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Die LOLA-Gewinner des 70. Deutschen Filmpreises 2020

Der 70. Deutsche Filmpreis konnte wegen der Corona-Pandemie nur virtuell im TV verliehen werden.



Video-Schalte in die Wohnzimmer der Gewinner.

Am gestrigen 24. April 2020 wurde am späten Abend der 70. Deutsche Filmpreis von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verliehen - aber nicht mit der üblichen großen Gala. Stattdessen fand eine Fernsehshow im ARD-TV-Studio in Berlin Adlershof statt, bei der Filmschaffende, Musiker und Laudatoren live aus ihren Wohnzimmern zugeschaltet wurden.

Schauspieler Edin Hasanovic moderierte den Abend erst ab 22:30 Uhr im Ersten. Der Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung für die Branche. Rund 2000 Mitglieder der Filmakademie stimmten zum 16. Mal über die Gewinner ab.

Die Favoriten und die Gewinner:

Mit elf Nominierungen ging die auf der 70. Berlinale 2020 in Uraufführung präsentierte Literaturverfilmung "Berlin Alexanderplatz" als einer der Favoriten ins Rennen.

Das bereits ein Jahr zuvor auf der 69. Berlinale gezeigte Drama "Systemsprenger" kam auf zehn Nominierungen gewann aber zum Schluss die goldene LOLA, während die Neuverfilmung von "Berlin Alexanderplatz" sich mit Silber in der Kategorie bester Spielfilm begnügen musste.

Der Musikfilm "Lindenberg! Mach dein Ding", das Großstadtmärchen "Undine" sowie das Drama "Lara" unterlagen leider in dieser Kategorie dem Drama "Es gilt das gesprochene Wort", das die bronzene Statuette abräumen konnte.

Regisseur Edgar Reitz ("Heimat") erhielt den Ehrenpreis der Filmakademie. Die Komödie "Das perfekte Geheimnis" mit Elyas M'Barek wurde als besucherstärkster Film geehrt.

Ob dies gerechtfertigt ist, weil seit etlichen Wochen die Kinos wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind und das Publikum kaum eine Chance hatte, erst kürzlich gestartete Filme wie "Berlin Alexanderplatz" zu sehen, mag dahin gestellt sein.

Zu den Preisen:

"Systemsprenger"
Lola in Gold (10 Nominierungen)

"Systemsprenger" ist ein Film von Nora Fingscheidt aus dem Jahr 2019. Das Drama stellt ein 9-jähriges Mädchen (dargestellt von 11-jährigen Helena Zengel) in den Mittelpunkt, das als titelgebender Systemsprenger einen Leidensweg zwischen wechselnden Pflegefamilien, Aufenthalten in der Psychiatrie und Heimen und erfolglosen Teilnahmen an Anti-Aggressions-Trainings durchläuft. Die Uraufführung des Films fand schon am 8. Februar 2019 im Wettbewerb der 69. Berlinale statt. Der offizielle Kinostart in Deutschland war am 19. September 2019.

Hier nochmals der Trailer:



Synopsis:
Was tun mit einer Neunjährigen, die aggressiv und unberechenbar ist? Benni (Helena Zengel) hält es mit keinem aus und keiner mit ihr. Aus Pflegefamilien, Wohngruppen und Therapien fliegt sie immer wieder raus. Sie ist, was man im Jugendamt einen "Systemsprenger" nennt. Gern würde sie bei ihrer Mutter leben - doch die hat Angst vor ihrer Tochter.


Das sozialkritische Drama wurde zudem 2019 ins Rennen für den Oscar als bester ausländischer Film geschickt - nominiert wurde er aber nicht, was den wählenden Mitgliedern der Deutschen Filmakademie bei der Bewertung des Films hätte zu Denken geben müssen. Doch wie so üblich beweihräuchert man sich lieber selber und hinterfragt nicht kritisch, ob die vielen Nominierungen für den Film gerechtfertigt sind.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, denn Systemsprenger ist ein mutiger und außergewöhnlicher Film, aber leider fielen vergleichbare Filme wie z.B. "Pelikanblut" von Katrin Gebbe, der sogar auf dem renommierten Internationalen A-Filmfestival von Venedig lief und von einer alleinerziehenden Mutter erzählt, die bereit ist, Grenzen zu sprengen, um ihre ebenfalle renitente Adoptivtochter zu retten, komplett hinten runter.

