Italienische Romanverfilmung eröffnet das Filmfestival von Venedig
Zum ersten Mal nach elf Jahren werden die Internationalen Filmfestspiele in Venedig wieder mit einem italienischen Spielfilm eröffnet.
Die 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 77. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) starten am 2. September am Lido und laufen bis zum 12. September 2020 unter strengen Corona-Auflagen. Deshalb wird es auch nur ein abgespecktes Programm geben. Gerade mal 50 bis 55 Filme sollen auf der Mostra gezeigt werden.
Die Jury wird von der australischen Schauspielerin Cate Blanchett geleitet.
Der deutsche Filmemacher Christian Petzold sitzt auch in der Jury. Der in Berlin lebende Regisseur Petzold (59, "Barbara", "Undine") sei einer der bedeutendsten Regisseure und Drehbuchautoren in Deutschland, hieß es. Im Jahr 2008 war er mit dem Film "Jerichow" im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig vertreten.
Zudem zieht der US-Schauspieler Matt Dillon in die Jury des Filmfestivals in Venedig ein. Der 56-Jährige werde den rumänischen Filmregisseur und Drehbuchautor Cristi Puiu ersetzen, der unter "unerwarteten Schwierigkeiten" ausscheiden musste. Weitere Jury-Mitglieder sind die österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin Veronika Franz, die britische Regisseurin Joanna Hogg, der italienische Schriftsteller Nicola Lagioia und die französische Schauspielerin Ludivine Sagnier. Die Jury vergibt unter anderem den Goldenen Löwen für den besten Film.
Die Filmfestspiele von Venedig sind nicht nur die ältesten Filmfestspiele der Welt, sondern nach dem Corona bedingten Ausfall des Festival de Cannes, auch das erste große Festival, das seit Beginn der Pandemie wieder durchweg physisch stattfindet. Die Mostra zählt neben der Berlinale und den Filmfestival von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und steht zum 9. Mal unter der Leitung von Alberto Barbera.
Zum Auftakt der 77. Filmbiennale am 2. September 2020 präsentiert der Festivalleiter das mit Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio und Laura Morante besetzte Ehedrama „Lacci” von Daniele Luchetti. Das in den 1980er Jahren in Neapel angesiedelte italienische Drama basiert auf dem Bestsellerroman von Domenico Starnone, der zusammen mit Luchetti und Francesco Piccolo das Drehbuch geschrieben hat.
Dass ein italienischer Film das älteste Festival der Welt in Venedig eröffnet gab es mehr als ein Jahrzehnt nicht mehr. Das Ehedrama "Lacci" von Regisseur Daniele Luchetti ("Mein Bruder ist ein Einzelkind", "Der Taschenträger") wird außer Konkurrenz die 77. Ausgabe des Filmfests einleiten. Der Film wird im Sala Grande des Palazzo del Cinema gezeigt. Hier der Trailer:
Die Filmfestspiele von Venedig haben zwei weitere Filme angekündigt, die außer Konkurrenz laufen werden - darunter auch der erste englischsprachige Streifen des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar (70, "Leid und Herrlichkeit"): "The Human Voice".
Der Spanier hatte den Film "in Rekordzeit gedreht und bearbeitet" sobald der Lockdown aufgehoben wurde, heißt es auf der Website des Festivals. Das nur 30-minütige Werk mit Tilda Swinton (59, "Only Lovers Left Alive") in der Hauptrolle lehnt sich an das gleichnamige Stück des französischen Dramatikers Jean Cocteau (1889-1963).
Zudem kündigten die Festivalmacher den Film "One Night in Miami" über Boxlegende Muhammad Ali (1942-2016) von der Oscar-prämierten Darstellerin Regina King (49, "Watchmen") an.
