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74. Berlinale 2024 - Filme und Auszeichnungen

Das Wettbewerbsprogramm der 74. Berlinale, das unter dem Jury-Vorsitz der Kenianierin Lupita Nyong'o ("12 Years A Slave", "Star Wars", "Black Panther") stattfindet, wurde am gestrigen Montagvormittag vorgestellt. Filme der Sektionen waren bereits zuvor bekannt gegeben worden und sind ebenfalls nachfolgend aufgelistet.



Die Berlinale findet vom 15. - 25. Februar 2024 statt. Die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin gehören neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. Seit Anfang Dezember steht zudem fest, wer die neue Intendantin ab April 2024 sein wird (Tricia Tuttle).

Film mit Murphy eröffnet Berlinale Wettbewerb

Ein Spielfilm über Missbrauch an katholischen Klostern in Irland mit dem irischen Schauspielstar Cillian Murphy in der Hauptrolle eröffnet die Berlinale. Die Weltpremiere der irisch-belgischen Produktion "Small Things Like These" von Regisseur Tim Mielants wird am 15. Februar 2024 gezeigt.

Regisseur Tim Mielants thematisiert darin die Enthüllungen über die irischen Magdalenen-Wäschereien - entsetzliche Heime, die von den 1820er-Jahren bis 1996 von römisch-katholischen Institutionen betrieben wurden, vorgeblich um "gefallene junge Frauen" zu reformieren.

Hauptdarsteller im 1985 angesiedelten Film ist der irische Schauspieler Cillian Murphy ("Oppenheimer"), den Mielants als Regisseur der gemeinsamen Serie "Peaky Blinders" kennt. Im Film deckt Kohlenhändler Bill Furlong (Murphy) die grausamen Geheimnisse des Klosters in seiner Stadt auf. Das Drehbuch nach einem Roman von Claire Keegan ("The Quiet Girl") stammt von Enda Walsh. Murphy war bereits mehrfach beim Filmfest Berlin, zuletzt 2017 mit der Screwball-Komödie "The Party" von Sally Potter an der Seite von Patricia Clarkson, Timothy Spall und Bruno Ganz.

Insgesamt werden 233 Filme aus 80 Ländern zu sehen sein, wobei es sich in vielen Fällen um Koproduktionen handelt, wie Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian gestern mitteilten. Genau genommen sind es 50 Streifen weniger als im Vorjahr, denn die Berlinale muss wegen Kürzungen durch die Kulturstaatsministerin Claudia Roth sparen.

Im Wettbewerb der Berlinale werden in diesem Jahr 20 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren, darunter zwei Dokumentarfilme. Es handelt sich um Produktionen aus 30 Ländern. 19 der Filme werden als Weltpremiere gezeigt.

Auch zwei deutsche Filme sind im Wettbewerb. Im Drama "Sterben" von Regisseur Matthias Glasner spielen neben Lars Eidinger u.a. Corinna Harfouch und Ronald Zehrfeld mit, wie der künstlerische Leiter der Berlinale Carlo Chatrian sagte. In "In Liebe, Eure Hilde" über die Widerstandskämpferin Hilde Coppi im Zweiten Weltkrieg von Andreas Dresen ist Schauspielerin Liv Lisa Fries, bekannt aus der TV-Serie "Babylon Berlin", zu sehen.

Aus Österreich ist mit "Des Teufels Bad" ein Genrefilm von Severin Fiala und Veronika Franz im Wettbewerb zu sehen. Das Regieduo hat sich 2014 international mit dem Psychoschocker "Ich seh Ich seh" einen Namen gemacht. Ihr neuer Berlinale-Film ist ebenfalls ein Horrorfilm.

