IFA 2023 - Sony ist trotz Neuheiten nur mit Händlerstand auf der Funkausstellung vertreten
Nach dem Ende der Pandemie sind leider nicht mehr alle großen, bekannten Firmen auf der IFA vertreten, während Sennheiser nach einer längeren Abstinenz mit einem Publikumsstand zurückkehrt.
Die IFA, eine der ältesten Industriemessen in Deutschland, ist neben der US-Messe CES - Consumer Technology in Las Vegas der wichtigste Treffpunkt für bedeutende Einzelhändler, Einkäufer und Experten aus der Branche und den Medien. Sie findet 2023 vom 1. - 5. September 2023 erneut auf dem Gelände der Messe Berlin statt.
Lange Zeit war nicht sicher, dass die IFA wieder den Zuschlag für Berlin bekommt. Die Internationale Automobilausstellung IAA wird beispielsweise nicht mehr in Frankfurt/Main stattfinden, sondern gleich im Anschluss an die IFA vom 5. - 10. September 2023 als IAA MOBILITY in München einen neuen Auftritt haben, womit sie sich von der klassischen Automobilbranche abwendet, und mit neuen Mobilitätsideen auftrumpfen möchte.
Bis 1939 fand sogar die IAA überwiegend in Berlin statt. Versuche sie zurückzuholen scheiterten jedoch. Allerdings ist auch die Zukunft der IFA in Berlin nicht gesichert. Ein zuletzt erneuerter, fünfjähriger Vertrag mit der Messe Berlin läuft dieses Jahr aus.
Die Firma Sony, die sich immer an der Masurenallee in einer sehr zentralgelegen, aufwendig gestalteten Halle dem Publikum präsentierte, hat bereits Konsequenzen gezogen und wird diesmal nur mit einem für Händler abgeschotteten Stand vertreten sein, obwohl Sony in den letzten Tagen zahlreiche Produktneuigkeiten u.a. bei den Kameras und Kopfhören angekündigt hatte. Man könnte dies als Zeichen gegen die neue Führung oder gegen die überteuerten Messestandpreise deuten.
Wer sich rechtzeitig bei einem Sony-Newsletter angemeldet hatte, konnte aber wenigstens die Produkteinführung einer neuen Sony Alpha 7C(R) Compact Kamera im 35mm Vollformat mit bis zu 61 MP (Megapixel) am Nachmittag des 29. August 2023 live auf einem YouTube Kanal verfolgen. Die Video-Auflösung der Alpha 7C(R), die in 4K bis zu 60 fps ohne großen Crop-Faktor erreicht und in HD sogar bis zu einer Framerate von 120 fps aufzeichnen kann, ergänzt die etwas preiswerteren Modelle Sony Alpha 7C mit 24 MP und Sony Alpha 7C II mit 33 MP. Aufgezeichnet werden die Videos der Alpha 7C(R) mit bis zu zehn Bit Farbtiefe und einem Farbsubsampling von 4:2:0 oder wahlweise 4:2:2.
Da alle drei Modelle - im Gegensatz zu den spiegellosen Canon-R-Modellen oder den "größeren" Sony Alpha-7-Modellen - keinen der üblichen Sucherbuckel haben, sind sie nicht nur besonders klein und handlich, sondern darüber hinaus besonders für Vlogger sowie bei der Benutzung mit Gimbals geeignet. Der rückwärtig belichtete Shift-Sensor ist selbstverständlich beweglich gelagert und mit einem automatschen Bildstabilisator versehen, womit die Gefahr einer Verwackelung sinkt. Die Alpha 7C(R) nutzt den Bildstabilisator zudem für ein Pixel-Shift-Multi-Shooting, das nach einer Verrechnung am Computer sagenhafte 240 Megapixel Auflösung erreicht.
