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Glückwünsche an Absolventen der FILMUNI Babelsberg und Neues vom A24 Filmstudio

Christian M. Goldbeck gewann für Deutschland den Academy Award in der Kategorie "Production Design", ehemals Szenenbild.



Der OSCAR Award für Production Design, bei uns immer noch besser als Szenenbild bekannt, ist womöglich noch nicht jedem geläufig, sodass wir in unserer Auflistung der OSCAR Preise vom Montag dies nachträglich berücksichtigt haben.

Das Antikriegsdrama "IM WESTEN NICHTS NEUES" zählte immerhin zu den Topfavoriten der diesjährigen 95. Academy Awards. Der Film von Regisseur Edward Berger, der auf der berühmten, gleichnamigen Buchvorlage von Erich Maria Remarque basiert, war für neun Oscars nominiert. Vier davon durfte die Produktion schließlich mit nach Hause nehmen.

Hier nochmals der Trailer:



Die Glückwünsche gehen zuvorderst an Christian M. Goldbeck, der mit dem OSCAR, den wohl bekanntesten Filmpreis in der Kategorie "Production Design" gewann.

Goldbeck (* 1974) machte seinen Abschluss im Studiengang Szenografie an der Filmuniversität Potsdam Babelsberg (ehemals HFF Konrad Wolf) und graduierte an der University of East London mit einem B.A. in Architektur. Seit 2003 arbeitet er erfolgreich als freier Production Designer und war für zahlreiche renommierte Produktionen tätig. Unter anderem wurden seine Szenenbilder sechs Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert, so z.B. für die Komödie "Alles auf Zucker!" (2005) oder den Spielfilm "Ich und Kaminski" (2016).

Der Film ist natürlich eine Gemeinschaftsarbeit und daher freut sich die Filmuniversität selbstverständlich für das gesamte Team, das neben Preisen für Kamera und Filmmusik den Oscar für den "Besten Internationalen Film" wieder nach Deutschland holt - zuletzt ist dies 2007 dem Film "Das Leben der Anderen" gelungen.

An der Produktion waren neben Christian M. Goldbeck auch weitere Filmuni-Angehörige beteiligt. So durften sich die Alumni Frank Kruse (Ton 2001), Markus Stemler (Ton 2007) und Lars Ginzel (Ton 2006) über eine Oscar-Nominierung in der der Kategorie "Sound" freuen. Schauspiel-Student Adrian Grünewald ist in der Rolle des Ludwig Behm zu sehen, sowie Schauspiel Absolvent Sebastian Hülk (2004) in der Rolle des Major von Brixdorf.

Die NETFLIX-Produktion wurde übrigens ohne deutsche Förderung realisiert, weshalb es etwas verwunderlich war, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth bereits im Vorfeld der OSCAR-Verleihung nach Los Angeles reiste, um auf das Produktionsteam zu treffen, denn Gelder der BKM in Form des DFFF steckten in dem Projekt nicht drin.

Es ist vielmehr bezeichnend dafür, dass die deutsche Filmförderung auf internationalem Parket nur wenig Erfolgsversprechendes hervorbringt. Auf der diesjährigen 73. Berlinale waren zwar deutsche Produktionen erstmals in großem Maßstab vertreten, alleine fünf Mal im Wettbewerb, darüber hinaus auch in anderen Sektionen. Aber zu den demnächst im Mai wieder anstehenden Internationalen Filmfestspielen von Cannes, dem wichtigsten, renommierten A-Filmfestival, wurden deutsche Produktionen bisher nur selten eingeladen.

Dagegen war der österreichische Regisseur Michael Haneke dort bereits zweimal im Hauptwettbewerb vertreten und hatte 2009 mit "Das weiße Band" und 2012 mit "Amour" '(Liebe') die »Goldene Palme« gewonnen. Bei Deutschland ist es wesentlich länger her: 1979 erhielten Volker Schlöndorff für "Die Blechtrommel" und 1984 Wim Wenders für "Paris Texas" die begehrte Trophäe.



Nach der Wende und dem Fall der Mauer hatte sich Volker Schlöndorff für Fortführung des Studiobetriebs in Potsdam Babelsberg, dem ehemaligen DEFA Studio, als neuen Produktionsstandort der Metropolregion Berlin-Brandenburg eingesetzt.