Alle Filme des Wettbewerbs:

Piero Messina - "Another End"
Victor Kossakovsky - "Architecton" (Doku)
Abderrahmane Sissako - "Black Tea"
Alonso Ruizpalacios - "La Cocina"
Mati Diop - "Dahomey" (Doku)
Aaron Schimberg - "A Different Man" (Internationale Premiere)
Bruno Dumont - "L' Empire" / "The Empire"
Margherita Vicario - "Gloria!"
Olivier Assayas - "Hors du temps" / "Suspended Time"
Andreas Dresen - "In Liebe, Eure Hilde" / "From Hilde, With Love"
Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha - "Keyke mahboobe man" / "My Favourite Cake"
Claire Burger - "Langue Étrangère"
Meryam Joobeur - "Mé el Aïn" / "Who Do I Belong To"
Nelson Carlos De Los Santos Arias - "Pepe"
Min Bahadur Bham - "Shambhala"
Tim Mielants - "Small Things Like These" / "Kleine Dinge wie diese"
Matthias Glasner - "Sterben" / "Dying"
Veronika Franz & Severin Fiala - "Des Teufels Bad" / "The Devil’s Bath"
Gustav Möller - "Vogter Sons" / "Vogter"
Hong Sangsoo - "Yeohaengjaui pilyo" / "A Traveler’s Needs"

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Die Filme der Sektion Encounters

Der Encounters-Wettbewerb umfasst 15 Filme, die allesamt Weltpremieren sind, darunter zwei Debütfilme (Spielfilm) und ein Dokumentarfilmdebüt. 17 Produktionsländer sind vertreten. Bei sechs Filmen haben Frauen Regie geführt.

"Die Filme zeichnen ein vielschichtiges Bild von der Welt im 21. Jahrhundert in ihrer Schönheit wie auch in ihrer Tragik", sagt Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter.


Alle Filme von Encounters:

Yorgos Zois - "Arcadia"
Juliana Rojas - "Cidade; Campo"
Mamadou Dia - "Demba"
Guillaume Cailleau & Ben Russell - "Direct Action" (Doku)
Nele Wohlatz - "Dormir de olhos abertos" / "Sleep With Your Eyes Open"
Raam Reddy - "The Fable"
Christine Angot - "Une famille" / "A Family" (Debütfilm)
Ruth Beckermann - "Favoriten" (Doku)
Eva Trobisch - "Ivo"
Aliyar Rasti - "Khamyazeye bozorg" / "The Great Yawn"
Qiu Yang - "Kong fang jian li de nv ren" / "Some Rain Must Fall" (Debütfilm)
Margarida Gil - "Mãos no fogo" / "Hands in the Fire"
Kazik Radwanski - "Matt and Mara"
Travis Wilkerson - "Through the Graves the Wind is Blowing"
Matías Piñeiro - "Tú me abrasas" / "You Burn Me"

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Berlinale zeigt 840-Minuten-Film im Berlinale Special

Die Berlinale hat zudem mit 840 Minuten Laufzeit einen der längsten je gedrehten Filme in ihr Programm aufgenommen. Im Rahmen der Berlinale Special soll der Dokumentarfilm "exergue - on documenta 14" des griechischen Regisseurs Dimitris Athiridis gezeigt werden.

Der 14-stündige Film schildert die lange Reise des künstlerischen Leiters Szymczyk bei der Vorbereitung der documenta 14, die 2017 in Kassel und Athen stattfand.

Adam Sandler & Carey Mulligan zu Gast im "Berlinale Special"

Hollywoodstar Adam Sandler wird auf dem Festival im "Berlinale Special" seinen neuen Film "Spaceman" vorstellen.

"Es ist uns eine ganz besondere Freude, zum ersten Mal Adam Sandler in Berlin begrüßen zu dürfen", sagte Festivalleiter Chatrian.

Auch Sandlers Filmpartnerin in dem Science-Fiction-Werk, Carey Mulligan (aktuell zu sehen in "Maestro"), werde bei dem Filmfestival in Berlin erwartet. Julia von Heinz ("Und morgen die ganze Welt") wird in der Reihe ihr jüngstes Werk "Treasure" präsentieren, das mit Lena Dunham und Stephen Fry besetzt ist.

