Skip to content

Goldener Löwe von Venedig geht nach Frankreich für »L'evenement«

Abtreibungsdrama gewann am gestrigen Samstag, den 11. September 2021, bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.



Der Goldene Löwe der 78. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica, dem Internationalen Filmfestival von Venedig, geht an das Abtreibungsdrama "L'evenement" („Das Ereignis“) der französischen Regisseurin Audrey Diwan. Das Werk erzählt von einer jungen Frau, die Anfang der 1960er Jahre in Frankreich abtreiben möchte - doch das galt damals noch als illegal.

Hier ein Clip:



Es ist der sechste Goldene Löwe der Festivalgeschichte, der an das Werk einer Filmemacherin vergeben wird. Auch im Vorjahr gewann eine Frau: Chloé Zhao mit "Nomadland".

Auch sonst triumphieren bei dieser Preisverleihung viele Frauen. Die Neuseeländerin Jane Campion, die einst mit "Das Piano" weltweit Erfolge feierte, nahm für das Brüderdrama "The Power of the Dog" die Auszeichnung für die beste Regie entgegen.

Als beste Schauspielerin ehrte die Jury die Spanierin Penélope Cruz für "Madres paralelas". In dem Drama von Pedro Almodóvar spielt die 47-jährige Oscarpreisträgerin eine von zwei Müttern, die ungeplant schwanger werden. Der Film hatte die 78. Filmfestspiele Venedig am 1. September eröffnet. Die Preisverleihung fand am Samstag, den 11. September 2021 statt.

Die 47-Jährige Penélope Cruz war nicht nur im Eröffnungsfilm zu sehen. Mit "Competencia oficial" stellte sie ein weiteres Werk im Wettbewerb vor: Es ist eine Satire der Argentinier Gastón Duprat und Mariano Cohn über das Filmgeschäft, Cruz spielt darin neben Antonio Banderas eine der Hauptrollen. Das Regie-Duo feierte vor einigen Jahren mit der Satire "Der Nobelpreisträger" Erfolge.

Die US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal gewann für "The Lost Daughter" die Auszeichnung für das beste Drehbuch. Das Drama ist zugleich auch ihr Regiedebüt.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung, ging an "E stata la mano di Dio" (Die Hand Gottes). Darin erinnert sich der Paolo Sorrentino an seine Jugend in Neapel.

Hier der eindrucksvolle Trailer der NETFLIX-Produktion:



Der Film handelt von überraschenden Freuden, wie etwa der Ankunft der Fußball-Legende Diego Maradona, und einer ebenso unerwarteten Tragödie. Beides ist mit dem Schicksal verbunden, das – genau wie Fabiettos Zukunft - seinen Lauf nimmt. Für seine bisher persönlichste Geschichte über Schicksal und Familie, Sport und Kino sowie Liebe und Verlust kehrt Paolo Sorrentino in seine Heimatstadt zurück.

Sieben Jahre zuvor hatte er für "La Grande Bellezza" einen Oscar erhalten.


Die Auszeichnung für den besten Schauspieler ging an John Arcilla für das philippinische Korruptionsdrama "On the Job: The Missing 8" von Erik Matti.

Der italienische Höhlenforscherfilm "Il buco" von Michelangelo Frammartino wurde mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

Das Filmfest Venedig ist das älteste der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 21 Werke um die Preise konkurriert. Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury unter dem Vorsitz des südkoreanische Regisseurs und Oscargewinner Bong Joon Ho ("Parasite") verliehen.

Hier der Überblick über die wichtigsten Preise:

Goldener Löwe für den besten Film
"L'evenement" von Audrey Diwan

Großer Preis der Jury
"E stata la mano di Dio" (Die Hand Gottes) von Paolo Sorrentino

Silberner Löwe für die beste Regie
Jane Campion für "The Power of the Dog"

Preis für das beste Drehbuch
Maggie Gyllenhaal für "The Lost Daughter"

Preis für die beste Schauspielerin
Penelope Cruz für "Madres paralelas" von Pedro Almodovar

Preis für den besten Schauspieler
John Arcilla für "On the Job: The Missing 8" von Erik Matti

Spezialpreis der Jury
"Il buco" von Michelangelo Frammartino

Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller
Filippo Scotti für "E stata la mano di Dio" (Die Hand Gottes) von Paolo Sorrentino

Link: www.labiennale.org/en/cinema/2021
Quellen: ARD Text | Wochenblatt | RP Online

Anzeige