falls" für einen Oscar nominiert war, wird auch Oscarpreisträgerin Kate Winslet das Festival mit einem Besuch beehren. Der "Titanic"-Star stellt bei der 41. Ausgabe des Filmfests München sein neuestes Werk "Die Fotografin" (Originaltitel: "Lee") vor. Der Film handelt von der legendären Kriegsfotografin Lee Miller (1907-1977). Darüber hinaus erhält Winslet den CineMerit Award.

Filmfest München ehrt Jessica Lange

Die legendäre US-Schauspielerin und Oscarpreisträgerin Jessica Lange ("Tootsie") wird auf dem Filmfest München ebenfalls mit dem CineMerit Award für ihre Verdienste um die Filmkunst geehrt.

Die 75-Jährige blickt auf eine bewegte Karriere zurück. 1976 startete sie als Blondine in den Riesenpranken von "King Kong". Später folgten berühmte Filme wie "Tootsie", "Frances", "Blue Sky" und "Marlowe" oder die TV-Serie "American Horror Story". Der Lohn: viele Preise, darunter zwei Oscars sowie Auszeichnungen bei den Golden Globes und den Emmy Award.

Link: www.filmfest-muenchen.de

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