Die Sony Alpha 7C II und 7C(R) verfügen über ein modernisiertes Menü mit Touchfunktionalität und einem zusätzlichen Frontrad, das im Prinzip ähnlich aufgebaut ist wie bei der Sony Alpha 6700, dem neuen, äußerlich fast baugleichen, aber dennoch etwas abgespecktem Modell mit dem kleineren APS-C Sensor, für den es eine eigene, preiswertere Objektivreihe gibt. Gleichwohl können an der Alpha 6700 oder dem Vorgänger Alpha 6600 auch die Vollformatobjektive verwendet werden, bei denen sich dann aber der Bildwinkel verkleinert. Eine Verlängerung des Brennweitenfaktors, wie es fälschlicherweise oft genannt wird, ist - auch wenn es so scheint, nicht gegeben.
Ergänzend zu den beiden neuen Vollformat-Kameras, der Sony Alpha 7C II und der 7C(R), bei denen übrigens keine Modifizierungen am Bajonett nötig waren, sodass alle Sony Objektive des "großen" Alpha 7V-Modells und dessen Vorgänger auch bei den Compact-Kameras uneingeschränkt benutzt werden können, gibt es mit dem FE 16-35mm F2.8 GM II ein neues lichtstarkes Autofokus Zoomobjektiv der zweiten Generation aus der G-Master-Serie, das zurzeit das leichteste, lichtstärkste Zoom-Weitwinkel-Modell seine Klasse auf dem Weltmarkt sein soll. Hier der Link zum Video:
Optimal ergänzen lässt sich das Portfolio an Objektiven aus der G-Master-Serie mit dem Sony FE 24-70mm f/2.8 GM II und dem weiterentwickelten G Master Tele-Zoom FE 70–200 mm F2.8 GM OSS II.
Wer sich allerdings vornehmlich im semiprofessionellen Videobereich bewegt und dafür eine kleine kompakte Handkamera benötigt, sollte zu der noch etwas teureren, aber gleichgroßen Sony Alpha FX3 aus der Cinema Line greifen, die zwar mit nur 10,2 effektiven Megapixeln bei Filmaufnahmen (12,1 effektive Megapixel bei Fotos) weniger hoch auflöst, dafür aber im Vollformat interne 4K-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde ermöglicht, womit besonders reizvolle Zeitlupenaufnahmen generiert werden können. Sie zählt zu den besten Cinema-Kameras auf dem Markt, bietet aber in einem kompakten Gehäuse, das sich problemlos überallhin mitnehmen lässt, dieselbe Bildqualität wie einige der größeren Kameras, beispielsweise der Sony Alpha FX6.
Auch bei den Smartphones wartet Sony mit neuer Technik und neuen Kamerasensoren auf und kündigt für den 1. September, dem offiziellen IFA-Start 2023, eine neue Xperia Actual Camera Quality an. Hier der Ankündigungs-Link:
Gestartet war die IFA im Jahre 1924 noch als "Große Deutsche Funkausstellung" in Berlin mit Radioempfängern. Es folgten bald Grammofone und erste Aufzeichnungsgeräte zum Mitschnitt von Musik, die heute, im Zeitalter fast überall und jederzeit verfügbarer Musik-Downloadportale kaum noch von jungen Leuten genutzt werden. Allerdings senden viele Streaming-Portale wie Spotify bisher meist nur in reduzierter und veralteter MP3-Qualität. Wird dagegen höchste Pure-Audio-Qualität erwartet, schrumpft die Auswahl der Anbieter beträchtlich, während die Preise enorm anziehen. In diesem Fall sollte man sich nach günstigen Vinyl- und hochauflösenden SACD-Sonderangeboten umsehen. Beide Medien haben ein kräftiges Revival erlebt und sind unter HiFi-Fans wieder enorm gefragt.
Auch die Aufzeichnung von Videomitschnitten hat sich durch die Mediatheken und Streamingdiensten wie Netflix und Amazon vor allem bei der jüngeren Generation nahezu erledigt. Panasonic bietet dennoch weiterhin Blu-ray und UHD-Videorecorder mit eingebauter Festplatte an, mit denen man Mitschnitte in besonders hoher Qualität auf Blu-ray oder DVD-Medien kopieren kann. Da die Geräte auch gleichzeitig zum Abspielen von UHD-Discs mit bis zu 8K-Bildqualität geeignet sind, bleibt die Nachfrage bisher ungebrochen, denn nicht jeder ist an ein schnelles Internet angebunden, um Filme ruckelfrei empfangen zu können.