Alle Filme im Berlinale Special:

Dimitris Athiridis - "exergue - on documenta 14"
Diverse - "Elf Mal Morgen"
Atom Egoyan - "Seven Veils"
Abel Ferrara - "Turn in the Wound"
Amos Gitai - "Shikun"
Rose Glass - "Love Lies Bleeding"
Julia von Heinz - "Treasure"
David Hinton - "Made in England: The Films of Powell and Pressburger"
Gakuryu Ishii - "The Box Man"
Francesca Manieri - "Supersex"
Heo Myeong-haeng - "The Roundup: Punishment"
Damiano & Fabio D’Innocenzo - "Dostojevskij"
Nicolas Philibert - "At Averroès & Rosa Parks"
Johan Renck - "Spaceman"
Tilman Singer - "Cuckoo"
Tsai Ming-liang - "Abiding Nowhere"
Agnes Lisa Wegner & Cece Mlay - "Das leere Grab"
David & Nathan Zellner - "Sasquatch Sunset"

Nachträge
Brandt Andersen - "The Strangers‘ Case" (Berlinale Special Gala)
Kiyoshi Kurosawa - "Chime" (mittellanger Film)
Riho Kudo - "August My Heaven" (mittellanger Film)

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Sektion Forum

Der Film mit dem längsten Titel, der je auf der Berlinale lief, ist ein französisch-algerischer Spielfilm im Forum von Abdenour Zahzah über den Politiker und Dekolonisierungsaktivisten Frantz Fanon und seine sozialtherapeutisch visionären Praktiken als Psychiater und Anti-Rassist in Algerien:

"True Chronicles of the Blida Joinville Psychiatric Hospital in the Last Century, when Dr Frantz Fanon Was Head of the Fifth Ward between 1953 and 1956", so der Titel.

Nachfolgend 34 fest eingeplante Filme im Forum nach insgesamt mehr als 1000 eingereichten und gesichteten Werken. Darunter der Spielfilm "Mit einem Tiger schlafen" von Anja Salomonowitz, ein Biopic über die 1919 im österreichischen Kärtnen geborene und 2014 in Wien verstorbene Avantgarde-Malerin und Medienkünstlerin Maria Eleonora Gregorc alias Maria Lassnig, verkörpert von Birgit Minichmayr, sowie ergänzend 10 ältere Kurzfilme von Maria Lassnig selbst.

Alle Filme im Forum:

Lola Arias - "Reas"
Roman Bandarchuk - "The Editorial Office"
Chee Sum Chia - "Oasis of Now"
Andrei Cohn - "Holy Week"
Anna Cornudella - "The Human Hibernation"
Inadelso Cossa - "The Nights Still Smell of Gunpowder"
Keren Cytter - "The Wrong Movie"
Safi Faye - "Letter From My Village"
Faruz Fesharaki - "Was hast du gestern geträumt, Parajanov?"
Rene Frölke - "Spuren von Bewegung vor dem Eis"
Lana Gogoberidze - "Mother and Daughter"
Eva C. Heldmann - "Ihre ergebenste Fräulein"
Aleander Horwarth - "Henry Fonda for President"
Siddharta Jatla - "In the Belly of a Tiger"
Jang Hae-hyun - "Exhuma"
Jin Jiang - "Republic"
Narges Kalhor - "Shahid"
Romuald Karmakar - "Der unsichtbare Zoo"
Oksana Karpovych - "Intercepted"
Sho Miyake - "All the Long Lights"
Maria Lassnig & Hubert Sieleck - 10 Kurzfilme
("Art Education, Baroque Statues, Chairs, Couples, Encounters, Iris, Maria Lassnig Kantate, Palmistry, Selfportrait, Shapes")
Macu Machín - "The Undergrowth"
Malaury Eloi Paisley - "L'homme vertige: Tales of a City"
Park Soo-nam & Park Maeu - "Voices of the Silenced"
Katharina Pathke - "Reproduction"
Marinho de Pina & Filipa César - "Resonance Spiral"
Vinothraj PS - "The Adamant Girl" / "Kottukkaali"
Constanza Quatriglio - "The Secret Drawer"
Anja Salomonowitz - "Mit einem Tiger schlafen"
Anka Schmid & James Danaqyumptewa & Agnes Barmettle - "Techqua Ikachi, Land - My Life"
Sibylle Schönemann - "Diese Tage in Terezin"
Dāvis Sīmanis - "Maria's Silence"
Kazuhiro Soda - "The Cats of Gogoku Shrine"
Tamara Uribe - "Oasis"
Yennifer Uribe Alzate - "Skin in Spring"
Abdenour Zahzah - "True Chronicles of the Blida Joinville Psychiatric Hospital in the Last Century, when Dr Frantz Fanon Was Head of the Fifth Ward between 1953 and 1956"

