Starke Gewinnerfilme beim 66. Filmfestival DOK Leipzig 2023
Bei der 66. Festivalausgabe von DOK Leipzig wurden vom 8. bis 15. Oktober 2023 insgesamt 225 Filme aus rund 60 Ländern präsentiert.

Nicht nur auf neun Leinwänden von Leipzig, sondern auch online konnte man bei der 66. Festivalausgabe von »DOK Leipzig« zwischen dem 8. bis 15. Oktober 2023 jeden Tag einen neuen Film oder ausgewählte Kurzfilme für 24 Stunden online im DOK Stream auf dok-leipzig.de sehen.
Ein Novum, das angeblich gut angenommen wurde. Einer der Publikums-Lieblinge war mit „Vika!“ eine 84-Jährige, die als DJane das Warschauer Nachtleben aufmischt, berichtete der mdr als verantwortlicher Sender der einwohnerreichsten Stadt im Freistaat Sachsen.
Hier der Trailer:
Über die starken Dokumentarfilme, die »DOK Leipzig« in diesem Jahr präsentierte, berichtete sogar hier ausführlich der Berliner Tagesspiegel. Auch wir hatten eine Kollegin der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten (bvmj) vor Ort, die uns eigentlich einen Artikel schicken wollte, aber sicherlich spätestens beim nächsten Treffen ausführlicher ihre Eindrücke vom Festival schildern wird.
Das 1955 gegründete »DOK Leipzig« ist das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt und bis heute eins der wichtigsten. Für alle, die nicht dabei sein konnten, veranstaltet das Kino Krokodil in Berlin zwischen dem 17. und 20.10.2023 ein „Dok Leipzig Nachspiel“ und zeigt fünf Filme aus dem Leipziger Panorama: Mittel- und Osteuropa. Darunter am 19.10.2023 den ukrainischen Eröffnungsfilm "WHITE ANGEL - Das Ende von Marinka", den wir am 8. Oktober 2023 in unserer Vorberichterstattung angeteasert hatten.
Am Samstagabend, den 14.10.2023, fand mit der Verleihung der Goldenen und Silbernen Tauben das Highlight des Festivals statt. Zudem zog das Festival Rückblick und zählte 45.500 Besucher. Besonderes Interesse hatten die Filme im Publikumswettbewerb sowie der ukrainische Eröffnungsfilm "White Angel - Das Ende von Marinka" ausgelöst. Aus 71 Filmen entschieden sich die Jurys für nachfolgende Auswahl.
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm:
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Film "While the Green Grass Grows" vom kanadischen Regisseur Peter Mettler. (Der Film beschäftigt sich mit den Wundern, die in alltäglichen Dingen und Ereignissen stecken.)
Die Goldene Taube Kurzfilm ging an den Regisseur Bo Wang aus den Niederlanden und Hongkong für "An Asian Ghost Story". (Der Film ist eine Spurensuche ausgehend vom 1965 erlassenen US-Embargo gegen "kommunistische" Echthaar-Perücken aus Asien.)
Die Silberne Taube Langfilm ging an Hovhannes Ishkhanyan für die armenisch-französische Produktion "Beauty and the Lawyer". (In diesem Film ist nichts, wie es der politische und religiöse Mainstream in Armenien erwarten lassen.)
Die Silberne Taube Kurzfilm ging an den Film "30 Kilometers per Second" von Jani Peltonen aus Finnland. (Der Erzählerin des Films fehlt ein normales Bewusstsein ihres Körpers im Raum und damit ein Bezug zur Welt um sie herum.)
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm.
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Chinesischen Direktor Xu Jingwei für "No Changes Have Taken In Our Life". (Der Film dreht sich um die Erzählung eines Musikers, der nach seinem Hochschulabschluss vergeblich versucht, Arbeit zu finden.)
Die Goldene Taube Kurzfilm ing an die polnische Regisseurin Barbara Rupik für "Such Miracles Do Happen". (In dem Animationsfilm wird eine religiöse Statue lebendig und vereint sich mit einem Mädchen ohne Knochen.)
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm.
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Film "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig. (Der Film ist die Echtzeitdokumentation einer Seenotrettung auf dem Mittelmeer.)
Die Goldene Taube Kurzfilm ging an Franzis Kabisch für "getty abortions". (Der Film ist ein Desktop-Video-Essay, der untersucht, wie Medien das Thema Abtreibung illustrieren.)