Übrigens kehrte die Internationale Funkausstellung nach dem Krieg und weiteren Zwischenstationen in Frankfurt/Main und Stuttgart, erst offiziell 1971 nach Berlin zurück und erhielt den Namen IFA. 1967 verkündete allerdings Willy Brand als Vize-Bundeskanzler und ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, den Startschuss des Farbfernsehens nicht aus Bonn, sondern gegenüber vom Sender Freies Berlin (SFB) bei der 25. großen Deutschen Funkausstellung in West-Berlin.
Danach etablierte sich die IFA von 1971 bis 1989 als ein weltweites Ereignis für neue Produkte, die sie vor allem einem internationalen Fachpublikum präsentierte. Ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die IFA zu einer Messe für Multimedia. Im neuen Jahrtausend eroberten LCD- und Plasma-Fernseher den Markt und ermöglichen durch HDTV größere Bilddiagonalen.
2008 ergänzte die IFA das Angebot um die Sparte Home Appliances für elektronische Hausgeräte, denn auch Waschmaschinen und Kühlschränke können heute vernetzt sein und mit dem Smartphone (Handy) gesteuert oder überwacht werden. Mit der Erweiterung fand die Messe seitdem jährlich und nicht mehr nur alle zwei Jahre statt, was allerdings bei den klassischen Herstellern von HiFi, Foto, TV und Multimedia weniger gut ankam, da deren Produktzyklus nicht jährlich gewechselt werden konnte.
Einige Hersteller bleiben der IFA deshalb diesmal fern, während andere zurückkehren, wie z.B. Sennheiser, von denen man annimmt, dass sie nicht nur neue Kopfhörer und Mikrofone zeigen werden, sondern das erfolgreiche Angebot ihrer hochwertigen AMBEO Soundbar um ein kleineres Modell erweitern könnten.
Verbatim, der Experte für Datenspeicherung und Computerperipherie, zeigt auf der IFA 2023 seine schnellsten SSDs der fünften Generation, eine der schnellsten internen Speichermedien auf dem Markt, mit beeindruckenden Lese- und Schreibgeschwindigkeiten.
Samsung hat zwar schon zur CES seine 2023er Fernseher vorgestellt, kündigt aber an, seine Partnerschaft mit LG Display zu vertiefen, da LG im Bereich der Produktion von OLED-Flachbildschirmen führend auf dem Weltmarkt ist und somit bisher einziger Hersteller von OLED-Panels auch eine 83 Zoll Bildschirmdiagonale in 4K & 8K Qualität dem Mitbewerber Samsung zur Verfügung stellen kann.
Auch Panasonic deckt sich bei LG mit OLED-Displays ein, hat aber strengere Qualitätsansprüche an TV-Geräte, sodass deren Feintuning angeblich zur besten Bildqualität auf dem Weltmarkt führt.
Im HiFi-Bereich bleibt Panasonic seinem hochpreisigen Label Technics treu und wird diese Produktlinie sicherlich auch wieder auf der IFA im Glaskasten präsentieren. Dazu gesellen sich auch die Firmen Yamaha mit ihren HiFi-Produkten, Audio-Technica mit Plattenspielern (Turntable) und Zubehör sowie der Lautsprecherhersteller Nubert.
Es fehlt dagegen - wie schon erwähnt - Sony, aber auch Philips, JBL, Sonos, Bose, Teufel, Marshall, Denon und Marantz sowie Bowers & Wilkins werden keine Produkte auf der IFA 2023 ausstellen.
Die Zukunft der IFA in Berlin ist deshalb ungewiss, seitdem die Clarion Events Group, ein führender Hersteller von Unterhaltungselektronik im Car-HiFi-Bereich, die Führung der IFA übernommen hat. Gescheitert war in Köln bereits die Photokina. Und auch in Berlin wurde die noch im letzten Jahr von der Messe Berlin parallel zur IFA veranstaltete Photo Week diesmal wegen zu geringem Interesse abgesagt.
In ähnlicher Form wird im Herbst nur noch in Hamburg vom 21. - 24. September 2023 eine Foto-Messe stattfinden, die PHOTOPIA - Festival für Imaging, und zwar im größeren Stil, bei der auch Canon dabei sein wird, einem im letzten Jahr in Berlin nicht vertretenen Anbieter.
