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Die Gewinner*innen von vier aktuellen Filmfestivals in Deutschland 2023

Preisvergaben beim Frauenfilmfest Dortmund, Ökofilmtour Brandenburg, Trickfilmfestival Stuttgart und bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.



Filmpreis für Regisseurin Palomero beim Frauenfilmfest Dortmund.

Die spanische Regisseurin Pilar Palomero hat am 23. April 2023 mit ihrem Film "Motherhood" ('La Maternal') den mit 15.000 Euro dotierten Spielfilmpreis des 40. Internationalen Frauenfilmfestivals IFFF in Dortmund gewonnen. Seine Erstaufführung feierte der Film im letzten Jahr beim Internationalen A-Filmfestival in San Sebastián.

Hier der Trailer:



Der Film erzählt die Geschichte einer schwangeren 14-Jährigen, die in einem Zentrum für jugendliche Mütter neue Verbündete findet.

"Der Film hat uns aufgewühlt und begeistert", hieß es in der Begründung der Jury, die mit der Filmemacherin Helke Sander sowie den Schauspielerinnen Sara Fazilat und Maria Furtwängler besetzt war.


Link: frauenfilmfest.com

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Ökofilmtour in Brandenburg mit Preisverleihung beendet.

Mit der Auszeichnung der Gewinnerfilme ist am 29. April 2023 die 18. Ökofilmtour in Potsdam zu Ende gegangen. Seit Januar waren dabei an knapp 70 Spielstätten in ganz Brandenburg Filme zu Umwelt- und Naturschutz zu sehen. Zu den Themen zählten u.a. Klimaaktivismus, Trinkwasserversorgung und die Dürre in Brandenburg.

Hier der Festivaltrailer:



Der mit 5.000 Euro am höchsten dotierte Horst-Stern-Preis für den besten Naturfilm ging an "Naturwunder Gemüsegarten - Die große Welt der kleinen Tiere" von Guilaine Bergeret, Remi Rappe und Frank Nischk sowie ex aequo an "Im Zaubertal der Kröten" von Angela Graas-Castor.

Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Preise wie den Klimaschutz-Filmpreis oder der Zukunftsfilmpreis und vile andere mehr, die unter https://oekofilmtour.de/preise2023 nachzulesen sind.

Link: oekofilmtour.de

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Preisverleihung beim 30. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart.

Nach sechs spannenden Festivaltagen endete das 30. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) am Abend des 30. April 2023 feierlich mit der großen Preisverleihung. Unter dem Motto „Animation connects!“ feierten Gäste, das Publikum und Filmschaffende gemeinsam in den Innenstadtkinos und auf dem Stuttgarter Schlossplatz die Welt der Animation. Mit berührenden Animationsfilmen, anregenden Veranstaltungen und einem inspirierendem Festival-Flair zog das ITFS zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt an.

Die Veranstalter verzeichnen 7.300 Gäste in den Kinos und rund 32.000 Zuschauer*innen auf dem Open Air. Mit den 5.000 Gästen in den weiteren Veranstaltungsorten erreichte das ITFS insgesamt 44.300 Besuchende. An den überwiegend sonnigen Tagen mit angenehmen Temperaturen vergnügte sich das Publikum auf dem vollen Schlossplatz bei einem fröhlichen und friedlichen Fest für den Animationsfilm.

Mit dem Grand Prix des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart, hat sich der Gewinnerfilm direkt für die Oscar-Longlist unter den Short-Films qualifiziert.

Der mit 10.000 € dotierte Große Animationsfilmpreis ging an:
"Koerkorter" (Dog Apartment)
Regie: Priit Tender
Estland 2022, 14:07 min, Produktion: Oü Nukufilm

Hier ein Teaser vom Tallinn Fimfestival, wo die Animation im letzten Jahr ihre Uraufführung feierte.

Watch video!


Jurybegründung:
„‘Dog Apartment‚ von Priit Tender ist ein Meisterwerk des Surrealismus. Auch wenn sich die Geschichte in einem östlichen Unterdrückungsregime abspielt, ist sie für uns alle nachvollziehbar, die wir als Künstler*innen den kapitalistischen Wohnungsmarkt gefüttert haben. Mit makellosem Einsatz von Stop-Motion treibt der Film das Medium voran und lässt uns tief in eine surrealistische Welt eintauchen, die sich real und grausam anfühlt. Die Verwandlung einer Wohnung in eine lebende Kreatur ist eindringlich und unvergesslich. Wir werden jedes Mal daran denken, wenn wir Miete zahlen müssen.“


Special Mention:
"Koniunkcja" (Misaligned)
Regie: Marta Magnuska
Lettland, Polen, 2022, 6:55 min, Produktion: Animoon

Hier der Trailer, der Animation die im letzten Jahr in Locarno ihre Premiere feierte.



