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AFI gibt Filmfavoriten 2021 bekannt / eine Filmkritik dazu

Das American Film Institute (AFI) benennt seine Favoriten 2021, von denen sicherlich einige wieder auf der Oscar ®-Liste 2022 landen werden.



Steven Spielbergs Musical-Remake "West Side Story", der SciFi-Film "Dune" von Denis Villeneuve mit Timothée Chalamet und das Gehörlosendrama "Coda" zählen aus Sicht des American Film Institute zu den zehn besten Filmen des Jahres 2021.

Während "DUNE" schon seit September in den Kinos läuft, ist die Neuauflage von "West Side Story" erst seit dem gestrigen Donnerstag, den 9. Dezember 2021, bei uns zu sehen.

Hier der Trailer:



Zum Vergleich hier der Trailer der 70mm Breitbild-Fassung von 1961 unter der Regie von Robert Wise & Jerome Robbins, die damals mit 10 Oscars ausgezeichnet wurde.



Ulrikes Filmkritik:

"West Side Story" Musical Verfilmung 2021 von Steven Spielberg (USA, 157 Min.). Mit Ansel Elgort, Rachel Zegler, Ariana DeBose, David Alvarez, Rita Moreno, Mike Faist und Josh Andrés Rivera.

Wer ein Liebhaber von Musiktheater ist, kommt an „West Side Story“ nicht vorbei. Robert Wises Verfilmung 1961 mit Musik von Leonard Bernstein machten das 1957 geschriebene Stück zum Klassiker. Nun hat sich Steven Spielberg einen Wunsch erfüllt und den Stoff leicht modernisiert. Es ist sein erstes Musical.

Mit seiner Verfilmung hält er sich an das Original.

Erbittert kämpfen die einheimischen Jets gegen die zugewanderten puertoricanischen Sharks, um ihr Revier in den Vierteln der Upper West Side zu verteidigen. Ein Ort der Underdogs. Die Situation eskaliert, als der frühere Jets-Anführer Tony, der in Haft war, sich in die schöne Maria, Schwester des Sharks Anführer Bernardo, verliebt. Ihre schmerzvolle Romanze führt zu weiterem Blutvergießen.

Für seine Neuverfilmung hat Spielberg ein großartiges Szenenbild geschaffen. Die Choreografien sind umwerfend und Ausstattung schwelgerisch und die Melodien reißen einen mit. Doch einen Wermutstropfen hat das ganze. Tony (Ansel Elgort „Babydriver“), Mitbegründer der Jets, bleibt stimmlich schwach. Auch seine Gangstervergangenheit glaubt man ihm nicht. Er bleibt blass und dazu ist seine Rolle viel zu wichtig. Ganz das Gegenteil, die Newcomerin Rachel Zegler in der Rolle der Maria, die klanglich auf ganz großer Höhe ist.

Das Rita Moreno, die Anita von 1961 als Valentina, Tonys hispanische Ziehmutter wieder mitmachen darf, ist berührend. Sie ist das warme Herz der Geschichte. Gegen Ende singt sie: 'THERE´S A PLACE FOR US'.

Hat es eine Neuverfilmung gebraucht? Ja, warum nicht. Jenseits all der Musik, gibt es eine Botschaft: Die Suche nach einem Weg, zu vergeben, statt Rache zu üben und das ist immer gültig.

Kurz zusammengefasst: Spielbergs Film ist voller visueller Brillanz.

Ulrike Schirm


Auch das bald anlaufende Tennis-Sportdrama "King Richard", Joel Coens "Macbeth" und "The Power of the Dog" von Jane Campion sind unter den Spitzenkandidaten der AFI Favoriten.

Ebenso die US-Satire "Don't Look Up" (Adam McKay) über einen Asteroiden-Alarm mit Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence und Meryl Streep als scheinbar inkompetente US-Präsidentin, die in Deutschland vorgezogen wurde und zeitgleich mit der US-Premiere seit gestern für kurze Zeit in unseren Kinos läuft, bevor sie ab Weihnachten vermutlich nur noch auf NETFLIX im Stream zu sehen sein wird.

Hier der Trailer:



Unter den 10 erstbesten Filmen landeten auch "Licorice Pizza" (Paul Thomas Anderson), "Nightmare Alley" (Guillermo del Toro) und "Tick, Tick.Boom!" von Lin-Manuel Miranda.

Link: www.afi.com
Quelle: ARD Text

Weitere Filmkritiken von aktuell angelaufenen Filmen folgen.

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