INTERFILM und der Start von drei weiteren wichtigen Film Festivals
Unter dem Motto *Andere* Perspektiven im Kurzfilm startet am Dienstag, den 14. November 2023 in Berlin das 39. internationale INTERFILM Kurzfilmfestival.
Das INTERFILM Kurzfilm Festival findet vom 14. - 19. November 2023 in Berlin statt. KUKI, der Ableger für kurzen Kinderfilm, ist sogar schon am Sonntag den 12. November 2023 gestartet und zeigt derzeit in seiner 16. Ausgabe 13 Programme mit internationalen Kurzfilmen aus 35 Ländern für ein junges Publikum von 4-19 Jahren.
Die feierliche Eröffnung von INTERFILM dem 39. dem internationalen Kurzfilmfestival Berlin findet am 14.11.2023 um 21 Uhr in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz statt.
INTERFILM zeigt über 300 Kurzfilme in 50 Wettbewerbs- und Spezialprogrammen aus über 60 Ländern an 10 Berliner Spielorten für ca. 20.000 Zuschauer. 20 Kurator*innen kreierten in den Teams der verschiedenen Sektionen unterhaltsame, anspruchsvolle und kontroverse Programme zwischen gesellschaftlicher Bestandsaufnahme, filmischem Befreiungsschlag und purer Lust am Kino.
Hier der diesjährige Trailer:
Nicht-weiße und queere Perspektiven im Kurzfilm außerhalb Deutschlands sind ein Schwerpunkt des Programms der 39. Ausgabe von INTERFILM. Das Spezialprogramm “Spotlight: Uganda” rückt die Produktivität und Kreativität der ugandischen Filmszene in den Fokus - während “From Afghanistan to Exile” den Blick auf das Kurzfilmschaffen afghanischer Filmemacher*innen richtet und dabei afghanische Produktionen genauso wie Werke der diasporischen Community in Kooperation mit dem Goethe-Institut im Exil präsentiert.
Deutscher Wettbewerb
Der Deutsche Wettbewerb legt das Augenmerk auf Fragen sozialer Gerechtigkeit, kultureller Zugehörigkeit und persönlicher Identitätsfindung. Die drei Programme beschäftigen sich mit Geschichten von BIPOC, von Migrant*innen, von Geflüchteten und von Kindern der ehemaligen DDR, von queeren Menschen, FLINTA* und allen, und allen, die täglich um ihre Sichtbarkeit in und Teilhabe an unserer Gesellschaft kämpfen müssen.
Dokumentarfilmwettbewerb
Der Dokumentarfilmwettbewerb zeigt in drei Programmen, wie sich dokumentarisches Erzählen im Kurzfilm weg vom Wahrheitsanspruch der Abbildung von Realität und hin zu essayistischer Verarbeitung subjektiver Wahrnehmung bewegt. Drei Themen werden hier auf unterschiedlichste Weise verhandelt: “Resistance in Patriarchy” fragt nach Empowerment, Widerstand und Widerständigkeit im Kontext patriarchaler Strukturen, “Challenging Narratives” bietet herausfordernde Erzählungen, die gängige Narrative hinterfragen, dekonstruieren und kontextualisieren, während “Of Self, Care & Work” das Verhältnis zur Arbeit zwischen Aufgabe, Erfüllung und kapitalistischen Zwängen beleuchtet.
Spezialprogramme
Zwei Spezialprogramme vertiefen diese Diskurse weiter: “Reality Bites” präsentiert Filme auf der Schwelle und überlässt die Entscheidung zwischen Fakt und Fiktion dem Publikum. Egal ob die täglichen Belastungen junger Mütter oder die willkürliche Inhaftierung und Erpressung reisender Filmemacher*innen: Hier werden neue Formen gefunden, über Realität zu sprechen. “Craving for Narratives” widmet sich dem essayistischen Kurzfilm und zeigt Filme, die neue Wege finden, durch Ästhetik Theorie zu betreiben, durch Subjektivität zu dokumentieren und Themen zu kommunizieren, die in der klassischen Filmsprache unsagbar bleiben.
Im "Focus On: Das *andere* deutsche Kino" werden Othering, Stereotypen und dominante Narrative auf den Kopf gestellt - mit Diversität als Normalität, subversiv-empowernden Geschichten und nuancierten Figuren von und mit BIPOC-Personen. Drei Programme widmen sich queerer (Selbst)Liebe in der asiatisch-diasporischen queeren Community, Coming-of-Age-Geschichten von Kindern und jungen Erwachsenen of Color, sowie der widerständigen Praxis des Erinnerns, und dem würdigen Gedenken an die Opfer und Überlebenden des Holocausts sowie rassistischer Gewalt in Deutschland.