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Sektion Panorama:

"Crossing" eröffnet die Berlinale Panorama Sektion. MUBI, der weltweite Filmverleih und Streamingdienst für kuratierte Filmauswahl hat alle Rechte an Levan Akins ("Als wir tanzten", Schwedens Oscar®-Beitrag 2019) neuestem Spielfilm "Crossing" erworben. "Crossing" ein sensibles und tief empfundenes Drama darüber, wie Akzeptanz Grenzen überwindet, feiert seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm der Panorama Sektion auf der Berlinale 2024.

Das Drehbuch zu "Crossing" hat Levan Akin selbst geschrieben, in den Hauptrollen sind Mzia Arabuli, Lucas Kankava und Deniz Dumanlı zu sehen. Die Kamera führte, wie bereits bei "Als wir tanzten" Lisabi Fridell, das Produktionsdesign stammt von Roger Rosenberg ("Der schlimmste Mensch der Welt") und den Schnitt verantwortet Levan Akin gemeinsam mit Emma Lagrelius.

Synopsis von "Crossing":
Lia, eine lebensmüde und finanziell angeschlagene Lehrerin im Ruhestand, hat versprochen, den letzten Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Schwester zu erfüllen: Tekla, deren lange verschollene Tochter wieder zu finden. Zusammen mit Teklas ehemaligem Nachbarn und Freund, einem vom Pech verfolgten jungen Mann namens Achi, begibt sich Lia auf eine bewegende Reise. Das ungleiche Duo entwickelt eine unerwartet tiefe Bindung, während sie auf der Suche nach Tekla durch die Straßen Istanbuls streifen.


"Crossing" ist eine Produktion von French Quarter Film (Schweden) in Koproduktion mit Adomeit Film(Dänemark), Easy Riders Films (Frankreich), Bir Film (Türkei), 1991 Productions (Georgien), RMV Film (Schweden) und SVT (Schweden).

Außerdem läuft im Panorama das neue Drama "The Outrun" der in Braunschweig geborenen Regisseurin Nora Fingscheidt ("Systemsprenger") und feiert in Berlin internationale Premiere. Uraufführung des Dramas ist aktuell beim US-Filmfest Sundance.

In "The Outrun" spielt die US-amerikanisch-irische Schauspielerin Saoirse Ronan die trockene Alkoholikerin Rona, die in ihre Heimat auf die entlegenen schottischen Orkney-Inseln zurückkehrt. Dort vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit der letzten, von Sucht geprägten Zeit.

Die internationale Koproduktion wurde unter anderem von der Hamburger Produktionsfirma Weydemann Bros. produziert und von der Moin Filmförderung unterstützt. In Hamburg wurde ein Teil des Films nach den Dreharbeiten bearbeitet. Auch ihr internationaler Durchbruch "Systemsprenger" lief zuerst bei der Berlinale - damals im internationalen Wettbewerb.

Der österreichische Kabarettist Josef Hader präsentiert nach "Wilde Maus" seine nächste Tragikomödie "Andrea lässt sich scheiden" in der Sparte Panorama. Darin spielt Birgit Minichmayr eine Polizistin auf dem Land, die kurz vor der Scheidung steht. Aus Versehen läuft ihr eines Nachts ihr betrunkener Noch-Ehemann (Josef Hader) vor die Haube - und sie begeht Fahrerflucht.

Darüber hinaus gibt es neue Filme u.a. von Abel Ferrara, Sogo Ishii, Rose Glass, Bruce LaBruce, André Téchiné, Romuald Karmakar und Thomas Arslan in den Sektionen Special, Panorama und Forum.