Link: www.ifa-berlin.com
Die IFA, eine der ältesten Industriemessen in Deutschland, ist neben der US-Messe CES - Consumer Technology in Las Vegas der wichtigste Treffpunkt für bedeutende Einzelhändler, Einkäufer und Experten aus der Branche und den Medien. Sie findet 2023 vom 1. - 5. September 2023 erneut auf dem Gelände der Messe Berlin statt.
Lange Zeit war nicht sicher, dass die IFA wieder den Zuschlag für Berlin bekommt. Die Internationale Automobilausstellung IAA wird beispielsweise nicht mehr in Frankfurt/Main stattfinden, sondern gleich im Anschluss an die IFA vom 5. - 10. September 2023 als IAA MOBILITY in München einen neuen Auftritt haben, womit sie sich von der klassischen Automobilbranche abwendet, und mit neuen Mobilitätsideen auftrumpfen möchte.
Bis 1939 fand sogar die IAA überwiegend in Berlin statt. Versuche sie zurückzuholen scheiterten jedoch. Allerdings ist auch die Zukunft der IFA in Berlin nicht gesichert. Ein zuletzt erneuerter, fünfjähriger Vertrag mit der Messe Berlin läuft dieses Jahr aus.
Die Firma Sony, die sich immer an der Masurenallee in einer sehr zentralgelegen, aufwendig gestalteten Halle dem Publikum präsentierte, hat bereits Konsequenzen gezogen und wird diesmal nur mit einem für Händler abgeschotteten Stand vertreten sein, obwohl Sony in den letzten Tagen zahlreiche Produktneuigkeiten u.a. bei den Kameras und Kopfhören angekündigt hatte. Man könnte dies als Zeichen gegen die neue Führung oder gegen die überteuerten Messestandpreise deuten.
Wer sich rechtzeitig bei einem Sony-Newsletter angemeldet hatte, konnte aber wenigstens die Produkteinführung einer neuen Sony Alpha 7C(R) Compact Kamera im 35mm Vollformat mit bis zu 61 MP (Megapixel) am Nachmittag des 29. August 2023 live auf einem YouTube Kanal verfolgen. Die Video-Auflösung der Alpha 7C(R), die in 4K bis zu 60 fps ohne großen Crop-Faktor erreicht und in HD sogar bis zu einer Framerate von 120 fps aufzeichnen kann, ergänzt die etwas preiswerteren Modelle Sony Alpha 7C mit 24 MP und Sony Alpha 7C II mit 33 MP. Aufgezeichnet werden die Videos der Alpha 7C(R) mit bis zu zehn Bit Farbtiefe und einem Farbsubsampling von 4:2:0 oder wahlweise 4:2:2.
Da alle drei Modelle - im Gegensatz zu den spiegellosen Canon-R-Modellen oder den "größeren" Sony Alpha-7-Modellen - keinen der üblichen Sucherbuckel haben, sind sie nicht nur besonders klein und handlich, sondern darüber hinaus besonders für Vlogger sowie bei der Benutzung mit Gimbals geeignet. Der rückwärtig belichtete Shift-Sensor ist selbstverständlich beweglich gelagert und mit einem automatschen Bildstabilisator versehen, womit die Gefahr einer Verwackelung sinkt. Die Alpha 7C(R) nutzt den Bildstabilisator zudem für ein Pixel-Shift-Multi-Shooting, das nach einer Verrechnung am Computer sagenhafte 240 Megapixel Auflösung erreicht.
Die Sony Alpha 7C II und 7C(R) verfügen über ein modernisiertes Menü mit Touchfunktionalität und einem zusätzlichen Frontrad, das im Prinzip ähnlich aufgebaut ist wie bei der Sony Alpha 6700, dem neuen, äußerlich fast baugleichen, aber dennoch etwas abgespecktem Modell mit dem kleineren APS-C Sensor, für den es eine eigene, preiswertere Objektivreihe gibt. Gleichwohl können an der Alpha 6700 oder dem Vorgänger Alpha 6600 auch die Vollformatobjektive verwendet werden, bei denen sich dann aber der Bildwinkel verkleinert. Eine Verlängerung des Brennweitenfaktors, wie es fälschlicherweise oft genannt wird, ist - auch wenn es so scheint, nicht gegeben.