*Andere* Perspektiven finden sich festivalübergreifend auch in Wettbewerben, Spezialprogrammen und Events. Der European Short Film Audience Award bietet in zehn Filmen von zehn europäischen Kurzfilmfestivals einen breiten Blick auf das Leben in Europa, "Queer Fever", feiert queeres Leben in allen seinen Facetten und "Reality Bites" und belegt, dass es mit Perspektive und Wahrheit alles andere als einfach ist.
Für Kurator*innen bietet das InterForum den Workshop “Doing Curatorial Justice” an. Welche Handlungsmöglichkeiten haben Kurator*innen und andere Festivalmitarbeitende, um neue Konzepte und Praktiken von ethischer Repräsentation, Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit auf Filmfestivals zu schaffen?
Das Panel “Beyond a Submission to the Norm” schließt direkt an die Programme der “Focus On”-Sektion an und diskutiert die (Nicht-)Präsenz von BIPOC-Perspektiven, -Geschichten und -Ästhetiken auf Festivals.
Benita Bailey’s Präsentation ihres Projekts “#YELLIT from the Mountain” schließlich widmet sich der Sichtbarmachung von BIPOC-Künstler*innen im aktuellen Kulturbetrieb.
Virtual Reality Meets Fulldome
Im Kuppelsaal des Zeiss-Großplanetarium geht am Mittwoch, 15.11.23 um 20:00 Uhr "Virtual Reality Meets Fulldome" zum 8. Mal an den Start: Was für VR-Brillen konzipiert war, wird in die "Halle des Nachthimmels" projiziert und erlaubt brillenfreien Genuss. Die Grenzen zwischen digitaler- und realer Welt verschwimmen, und das VR-Programm orientiert sich an der Wirkkraft der einzigartigen Location des Fulldome im Zeiss-Großplanetarium: 6 aufwändig produzierte Animationen, Dokumentarfilme und Experimentals eröffnen nicht nur ein weites Sichtfeld, sondern auch eine cinematische Kollektiverfahrung.
Über interfilm & KUKI
1982 in den besetzten Häusern West-Berlins als Super-8-Festival gegründet, hat sich INTERFILM allmählich zu einem epischen und publikumsorientierten, Oscar-qualifizierten internationalen Kurzfilmfestival mit einer Verleih- und Vertriebsagentur entwickelt.
Das KUKI Junges Kurzfilmfestival Berlin ist 2008 aus der kleinen Kindersektion von INTERFILM hervorgegangen. Während beide Festivals einen weitgehend narrativen Schwerpunkt haben, finden sich in allen Sektionen auch innovative Filmformen und frische Blicke.
Links: www.interfilm.de | www.kuki-berlin.com
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Parallel zu INTERFILM präsentiert ab Dienstag, den 14.11.2023 auch das Berliner Festival AFRIKAMERA wieder eine Auswahl an Filmen aktueller afrikanischer Produktionen. Neben Festivalerfolgen aus Sundance + Cannes steht in diesem Jahr ein Schwerpunkt über Zukunftsvisionen des Globalen Südens auf dem Programm.
Der November auf vier Jahre angelegtem Schwerpunkt „Urban Africa, Urban Movies“ findet in diesem Jahr seinen Abschluss und widmet sich dem Leben in der Großstadt. Unter dem Titel „Future & Utopias“ liegt der besondere Fokus diesmal auf filmischen Visionen, „die eine Zukunft jenseits westlicher Vorstellungsmuster imaginieren“.
Auf dem Programm steht etwa das marokkanische Science-Fiction-Drama "Animalia", in dem eine junge Frau aus einer armen Berberfamilie durch Heirat bürgerlichen Wohlstand erlebt, nach einer übernatürlichen Katastrophe aber zu sich selbst finden muss. Der Film feierte in Sundance seine Premiere.
Hier der Trailer:
Auch der senegalesische Film "Banel & Adama" handelt von der Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. In dem mit Laiendarstellern gedrehten Drama geht es um ein junges Paar, das sich von den familiären und gesellschaftlichen Zwängen seines Heimatdorfs lösen will.
Weitere Höhepunkte von großen internationalen Festivals sind das fantastische Drama "Omen" vom Cannes Festival – über einen in Belgien lebenden Kongolesen, der bei der Rückkehr in seine Heimat der Hexerei beschuldigt wird – und der tief in die afrikanische Mythologie eintauchende "Mami Wata" der zuerst in Sundance lief.
Als historischer, zugleich aber in die Zukunft weisender Film läuft der Klassiker "Yeelen" von der malischen Regielegende Souleymane Cissé. Der auf einer Sage der Bambara basierende Film erzählt bildgewaltig von der Heldenreise eines jungen Mannes.
Von einem in Vergessenheit geratenen Filmemacher, dem Taxifahrer Drissa Touré, handelt dagegen die Dokumentation "Le taxi, le cinema et moi". Touré hatte in den frühen 1990er Jahren eine Begegnung mit dem großen Ousmane Sembené und startete danach selbst eine kurze Karriere als Regisseur.