Publikumswettbewerb.
Die Goldene Taube in dieser Kategorie ging an Asmae El Moudir aus Marokko für ihren Dokumentarfilm "The Mother of All Lies". (In diesem Film baut die Filmemacherin ihr Wohnviertel in Casablanca als kunstvolle Miniatur nach und stößt dabei auf ein Trauma der marokkanischen Geschichte.)
Partnerpreise.
Der DEFA-Förderpreis ging an Julia Charakter für "Die Kinder aus Korntal".
Der MDR-Filmpreis ging an den osteuropäischen Film "The Last Relic" von Marianna Kaat.
Der Filmpreis Leipziger Ring ging an Jonathan Schörnig für "Einhundertvier" und Nantenaina Lova für "Where Zebus speak French".
Der Preis der interreligiösen Jury ging an Sarah Mallégol für "Kumva – Which Comes from Silence".
Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts ging an "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig.
Der ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness ging ebenfalls an "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig.
Der mephisto 97.6 Preis ging an den Film "Compound Eyes of Tropical" von Zhang Xu Zhan.
Der Preis der internationalen Filmkritik ging an die Produktion "Universe Department Store" von Taewoong Won.
Und schließlich ging der Preis Gedanken-Aufschluss an Nele Dehnenkamp für "For the Time Being".
Link: www.dok-leipzig.de

Nicht nur auf neun Leinwänden von Leipzig, sondern auch online konnte man bei der 66. Festivalausgabe von »DOK Leipzig« zwischen dem 8. bis 15. Oktober 2023 jeden Tag einen neuen Film oder ausgewählte Kurzfilme für 24 Stunden online im DOK Stream auf dok-leipzig.de sehen.
Ein Novum, das angeblich gut angenommen wurde. Einer der Publikums-Lieblinge war mit „Vika!“ eine 84-Jährige, die als DJane das Warschauer Nachtleben aufmischt, berichtete der mdr als verantwortlicher Sender der einwohnerreichsten Stadt im Freistaat Sachsen.
Hier der Trailer:
Über die starken Dokumentarfilme, die »DOK Leipzig« in diesem Jahr präsentierte, berichtete sogar hier ausführlich der Berliner Tagesspiegel. Auch wir hatten eine Kollegin der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten (bvmj) vor Ort, die uns eigentlich einen Artikel schicken wollte, aber sicherlich spätestens beim nächsten Treffen ausführlicher ihre Eindrücke vom Festival schildern wird.
Das 1955 gegründete »DOK Leipzig« ist das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt und bis heute eins der wichtigsten. Für alle, die nicht dabei sein konnten, veranstaltet das Kino Krokodil in Berlin zwischen dem 17. und 20.10.2023 ein „Dok Leipzig Nachspiel“ und zeigt fünf Filme aus dem Leipziger Panorama: Mittel- und Osteuropa. Darunter am 19.10.2023 den ukrainischen Eröffnungsfilm "WHITE ANGEL - Das Ende von Marinka", den wir am 8. Oktober 2023 in unserer Vorberichterstattung angeteasert hatten.
Am Samstagabend, den 14.10.2023, fand mit der Verleihung der Goldenen und Silbernen Tauben das Highlight des Festivals statt. Zudem zog das Festival Rückblick und zählte 45.500 Besucher. Besonderes Interesse hatten die Filme im Publikumswettbewerb sowie der ukrainische Eröffnungsfilm "White Angel - Das Ende von Marinka" ausgelöst. Aus 71 Filmen entschieden sich die Jurys für nachfolgende Auswahl.
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm:
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Film "While the Green Grass Grows" vom kanadischen Regisseur Peter Mettler. (Der Film beschäftigt sich mit den Wundern, die in alltäglichen Dingen und Ereignissen stecken.)
"Ein unberechenbarer Film, der das Publikum durch die Qualität seiner Beobachtung alltägliche Ereignisse, Orte und Objekte in einem poetischen neuen Licht sehen lässt", heißt es in der Jurybegründung.
Die Goldene Taube Kurzfilm ging an den Regisseur Bo Wang aus den Niederlanden und Hongkong für "An Asian Ghost Story". (Der Film ist eine Spurensuche ausgehend vom 1965 erlassenen US-Embargo gegen "kommunistische" Echthaar-Perücken aus Asien.)
