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Filmfestivals und Veranstaltungen in Köln und Berlin im Oktober 2020

30. Film Festival Cologne & Branchenevent EWIP 2020 in Köln - Female Film Festival sowie 10. Kurdisches Film Festival in Berlin.



Im Rahmen des 30. Film Festival Cologne, dessen Jubiläumsausgabe vom 01. - 07. Oktober 2020 sowohl physisch, als auch virtuell in Köln stattfindet (wir berichteten hier), eröffnete Petra Müller, Leiterin der Film- und Medienstiftung NRW, am gestrigen 05. Oktober 2020, das dreitägige internationale Branchenevent: European Work in Progress Cologne (EWIP 2020).

Im Cinenova Kino, das ausreichend Platz für Pitches, Meetings und Diskussionen bietet, treffen sich unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln Teilnehmer aus 34 Produktionsländern, um in schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie gemeinsam die Produktion und Vermarktung von 28 aktuellen Filmprojekte anpacken zu können. Dabei sind Preise im Gesamtwert von 37.500 Euro zu gewinnen.

In drei arbeitsreichen Tagen werden jene herausragenden Projekte ausgewählt, um deren die Finanzierung abzuschließen und Vertriebs- und Verleihpartner sowie interessierte Festivals zu finden, damit die Filme 2021 in den Kinos der Welt gezeigt werden können.

Die Veranstaltung wird maßgeblich von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.

Links: Link: filmfestival.cologne | www.european-work-in-progress.eu | www.filmstiftung.de

Quelle: Zoom Medienfabrik

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In Berlin startet am 7. Oktober 2020 im Kino Moviemento für fünf Tage das Female Filmmakers Festival, das bis zum 11. Oktober 2020 insgesamt 66 Filme und Music Videos aus 25 Ländern präsentiert.

Begleitend dazu werden mehrere Webinare durchgeführt zu Marketing Strategien von Festivals, kreativen Autorenwerkstätten und Tipps zu Social Media Marketing.

Eröffnet wird das Festival am Mittwoch um 19:00 Uhr mit der europäischen Premiere des kanadischen Spielfilms “Fall Back Down” von Sara Beth (SB) Edwards.

Hier der Teaser auf Facebook von SB Edwards über LGBT & Punk Aktivistinnen.



Ein depressiver Ex-Aktivist nimmt einen Job in einem Sweatshop an, wo er und sein Kollege eine düstere Entdeckung machen.


Neben dieser rund eineinhalb Stunden langen und etwas schrillen, zum Teil an Horror-Movies erinnernde Low Budget B-Movie Comedy, die sich Punk Rock Mystery Romance nennt, gibt es auch ernsthafte Dokumentationen sowie mehrere Kurzfilm- und Musikfilm-Blöcke im diesjährigen Programm.

Link: www.femalefilmmakersberlin.com

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Am Donnerstag, den 8. Oktober 2020, also einen Tag nach dem Start des Female Festivals, findet die Eröffnung der 10. Ausgabe des Kurdischen Filmfestivals Berlin im Kino Babylon Mitte am Rosa-Luxemburg-Platz statt.

Gezeigt wird das Kriegsfilmdrama "IM FEUER" (Sisters Apart) von Daphne Charizani, der auf der 70. Berlinale 2020 in der Reihe »Perspektive Deutsches Kino« seine Weltpremiere feierte. Mit Almila BaÄŸrıaçık in der Hauptrolle als deutsch-kurdische Soldatin Rojda.

Hier der Teaser:



"IM FEUER" erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die durch den Krieg auseinandergerissen wurden, und den verzweifelten Kampf einer jungen Frau, ihre Familie wieder zu vereinen.


Hier ein zweiter Ausschnitt:



Dieses Jahr präsentiert das Festival im Fokus Programm eine Auswahl neuer und alter Werke des kurdisch Filmschaffens in der Türkei. Die Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme erzählen Geschichten über die kurdische Lebenswelten zwischen Alltag, Migration, Bildung, feministische Perspektiven und politischer Unterdrückung.

Hier der Trailer des Festivals:



Der Spielfilm "DUST CLOTH" (Toz Bezi) von Ahu Öztürk thematisiert den Alltag zwischen Träumen und Überleben zweier kurdischer Putzfrauen in Istanbul.

Der Spielfilm "RAUF" ist die Geschichte einer Suche nach Liebe im Schatten des Krieges und der harten Naturbedingungen.

Gezeigt wird unter anderem die neue Schnittfassung von "YOL" (Der Weg) von Yilmaz Güney, Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 1982. Ein Film der aus dem Gefängnis in der Türkei heraus entstanden ist und als Meilenstein des kurdischen Filmschaffens gilt.

Empfehlenswert sind auch die Dokumentarfilme im Focus Programm. Diese reflektieren aktuelle und historische Perspektiven auf die Themen Umwelt und Politik, Migration, Bildung, Feministische Perspektiven, Kriegsvergangenheit und spezielle Auseinandersetzungen mit der Region Diyarbakir.