Auch der Dokumentarfilm "Au cimetiere de la pellicule" widmet sich der afrikanischen Filmgeschichte und macht sich auf Spurensuche nach dem verschollenen Film "Mouramani" (1956): der ersten Produktion eines guinesischen Regisseurs.
Afrikamera findet in diesem Jahr im Kino Arsenal, der Brotfabrik, dem fsk Kino und dem Sinema Transtopia vom 14. – 19. November 2023 statt.
Link: www.afrikamera.de
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31. International Film Festival EnergaCAMERIMAGE
Bereits seit dem 11. November 2023 widmet sich das polnische Filmfestival EnergaCAMERIMAGE bis zum 18. November 2023 zum 31. Mal vornehmlich den Kameraleuten mit einer eigenen Auszeichnungskategorie und nicht wie zumeist auf anderen internationalen Film Festivals, den Regisseuren oder Schauspielern.
Dennoch sind immer wieder Stars auf dem Festival zugegen - auch in diesem Jahr. Nach dem gerade beendeten Schauspielerstreik in Hollywood wird Adam Driver den Film „Ferrari“ vorstellen und Willem Defoe „Poor Things“. Auch der irische Rockmusiker Bob Geldof und Volker Schlöndorff aus Deutschland werden erwartet. Der Preisträger des Lifetime Achievement Award ist der Kameramann Peter Biziou (u.a. „Pink Floyd: The Wall“).
Im Hauptwettbewerb werden aktuelle internationale Filme gezeigt, die bei uns noch nicht angelaufen sind, wie "ALL OF US STRANGERS" von Andrew Haigh (UK / USA), "THE NEW BOY" von Warwick Thornton (Australien), "SOCIETY OF THE SNOW" von J.A. Bayona (Spanien) oder das mit Spannung erwartete Historiendrama "THE ZONE OF INTEREST" von Jonathan Glazer mit Sandra Hüller als Ehefrau des KZ-Kommandanten Rudolf Höß (UK / Poland / USA).
Hier der Trailer des Letzteren.
Das Festival EnergaCAMERIMAGE fand von 1993 bis 1999 in Toruń statt und wurde im Jahr 2000 nach Łódź verlegt. Von 2010 an war der Veranstaltungsort bis 2018 Bydgoszcz. Seit 2019 findet es wieder alljährlich im November wieder in Toruń statt und soll dort 2025 eigentlich ein neues Festspielhaus bekommen, obwohl größere Bautätigkeiten angeblich noch nicht begonnen haben.
Das Europäische Filmzentrum Camerimage ist eine staatliche Kultureinrichtung, die gemeinsam vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe, der Stadt Toruń und der Tumult-Stiftung gegründet wurde. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Entwicklung und Förderung der Filmkunst und der breit verstandenen audiovisuellen Kultur.
Bis Ende 2025 soll der Hauptsitz des ECFC in Jordanki in Toruń gebaut werden – eine multifunktionale Einrichtung, die in Polen ihresgleichen sucht. Die Investition kann dank des guten Rufs des Festivals EnergaCAMERIMAGE und der Beharrlichkeit des Festivaldirektors Marek Żydowicz umgesetzt werden, der seit Jahren der Idee treu bleibt, ein Festival- und Kongresszentrum zu bauen.
Das ganze Jahr über veranstaltet das ECFC Veranstaltungen im Zusammenhang mit der audiovisuellen Kultur. In den Vorführräumen soll es neben Festivals und Kritiken ein ambitioniertes Studiokino geben. Das Museum und die Kunstgalerie präsentieren Ausstellungen zu Film und Design. Das Bildungszentrum wird für die Durchführung von Bildungsaktivitäten, Workshops und Schulungen für alle Altersgruppen genutzt.
Der repräsentative Hauptsaal für über 1500 Personen soll zusammen mit einem eleganten Foyer der einzige Raum in Polen sein, in dem Premieren und Filmveranstaltungen auf Weltniveau organisiert werden können. Die ECFC-Einrichtungen würden auch der modernste Komplex in Nordpolen sein, der die Organisation von Veranstaltungen der sich dynamisch entwickelnden MICE-Branche (Meetings, Incentive-Veranstaltungen, Konferenzen, Messen) ermöglicht. Die Einrichtung soll auch für Broadway-Theateraufführungen und Musicals angepasst werden können.
Ob die hochtrabenden Pläne aufgrund der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Lage in Polen umgesetzt werden können, steht auf einem anderen Blatt. Wie schnell aus Träume Schäume werden, erlebt man gerade in Deutschland bei der in Insolvenz geratenen Signa Gruppe um den Karstadt-Kaufhof Mogul René Benko.