"Ein smartes, hippes, komisches und handwerklich herausragend gemachtes Amalgam von Fakt und Fiktion", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Silberne Taube Langfilm ging an Hovhannes Ishkhanyan für die armenisch-französische Produktion "Beauty and the Lawyer". (In diesem Film ist nichts, wie es der politische und religiöse Mainstream in Armenien erwarten lassen.)
"Ein Film, der eine intime Beziehung zu seinen Protagonist*innen aufbaut, die uns großzügig an ihrem Leben teilhaben lassen, während sie einen neuen Weg erfinden, mit einer homophoben Welt fertigzuwerden", so die Jury.
Die Silberne Taube Kurzfilm ging an den Film "30 Kilometers per Second" von Jani Peltonen aus Finnland. (Der Erzählerin des Films fehlt ein normales Bewusstsein ihres Körpers im Raum und damit ein Bezug zur Welt um sie herum.)
In der Jurybegründung heißt es: "Ein Film, der Montage als Hauptstrategie nutzt und damit Potenziale für diese Art des Filmemachens aufzeigt."
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm.
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Chinesischen Direktor Xu Jingwei für "No Changes Have Taken In Our Life". (Der Film dreht sich um die Erzählung eines Musikers, der nach seinem Hochschulabschluss vergeblich versucht, Arbeit zu finden.)
"Ein mutiger und herausfordernder Film, so spezifisch wie universal, so kritisch wie witzig, der das unbequeme Thema Eintönigkeit und Mangel an Perspektive angeht", so die Jury.
Die Goldene Taube Kurzfilm ing an die polnische Regisseurin Barbara Rupik für "Such Miracles Do Happen". (In dem Animationsfilm wird eine religiöse Statue lebendig und vereint sich mit einem Mädchen ohne Knochen.)
In der Jurybegründung heißt es: "Der Film nutzt auf herausragende Weise eine Art flüssiger Stop-Motion-Animationstechnik, die gleichzeitig unersetzbar und mit seinem Thema tief verbunden ist."
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm.
Die Goldenen Taube Langfilm ging an den Film "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig. (Der Film ist die Echtzeitdokumentation einer Seenotrettung auf dem Mittelmeer.)
"Das Filmteam und die Besatzung des Rettungsschiffes führen uns klar vor Augen, was das tägliche Wegschauen bedeutet. Sie zeigen aber auch, dass Hilfe möglich und nötig ist", heißt es in der Begründung der Jury.
Mit insgesamt vier Preisen bekam "Einhundertvier" die meisten Auszeichnungen bei DOK Leipzig 2023.
Die Goldene Taube Kurzfilm ging an Franzis Kabisch für "getty abortions". (Der Film ist ein Desktop-Video-Essay, der untersucht, wie Medien das Thema Abtreibung illustrieren.)
"Der Film findet eine überzeugende zeitgenössische Form der Auseinandersetzung mit einem alten und zugleich wieder höchst aktuellen Thema", so die Jury.
Publikumswettbewerb.
Die Goldene Taube in dieser Kategorie ging an Asmae El Moudir aus Marokko für ihren Dokumentarfilm "The Mother of All Lies". (In diesem Film baut die Filmemacherin ihr Wohnviertel in Casablanca als kunstvolle Miniatur nach und stößt dabei auf ein Trauma der marokkanischen Geschichte.)
In der Jurybegründung heißt es: "Mit viel Eifer und Liebe zum Detail entsteht ein überraschendes Werk, das die Grenzen zwischen Fantasie und Realität auflöst."
Partnerpreise.
Der DEFA-Förderpreis ging an Julia Charakter für "Die Kinder aus Korntal".
Der MDR-Filmpreis ging an den osteuropäischen Film "The Last Relic" von Marianna Kaat.
Der Filmpreis Leipziger Ring ging an Jonathan Schörnig für "Einhundertvier" und Nantenaina Lova für "Where Zebus speak French".
Der Preis der interreligiösen Jury ging an Sarah Mallégol für "Kumva – Which Comes from Silence".
Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts ging an "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig.
Der ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness ging ebenfalls an "Einhundertvier" von Jonathan Schörnig.
Der mephisto 97.6 Preis ging an den Film "Compound Eyes of Tropical" von Zhang Xu Zhan.
Der Preis der internationalen Filmkritik ging an die Produktion "Universe Department Store" von Taewoong Won.
Und schließlich ging der Preis Gedanken-Aufschluss an Nele Dehnenkamp für "For the Time Being".
Link: www.dok-leipzig.de