Folgende Langfilme sind im Rennen um den goldenen Löwen nominiert:
"In Between Dying" von Hilal Baydarov - Aserbaidschan, USA
"Le Sorelle Macaluso" von Emma Dante - Italien
"The World to Come" von Mona Fastvold - USA
"Nuevo orden" von Michel Franco - Mexiko, Frankreich
"Amants" von Nicole Garcia - Frankreich
"Laila In Haifa" von Amos Gitai - Israel, Frankreich
"Dorogie Tovarischi!" von Andrei Konchalovsky - Russland
"Supai no tsuma" von Kiyoshi Kurosawa - Japan
"Khorshid" von Kornél Mundruczó - Kanada, Ungarn
"Miss Marx" von Susanna Nicchiarelli - Italien, Belgien
"Padrenostro" von Claudio Noce - Italien
"Notturno" von Gianfranco Rosi - Italien, Frankreich, Deutschland
"Łšniegu już nigdy nie będzie" von Małgorzata Szumowska - Polen, Deutschland
"The Disciple" von Chaitanya Tamhane - Indien
"Und morgen die ganze Welt" von Julia von Heinz - Deutschland, Frankreich
"Quo Vadis, Aida?" von Jasmila Ł½banić - Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien, Niederlande, Norwegen
"Nomadland" von Chloé Zhao - USA
Statt großer Blockbuster aus den USA, die sonst immer zu sehen waren, bestreiten dieses Jahr vor allem Produktionen aus Frankreich und Italien das Feld. Weniger Filme als gewohnt werden sowieso schon gezeigt - auch weil aufgrund der Pandemie nicht so viel produziert und fertiggestellt werden konnte.
Anstelle vieler internationaler Prominenz werden nur ein paar Schauspieler und Produzenten erwartet, die die Filme repräsentieren. Zuschauer soll es aber dennoch geben - allerdings nur unter strengen Auflagen und mit gebührendem Sitzabstand. Zudem soll die Maskenplicht auch während der Vorstellungen gelten. Darüber hinaus müssten Kinobesucher Tickets übers Internet reservieren und dort auch kaufen, um sicherzustellen, dass jeder zweite Sitzplatz leer bleibt. Fans und Schaulustige werden vom Roten Teppich ferngehalten. Von außerhalb Europas eintreffende Besucher müssen sich vorab auf das Coronavirus testen lassen.
Auch für Pressevertreter gibt es Einschränkungen. Von ursprünglich drei Kategorien werden diesmal nur zwei zugelassen, denn es stehen weniger Sitzplätze als sonst zur Verfügung.
Bereits im Vorfeld wurden zwei Gewinner der Festspiele bekannt gegeben: Die britische Schauspielerin Tilda Swinton und der Hongkonger Regisseurin Ann Hui bekommen den goldenen Löwe als Ehrenpreis für ein Lebenswerk verliehen.
Link: www.labiennale.org/en/cinema/2020
Quellen: ARD | Filmecho | Blickpunkt:Film u.a.
Die 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 77. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) starten am 2. September am Lido und laufen bis zum 12. September 2020 unter strengen Corona-Auflagen. Deshalb wird es auch nur ein abgespecktes Programm geben. Gerade mal 50 bis 55 Filme sollen auf der Mostra gezeigt werden.
Die Jury wird von der australischen Schauspielerin Cate Blanchett geleitet.
Festivaldirektor Alberto Barbera: "Cate Blanchett ist nicht nur eine Ikone des zeitgenössischen Kinos, gehuldigt von den großartigsten Regisseuren der vergangenen 20 Jahre und bewundert von Kinogängern jeder Couleur. Ihr Engagement im künstlerischen und humanitären Bereich sowie im Umweltschutz sowie ihr Kampf für die Emanzipation der Frauen in der Filmbranche, die immer noch mit männlichen Vorurteilen zu kämpfen hat, haben sie zu einer Inspiration für die Gesellschaft als Ganzes werden lassen. Ihr außergewöhnliches Talent als Schauspielerin, kombiniert mit ihrer einzigartigen Intelligenz und ihrer tiefen Leidenschaft für das Kino sind die idealen Qualitäten für einen Jurypräsidenten. Es ist uns eine große Freude, sie in der Aufgabe erneut in Venedig willkommen zu heißen, nachdem wir sie hier für ihre großartigen Darbietungen in 'Elizabeth' von Shekhar Kapur und 'I'm Not There' von Todd Haynes, der ihr 2007 den Coppa Volpi als beste Schauspielerin eingebracht hat, gefeiert haben."