Geschwächt durch die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Krise, bräuchten die lokalen Unternehmen Impulse, um die lokale Wirtschaft wiederzubeleben und externes Kapital zu ermutigen, finanzielle Ressourcen in Toruń zu investieren. CAMERIMAGE European Film Centre hat die Chance, ein Katalysator für solche Prozesse zu werden, der nicht nur die Stadt selbst, sondern auch ihre unmittelbare Umgebung positiv beeinflusst.
Die moderne Einrichtung in Polen, die die Lücke in der polnischen Kulturinfrastruktur schließen würde, könnte einer der wichtigsten Punkte auf der Filmlandkarte der Polen sein und zusammen mit dem Zentrum für zeitgenössische Kunst und dem Kultur- und Kongresszentrum Jordanki das Kulturzentrum von Toruń bilden.
Das ECFC wäre eine Institution, die das ganze Jahr über in vielen Tätigkeitsbereichen im Zusammenhang mit der audiovisuellen Kultur tätig ist. Die Institution würde allen Gästen offenstehen, insbesondere kreativen Kreisen, die das Programm mit ihren Aktivitäten bereichern könnten.
Der Betrieb des Europäischen Filmzentrums CAMERIMAGE wird vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe und der Gemeinde Toruń finanziert. Dank der Aktivitäten der Institution wird der Zugang der Einwohner der Stadt zur Kultur nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene zunehmen. Die Lage des ECFC in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Toruń, wo sich die Hotelbasis befindet und wo alle Gäste des Zentrums ein interessantes gastronomisches, Unterhaltungs- und Kulturangebot vorfinden, würde sich auf die Attraktivität der gewerblichen Vermietung von ECFC-Flächen auswirken.
In einer hart umkämpften Welt sucht jede Stadt nach ihren Vorteilen, die Unternehmer davon überzeugen können, Ressourcen zu investieren und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht ohne Bedeutung für die getroffenen Entscheidungen sind auch Investitionen wie ECFC, die der Stadt einen modernen Charakter verleihen, ihr Prestige beeinträchtigen und Toruń neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen würden.
Links:
camerimage.pl | ecfcamerimage.pl | inwestycja.ecfcamerimage.pl
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42. Filmschoolfest München
Erwähnenswert ist auch das 42. Filmschoolfest München, das seit dem heutigen 12. November 2023 in der HFF Filmhochschschule München mit Filmen von Studierenden aus aller Welt stattfindet.
Das "Festival of Future Storytellers" wurde im Audimax der HFF München vor rund 300 Gästen mit einem vielfältigen Programm preisgekrönter Filme von Münchens designiertem 2. Bürgermeister Dominik Krause eröffnet, wie uns am Abend mitgeteilt wurde.
40 Filme aus 26 Ländern werden in den kommenden sechs Tagen im internationalen Wettbewerb laufen, zahlreiche Gäste aus aller Welt sind zur Vorstellung ihrer Filme angereist, um mit dem Publikum und untereinander in Dialog zu treten. Dabei versteht sich das Festival als Plattform des friedlichen Miteinanders und des offenen Austausches.
Zum Auftakt des Festivals wurden bei der Eröffnungsgala herausragende Werke von Nachwuchsfilmemacher*innen gezeigt, die in diesem Jahr bereits mit wichtigen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. "DER RÜCKWEG" von Moritz Adlon gewann den First Steps Award 2023, "ISTINA" von Tamara Denić wurde bei den Student Academy Awards 2023 ausgezeichnet und "27" von Flóra Anna Buda gewann bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme für den besten Kurzfilm.
Die aktuelle politische Lage nimmt auch konkret Einfluss auf das diesjährige Festivalgeschehen. So wurde der junge israelische Filmemacher Yahav Winner, Regisseur von "THE BOY", am 7. Oktober 2023 von einer Horde Hamas-Kämpfer ermordet, die die Grenzzäune zu Israel mit Gleitschirmen überquert hatten.
Hier der Clip des 25 Minuten langen Kurzfilms:
„Ganz explizit im Einklang mit den Wünschen der Angehörigen, den wir an dieser Stelle noch einmal unser tiefstes Beileid aussprechen möchten, haben wir "THE BOY" in unserem offiziellen Wettbewerb belassen. Der Film wird damit zu einem filmischen Vermächtnis”, sagte Festivaldirektor Christoph Gröner.
Link: www.filmschoolfest-munich.de
Das INTERFILM Kurzfilm Festival findet vom 14. - 19. November 2023 in Berlin statt. KUKI, der Ableger für kurzen Kinderfilm, ist sogar schon am Sonntag den 12. November 2023 gestartet und zeigt derzeit in seiner 16. Ausgabe 13 Programme mit internationalen Kurzfilmen aus 35 Ländern für ein junges Publikum von 4-19 Jahren.
