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Zu früh gefreut - Erste Pressevorführung nach der Corona-Lockerung fiel aus

Berliner Delphi Kino durfte auch für eine private Pressevorführung nicht geöffnet werden - Filmfest Hamburg bestätigt dagegen Termin.



Derzeit gilt das Filmfest Hamburg, das erst Ende September stattfindet, als gesichert. Wie von den Organisatoren gestern bestätigt wurde, findet das Filmfest Hamburg in diesem Jahr planmäßig von 24. September bis 3. Oktober 2020 statt.

Festivalleiter Albert Wiederspiel: "Seit dieser Woche ist ein Kinobesuch in Hamburg wieder möglich! Wir freuen uns für alle Kinobegeisterten und auch für die Kinobetreiber*innen. Das motiviert uns wirklich sehr, mit allen Beteiligten, mit unseren Partnern und Sponsoren, die uns auch in der aktuellen Situation weiterhin treu zur Seite stehen, in diesem Jahr eine kleine, feine, etwas andere Festivalausgabe auf die Beine zu stellen."


Während in Berlin die Corona-Infektionen wieder steigen und die erste Warn-Ampel bereits auf Rot geschaltet hat, lockert Hamburg die Bestimmungen und erlaubt wieder Kinovorführungen in geschlossenen Räumen. In Berlin soll dies erst ab 30. Juni 2020 möglich sein.

Aus diesem Grunde konnte auch eine erste planmäßig angesetzte Pressevorführung mit einem Film von Claude Lelouche nicht stattfinden, denn der Berliner Senat stellte Zuwiderhandlungen unter Strafe. Zum offiziellen Deutschlandstart am 2. Juli 2020 sollten Pressevertreter normalerweise ca. 3 - 4 Wochen vorher Gelegenheit bekommen, um sich den Film für eine Besprechung ansehen zu können.

Claude Lelouches "Les Plus belles années d'une vie" (Die schönsten Jahre eines Lebens) befand sich immerhin im Wettbewerb von Cannes, allerdings im Vorjahr, weshalb das Werk in der von uns gestern veröffentlichten Liste aller nominierten 56 Filme der abgesagten diesjährigen 73. Ausgabe nicht aufgelistet war.

Hier der Trailer:



Die den Film begleitende Agentur aus München hatte wohl gehofft, dass Werbung mit einer deutschen Erstaufführung aus der Cannes Reihe, mehr Aufmerksamkeit unter Berliner Journalisten hervorrufen würde. Doch dazu müsste man die Berliner Eigenheiten besser kennen, was aus dem fernen Bayern offensichtlich schwer nachzuvollziehen ist.

Selbst die IFA Berlin, die Anfang September ohne Massenandrang an nur drei Tagen stattfinden soll, geht vorsichtiger die kommende Messe an und lässt kein Berliner Lauf-Publikum zu, sondern lädt in kleinem Rahmen nur ausgesuchte Fachjournalisten und einige Großeinkäufer zu speziellen Produktshows ein.

Unter dieser Prämisse verwundert der Mut vom Filmfest Hamburg insgesamt in zehn Sektionen bis zu 70 Filme zeigen zu wollen. Allerdings wird es aufgrund der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen Platzbeschränkungen in den Kinos geben. Deshalb wird das Filmfest Hamburg zusätzlich auch noch Streaming-Tickets für die Festivalfilme anbieten und zudem in diesem Jahr auf den deutschen Premierenstatus verzichten.

Bis auf den Publikumspreis werden in diesem Jahr auch keine weiteren Preise vergeben. Stattdessen wird auf dem Filmfest Hamburg in diesem Jahr die 17. dokumentarfilmwoche hamburg zu Gast sein, die im April 2020 wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste.

Am letzten Filmfest-Wochenende werden im Metropolis-Kino Teile des Festivalprogramms der Dokumentarfilmwoche gezeigt und Gespräche mit den Filmemacher*innen angeboten werden.

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Ähnlich verhält sich in Berlin das 36. Internationales Kurzfilmfestival 2020, das von interfilm Berlin vom 10. - 15. November 2020 geplant ist. In Zusammenarbeit mit Förderern und Sponsoren wurde entschieden, dass die Auswahl der Filme und somit das komplette Festival stattfinden wird.

Welche Form interfilm / KUKI in 2020 annehmen wird, ist jedoch noch nicht klar. Man hofft das Festival wie gewohnt in den Kinos stattfinden zu lassen. Da sich aktuell die Situation im November noch nicht einschätzen lässt, bereitet sich interfilm aber darauf vor ggf. doch online stattzufinden oder eine Mischform zu entwickeln.

Ein inspirierendes Festival mit Wettbewerben, Sonderprogrammen, Preisen, Jurys und großartigen Filmen wird es in jedem Falle, ganz wie gewohnt.

Link: www.interfilm.de


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