Man kann sagen, dass bei der großen jährlichen Anzahl an deutschen Filmen oder auch mit deutschen Geldern geförderten Koproduktionen, zu denen auch "Pelikanblut" zählt, viel zu wenig Werke in den einzelnen Kategorien zur Auswahl standen. Bei den Kinderfilmen traten sogar nur zwei Filme gegeneinander an.

Dadurch wirkte die Show gestern Abend, die zwar in einem interessanten virtuellen Setting stattfand, wenig überraschend, und endete sogar ziemlich peinlich als der Moderator ausdrücklich betonte, dass es sich um eine Live-Sendung handele und die Gewinner vorab nichts von ihrem Glück wüssten - doch in Einspielern hielten plötzlich einige der Preisträger die offenbar vorab schon erhaltene Lola in ihrem Wohnzimmer vor die Kamera. Solche Fakes schaden der Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Anstalten.

Der Moderator versuchte mit akrobatischen Übungen diesen Lapsus zu überspielen, doch die Show wurde dadurch nicht besser.

Das größte Manko des Deutschen Filmpreises ist jedoch, dass es keine Jury gibt, die unter künstlerisch, wertvollen Filme vielleicht eine andere Auswahl getroffen hätte. So scheint es, als gäbe es ein Übergewicht bei den Produzenten, die das Ergebnis der Verleihung scheinbar beeinflussen. Ein unabhängige Jury würde dagegen in dem einen oder anderen Fall wahrscheinlich anders entscheiden, wodurch die Verleihung spannender geworden wäre.

Zur Ehrenrettung der Produzenten, die natürlich nicht die Wahl beeinflusst haben, hat unsere Kollegin Katharina Dockhorn uns den nachfolgenden Kommentar geschickt:

Peter Hartwig, der Produzent von "Systemsprenger", steht für Qualität. Nach dem Siegeszug seiner Produktion mag er bereits geahnt haben, dass er am Ende der Show wieder eine Lola in der Hand halten wird. Der unabhängige Potsdamer Produzent, der einst als Produktionsleiter bei Peter Rommel begann, schaffte ein Doppelpack. Im Vorjahr räumte er mit Andreas Dresens Biopic „Gundermann“ ab, in diesem Jahr mit dem Drama um das Heimkind Bernadette, genannt „Benni“, das sich nach Liebe und einem Zuhause sehnt.

Hartnäckigkeit und Genauigkeiten zahlen sich offenbar aus. Die Erfahrung von Debütantin Nora Fingscheidt und Andreas Dresen, der seit 30 Jahren im Geschäft ist, könnte nicht unterschiedlicher sein. Aber beide feilten jahrelang am Buch und an der Entwicklung ihrer Stoffe. Bis alle Seiten sicher waren, jetzt kann die erste Klappe fallen, um eine spannende, vielseitige Story zu erzählen.

Und genau an dieser Geduld fehlt es oft im deutschen Kino, allzu oft wird noch während des Drehs am Buch gefeilt. Was meist nicht gut ausgeht. Ganz zu schweigen von all den Einmischungen von Förderinstitutionen und Fernsehsendern. Da braucht es schon Stehvermögen von Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, die eigene Vision niemals aus den Augen zu verlieren.

Peter Hartwig ist offenbar ein Produzent, der seine Leute stützt und schützt, der sie ermuntert, ihre Wege zu suchen. Ohne kommerziellen Druck, aber mit hohem künstlerischen, kreativen und inhaltlichen Anspruch. Das macht die Filme zu Perlen der Filmkunst.