Die feierliche Eröffnung von INTERFILM dem 39. dem internationalen Kurzfilmfestival Berlin findet am 14.11.2023 um 21 Uhr in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz statt.
INTERFILM zeigt über 300 Kurzfilme in 50 Wettbewerbs- und Spezialprogrammen aus über 60 Ländern an 10 Berliner Spielorten für ca. 20.000 Zuschauer. 20 Kurator*innen kreierten in den Teams der verschiedenen Sektionen unterhaltsame, anspruchsvolle und kontroverse Programme zwischen gesellschaftlicher Bestandsaufnahme, filmischem Befreiungsschlag und purer Lust am Kino.
Hier der diesjährige Trailer:
Nicht-weiße und queere Perspektiven im Kurzfilm außerhalb Deutschlands sind ein Schwerpunkt des Programms der 39. Ausgabe von INTERFILM. Das Spezialprogramm “Spotlight: Uganda” rückt die Produktivität und Kreativität der ugandischen Filmszene in den Fokus - während “From Afghanistan to Exile” den Blick auf das Kurzfilmschaffen afghanischer Filmemacher*innen richtet und dabei afghanische Produktionen genauso wie Werke der diasporischen Community in Kooperation mit dem Goethe-Institut im Exil präsentiert.
Deutscher Wettbewerb
Der Deutsche Wettbewerb legt das Augenmerk auf Fragen sozialer Gerechtigkeit, kultureller Zugehörigkeit und persönlicher Identitätsfindung. Die drei Programme beschäftigen sich mit Geschichten von BIPOC, von Migrant*innen, von Geflüchteten und von Kindern der ehemaligen DDR, von queeren Menschen, FLINTA* und allen, und allen, die täglich um ihre Sichtbarkeit in und Teilhabe an unserer Gesellschaft kämpfen müssen.
Dokumentarfilmwettbewerb
Der Dokumentarfilmwettbewerb zeigt in drei Programmen, wie sich dokumentarisches Erzählen im Kurzfilm weg vom Wahrheitsanspruch der Abbildung von Realität und hin zu essayistischer Verarbeitung subjektiver Wahrnehmung bewegt. Drei Themen werden hier auf unterschiedlichste Weise verhandelt: “Resistance in Patriarchy” fragt nach Empowerment, Widerstand und Widerständigkeit im Kontext patriarchaler Strukturen, “Challenging Narratives” bietet herausfordernde Erzählungen, die gängige Narrative hinterfragen, dekonstruieren und kontextualisieren, während “Of Self, Care & Work” das Verhältnis zur Arbeit zwischen Aufgabe, Erfüllung und kapitalistischen Zwängen beleuchtet.
Spezialprogramme
Zwei Spezialprogramme vertiefen diese Diskurse weiter: “Reality Bites” präsentiert Filme auf der Schwelle und überlässt die Entscheidung zwischen Fakt und Fiktion dem Publikum. Egal ob die täglichen Belastungen junger Mütter oder die willkürliche Inhaftierung und Erpressung reisender Filmemacher*innen: Hier werden neue Formen gefunden, über Realität zu sprechen. “Craving for Narratives” widmet sich dem essayistischen Kurzfilm und zeigt Filme, die neue Wege finden, durch Ästhetik Theorie zu betreiben, durch Subjektivität zu dokumentieren und Themen zu kommunizieren, die in der klassischen Filmsprache unsagbar bleiben.
Im "Focus On: Das *andere* deutsche Kino" werden Othering, Stereotypen und dominante Narrative auf den Kopf gestellt - mit Diversität als Normalität, subversiv-empowernden Geschichten und nuancierten Figuren von und mit BIPOC-Personen. Drei Programme widmen sich queerer (Selbst)Liebe in der asiatisch-diasporischen queeren Community, Coming-of-Age-Geschichten von Kindern und jungen Erwachsenen of Color, sowie der widerständigen Praxis des Erinnerns, und dem würdigen Gedenken an die Opfer und Überlebenden des Holocausts sowie rassistischer Gewalt in Deutschland.
*Andere* Perspektiven finden sich festivalübergreifend auch in Wettbewerben, Spezialprogrammen und Events. Der European Short Film Audience Award bietet in zehn Filmen von zehn europäischen Kurzfilmfestivals einen breiten Blick auf das Leben in Europa, "Queer Fever", feiert queeres Leben in allen seinen Facetten und "Reality Bites" und belegt, dass es mit Perspektive und Wahrheit alles andere als einfach ist.
Für Kurator*innen bietet das InterForum den Workshop “Doing Curatorial Justice” an. Welche Handlungsmöglichkeiten haben Kurator*innen und andere Festivalmitarbeitende, um neue Konzepte und Praktiken von ethischer Repräsentation, Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit auf Filmfestivals zu schaffen?