Jurybegründung:
"Die Special Mention der Jury gebührt "Misaligned" von Marta Magnuska für die künstlerische Fähigkeit der Filmemacherin, eine dysfunktionale Beziehung aus dem Blickwinkel einer Frau zu beschreiben."


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Mit dem Lotte Reiniger Förderpreis für Animationsfilm ging der mit 10.000 € dotierte Preis für den besten Abschlussfilm an:
"Zoon"
Jonathan Schwenk
Deutschland, 2022, 4:25 min, Schule: Hochschule Offenbach

Hier der Trailer vom Sundance Filmfestival 2022



Jury-Begründung:
„Lotte Reiniger war Meisterin im Erschaffen eigener Welten, und "Zoon" von Jonatan Schwenk ist ein großartiges Beispiel dafür, wie durch einzigartiges Design und perfektes Timing eine solche besondere Welt entsteht. Die Jury würdigt den Einsatz verschiedener Techniken durch den Filmemacher, um uns in eine Welt zu versetzen, die uns sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken bringt.“


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SWR-Publikumspreis in Höhe von 6.000 € ging an:
"Pasajero" (Passenger)
Juan Pablo Zaramella
Argentinien 2022, 10:00 min

Hier der Trailer:


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Der Young Animation Award für den besten Studierendenfilm war mit 2.500 € dotiert und ging an:
"Ressources Humaines" (Human Resources)
Isaac Wenzek, Titouan Tillier, Trinidad Plass
Frankreich, 2022, 3:30 min, Schule: EMCA Ecole des Métiers du Cinéma d'Animation)

Jury-Begründung:
„Wir, die Jury, haben uns für „Human Resources“ entschieden, weil wir der Meinung sind, dass der Film eine faszinierende und schöne Welt erschafft – mit beeindruckender Liebe zum Detail auf allen Ebenen – von der Wahl des Materials und der Kameraperspektiven bis hin zur prägnanten und effizienten Erzählweise. Mit perfektem Timing und Bildsprache liefert dieser Film in kürzester Zeit einen gesellschaftskritischen Kommentar voll Scharfsinn und Humor und zeigt, dass man in weniger als 4 Minuten eine umfassende und überzeugende Erzählung schaffen kann. Human Resources ist ein wirklich herausragender Film.“


Special Mention:
"Reprise"
Carine Chrast, Leance Volschenk, Lio Neuenschwander, Saskia Bulletti
Schweiz, 2022. 3:08 min, Schule: Hochschule Luzern – Design & Kunst)

Jury-Begründung:
„Reprise“ ist ein subtiler und nuancierter Kurzfilm, der Stille, Timing und Bildkomposition gekonnt einsetzt, um Inhalte zu suggerieren anstatt explizit zu zeigen. Dadurch überlässt er es dem Publikum, die volle Bedeutung dieses kraftvollen Films zu interpretieren.


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Der Tricks for Kids-Preisträger für den besten animierten Kurzfilm für Kinder dotiert mit 4.000 € ging an:
"Elegy of Elefant"
China 2022, 8.30 min.
Regie: Sergio Lu
Produktion: Shengying Ai

Die Leitelefantin Nana wurde in jungen Jahren von einem alten Mann gerettet. Viele Jahre, nachdem Nana in die Natur zurückgekehrt ist, spürt sie den Tod des alten Mannes. Dies veranlasst sie dazu, mit der Herde um den Verstorbenen zu trauern.

Begründung der Kinderjury:
„Es war für uns sehr schwierig, eine Entscheidung zu treffen – es waren so viele tolle Filme! Nach langer Diskussion und vielen Abstimmungen konnten wir uns schließlich entscheiden. Es ist eine Geschichte über eine besondere Freundschaft. Eine Beziehung zwischen Mensch und Tier, die bis über das Lebensende hinaus anhält. Wir haben bei diesem Film alle mitgefühlt und waren berührt davon, wie die Geschichte ausgegangen ist. Wir finden es toll, dass der Film von echten Erfahrungen inspiriert wurde. Eine wichtige Botschaft steckt auch darin: Wenn man schwachen in Not hilft, werden diese es einem nicht vergessen. Außerdem hat uns die Animation der Elefanten und deren Umgebung sehr gut gefallen. Auch, dass der Film fast komplett ohne Sprache auskommt und die Botschaft auf der ganzen Welt verstanden werden kann, finden wir bemerkenswert.“