Alle Filme im Panorama:

Basel Adra & Hamdan Ballal & Yuval Abraham & Rachel Szor - "No Other Land"
Levan Akin - "Crossing"
Santiago Lozano Alvarez - "I Saw Three Black Lights"
Thomas Arslan - "Verbrannte Erde"
Annie Baker - "Janet Planet"
Jan Bonny - "Zeit Verbrechen 2: Der Panther"
Marcelo Botta - "Betania"
Jérémy Clapin - "Meanwhle on Earth"
David Pierre Fila - "Which Way Africa?"
Nora Fingscheidt - "The Outrun"
Josef Hader - "Andrea lässt sich scheiden"
Myriam El Haji - "Diaries from Lebanon"
Dog Johan Haugeroud - "Sex"
Helene Hegemann - "Zeit Verbrechen 3: Deine Brüder"
Carmen Jaquier & Jan Gassmann - "Paradises of Diane"
Bruce LaBruce - "The Visitor"
Lin Jianjie - "Brief History of a Family"
Judy Landkammer & Philipp Fussenegger - "Teaches of Peaches"
Svitlana Lishchynska - "A Bit of a Stranger"
Santiago Lozano Álvarez - "I Saw Three Black Lights"
Nelson Makengo - "Rising Up at Night"
Mariko Minoguchi - "Zeit Verbrechen: 1 Dezember"
Michael Fetter Nathansky - "Alle die du bist"
Aslı Özge - "Faruk"
Lân Phạm Ngọc - "Cu Li Never Cries"
Jane Schoenbrun - "I Saw the TV Glow"
Faraz Shariat - "Zeit Verbrechen 4: Love by Proxy"
Nathan Silver - "Between the Temples"
Birgitte Staermose - "Afterwar"
Markus Stein - "Baldiga - Entsichertes Herz"
Antonella Sudasassi Furniss - "Memories of a Burning Body"
Klára Tasovská - "I'm Not Everything I Want to Be"
André Téchiné - "My New Friends"
Ray Yeung - "All Shall Be Well"

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Ehrung für Martin Scorsese bei Berlinale Classics

US-Regisseur, Autor und Produzent Martin Scorsese erhält den Goldenen Ehrenbären der Berlinale 2024. Der Preis wird dem Oscar-Preisträger, der vor wenigen Tagen 81 Jahre alt geworden ist, am 20. Februar 2024 für sein Lebenswerk verliehen. Im Winter lief sein Drama "Killers of the Flower Moon" im Kino.

"Für jeden, der Film als die Kunst betrachtet, eine Geschichte so zu gestalten, dass sie sowohl ganz persönlich als auch universell ist, ist Martin Scorsese ein unübertroffenes Vorbild", so das Berlinale-Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian. "Sein Blick auf die Geschichte und die Menschheit hat uns geholfen, zu verstehen und zu hinterfragen, wer wir sind, woher wir kommen. 'Killers of the Flower Moon', sein jüngster Film, ist eine seiner größten Errungenschaften. Wie Scorsese selbst so wortgewandt sagte, ist der Film eine 'Anerkennung des Ausmaßes an Terror, den die Osage-Gemeinschaft erlitten hat, und so auch eine Art Trost spenden könnte'."

Der preisgekrönte Regisseur ist bekannt für zahlreiche Filme, darunter "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier", "Casino", Aviator", "The Wolf of Wall Street" und "Gangs of New York". Davon liefen einige bei der Berlinale - und 2008 eröffnete seine Rollings-Stones-Dokumentation "Shine a Light" sogar das Festival. In diesem Jahr wird in der Sektion Classics sein Werk "After Hours" gezeigt.

Alle Filme in Berlinale Classics:

Ishiro Honda - "Godzilla"
Ernst Lubitsch - "Kohlhiesels Töchter"
Ernst Lubitsch - "The Love Parade"
Carlos Reygada - "Battle in Heaven"
Carlos Saura - "Deprisa, deprisa"
Martin Scorsese - "After Hours"
John Schlesinger - "The Day of the Locust"
Sohrad Shahid Saless - "Reifezeit"
Andrei Tarkowski - "Opfer"
Tsai-Ming Liang - "The Wayward Cloud"

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Schlingensief in der Retrospektive

Die Retrospektive zeigt unter dem Titel »Das andere Kino - Aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek« 21 Langfilme und zwei Kurzfilme aus dem Zeitraum 1960 bis 2000. Mit dabei ist etwa der Klassiker "Das deutsche Kettensägenmassaker" von Christoph Schlingensief (1990), "Engel aus Eisen" von 1980 von Thomas Brasch und "Supermarkt" von Roland Klick (1974). Ebenso das Spielfilm-Regiedebüt der Fotografin, Regisseurin und Kamerafrau Elfi Mikesch aus Österreich, "Macumba" von 1982.