Das Panel “Beyond a Submission to the Norm” schließt direkt an die Programme der “Focus On”-Sektion an und diskutiert die (Nicht-)Präsenz von BIPOC-Perspektiven, -Geschichten und -Ästhetiken auf Festivals.
Benita Bailey’s Präsentation ihres Projekts “#YELLIT from the Mountain” schließlich widmet sich der Sichtbarmachung von BIPOC-Künstler*innen im aktuellen Kulturbetrieb.
Virtual Reality Meets Fulldome
Im Kuppelsaal des Zeiss-Großplanetarium geht am Mittwoch, 15.11.23 um 20:00 Uhr "Virtual Reality Meets Fulldome" zum 8. Mal an den Start: Was für VR-Brillen konzipiert war, wird in die "Halle des Nachthimmels" projiziert und erlaubt brillenfreien Genuss. Die Grenzen zwischen digitaler- und realer Welt verschwimmen, und das VR-Programm orientiert sich an der Wirkkraft der einzigartigen Location des Fulldome im Zeiss-Großplanetarium: 6 aufwändig produzierte Animationen, Dokumentarfilme und Experimentals eröffnen nicht nur ein weites Sichtfeld, sondern auch eine cinematische Kollektiverfahrung.
Über interfilm & KUKI
1982 in den besetzten Häusern West-Berlins als Super-8-Festival gegründet, hat sich INTERFILM allmählich zu einem epischen und publikumsorientierten, Oscar-qualifizierten internationalen Kurzfilmfestival mit einer Verleih- und Vertriebsagentur entwickelt.
Das KUKI Junges Kurzfilmfestival Berlin ist 2008 aus der kleinen Kindersektion von INTERFILM hervorgegangen. Während beide Festivals einen weitgehend narrativen Schwerpunkt haben, finden sich in allen Sektionen auch innovative Filmformen und frische Blicke.
Links: www.interfilm.de | www.kuki-berlin.com
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Parallel zu INTERFILM präsentiert ab Dienstag, den 14.11.2023 auch das Berliner Festival AFRIKAMERA wieder eine Auswahl an Filmen aktueller afrikanischer Produktionen. Neben Festivalerfolgen aus Sundance + Cannes steht in diesem Jahr ein Schwerpunkt über Zukunftsvisionen des Globalen Südens auf dem Programm.
Der November auf vier Jahre angelegtem Schwerpunkt „Urban Africa, Urban Movies“ findet in diesem Jahr seinen Abschluss und widmet sich dem Leben in der Großstadt. Unter dem Titel „Future & Utopias“ liegt der besondere Fokus diesmal auf filmischen Visionen, „die eine Zukunft jenseits westlicher Vorstellungsmuster imaginieren“.
Auf dem Programm steht etwa das marokkanische Science-Fiction-Drama "Animalia", in dem eine junge Frau aus einer armen Berberfamilie durch Heirat bürgerlichen Wohlstand erlebt, nach einer übernatürlichen Katastrophe aber zu sich selbst finden muss. Der Film feierte in Sundance seine Premiere.
Hier der Trailer:
Auch der senegalesische Film "Banel & Adama" handelt von der Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. In dem mit Laiendarstellern gedrehten Drama geht es um ein junges Paar, das sich von den familiären und gesellschaftlichen Zwängen seines Heimatdorfs lösen will.
Weitere Höhepunkte von großen internationalen Festivals sind das fantastische Drama "Omen" vom Cannes Festival – über einen in Belgien lebenden Kongolesen, der bei der Rückkehr in seine Heimat der Hexerei beschuldigt wird – und der tief in die afrikanische Mythologie eintauchende "Mami Wata" der zuerst in Sundance lief.
Als historischer, zugleich aber in die Zukunft weisender Film läuft der Klassiker "Yeelen" von der malischen Regielegende Souleymane Cissé. Der auf einer Sage der Bambara basierende Film erzählt bildgewaltig von der Heldenreise eines jungen Mannes.
Von einem in Vergessenheit geratenen Filmemacher, dem Taxifahrer Drissa Touré, handelt dagegen die Dokumentation "Le taxi, le cinema et moi". Touré hatte in den frühen 1990er Jahren eine Begegnung mit dem großen Ousmane Sembené und startete danach selbst eine kurze Karriere als Regisseur.
Auch der Dokumentarfilm "Au cimetiere de la pellicule" widmet sich der afrikanischen Filmgeschichte und macht sich auf Spurensuche nach dem verschollenen Film "Mouramani" (1956): der ersten Produktion eines guinesischen Regisseurs.
Afrikamera findet in diesem Jahr im Kino Arsenal, der Brotfabrik, dem fsk Kino und dem Sinema Transtopia vom 14. – 19. November 2023 statt.