Cate Blanchett zu ihrer Verpflichtung als Präsidentin der Mostra-Jury: "Jedes Jahr schaue ich erwartungsvoll auf den Wettbewerb von Venedig und jedes Jahr ist er überraschend und individuell. Venedig ist eines der atmosphärischsten Filmfestivals der Welt - eine Feier des Kinos als als provokantes und inspirierendes Medium in all seinen Facetten. Es ist ein Privileg und eine Freude, in diesem Jahr Jurypräsidentin zu sein."
Der deutsche Filmemacher Christian Petzold sitzt auch in der Jury. Der in Berlin lebende Regisseur Petzold (59, "Barbara", "Undine") sei einer der bedeutendsten Regisseure und Drehbuchautoren in Deutschland, hieß es. Im Jahr 2008 war er mit dem Film "Jerichow" im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig vertreten.
Zudem zieht der US-Schauspieler Matt Dillon in die Jury des Filmfestivals in Venedig ein. Der 56-Jährige werde den rumänischen Filmregisseur und Drehbuchautor Cristi Puiu ersetzen, der unter "unerwarteten Schwierigkeiten" ausscheiden musste. Weitere Jury-Mitglieder sind die österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin Veronika Franz, die britische Regisseurin Joanna Hogg, der italienische Schriftsteller Nicola Lagioia und die französische Schauspielerin Ludivine Sagnier. Die Jury vergibt unter anderem den Goldenen Löwen für den besten Film.
Die Filmfestspiele von Venedig sind nicht nur die ältesten Filmfestspiele der Welt, sondern nach dem Corona bedingten Ausfall des Festival de Cannes, auch das erste große Festival, das seit Beginn der Pandemie wieder durchweg physisch stattfindet. Die Mostra zählt neben der Berlinale und den Filmfestival von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und steht zum 9. Mal unter der Leitung von Alberto Barbera.
Zum Auftakt der 77. Filmbiennale am 2. September 2020 präsentiert der Festivalleiter das mit Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio und Laura Morante besetzte Ehedrama „Lacci” von Daniele Luchetti. Das in den 1980er Jahren in Neapel angesiedelte italienische Drama basiert auf dem Bestsellerroman von Domenico Starnone, der zusammen mit Luchetti und Francesco Piccolo das Drehbuch geschrieben hat.
Dass ein italienischer Film das älteste Festival der Welt in Venedig eröffnet gab es mehr als ein Jahrzehnt nicht mehr. Das Ehedrama "Lacci" von Regisseur Daniele Luchetti ("Mein Bruder ist ein Einzelkind", "Der Taschenträger") wird außer Konkurrenz die 77. Ausgabe des Filmfests einleiten. Der Film wird im Sala Grande des Palazzo del Cinema gezeigt. Hier der Trailer:
"Gerade noch haben wir gefürchtet, dass das Kino vielleicht aussterben könnte. Aber während der Quarantäne gab es uns Trost wie der Lichtschimmer in einer Höhle", sagte der Filmemacher Luchetti. Die Menschen hätten verstanden, dass Filme, Serien und Bücher unverzichtbar für ihre Leben seien. "Lang leben die Festivals, die uns erlauben zusammenzukommen, um die wahre Bedeutung unser Arbeit zu feiern." Der Filmemacher zeigte sich geehrt, den "Tanz des ersten großartigen Festivals in unerwarteten Zeiten" eröffnen zu dürfen.
Festivaldirektor Alberto Barbera, der in den vergangenen Jahren häufig mit Hollywoodfilmen die Mostra eröffnete, bezog sich auch auf die besonderen Umstände. "Es sind elf Jahre her, seit das Internationale Venedig Filmfestival von einem italienischen Film eröffnet wurde. Diese glückliche Fügung ergab sich dank des wundervollen Films, den Daniele Luchetti inszenierte." Das Werk sei die Anatomie einer Ehe in der Krise, die mit Untreue, Erpressung, Schuld und Leid geschlagen sei. Die Geschichte von "Lacci" spielt im Neapel der 1980er-Jahre und auch dreißig Jahre später. Produzenten des Films sind IBC Movie und Rai Cinema.