Und nicht zuletzt sorgt sich Hartwig auch um die Atmosphäre am Set. Nichts schlägt schlimmer auf die Stimmung als ein schlechtes Catering. Mehrmals war Peter Hartwig auch für den „Fair Film Award“ nominiert, bei dem die 2000 Crew United-Mitglieder die Produktion mit den fairsten Verträgen und besten Bedingungen am Set küren.

Bei all den Erfolgen, ist Peter Hartwig bescheiden geblieben. Um jedes Projekt muss er neu kämpfen und kämpft er neu.

Herzlichen Glückwunsch, Peter. Wir freuen uns auf deine kommenden Projekte.

Katharina Dockhorn


"Berlin Alexanderplatz"
LOLA in Silber (11 Nominierungen)

Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz" orientiert sich frei an dem gleichnamigen Roman von Alfred Döblin (1929). Bisher hatte sich nur einer an den Stoff gewagt: Rainer Werner Fassbinder.

Hier nochmals der Trailer:



Synopsis:
Qurbani verlegt Döblins Geschichte aus den 1920ern in die 2020er. Aus dem Proleten Franz wird der illegale Flüchtling Frances (Welket Bungue), dessen Boot auf der Überfahrt von Afrika nach Europa kentert. Er schwört Gott, ein guter Mensch zu sein, wenn er überlebt. Das Gebet wird erhört. Doch den Schwur zu halten, ist alles andere als einfach.


Regisseur Burhan Qurbani gilt als einer der interessantesten jungen Regisseure in Deutschland: Qurbani, 1980 in Erkelenz geboren, machte gleich mit seinem Abschlusswerk an der Filmakademie Baden-Württemberg auf sich aufmerksam: "Shahada", ein Episodenfilm über drei junge, muslimische Männer lief 2010 im Berlinale-Wettbewerb. Für "Wir sind jung. Wir sind stark" (2014), ein Film über die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992, erhielt der Sohn afghanischer Flüchtlinge den Nachwuchspreis des Bayerischen Filmpreises.

"Es gilt das gesprochene Wort"
LOLA in Bronze (5 Nominierungen)

Hier der Trailer:


Synopsis:
Der Film von Ilker Catak erzählt die Geschichte von Marion (Anne Ratte-Polle) und Baran (Ogulcan Arman Uslu), die sich in Marmaris begegnen. Marion ist die selbstbewusste, unabhängige Pilotin aus Deutschland; Baran ein charmanter Aufreißer, der von einem besseren Leben jenseits des Bosporus träumt. Er drängt Marion, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Und sie - mitten in einer Lebenskrise - lässt sich auf das Wagnis Scheinehe ein. Die abgeklärte Beziehung zwischen den beiden gerät ins Wanken, als Gefühle ins Spiel kommen.


Auch Regisseur Ilker Catak zählt zu den Hoffnungen des deutschen Films. Sein Kurzfilm "Wo wir sind" brachte ihm gleich eine Nominierung für den Studenten-Oskar ein. Ging er 2014 noch leer aus, erhielt er die Auszeichnung ein Jahr später für "Sadakat - Treue" - seinem Abschlussfilm an der Hamburg Media School. Der erste Spielfilm des gebürtigen Berliners "Es war einmal Indianerland" (2017) bekam gute Kritiken. "Es gilt das gesprochene Wort" ist sein zweiter Spielfilm.

Weitere Nominierungen für den besten Spielfilm:

"Lindenberg! Mach dein Ding"
Insgesamt 4 Nominierungen

Der Film von Hermine Huntgeburth erzählt den Weg Udo Lindenbergs vor seinem Durchbruch. Als 15-Jähriger flieht Lindenberg (Jan Bülow) aus seiner westfälischen Heimat und vor dem ihm vorgezeichneten Leben. Er will Musiker werden. Nach ersten Engagements als Schlagzeuger landet er als Musiker bei der US-Truppe in Libyen. Zurück in Hamburg scheitert er mit seinem Traum, deutschen Rock zu singen, an den Plattenbossen. Er geht nach Ost-Berlin und kehrt mit einem gehörigen Liebeskummer und neuen Liedern zurück.

