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18. Deutscher Hörfilmpreis: Die besten Hörfilme 2020 wurden online verliehen

Nach Absage der geplanten Gala zur Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises, wurde der Preis online mit prominenter Beteiligung vergeben.



Die am 17. März 2020 geplante Gala zur Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Um den herausragenden Hörfilmproduktionen dieses Jahres dennoch die verdiente Anerkennung zukommen zu lassen, feierte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) nun drei Monate später die Preisträgerinnen und Preisträger mit einer Online-Verleihung.

Die ADele-Trophäen für die beste Audiodeskription (AD) gingen per Post an die Teams.

Zahlreiche Grußbotschaften, Laudationes und Danksagungen wurden liebevoll für die Online-Verleihung aufgezeichnet, beispielsweise von den Schauspielerinnen Bibiana Beglau, Teresa Harder und Petra Schmidt-Schaller, den Schauspielern Daniel Donskoy, Peter Simonischek und Robert Stadlober, der Regisseurin Waad al-Kateab, der Produzentin Dr. Alice Brauner, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Claudia Roth und vom Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel.

Aus den Filmbeiträgen, einem Musicact von Thees Uhlmann und der Moderation von Steven Gätjen entstand die Online-Verleihung, die am 17. Juni 2020 auf www.deutscher-hoerfilmpreis.de Premiere hatte und dort weiter abrufbar ist, auch mit zuschaltbaren Untertiteln und einer Version mit Gebärdensprache.

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) verleiht seit 2002 den Deutschen Hörfilmpreis und zeichnet damit herausragende Hörfilme aus sowie Projekte, die diese barrierefreien Filmerlebnisse voranbringen.

Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger wurden in den Kategorien Kino, TV, Dokumentation und Kinder-/Jugendfilm und für den Publikumspreis sowie den Sonderpreis der Jury mit den ADeles für die besten Hörfilmfassungen gefeiert.

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

In der Kategorie Kino ging die Auszeichnung an das Drama „Crescendo #makemusicnotwar“. Teresa Harder hielt die Laudatio, Produzentin Dr. Alice Brauner von CCC Filmkunst nahm die ADele in Empfang. Per Videogruß dankten Regisseur Dror Zahavi, Bibiana Beglau, Daniel Donskoy und Peter Simonischek sowie Anke Nicolai gemeinsam mit ihrem AD-Team, bestehend unter anderem aus Jörn Steinhoff, Ilka Teichmüller, Ulrich Blöcher und Karola Schweinbeck.

Der sich zwischen virtueller und realer Welt bewegende Spielfilm „Play“ erhielt den Hörfilmpreis in der Kategorie TV. Die Laudatio übernahm Thees Uhlmann, der für die Preisverleihung das Lied „Danke für die Angst“ einspielte. Den Preis erhielt Bernd Benecke vom Bayerischen Rundfunk. Neben dem AD-Team um Roswitha Röding, Anke Nicolai und Frank Höhle kamen auch Sprecherin Katja Schild, Hauptdarstellerin Emma Bading und Vertreter des Filmproduktionsteams in der Danksagung zu Wort.

In der Kategorie Dokumentation ging die ADele an „For Sama“ von Filmemacherin Waad al-Kateab, die sich mit einer Grußbotschaft bei der Jury bedankte. Barbara Fickert von der Kinoblindgänger gGmbH sowie Sören Nehe und Jörn Witt von 48hearts productions freuten sich zusammen mit dem AD-Team, vertreten unter anderem durch Ralf Krämer, Nadja Schulz-Berlinghoff und Andreas Sparberg sowie Anna Ramskogler vom Human Rights Film Festival, über die Auszeichnung. Die Laudatio wurde von Bibiana Beglau verlesen.

Die SWR-Produktion „Der Krieg und ich“ konnte sich in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm durchsetzen.

In seiner Laudatio betonte Robert Stadlober: „Gerade in einer Krise wie dieser stellen wir alle fest, wie wichtig für uns Kultur, Künste, die Beschäftigung mit Inhaltlichem ist. Und gerade das sollte für jede und jeden barrierefrei und möglichst allumfassend zugänglich sein."


Den Preis nahmen Philip Klenk vom SWR und Jan Dürrschnabel vom AD-Team des SWR sowie die Sprecherin und Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller entgegen.

Bereits im Vorfeld war der diesjährige Sonderpreis der Jury für „Schindlers Liste“ bekanntgegeben worden, eingereicht von Universal Pictures Germany. Den Preis nahmen Paul Steinschulte, Geschäftsführer Universal Pictures Germany, und Martina Wiemers von der Deutschen Hörfilm gGmbH entgegen, die im Namen des AD-Teams eine Grußbotschaft sandte.

Zum Abschluss der Preisverleihung wurde die Gewinnerin des begehrten Publikumspreises bekannt gegeben. In diesem Jahr konnte sich, wie schon bei Ernie & Bert im Vorjahr, erneut ein Klassiker des Kinderfernsehens über die Auszeichnung freuen: „Die Sendung mit der Maus“, eingereicht von der WDR mediagroup. Preispate war der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel. Er betonte, wie wichtig ein gutes Hörfilmangebot vor allem auch für Kinder ist. In einem Einspieler freuten sich die an den Hörfilmfassungen des Formates beteiligten blinden und sehbehinderten Kinder der Kölner LVR-Severin-Schule gemeinsam mit AD-Sprecher Andreas Meese. Die Maus trug dem Anlass entsprechend einen festlichen Zylinder und eine Fliege.

Über Hörfilme:

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. In Anlehnung an diesen Begriff wird die beim Hörfilmpreis vergebene Trophäe auch „ADele" genannt. Die Bildbeschreibungen sind in den Dialogpausen zu hören.

Link: deutscher-hoerfilmpreis.de
Quelle: SteinbrennerMüller Kommunikation Berlin

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