Ergänzend zu den beiden neuen Vollformat-Kameras, der Sony Alpha 7C II und der 7C(R), bei denen übrigens keine Modifizierungen am Bajonett nötig waren, sodass alle Sony Objektive des "großen" Alpha 7V-Modells und dessen Vorgänger auch bei den Compact-Kameras uneingeschränkt benutzt werden können, gibt es mit dem FE 16-35mm F2.8 GM II ein neues lichtstarkes Autofokus Zoomobjektiv der zweiten Generation aus der G-Master-Serie, das zurzeit das leichteste, lichtstärkste Zoom-Weitwinkel-Modell seine Klasse auf dem Weltmarkt sein soll. Hier der Link zum Video:
Optimal ergänzen lässt sich das Portfolio an Objektiven aus der G-Master-Serie mit dem Sony FE 24-70mm f/2.8 GM II und dem weiterentwickelten G Master Tele-Zoom FE 70–200 mm F2.8 GM OSS II.
Wer sich allerdings vornehmlich im semiprofessionellen Videobereich bewegt und dafür eine kleine kompakte Handkamera benötigt, sollte zu der noch etwas teureren, aber gleichgroßen Sony Alpha FX3 aus der Cinema Line greifen, die zwar mit nur 10,2 effektiven Megapixeln bei Filmaufnahmen (12,1 effektive Megapixel bei Fotos) weniger hoch auflöst, dafür aber im Vollformat interne 4K-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde ermöglicht, womit besonders reizvolle Zeitlupenaufnahmen generiert werden können. Sie zählt zu den besten Cinema-Kameras auf dem Markt, bietet aber in einem kompakten Gehäuse, das sich problemlos überallhin mitnehmen lässt, dieselbe Bildqualität wie einige der größeren Kameras, beispielsweise der Sony Alpha FX6.
Auch bei den Smartphones wartet Sony mit neuer Technik und neuen Kamerasensoren auf und kündigt für den 1. September, dem offiziellen IFA-Start 2023, eine neue Xperia Actual Camera Quality an. Hier der Ankündigungs-Link:
Gestartet war die IFA im Jahre 1924 noch als "Große Deutsche Funkausstellung" in Berlin mit Radioempfängern. Es folgten bald Grammofone und erste Aufzeichnungsgeräte zum Mitschnitt von Musik, die heute, im Zeitalter fast überall und jederzeit verfügbarer Musik-Downloadportale kaum noch von jungen Leuten genutzt werden. Allerdings senden viele Streaming-Portale wie Spotify bisher meist nur in reduzierter und veralteter MP3-Qualität. Wird dagegen höchste Pure-Audio-Qualität erwartet, schrumpft die Auswahl der Anbieter beträchtlich, während die Preise enorm anziehen. In diesem Fall sollte man sich nach günstigen Vinyl- und hochauflösenden SACD-Sonderangeboten umsehen. Beide Medien haben ein kräftiges Revival erlebt und sind unter HiFi-Fans wieder enorm gefragt.
Auch die Aufzeichnung von Videomitschnitten hat sich durch die Mediatheken und Streamingdiensten wie Netflix und Amazon vor allem bei der jüngeren Generation nahezu erledigt. Panasonic bietet dennoch weiterhin Blu-ray und UHD-Videorecorder mit eingebauter Festplatte an, mit denen man Mitschnitte in besonders hoher Qualität auf Blu-ray oder DVD-Medien kopieren kann. Da die Geräte auch gleichzeitig zum Abspielen von UHD-Discs mit bis zu 8K-Bildqualität geeignet sind, bleibt die Nachfrage bisher ungebrochen, denn nicht jeder ist an ein schnelles Internet angebunden, um Filme ruckelfrei empfangen zu können.