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Trickstar Nature Award: Preis für den besten Animationskurzfilm zu den Themen Klimaschutz, Artenvielfalt, Umwelt und Nachhaltigkeit dotiert mit 7.500 € ging an:
"A World in Chaos"
David Crisp, Ungarn 2023, 9:46 min
Produktion: Moholy-Nagy University of Art and Design Budapest

Hier der Trailer:



Jury-Begründung:
“All die Themen, die relevant für unsere Zeit sind, präsentiert auf eine Art und Weise, dass das Publikum sich damit identifizieren kann. Die Juryentscheidung war einstimmig.“


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Der Deutsche Animationsdrehbuchpreis dotiert mit 2.500 € ging an:
"CLARISSA"
Drehbuch: John Chambers
Produktion: XFilme Creative Pool GmbH,
Produzent*in: Uwe Schott

Die Jury urteilte:
Basierend auf dem beliebten Brettspiel und IP KAKERLAKAK zeigt Clarissas Weg vom verhassten Außenseiterinsekt zum aufstrebenden Star, wie lohnend es sein kann seinem Traum ohne Angst zu folgen. Sie versteckt sich nicht mehr im Schatten, wie es von ihr erwartet wird und weil „man das schon immer so gemacht hat“. Ihre Geschichte ist ein moderner Appell für Gleichberechtigung, Inklusion und Akzeptanz von Geschlechtervielfalt, angereichert mit viel Humor, Gesang und Tanz. CLARISSA – Das Musical ist geboren.


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AniMovie: Der Preis für den besten Animationslangfilm ging an:
"Nayola"
José Miguel Ribeiro
Portugal, Belgien, Frankreich, Niederlande 2022, 83 min, Produktion: Praça Filmes

Hier der Trailer:



Jury-Begründung:
„Unsere einstimmige Entscheidung für den besten, animierten Langfilm, ist ein spektakuläres Beispiel für die Kraft, die Animationsfilm entfalten kann. Von einer fesselnden Erzählung, zum mutigen und lebendigen Einsatz von Farben, den Designs, Layout und Kameraarbeit, Sounddesign und Musik, erzählt der Film eine Geschichte, die den Zuschauer von seiner Intensität und emotionalen Ehrlichkeit vereinnahmt. Ein handwerklich exzellenter Bildteppich dreier Frauen aus drei Generationen, die Entscheidungen treffen, um Humanität zu schützen und zu verteidigen, angesichts des Horrors und repressiver Folgen von Bürgerkrieg.“


Link: www.itfs.de

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Großer Preis der Stadt Oberhausen ging an ukrainischen Film.

Am gestrigen 1. Mai 2023 gingen die 69. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen mit der Preisverleihung im Oberhausener Lichtburg Filmpalast zu Ende. Zum Abschluss wurden in vier Wettbewerben 20 Preise und zahlreiche Lobende Erwähnungen verliehen. Insgesamt vergaben die Kurzfilmtage über 43.000 Euro an Preisgeldern.

Der mit 8.000 Euro dotierte Große Preis der Stadt Oberhausen, verliehen im Internationalen Wettbewerb, ging in diesem Jahr an den ukrainischen Regisseur Oleksiy Radynski für seinen Film "Chornobyl 22".

Radunski mischt heimlich gemachte Handyaufnahmen der russischen Eroberung des Gebiets um Tschernobyl mit Aussagen von Anwohnern und Angestellten des Kraftwerks, die sich fragen, ob die russischen Soldaten überhaupt wussten, dass sie eine „Todeszone“ besetzen.

Jurybegründung:
„Die Jury würdigt Oleksiy Radynskis Fähigkeit, Spannungen in der Nacherzählung der russischen Invasion zu erzeugen und gleichzeitig eine Brücke zwischen der Geschichte und der möglichen Zukunft zu schlagen, ohne dabei zu ästhetisieren. Die ehrlichen und offenen Interviews machen den Film zu einem wichtigen Werk für die Gegenwart, aber auch für künftige Generationen.“


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Im Deutschen Wettbewerb ging der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis an Gernot Wieland für "Turtleneck Phantasies", in dem der Filmemacher historische Berichte und persönliche Erinnerungen zu einer oft tragikomischen Diagnose des Zustands unserer Gesellschaft mischt.

Hier ein Ausschnitt aus der Kunstinstallation im Berliner KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst vor sieben Monaten.