Inzwischen hat der US-amerikanische Investor TPG Real Estate Partners das Studio Babelsberg übernommen und lässt dort verstärkt US-Filme und -Serien produzieren. Darunter 2022 auch den US-amerikanischen Spielfilm "TÁR" von Todd Field mit Cate Blanchett, der tatsächlich u.a. mit deutschen Fördergeldern entstanden ist, aber bei den Oscars keinen Preis gewann. Der Widerspruch zwischen Förderabsicht und großen Erfolgen bleibt unter den Resultaten der deutschen Filmförderungen weiterhin bestehen.



Es kommt aber noch schlimmer. In zwei Jahren ist die Idee des im Sony Center errichteten Filmhauses, das nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten für die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) errichtet worden war, schon wieder Geschichte. Der neue Investor des Sony Centers treibt den Abriss der dort einst angesiedelten zehn Kinos, einschließlich eines Großraum IMAX Filmtheaters, voran.

Bald müssen auch die Deutsche Film- und Fernsehakademie (dffb) mit ihrer Filmhochschule, und das Kino Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. der Freunde der Deutschen Kinemathek sowie das Filmmuseum der Deutschen Kinemathek ausziehen. Für Ersatz ist derweil noch nicht gesorgt, sondern nur vage angedacht. Aber nicht mehr am Potsdamer Platz, sondern im fernen Bezirk Wedding.

Der Kulturausverkauf in Berlin-Mitte rund um die Berlinale, schreitet so voran, während man sich beim Internationale Congress Centrum, dem ICC Berlin am Funkturm, immer noch nicht über Sanierung und Nachnutzung einig ist. Irgendetwas mit Kultur schwebt den Politikern des Berliner Senats vor. Ein echter zentraler Treffpunkt für die Filmbranche, mit einem großen Haus wie in Cannes, aber fehlt. Die verstreut, nicht mehr in Fußnähe liegenden Einrichtungen und Filmtheater sind im kalten Winter, zu Zeiten der Berlinale, ein Unding.

Mehr Geld hat die diesjährige 73. Berlinale, trotz leichter Abspeckung vor allem beim Personal und Service, dennoch benötigt. Wegen der hohen Energiepreise musste der Bund nachbessern.

Die Kulturbranche soll allerdings maximal bis zum 30. April 2024 aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes mit höchstens einer Milliarde Euro zusätzlich finanziert werden. Profitieren sollen Museen, Theater, Kinos und Konzerthäuser, heißt es heute, den 15.03.2023, in einer aktuellen Meldung.

Link: www.filmuniversitaet.de

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Der erfolgreichste Film der erst 2016 gegründeten und somit noch recht jungen US-amerikanischen Indie Filmproduktionsgesellschaft A24, ist "EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE" (2022), der gerade bei den 95. Academy Awards sieben OSCARS® gewonnen hat und weltweit über 106 Millionen US-Dollar einspielte.

Hier nochmals der Trailer:



Nach dem unvergleichlichen Siegeszug des von Kritikern und Publikum gefeierten multiversumübergreifenden, überbordenden Sci-fi-, Action-, Kung-Fu-Abenteuers "Everything Everywhere All at Once" bringt LEONINE Studios München mit "BEAU IS AFRAID" vom visionären Ausnahmeregisseur Ari Aster ("Hereditary - Das Vermächtnis" und "Midsommar") am 11. Mai 2023 ein weiteres Meisterwerk des Erfolgsstudios A24 ins Kino.

Hier der Trailer mit dem OSCAR prämierten Joaquin Phoenix, zuletzt 2019 bekanntgeworden durch "Joker" und 2021 durch das berührende Sozialdrama "Come on, Come on" (C’mon C’mon):



Die absurde Alptraumkomödie über den paranoiden Beau mit Hauptdarsteller Joaquin Phoenix ist Asters Herzensprojekt, und basiert auf einem Drehbuch, das er seit seiner Zeit als Filmstudent kontinuierlich weiterentwickelte. Weitere Rollen übernehmen Nathan Lane ("The Producers"), Amy Ryan ("Only Murders in the Building"), Parker Posey ("The Staircase") und Pattie LuPone ("American Horror Story").

Link: a24films.com

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