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Jüdische Filmtage in Frankfurt/Main sowie ein abgespecktes Festival in Berlin & Brandenburg

Aufgrund von COVID-19 ist das Jüdische Filmfestival in Berlin & Brandenburg erstmalig als Hybrid-Festival deutschlandweit online zu sehen sowie in abgespeckter Form im Kino.



Ganz ohne großes Staraufgebot, sondern nur mit einer kleinen Zahl ausgewählter Filme und wenigen geladenen Gästen, startet in diesem Jahr in Berlin & Brandenburg das Jüdische Filmfestival zum 26. Mal.

Während normalerweise ein großer Empfang im Potsdamer Hans-Otto-Theater die Berlin/Brandenburger Ausgabe einläutet, kann das Festival wegen der Corona-Krise diesmal nur kleine Brötchen backen und wird deshalb erstmalig als Hybrid-Festival deutschlandweit online vom 06. bis 13. September 2020 zu sehen sein.

Die Eröffnung findet deshalb auch nur in abgespeckter Form und mit einer geringen Anzahl an Zuschauern im City Kino Wedding statt, die zudem nur in gebührendem Abstand Platz nehmen dürfen.

Auch in den sieben anderen Kinos, darunter zwei in Brandenburg nämlich das Filmmuseum Potsdam und endlich auch mal wieder das Thalia in Babelsberg, wird streng auf Abstand geachtet.

Übrigens wird Frau Nicola Galliner zum letzten Mal als Leiterin die Verantwortung für das Festival übernehmen. Danach verabschiedet sie sich in den verdienten Ruhestand und überlässt im nächsten Jahr Bernd Buder das Zepter, der weiterhin auch für das osteuropäische Festival in Cottbus verantwortlich zeichnet.

Da beide Festivals zeitlich getrennt stattfinden "sollte dieser verantwortungsvolle Posten eines künstlerischen Leiters für zwei Festivals durchaus zu meistern sein", so Nicola Galliner auf unsere Frage bei der Pressevorstellung des diesjährigen Eröffnungsfilms "INCITEMENT", der auch online zu sehen sein wird.


Der Film "INCITEMENT" (Israel 2019) - Israels Einreichung für die Oscars 2020 - rekonstruiert die Ereignisse vor der Ermordung des israelischen Premierministers Yitzhak Rabin am 4. November 1995 aus der Perspektive des Attentäters Yigal Amir, einem orthodoxen Jurastudenten.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Basierend auf Interviews mit dem inhaftierten Amir, seiner Familie und Freunden, stellt der Film den herausragenden Versuch dar, historische Fakten und Zeitdokumente um Beobachtungen zur Radikalisierung des jungen Mannes zu ergänzen. Aus einem Ereignis mit großer politischer Reichweite entsteht so eine hochaktuelle und zeitlose Studie über politischen Extremismus.


Herausragend ist auch der ungarische Beitrag für die Oscars "THOSE WHO REMAINED" (Ungarn 2019), in der die Traumata und Bewältigungsversuche zweier Holocaustüberlebender im Budapest zu Beginn des stalinistischen Regimes erzählt werden.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Das rebellische Waisenkind Klara, 16, drängt sich in das Leben des schweigsamen Gynäkologen Aládar, 42. Zwischen beiden entsteht eine innige, sinnliche jedoch platonische Beziehung. Der feinfühlige Film lässt Ambivalenzen zu und ist ein ergreifendes Historiendrama über das Weiterleben in fortdauernd düsteren politischen Zeiten.


Als Weltpremiere ausschließlich im Kino wird "KISS ME KOSHER" (Deutschland 2019) gezeigt.

Hier der Trailer:



Synopsis:
In dieser hinreißenden Komödie um die Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einer Israelin pointiert und demaskiert die israelische Regisseurin Shirel Peleg lässig das deutsch-israelische Verhältnis und spielt dabei reichlich unkoscher mit Klischees über Liebe und Religion.

Zu sehen am 07.09.2020 um 20:00 Uhr in Berlin im Delphi Filmpalast am Zoo in Anwesenheit der Regisseurin Shirel Peleg, der Schauspielerin Juliane Köhler, Hauptdarstellerin Luise Wolfrahm und Produzentin Christine Günther.

Insgesamt werden 44 Spielfilme, Dokumentationen, Serien und Kurzfilme über jüdisches Leben aus aller Welt gezeigt, die sie in höchst kontrastreiche und spannende jüdische Milieus entführen sollen. Nahezu alle Filme - sowohl online als auch im Kino - werden von Filmgesprächen und Einführungen mit Regisseur*innen, Schauspieler*innen, Produzent*innen oder Filmexpert*innen begleitet.

Die Streaming-Plattform ist bereits für den Ticketverkauf freigeschaltet. Das Online-Programm steht Ihnen während der gesamten Festival-Laufzeit zur Verfügung. Infos zu allen Filmen sowie Online-Tickets erhalten Sie auf der Website des Festivals unter nachfolgendem

Link: www.jfbb.de

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Jüdische Filmtage in Frankfurt/M mit 22 Produktionen.

Auch in Frankfurt am Main finden dieser Tage jüdische Filmtage statt und zwar schon ab dem heutigen Mittwoch, den 2. September 2020.

Bis zum 13. September 2020 bieten die Jüdischen Filmtage in Frankfurt/M ein Programm aus internationalen Blockbustern, Spiel- und Dokumentarfilmen, einem Kurzfilm und einem Stummfilmklassiker. Insgesamt sind 22 Produktionen zu sehen, wie die Jüdische Gemeinde in Frankfurt mitteilte, die ein eigenes von Berlin & Brandenburg unabhängiges kleines Festival präsentiert.

Das Motto "Im falschen Film - Anders als erwartet" verweise einerseits auf unerwartete Geschichten und Themen, sagte der Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde, Marc Grünbaum. Gleichzeitig deute es andererseits "mit einem Augenzwinkern auf die aktuellen, pandemiebedingten Herausforderungen hin".


Alternierend zu den Jüdischen Kulturwochen richtet die Jüdische Gemeinde Frankfurt zusammen mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt seit 2016 die Jüdischen Filmtage aus. Sie finden vom 02.–13. September 2020 statt.

Link: juedische-filmtage.com

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