Link: www.afrikamera.de
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31. International Film Festival EnergaCAMERIMAGE
Bereits seit dem 11. November 2023 widmet sich das polnische Filmfestival EnergaCAMERIMAGE bis zum 18. November 2023 zum 31. Mal vornehmlich den Kameraleuten mit einer eigenen Auszeichnungskategorie und nicht wie zumeist auf anderen internationalen Film Festivals, den Regisseuren oder Schauspielern.
Dennoch sind immer wieder Stars auf dem Festival zugegen - auch in diesem Jahr. Nach dem gerade beendeten Schauspielerstreik in Hollywood wird Adam Driver den Film „Ferrari“ vorstellen und Willem Defoe „Poor Things“. Auch der irische Rockmusiker Bob Geldof und Volker Schlöndorff aus Deutschland werden erwartet. Der Preisträger des Lifetime Achievement Award ist der Kameramann Peter Biziou (u.a. „Pink Floyd: The Wall“).
Im Hauptwettbewerb werden aktuelle internationale Filme gezeigt, die bei uns noch nicht angelaufen sind, wie "ALL OF US STRANGERS" von Andrew Haigh (UK / USA), "THE NEW BOY" von Warwick Thornton (Australien), "SOCIETY OF THE SNOW" von J.A. Bayona (Spanien) oder das mit Spannung erwartete Historiendrama "THE ZONE OF INTEREST" von Jonathan Glazer mit Sandra Hüller als Ehefrau des KZ-Kommandanten Rudolf Höß (UK / Poland / USA).
Hier der Trailer des Letzteren.
Das Festival EnergaCAMERIMAGE fand von 1993 bis 1999 in Toruń statt und wurde im Jahr 2000 nach Łódź verlegt. Von 2010 an war der Veranstaltungsort bis 2018 Bydgoszcz. Seit 2019 findet es wieder alljährlich im November wieder in Toruń statt und soll dort 2025 eigentlich ein neues Festspielhaus bekommen, obwohl größere Bautätigkeiten angeblich noch nicht begonnen haben.
Das Europäische Filmzentrum Camerimage ist eine staatliche Kultureinrichtung, die gemeinsam vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe, der Stadt Toruń und der Tumult-Stiftung gegründet wurde. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Entwicklung und Förderung der Filmkunst und der breit verstandenen audiovisuellen Kultur.
Bis Ende 2025 soll der Hauptsitz des ECFC in Jordanki in Toruń gebaut werden – eine multifunktionale Einrichtung, die in Polen ihresgleichen sucht. Die Investition kann dank des guten Rufs des Festivals EnergaCAMERIMAGE und der Beharrlichkeit des Festivaldirektors Marek Żydowicz umgesetzt werden, der seit Jahren der Idee treu bleibt, ein Festival- und Kongresszentrum zu bauen.
Das ganze Jahr über veranstaltet das ECFC Veranstaltungen im Zusammenhang mit der audiovisuellen Kultur. In den Vorführräumen soll es neben Festivals und Kritiken ein ambitioniertes Studiokino geben. Das Museum und die Kunstgalerie präsentieren Ausstellungen zu Film und Design. Das Bildungszentrum wird für die Durchführung von Bildungsaktivitäten, Workshops und Schulungen für alle Altersgruppen genutzt.
Der repräsentative Hauptsaal für über 1500 Personen soll zusammen mit einem eleganten Foyer der einzige Raum in Polen sein, in dem Premieren und Filmveranstaltungen auf Weltniveau organisiert werden können. Die ECFC-Einrichtungen würden auch der modernste Komplex in Nordpolen sein, der die Organisation von Veranstaltungen der sich dynamisch entwickelnden MICE-Branche (Meetings, Incentive-Veranstaltungen, Konferenzen, Messen) ermöglicht. Die Einrichtung soll auch für Broadway-Theateraufführungen und Musicals angepasst werden können.
Ob die hochtrabenden Pläne aufgrund der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Lage in Polen umgesetzt werden können, steht auf einem anderen Blatt. Wie schnell aus Träume Schäume werden, erlebt man gerade in Deutschland bei der in Insolvenz geratenen Signa Gruppe um den Karstadt-Kaufhof Mogul René Benko.
Geschwächt durch die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Krise, bräuchten die lokalen Unternehmen Impulse, um die lokale Wirtschaft wiederzubeleben und externes Kapital zu ermutigen, finanzielle Ressourcen in Toruń zu investieren. CAMERIMAGE European Film Centre hat die Chance, ein Katalysator für solche Prozesse zu werden, der nicht nur die Stadt selbst, sondern auch ihre unmittelbare Umgebung positiv beeinflusst.
Die moderne Einrichtung in Polen, die die Lücke in der polnischen Kulturinfrastruktur schließen würde, könnte einer der wichtigsten Punkte auf der Filmlandkarte der Polen sein und zusammen mit dem Zentrum für zeitgenössische Kunst und dem Kultur- und Kongresszentrum Jordanki das Kulturzentrum von Toruń bilden.
