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Kinobranche erleidet Umsatzeinbußen von fast 70% - während Streamingportale aufblühen

Jetzt veröffentlichte Statistiken der Filmförderungsanstalt betätigen den desaströsen Zustand der Kinobranche.



Laut Statistik der Filmförderungsanstalt (FFA) sind im letzten Jahr über 80 Mio. Kino-Eintrittskarten weniger verkauft worden als 2019, denn die Kinos waren nur kurze Zeit am Anfang des Jahres 2020 sowie nochmals vorübergehend im Sommer geöffnet gewesen.

Der Rückgang entspreche einem Prozentsatz von 68 %. Die Umsatzeinbußen lagen bei 700 Mio. Euro. Die Zahl der
Kinounternehmen blieb bisher nahezu unverändert. Einige Kinos haben aber angekündigt, nicht wieder öffnen zu wollen.

Die FFA geht in ihrer Analyse davon aus, dass sich die wahren Auswirkungen der Krise erst in diesem Jahr zeigen werden. Der meist gesehene Film 2020 war die US-Actionkomödie "Bad Boys for Life" mit 1,8 Mio. Besuchern, das hätte 2019 nicht mal für die Top Ten gereicht.

Hier der Trailer mit den Protagonisten Will Smith und Martin Lawrence:



In Berlin dürfen in diesem Jahr vorerst nur die Open-Air-Kinos im Juni 2021 zum Summer Special der 71. BERLINALE wieder öffnen, während die Indoor-Filmtheater bis voraussichtlich zum 1. Juli 2021 mit dem Beginn von Vorstellungen noch warten müssen.

In Nürnberg dagegen, war das CINECITTA als erstes deutsches Multiplex am 27. Mai 2021 wieder an den Start gegangen und auch das zum Verbund der Betreiberfamilie Weber gehörende Kino in Erlangen hatte am letzten Wochenende wieder mit reduziertem Sitzplatzangebot geöffnet.

Im CINECITTA konnten am Eröffnungswochenende über 3700 Besucher begrüßt werden, knapp 480 davon entschieden sich für die Deluxe-Säle. Über 420 Gäste fanden auch den Weg in das Manhattan Deluxe in Erlangen. Abstand musste dennoch überall gewahrt werden, sodass die Häuser natürlich noch nicht voll belegt werden konnten.

Topfilm im Cinecitta war mit über 700 Besuchern Disneys "Cruella", knapp 550 Besucher erreichte Disneys "Raya und der letzte Drache". Der Oscar-Gewinner "Nomadland" landete nur auf Platz 4.

So begrüßenswert die einzelnen Wiedereröffnungen auch sind, die vom HDF KINO e.V. angestrebte bundesweit einheitlich Öffnungsstrategie kann somit nicht durchgeführt werden und bereitet den Verleihern mehr Probleme beim Marketing als angenommen, denn die angekündigten Starttermine gelten nicht überall.

Bayern war vorgeprescht und hatte seit dem 10. Mai 2021 erste Öffnungen erlaubt. Viele Lichtspielhäuser blieben dennoch zu, weil in den meisten Bundesländern ein Kinobesuch nur mit Maske am Platz erlaubt ist und das Essen und Trinken verboten bleibt. Doch ohne den Verkauf von Snacks lohnt sich das Geschäft kaum. Zudem gibt es kaum neue Filme, denn die Verleiher wünschen eine einheitliche Öffnung.

Dafür müssen schon jetzt Pressevorführungen organisiert werden, auch wenn manchmal noch gar nicht klar ist, welche Kinos dafür kurzfristig Personal bereitstellen können, denn auch hierbei gelten die Masken- und Abstandpflichten und somit steigt der Aufwand erheblich.

Im letzten Jahr mussten sogar fest vereinbarte Termine für die als Privatveranstaltung geltenden Pressevorführungen wieder abgesagt werden, weil die Kinos dafür keine Sondererlaubnis bekamen.

Sollten demnächst bundesweit alle Kinos unter Auflagen wieder öffnen dürfen, müssen sich die gerade in Verruf geratenen Corona-Testzentren auf Massentests für Filmvorführungen, Konzerte, Messen und andere Großveranstaltungen vorbereiten, denn die Kinos können dafür nur selten genügend Platz in den Vorräumen bereitstellen.

Lange Warteschlangen werden sich deshalb an einigen Orten bilden. Weil die Schnell-Tests nur 24 Stunden Gültigkeit haben, können sie für die späten Abendvorstellungen auch nicht bereits am frühen Vorabend durchgeführt werden, denn die Kontrollen werden nach unseren Erfahrungen ziemlich genau durchgeführt.

Link: ffa.de

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