Skip to content

Kinostarts im September 2021, Teil 4

Der September hat es in sich, denn mit der neuen "DUNE" Sci-Fi-Verfilmung und dem mehrfach verschobenen Start des neuen James Bond 007-Action-Thriller "No Time To Die" kehren endlich publikumsträchtige Blockbuster in die Kinos zurück.



Dune ist eines der Science-Fiction-Bücher, die bisher als unverfilmbar galten. Obwohl bereits mehrere Versuche unternommen wurden, Frank Herberts 800 Seiten starken Roman als Film oder Serie umzusetzen, existierte bisher für viele Fans noch keine perfekte Dune-Verfilmung. Das will Blade Runner 2049-Regisseur Denis Villeneuve mit seiner Version ändern.

Am Donnerstag, den 16.09.2021, startete der aufwendige Sci-Fi-Blockbuster in den deutschen Kinos. Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde er mit viel Lob überschüttet, was auch an dem umwerfenden Jungstar Timotheé Chalamet liegt, der im Arthouse-Kino bereits mehrere Erfolge vorweisen kann.

Somit sind die Erwartungen der Filmwirtschaft groß, sowohl im Mainstream-Lager, als auch bei den Indie-Kino-Freunden einen Volltreffen zu landen. Zudem gilt Dune seit seinem Erscheinen als einer der besten Science-Fiction-Romane aller Zeiten.

Allerdings gibt es unter den endlos vielen Science-Fiction-Verfilmungen nur wenige, die auch im Kino Kultstatus erlangt haben. Dazu gehört u. a. Stanley Kubriks "Odyssee 2001" aus dem Jahre 1968.

Erst gut zehn Jahre später folgte 1977 die erste Episode von George Lucas' Kult-Serie, der "Star Wars Trilogie", mit dem Jungen Sternenjäger Luke Skywalker, der als Jedi-Rebell gegen die dunkle Macht mit ihren Cyborgs kämpft. Dabei helfen ihm magische Kräfte, die in gewisser Weise auch die Handlungen der Haupt-Protagonisten in "DUNE" beeinflussen.

Diese Macht ist zwar bei dem jungen Krieger Paul Atreidis (Timotheé Chalamet), Sohn des Herzogs Leto und Nachkommen des Adelshauses Atreides und seiner Mutter Jessica weniger ausgeprägt, aber dennoch sind die Visionen und telepathischen Kräfte bei den beiden auf dem Wüstenplanet Arrakis Gestrandeten deutlich spürbar. Nur dadurch können sie sich nach einem Verrat durch die Harkonnen und einem Überraschungs-Angriffs des Imperators mit seinen finsteren Mächten, den Sardaukar-Truppen, unter wenigen Überlebenden vor dem Tod retten, um somit vielleicht die Zukunft der Familie und den Rest der im Untergrund von "DUNE" versteckt lebenden Wüstenbewohnern, den Fremen, zu sichern. Dazu wird Paul im späteren, noch nicht gedrehten zweiten Teil Chani (Zendaya Coleman) wie in einer Vision bereits angedeutet, als künftige Frau nehmen.

Ursprünglich war Regisseur Ridley Scott für die erste umfassende DUNE-Verfilmung vorgesehen, doch dieser sagte ab, um sich 1982 seinem eigenen Projekt "Blade Runner" (Teil 1) zu widmen. Stattdessen sprang David Lynch ein und lieferte in den frühen 1980er Jahren erstmals eine dreistündige filmische Version von "DUNE" ab. Diese wurde 1984 leider kinogerecht auf zwei Stunden gekürzt und erlangte dadurch nicht den erhofften Zuspruch des Publikums, weil Herberts Dune-Universum zu viele komplexe Figuren und Geschichten beherbergt, die durch die Kürzung nicht zur Geltung kamen.

Nun also erneut eine ebenfalls knapp dreistündige Neuverfilmung von Villeneuve. Dieser versucht erst gar nicht alles in einen Film zu stopfen. Stattdessen hat er "DUNE" von Anfang an als mindestens zweiteiliges Epos geplant, um den geheimnisvollen wie bedrohlichen Wüstenplaneten mit seinen so immens wertvollen Bodenschätzen, dem Spice, besser und detailgetreuer erforschen zu können.

