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Die Preisträger*innen beim 39. FILMFEST MÜNCHEN

Vom 23. Juni bis zum 2. Juli 2022 fand in München Deutschlands zweitgrößtes Filmfestival nach der Berlinale statt.



Mit einer feierlichen Preisverleihung ging nach zehn Tagen das 39. Internationale FILMFEST MÜNCHEN am Samstag, den 2. Juli 2022, zu Ende. Mit 50.000 Zuschauer*innen wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Durch vollbesetzte Kinosäle, begeisterte Filmfans und einem konzentrierten Programm aus 120 Filmen ist es dem FILMFEST MÜNCHEN 2022 gelungen, die Menschen ins Kino zurückzubringen und den Dialog über Film wiederzubeleben.

Insbesondere das neue Festivalzentrum am Amerikahaus, mit seiner zentralen Lage mitten im Kunstareal und mit kurzen Wegen zu vielen der Festivalkinos wurde vom Festivalpublikum und den akkreditierten Besucher*innen sehr positiv angenommen.

Aber auch der Krieg in der Ukraine war ein zentrales Thema, das von zwei der wichtigsten aktuellen Filme aus der Ukraine begleitet wurde („Mariupolis 2“ von Mantas Kvedaravičius und „Butterfly Vision“ von Maksym Nakonechnyi).

Festivalleiterin Diana Iljine blickt mehr als zufrieden auf die vergangenen zehn Tage zurück: „Ich bin sehr glücklich, dass die Filme, die neuen Formate und Orte so gut angekommen sind."


Zum Abschluss des Filmfests wurde nach der Preisverleihung „Der perfekte Chef“ mit Javier Bardem in der Hauptrolle als Deutschlandpremiere in der ausverkauften ASTOR Film Lounge im ARRI gezeigt.

Übersicht der Preisträger*innen:

Als bester internationaler Film wurde der Film „Broker“ von Hirokazu Kore-eda mit dem ARRI Award im CineMasters-Wettbewerb ausgezeichnet. Hier der Trailer:



„‚Danke, dass du geboren wurdest.‘ – Ein einziger Satz, der das Publikum auf eine Weise berührt, wie es Filme nur selten können. Wenn jede noch so unbedeutende Figur vielschichtig, aber gleichzeitig zerrissen und letztendlich so liebevoll gestaltet ist, dann ist das Filmkunst. Großes Kino. Dieser Film ist eine Reise. Eine voller Sehnsüchte, voller Entscheidungen, voller Umwege. Manchmal sind es genau diese Umwege, die wir im Leben beschreiten müssen, um zu uns selbst und zueinander zu finden. Und in diesem Film haben wir ein Stück von uns selbst gefunden“, so die Jurybegründung.


Eine lobende Erwähnung gab es für „Leila’s Brothers“ des iranischen Regisseurs Saeed Roustaee.

„Ein Film über die Last der Tradition und die unentbehrlichen Familienbande. Er beleuchtet auf wunderschöne Weise die Momente im Leben, die uns zusammenbringen, selbst wenn alles scheinbar versucht, uns auseinanderzureißen. Dieser Film zeigt auf bemerkenswerte Weise, wie Familie Fluch und Segen zugleich sein kann. Ein ständiges Hin und Her zwischen Eigennutz und Uneigennützigkeit. Er ist zu gleichen Teilen ein sozialer Kommentar, ein nuanciertes Drama und eine Komödie der Irrungen, und auf genauso widersprüchliche Weise haben wir oft unter Tränen gelacht“, so die Jury.


CineVision Award für den besten internationalen Nachwuchsfilm: „Aftersun“ von der schottischen Regisseurin Charlotte Wells.

Dieser Film ist eine wahre CineVision. Der Blick durch den Camcorder verbindet uns emotional sofort mit Vater und Tochter und ihrer liebevollen Beziehung. Dieser Film schafft es, uns in einen Urlaub mitzunehmen, mit dem wir uns alle identifizieren können. Wir riechen die Luft, schmecken das Meer, spüren die Hitze auf unserer Haut, spüren das Chlor in unseren Augen. Die Musik ist das Bindeglied zwischen Zukunft und Vergangenheit. Mit Humor, Liebe und Leichtigkeit werden wir von unseren schmerzlichen Erinnerungen angezogen, auch wenn sie uns wie gelähmt zurücklassen.


Eine lobende Erwähnung gab es für „War Pony“ von Riley Keough und Gina Gammell.

Der erstmals verliehene CineRebels Award ging an „Cook F**k Kill“ von Mira Fornay.

Die Preisträgerin Mira Fornay widmet sich einem schmerzhaft aktuellen Thema. Häusliche Gewalt. Der Film basiert auf sorgfältigen Recherchen und wurde von der Jury als hochgradig authentische Beschreibung toxischer Beziehungsstrukturen empfunden. Dieser Film ist ein Rebell. Er wechselt die Genres. Er begegnet uns als Groteske, die es vermag, dennoch eine liebevolle Nähe zu den Figuren aufzubauen, ohne die Brutalität des Themas zu leugnen.


FIPRESCI-Preis für „Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen“ von Claudia Müller.

CineKindl Award für „Comedy Queen“ von Sanna Lenken.

Bayern 2- und SZ-Publikumspreis für „Wann kommst du meine Wunden küssen“ von Hanna Doose.

KINDERFILMFEST-Publikumspreis für „Der Räuber Hotzenplotz“ von Michael Krummenacher.

One-Future-Preis für „Nicht ganz koscher – eine göttliche Komödie“ von Stefan Sarazin und Peter Keller.

Der mit 20.000 € dotierte Förderpreis Neues Deutsches Kino ging an die Produzenten Britta Strampe und Laura Klippel von »Bandenfilm« für „The Ordinaries“.

Man reibt sich verwundert die Augen: das soll der Abschlussfilm einer Hochschule sein? "THE ORDINARIES" hat ein gefühltes Multimillionen-Budget. Das vor und hinter der Kamera versammelte Talent ist unglaublich, die Komplexität auf der gestalterischen Ebene respekteinflößend.


Der mit 10.000 € dotierte Förderpreis Neues Deutsches Kino im Bereich Drehbuch ging an Florian Plumeyer und Katharina Woll für „Alle wollen geliebt werden“ über eine eine Psychotherapeutin, die es allen recht machen will und dabei selbst auf der Strecke bleibt.

Der ebenfalls mit 10.000 € dotierte Förderpreis Neues Deutsches Kino im Bereich Schauspiel ging an Lena Schmidtke für „Wut auf Kuba“.

Die renommierten Bernd Burgemeister Fernsehpreise gingen an den ZDF-TV-Thriller „So laut du kannst“ – ein aufrüttelndes Psychodrama um Missbrauch und Macht, Recht und Gerechtigkeit unter der Regie von Esther Bialas sowie an die Produzenten Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann, Jan Bonny und Judith Fülle für die Netflix-Comedy-Serie „King of Stonks“ mit Matthias Brandt in der Hauptrolle.

Link: www.filmfest-muenchen.de

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