Der Film schafft es, „auf meisterhafte Weise, unterschiedliche Medien spielerisch einzubinden und ist geprägt von einem leichten Witz, der stets nah an der Melancholie angesiedelt ist“, urteilte die Jury.

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Den 3satNachwuchspreis im Deutschen Wettbewerb, dotiert mit 2.500 Euro, gewann die Filmemacherin Narges Kalhor für "Sensitive Content", eine Arbeit, in der sie Handyaufnahmen von Gewalt bei den Proteste im Iran verarbeitet.

Hier der Trailer:


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Im NRW-Wettbewerb ging der mit 1.000 Euro dotierte erste Preis an "Ich darf sie immer alles fragen" von Silke Schönfeld, die sehr persönliche Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Familie der Filmemacherin.

Die Jury würdigte „eine starke und mutige filmische Dokumentation der eigenen Familiengeschichte. Verletzlich und ermächtigend ist die fünfzehn Minuten dauernde filmische Aufarbeitung, die vieles erzählt und zugleich die Unbeantwortbarkeit vieler Fragen zeigt.“

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Die Kinderjury zeichnete im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb die spanische Produktion "L’Avenir" von Santiago Ráfales mit ihrem mit 1.000 Euro dotierten Preis aus. Es ist die Geschichte einer Freundschaft, die auf die Probe gestellt wird.

Der ebenfalls mit 1.000 Euro dotierte Preis der Jugendjury ging an die kolumbianische Dokumentation "A menos que bailemos" (Außer wir tanzen) von Hanz Rippe Gabriele und Fernanda Pineda Palencia, ein Porträt junger Menschen in Quibdó, die gemeinsam tanzen, um sich einer Umwelt voller Gewalt zu stellen.

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Die drei Auszeichnungen des 25. MuVi-Preises wurde schon am Samstag, 29. April 2023, vergeben. Zwölf deutsche Musikvideo-Produktionen wurden aus über 260 Einreichungen ausgewählt. Zwei Jurypreise und ein Publikumspreis im Gesamtwert von 3.500 Euro wurden verliehen.

1. Preis
dotiert mit 2.000 Euro
"Gravity" (Laima Adelaide)
Duc-Thi Bui
Deutschland 2022, 6‘47‘‘, schwarzweiß

Begründung:
Der Clip kombiniert perfekt die Rhythmen von Musik und Text. Statt eine Bildlandschaft für das Publikum vorzugeben, glaubt der Regisseur an uns, das Publikum, als Schöpfer unserer eigenen Bilder, für die die Musik ebenso sehr wie die Worte die Inspiration liefern. So schafft Duc-Thi Bui ein ganz eigenes Kino, durch die Konstruktion eines sinnvollen visuellen Layouts, das mit Typographie, Tempo und animierter Zeichensetzung arbeitet. Der Text auf der Leinwand ist sowohl intensiv gelesenes Narrativ als auch offene Einladung an alle, ihren eigenen Film zu schaffen.


2. Preis
dotiert mit 1.000 Euro
"Das eigensinnige Kind" (Raison)
Schorsch Kamerun
Deutschland 2022, 4‘51‘‘, Farbe

Begründung:
Das Lied wie auch das Video nehmen uns mit auf eine geheimnisvolle Reise ins Leben des Protagonisten und gleichzeitig in eine Reflektion über die Gesellschaft um ihn herum. Schorsch Kamerun wählt bewusst den beengten Rahmens eines Kammerspiels und schildert so brutal, wie allein man in der Gesellschaft sein kann. Mit einem bedeutungsvollen Psst stellt er sicher, dass die düstere Geschichte innen bleibt, ohne die Außenwelt zu stören. Dieses Video fühlt sich an wie ein Alptraum direkt aus Einer flog über’s Kuckucksnest.


Lobende Erwähnung
"Lamentierendes Schwein" (Frau Kraushaar)
Helena Wittmann
Deutschland 2022, 3‘18‘‘, Farbe

Begründung:
Wir lieben die wundervolle Dynamik dieses Clips.


MuVi Online-Publikumspreis
ermittelt durch Abstimmung auf www.muvipreis.de und dotiert mit 500 Euro ging an:
"Maschinenbauergemetzel" (Paul Sies)
Julian Paul
Deutschland 2022, 2‘58‘‘, Farbe

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Bis Dienstag, 2. Mai 2023, stehen alle preisgekrönten Filme online auf Webseite der Oberhausener Kurzfilmtage. Der Zugang ist mit Registrierung frei.

Link: www.kurzfilmtage.de

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