Das ECFC wäre eine Institution, die das ganze Jahr über in vielen Tätigkeitsbereichen im Zusammenhang mit der audiovisuellen Kultur tätig ist. Die Institution würde allen Gästen offenstehen, insbesondere kreativen Kreisen, die das Programm mit ihren Aktivitäten bereichern könnten.
Der Betrieb des Europäischen Filmzentrums CAMERIMAGE wird vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe und der Gemeinde Toruń finanziert. Dank der Aktivitäten der Institution wird der Zugang der Einwohner der Stadt zur Kultur nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene zunehmen. Die Lage des ECFC in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Toruń, wo sich die Hotelbasis befindet und wo alle Gäste des Zentrums ein interessantes gastronomisches, Unterhaltungs- und Kulturangebot vorfinden, würde sich auf die Attraktivität der gewerblichen Vermietung von ECFC-Flächen auswirken.
In einer hart umkämpften Welt sucht jede Stadt nach ihren Vorteilen, die Unternehmer davon überzeugen können, Ressourcen zu investieren und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht ohne Bedeutung für die getroffenen Entscheidungen sind auch Investitionen wie ECFC, die der Stadt einen modernen Charakter verleihen, ihr Prestige beeinträchtigen und Toruń neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen würden.
Links:
camerimage.pl | ecfcamerimage.pl | inwestycja.ecfcamerimage.pl
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42. Filmschoolfest München
Erwähnenswert ist auch das 42. Filmschoolfest München, das seit dem heutigen 12. November 2023 in der HFF Filmhochschschule München mit Filmen von Studierenden aus aller Welt stattfindet.
Das "Festival of Future Storytellers" wurde im Audimax der HFF München vor rund 300 Gästen mit einem vielfältigen Programm preisgekrönter Filme von Münchens designiertem 2. Bürgermeister Dominik Krause eröffnet, wie uns am Abend mitgeteilt wurde.
40 Filme aus 26 Ländern werden in den kommenden sechs Tagen im internationalen Wettbewerb laufen, zahlreiche Gäste aus aller Welt sind zur Vorstellung ihrer Filme angereist, um mit dem Publikum und untereinander in Dialog zu treten. Dabei versteht sich das Festival als Plattform des friedlichen Miteinanders und des offenen Austausches.
Zum Auftakt des Festivals wurden bei der Eröffnungsgala herausragende Werke von Nachwuchsfilmemacher*innen gezeigt, die in diesem Jahr bereits mit wichtigen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. "DER RÜCKWEG" von Moritz Adlon gewann den First Steps Award 2023, "ISTINA" von Tamara Denić wurde bei den Student Academy Awards 2023 ausgezeichnet und "27" von Flóra Anna Buda gewann bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme für den besten Kurzfilm.
Die aktuelle politische Lage nimmt auch konkret Einfluss auf das diesjährige Festivalgeschehen. So wurde der junge israelische Filmemacher Yahav Winner, Regisseur von "THE BOY", am 7. Oktober 2023 von einer Horde Hamas-Kämpfer ermordet, die die Grenzzäune zu Israel mit Gleitschirmen überquert hatten.
Hier der Clip des 25 Minuten langen Kurzfilms:
Synopsis:
Die Hauptfigur des Films, Barak, ein junger Erwachsener in Kfar Aza, kann die Lebensrealität seiner palästinensischen Nachbarn nicht ignorieren. Während sein Vater Avinoam auf den Feldern arbeitet, ist Barak auf das ferne Echo der Schüsse in Gaza fixiert. Während er sich intensiv die Nachrichten über die neueste Runde der Gewalt ansieht, drängt ihn sein unnahbarer Bruder, den Sender in eine Reality-Show zu wechseln: "'Ninja' ist an, ich will deinen Mist nicht sehen." Barak ist sich über den tragischen Kontext seiner Umgebung im Klaren. Diese Klarheit fordert ihren Tribut; Wir sehen, wie er sich ängstlich fühlt und manchmal mit Familienmitgliedern aneinandergerät. Barak ist ein ergreifendes Beispiel dafür, wie man die Menschlichkeit anderer anerkennt. "Die Hauptfigur ist sehr untröstlich über die Tatsache, dass er weiß, dass die Leute auf der anderen Seite des Zauns so sind wie er", sagte Atary über den Film ihres Mannes.
„Ganz explizit im Einklang mit den Wünschen der Angehörigen, den wir an dieser Stelle noch einmal unser tiefstes Beileid aussprechen möchten, haben wir "THE BOY" in unserem offiziellen Wettbewerb belassen. Der Film wird damit zu einem filmischen Vermächtnis”, sagte Festivaldirektor Christoph Gröner.
Link: www.filmschoolfest-munich.de