Die Filmfestspiele von Venedig haben zwei weitere Filme angekündigt, die außer Konkurrenz laufen werden - darunter auch der erste englischsprachige Streifen des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar (70, "Leid und Herrlichkeit"): "The Human Voice".
Der Spanier hatte den Film "in Rekordzeit gedreht und bearbeitet" sobald der Lockdown aufgehoben wurde, heißt es auf der Website des Festivals. Das nur 30-minütige Werk mit Tilda Swinton (59, "Only Lovers Left Alive") in der Hauptrolle lehnt sich an das gleichnamige Stück des französischen Dramatikers Jean Cocteau (1889-1963).
Zudem kündigten die Festivalmacher den Film "One Night in Miami" über Boxlegende Muhammad Ali (1942-2016) von der Oscar-prämierten Darstellerin Regina King (49, "Watchmen") an.
"Kings Film könnte nicht mehr für die Ereignisse der letzten Monate und der Bedeutung des Kampfes gegen jede Form von Rassismus stehen, die in unserer Gesellschaft weiterhin vorherrscht", so Festivalleiter Alberto Barbera (70).
Folgende Langfilme sind im Rennen um den goldenen Löwen nominiert:
"In Between Dying" von Hilal Baydarov - Aserbaidschan, USA
"Le Sorelle Macaluso" von Emma Dante - Italien
"The World to Come" von Mona Fastvold - USA
"Nuevo orden" von Michel Franco - Mexiko, Frankreich
"Amants" von Nicole Garcia - Frankreich
"Laila In Haifa" von Amos Gitai - Israel, Frankreich
"Dorogie Tovarischi!" von Andrei Konchalovsky - Russland
"Supai no tsuma" von Kiyoshi Kurosawa - Japan
"Khorshid" von Kornél Mundruczó - Kanada, Ungarn
"Miss Marx" von Susanna Nicchiarelli - Italien, Belgien
"Padrenostro" von Claudio Noce - Italien
"Notturno" von Gianfranco Rosi - Italien, Frankreich, Deutschland
"Łšniegu już nigdy nie będzie" von Małgorzata Szumowska - Polen, Deutschland
"The Disciple" von Chaitanya Tamhane - Indien
"Und morgen die ganze Welt" von Julia von Heinz - Deutschland, Frankreich
"Quo Vadis, Aida?" von Jasmila Ł½banić - Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien, Niederlande, Norwegen
"Nomadland" von Chloé Zhao - USA
Statt großer Blockbuster aus den USA, die sonst immer zu sehen waren, bestreiten dieses Jahr vor allem Produktionen aus Frankreich und Italien das Feld. Weniger Filme als gewohnt werden sowieso schon gezeigt - auch weil aufgrund der Pandemie nicht so viel produziert und fertiggestellt werden konnte.
Anstelle vieler internationaler Prominenz werden nur ein paar Schauspieler und Produzenten erwartet, die die Filme repräsentieren. Zuschauer soll es aber dennoch geben - allerdings nur unter strengen Auflagen und mit gebührendem Sitzabstand. Zudem soll die Maskenplicht auch während der Vorstellungen gelten. Darüber hinaus müssten Kinobesucher Tickets übers Internet reservieren und dort auch kaufen, um sicherzustellen, dass jeder zweite Sitzplatz leer bleibt. Fans und Schaulustige werden vom Roten Teppich ferngehalten. Von außerhalb Europas eintreffende Besucher müssen sich vorab auf das Coronavirus testen lassen.
Auch für Pressevertreter gibt es Einschränkungen. Von ursprünglich drei Kategorien werden diesmal nur zwei zugelassen, denn es stehen weniger Sitzplätze als sonst zur Verfügung.
Bereits im Vorfeld wurden zwei Gewinner der Festspiele bekannt gegeben: Die britische Schauspielerin Tilda Swinton und der Hongkonger Regisseurin Ann Hui bekommen den goldenen Löwe als Ehrenpreis für ein Lebenswerk verliehen.
Link: www.labiennale.org/en/cinema/2020
Quellen: ARD | Filmecho | Blickpunkt:Film u.a.