Alle Filme der Retrospektive:

Thomas Brasch - "Engel aus Eisen"
Michael Brynntrup - "Jesus - Der Film"
Hellmuth Costard - "Der kleine Godard. An das Kuratorium Junger Deutscher Film"
Ismet Elçi - "Kismet, Kismet"
Ingemo Engström - "Dark Spring"
Bettina Flitner - "Ich"
Pia Frankenberg - "Nicht nichts ohne Dich"
Eva Hiller - "Unsichtbare Tage oder Die Legende von den weißen Krokodilen"
Roland Klick - "Supermarkt"
Jochen Kraußer - "Leuchtkraft der Ziege - Eine Naturerscheinung"
Jeanine Meerapfel - "Im Land meiner Eltern"
Elfi Mikesch - "Macumba"
Helke Misselwitz - "Herzsprung"
Hansjürgen Pohland - "Tobby"
Helke Sander - "Die Deutschen und ihre Männer - Bericht aus Bonn"
Helma Sanders-Brahms - "Shirins Hochzeit"
Ulrich Schamoni - "Chapeau Claque"
Will Tremper - "Die endlose Nacht"
Christoph Schlingensief - "Das deutsche Kettensägenmassaker"
Haro Senft - "Fegefeuer"
Victor Vicas & Wieland Liebske - "Zwei unter Millionen"
Frank Vogel - "Denk bloß nicht, ich heule"
Peter Welz - "Banale Tage"

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Berlinale zeichnet Edgar Reitz aus.

Die Berlinale will den deutschen Regisseur Edgar Reitz auszeichnen. Der 91 Jahre alte Filmemacher solle während des Festivals im Februar die Berlinale Kamera 2024 erhalten. Reitz ist u.a. für die "Heimat"-Trilogie bekannt, die in einem fiktiven Hunsrück-Dorf spielt.

Er sei einer der einflussreichsten Filmemacher seiner Generation, sagte das Berlinale-Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Reitz drehte auch Filme wie "Stunde Null" oder "Der Schneider von Ulm".

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Sektion Generation Kplus und Generation 14plus

Infos zu den Kinder- und Jugendfilme der beiden Sektionen Generation Kplus und Generation 14plus liegen uns bisher nur spärlich vor, da eine einführende Vorstellung erst dieser Tage erfolgt.

Die zahlreiche Kurzfilme dieser beiden Sektionen haben wir ebenso wie jene der Berlinale Shorts X nicht einzeln aufgelistet.

Langfilme von Generation Kplus:

Mascha Halberstad - "Fox and Hare Save the Forest" - "Fuchs und Hase retten den Wald" (Animation)
Kim Hye-young - "It’s Okay!" / "Es ist okay!" (Debütfilm)
Franco García Becerra - Raíz / "Through Rocks and Clouds" / "Durch Felsen und Wolken"
Klaudia Reynicke - "Reinas"
Soleen Yusef - "Sieger sein" / "Winners"
Ingrid Pokropek - "Los tonos mayores" / "The Major Tones" / "Tonspuren" (Debütfilm)
Mariana Gil Ríos - "Uli"
Anthony Schatteman - "Young Hearts" / "Junge Herzen"

Langfilme von Generation 14plus:

Luck Razanajaona - "Disco Afrika: une histoire Malgache" / "Disco Afrika: A Malagasy Story"
Aslı Özarslan - "Ellbogen" / "Elbow"
Ryan Machado - "Huling Palabas" / "Fin"
Sasha Nathwani - "Last Swim"
Sarvnaz Alambeigi - "Maydegol" (Doku)
Carlo Sironi - "Quell’estate con Irène" / "My Summer with Irène"
Liu Yaonan - "Xiao Ban Jie" / "The Great Phuket" (Debütfilm)


Link: www.berlinale.de

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