Hier der Doku-Trailer:



"DAS JUNGGESELLENHAUS" (Bekar Evi, 2019) von Dirk Schäfer begleitet kurdische Putzkräfte, Bauarbeiter und Straßenhändler in Istanbul. Berührende Portraits über Freundschaft und Blicke in eine Gesellschaft, in der die ethnische und soziale Herkunft Erschwernis und Hindernis sein kann.

Der experimentelle Dokumentarfilm "AETHER" (2019) von Rí»ken TekeŁŸ beschäftigt sich in kraftvollen Bildern mit Entstehung, Zerstörung und Wiedergeburt. Hasankeyf, eine uralte Stadt der Antike, die im Tigris-Tal im kurdischen Teil der Türkei liegt, soll im Zuge des Baus eines Staudamms in den Fluten eines künstlichen Sees untergehen.

Ergänzend präsentiert das Kurdische Festival dieses Jahr neben den aufgeführten Spiel-, Dokumentarfilmen im Fokus Programm eine Auswahl neuer und alter Kurzfilm-Werke des kurdischen Filmschaffens, welche ebenfalls Geschichten erzählen über kurdische Lebenswelten zwischen Alltag, Migration, Bildung, feministische Perspektiven und politischer Unterdrückung.

Außerdem wird erstmals ein neuer Kurzfilmwettbewerb präsentiert. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Jurypräsidentin und Regisseurin Soleen Yusef ("HAUS OHNE DACH"), Kulturmanager Thomas Kößler und Schauspieler Nazmi Kırık, wird die drei besten Kurzfilme auszeichnen. Die Preise für den ersten, zweiten und dritten Platz sind entsprechend mit 1.500, 1.000 und 500 Euro dotiert.

Über 300 Filme aus aller Welt wurden eingereicht. Daraus haben die Festivalveranstalter*innen zwölf Filme aus der Türkei, dem Iran, dem Irak, Österreich und Deutschland für den Kurzfilmpreis nominiert. Alle zwölf Filme feiern während der Festivalwoche ihre Online-Premiere und sind anschließend bis 31. Oktober 2020 auf der Streaming-Plattform des Festivals verfügbar.

Preisstifter sind die Haco Foundation, die 2019 gegründet wurde mit dem Ziel, die Bevölkerung des autonomen kurdischen Gebiet Rojava zu unterstützen sowie der Onlinehandel für kurdische Bücher, Filme, Musik u.a. SerSera. Am Ende des Festivals werden die Gewinner*innen und die Jurybegründungen auf der Webseite sowie in den Social-Media-Kanälen des Kurdischen Filmfestival veröffentlicht.

Das ebenfalls zum ersten Mal präsentierte experimentelle Kurzfilmprogramm, kuratiert von Künstlerin Leyla Toprak, bietet besondere Eindrücke des kurdischen Filmschaffens zwischen Film und zeitgenössischer Kunst und befasst sich mit verschiedenen Fassetten des jungen aufstrebenden kurdischen Filmschaffens.

Darunter zu sehen ist z.B. "PARADISE" von den Hamburger Künstler*innen Leyla Yenirce und Mazlum Nergiz – die Filmversion der gleichnamigen Kunstinstallation, die sich mit der emotionalen Sprache der Bilder um kurdische Märtyrerinnen und Freiheitskämpferinnen auseinandersetzt.

Mit der Installation "PARADISE" laden die Künstler*innen zu einer exzessiven Reflexion über die Bildsprache des Internets ein sowie den Einsatz des Körpers, seine Überwindung und die Sprengung von Wirklichkeit.

Der experimentelle Kurzfilm "BARIKAT", der auch Teil des neuen Programmpunktes ist, zeigt eine Performance des Künstlers Mirkan Deniz, inspiriert durch das tägliche Schicksal von Kurd*innen, die in verschiedenen Regionen der Türkei unter Ausgangssperre leben.

Online-Tickets sind zu erwerben unter:
kurdishfilmfestivalberlin.kinow.tv/de/online-ticket

Über das Festival:
Das Kurdische Filmfestival Berlin, veranstaltet von mí®tosfilm, wurde im Jahr 2002 gegründet und findet vom 08. - 14.Oktober 2020 zum zehnten Mal in den Kinos Babylon Mitte und Moviemento sowie Online statt. In seiner Einzigartigkeit ist das Festival die größte Veranstaltung zum kurdischen Film in Europa. Das breitgefächerte Programm ermöglicht Einblicke in die Vielfalt der kurdischen Gesellschaft und schafft Raum für persönliche Begegnung und Austausch zwischen Filmschaffenden und dem Berliner Publikum. Das Programm setzt sich aus Kurz-, Dokumentar-, und Spielfilmen zusammen, und präsentiert sowohl Werke von Filmschaffenden aus den vier Teilen Kurdistans - Irak, Iran, Türkei, Syrien - und der Diaspora, als auch prägnante Werke europäischer Filmschaffender über Kurd*innen. Ergänzt wird das Filmprogramm durch Rahmenveranstaltungen wie Filmgespräche, Podiumsdiskussionen und Konzerte sowie einem Online-Portal, das wegen der Corona-Krise eingerichtet wurde.

Link: kurdishfilmfestivalberlin.kinow.tv

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