Übrigens kehrte die Internationale Funkausstellung nach dem Krieg und weiteren Zwischenstationen in Frankfurt/Main und Stuttgart, erst offiziell 1971 nach Berlin zurück und erhielt den Namen IFA. 1967 verkündete allerdings Willy Brand als Vize-Bundeskanzler und ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, den Startschuss des Farbfernsehens nicht aus Bonn, sondern gegenüber vom Sender Freies Berlin (SFB) bei der 25. großen Deutschen Funkausstellung in West-Berlin.
Danach etablierte sich die IFA von 1971 bis 1989 als ein weltweites Ereignis für neue Produkte, die sie vor allem einem internationalen Fachpublikum präsentierte. Ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die IFA zu einer Messe für Multimedia. Im neuen Jahrtausend eroberten LCD- und Plasma-Fernseher den Markt und ermöglichen durch HDTV größere Bilddiagonalen.
2008 ergänzte die IFA das Angebot um die Sparte Home Appliances für elektronische Hausgeräte, denn auch Waschmaschinen und Kühlschränke können heute vernetzt sein und mit dem Smartphone (Handy) gesteuert oder überwacht werden. Mit der Erweiterung fand die Messe seitdem jährlich und nicht mehr nur alle zwei Jahre statt, was allerdings bei den klassischen Herstellern von HiFi, Foto, TV und Multimedia weniger gut ankam, da deren Produktzyklus nicht jährlich gewechselt werden konnte.
Einige Hersteller bleiben der IFA deshalb diesmal fern, während andere zurückkehren, wie z.B. Sennheiser, von denen man annimmt, dass sie nicht nur neue Kopfhörer und Mikrofone zeigen werden, sondern das erfolgreiche Angebot ihrer hochwertigen AMBEO Soundbar um ein kleineres Modell erweitern könnten.
Verbatim, der Experte für Datenspeicherung und Computerperipherie, zeigt auf der IFA 2023 seine schnellsten SSDs der fünften Generation, eine der schnellsten internen Speichermedien auf dem Markt, mit beeindruckenden Lese- und Schreibgeschwindigkeiten.
Samsung hat zwar schon zur CES seine 2023er Fernseher vorgestellt, kündigt aber an, seine Partnerschaft mit LG Display zu vertiefen, da LG im Bereich der Produktion von OLED-Flachbildschirmen führend auf dem Weltmarkt ist und somit bisher einziger Hersteller von OLED-Panels auch eine 83 Zoll Bildschirmdiagonale in 4K & 8K Qualität dem Mitbewerber Samsung zur Verfügung stellen kann.
Auch Panasonic deckt sich bei LG mit OLED-Displays ein, hat aber strengere Qualitätsansprüche an TV-Geräte, sodass deren Feintuning angeblich zur besten Bildqualität auf dem Weltmarkt führt.
Im HiFi-Bereich bleibt Panasonic seinem hochpreisigen Label Technics treu und wird diese Produktlinie sicherlich auch wieder auf der IFA im Glaskasten präsentieren. Dazu gesellen sich auch die Firmen Yamaha mit ihren HiFi-Produkten, Audio-Technica mit Plattenspielern (Turntable) und Zubehör sowie der Lautsprecherhersteller Nubert.
Es fehlt dagegen - wie schon erwähnt - Sony, aber auch Philips, JBL, Sonos, Bose, Teufel, Marshall, Denon und Marantz sowie Bowers & Wilkins werden keine Produkte auf der IFA 2023 ausstellen.
Die Zukunft der IFA in Berlin ist deshalb ungewiss, seitdem die Clarion Events Group, ein führender Hersteller von Unterhaltungselektronik im Car-HiFi-Bereich, die Führung der IFA übernommen hat. Gescheitert war in Köln bereits die Photokina. Und auch in Berlin wurde die noch im letzten Jahr von der Messe Berlin parallel zur IFA veranstaltete Photo Week diesmal wegen zu geringem Interesse abgesagt.
In ähnlicher Form wird im Herbst nur noch in Hamburg vom 21. - 24. September 2023 eine Foto-Messe stattfinden, die PHOTOPIA - Festival für Imaging, und zwar im größeren Stil, bei der auch Canon dabei sein wird, einem im letzten Jahr in Berlin nicht vertretenen Anbieter.
Link: www.ifa-berlin.com