"DUNE" Sci-Fi-Abenteuer von Denis Villeneuve mit Bildern, die ein visueller Traum sind (USA / KANADA). Mit Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac u. a. seit 16. September 2021 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Der Frankokanadier Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“, „Arrival“, „Sicario“) hat sich einen langgehegten Kindheitstraum mit dem Wüsten-Epos „Dune“, eine Mischung aus „Game of Thrones“ und „Star Wars“, in dem Timothée Chalamet einen mit besonderen Kräften gesegneten Heilsbringer spielt, erfüllt.

Der Haupthandlungsort ist ein Planet fast ohne Wasser, bestehend nur aus Sand und Felsen, mit Temperaturen bis zu 60 Grad und Sandstürmen mit 800 km/h, bevölkert mit gefräßigen kilometerlangen Sandwürmern, die den Ort bewachen. Diese Ödnis namens Arrakis ist der hart umkämpfte Haupthandlungsort, denn nur auf Arrakis gibt es das „Spice“, eine Art Gewürz, welches das Leben der Menschen verlängert, ihnen übernatürliche Kräfte verleiht und als Treibstoff für die Raumfahrt unverzichtbar ist. Dort leben die Fremen, was niemand sonst kann, weil sie im Gleichgewicht mit dem Wüstenplaneten leben. Heute würde man sagen: Das ist eine „Null-Emissions-Kultur“.

Es ist das Jahr 10191. Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac) herrscht über den üppigen Planeten Caladan. Auf Befehl des Padischah Imperators soll Leto Calladan verlassen und sich auf Arrakis niederlassen. Natürlich geht es um „Spice“, dessen Abbau er erhöhen soll und sich mit den Fremen und deren Anführer Stilgar (Javier Bardem) arrangieren.

Das unterdrückte Naturvolk hofft auf einen Erlöser. Begleitet wird Leto von seiner Konkubine Lady Jessica ((Rebecca Ferguson) vom mysteriösen Schwesternorden Bene Gesserit, geführt von Gaius Helen Mohiam (Charlotte Rampling) die mit spirituellen Fähigkeiten einen Übermenschen erschaffen will. In Letos Begleitung auch sein 18-jähriger Sohn Paul Atreides (Timothée Chalamet), der als zukünftiger Herzog bestens ausgebildet wird. Unterstützt wird er von seiner Mutter Lady Jessica, dem Vertrauten und Kampfausbilder Halleck (Josh Brolin) und dem Berater seines Vaters, ein Mensch mit den Fähigkeiten eines Computers.

Vor seiner Abreise erscheint Paul in einem Traum eine junge Fremin Chani (Zendaya). Noch hat der brutale Herrscher Baron Harkonnen (Stellan Skarsgard) auf Arrakis das Sagen. Er soll von Herzog Leto ersetzt werden. Leto wittert eine Falle. Die Harkonnen Armee rüstet sich für den Angriff gegen Arrakis. Kann der junge Paul, der aufgrund eines Orakels ein Messias für die Fremen ist, den Planeten retten? Auf Arrakis angekommen, erhalten Paul und seine Mutter zweckmässige lederne Kostüme, die Schweiß, Tränen und Urin in Trinkwasser umwandeln können. Eine Überlebensgarantie.

Der absolute Star dieser imposanten Verfilmung ist Timothée Chalamet, der vor der Kamera so unglaublich jung aussehen kann, glänzt mit einem wahnsinnigem Charisma. Villeneuve vergleicht es mit den Stars aus den Stummfilmen der 20er-Jahre.

Villeneuves Neuverfilmung „Dune“ hat alles, was ein Klassiker braucht. Erstklassige Besetzung und Kostüme und Kulissen und der mitreißend choreografierte Kampf um einen wertvollen Rohstoff aus der Wüste und der Score von Hans Zimmer ist großartig.

„Dune“ ist mehr als ein typischer Science-Fiction-Film in dem es um eine entfernte Zukunft der Menschheit geht, sondern um das Heute. Der Raubbau und der kriegerische Kampf um Recourcen und der Klimawandel, schreien nach Veränderung. Sollte der Film ein Erfolg werden, plant Denis Villeneuve eine Fortsetzung.

Ulrike Schirm


Anzeige