"Undine"
Insgesamt 2 Nominierungen

Der Film von Christian Petzold verlegt die Sage um die unheilvolle Wasserfrau Undine ins Berlin der Gegenwart. "Undine" ist Teil einer geplanten Trilogie Petzolds über die deutsche Romantik. Als die Historikerin Undine (Paula Beer) von ihrem Freund verlassen wird, nimmt das Unheil seinen Lauf. Ein Fluch besagt, dass sie den Mann, der sie verrät, töten und danach in das Wasser zurückkehren soll, aus dem sie einst gerufen wurde. Doch anders als die Sagenfigur wehrt sich die moderne Undine gegen das ihr auferlegte Schicksal.

"Lara"
1 Nominierung

Der zweite Film von Jan-Ole Gerster entstand sieben Jahre nach "Oh Boy". Das Werk erzählt von einer Frau (Corinna Harfouch), die ihren Traum vom Klavierspielen zu früh aufgab und ihn auf ihren Sohn (Tom Schilling) projizierte. An Laras 60.Geburtstag gibt ihr Sohn Viktor am Abend das wichtigste Klavierkonzert seiner Karriere. Doch eingeladen hat er sie nicht. Kurzerhand kauft sie sämtliche Restkarten und verteilt sie an Passanten. Je mehr sie um einen gelungenen Abend ringt, desto mehr geraten die Geschehnisse außer Kontrolle.

Weitere Preisträger:

Beste Regie:
Nora Fingscheidt ("Systemsprenger"):
Fingscheidt (1983 in Braunschweig geboren) studierte Szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Bekannt war sie durch ihre Kurz- und Dokumentarfilme, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. "Synkope" (2010), "Zwischen den Zeilen" (2011) und "Brüderlein und Schwesterlein" (2013) liefen auf dem Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken. Mit "Systemsprenger", ihrem ersten Spielfilm, gelang ihr der Durchbruch. Die Berlinale würdigte ihn mit dem Alfred-Bauer-Preis. Nominiert ist sie auch für das beste Drehbuch.

Beste Hauptdarstellerin:
Helena Zengel ("Systemsprenger"):
Ihren ersten Auftritt vor der Kamera hatte sie als Fünfjährige in einem Musikvideo. Nach kleineren Rollen in verschiedenen Fernseh- und Kinofilmen bekam Zengel (2008 in Berlin geboren) ihre erste Hauptrolle in dem Drama "Die Tochter" von Mascha Schilinski (2017). Mit ihrem Part der Benni in "Systemsprenger" wurde Zengel international bekannt. Als verhaltensauffällige Neunjährige in dem Streifen machte sie nicht nur auf der Berlinale 2019 Furore. Ihr nächstes Projekt war: em>"News of the World" an der Seite von Tom Hanks.

Bester Hauptdarsteller:
Albrecht Schuch ("Systemsprenger")
Er spielt einen pädagogisch geschulten Anti-Aggressions-Trainer in "Systemsprenger", den Lehmann-Rocker-Kumpel Harry Klein in "Neue Vahr Süd" (2010), den Alexander Humboldt in "Die Vermessung der Welt" (2012) und Uwe M. im ARD-Doku-Drama "Die Täter - heute ist nicht alle Tage" (2016). Und dabei ist Schuch (Jahrgang 1985) ein Theatermann. Gelernt hat er an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. Seit 2010 ist er fest im Berliner Maxim Gorki Theater engagiert. Beim 70. Deutschen Filmpreis 2020 hat gewann er auch als bester Nebendarsteller in "Berlin Alexanderplatz".

Bester Dokumentarfilm
"Born in Evin" von Regisseurin Maryam Zaree

Bester Kinderfilm
"Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" von Regisseurin Caroline Link

Beste weibliche Nebenrolle
Gabriela Maria Schmeide für "Systemsprenger"

Beste männliche Nebenrolle
Albrecht Schuch für "Berlin Alexanderplatz"

Bestes Drehbuch
Nora Fingscheidt für "Systemsprenger"

Beste Kamera/Bildgestaltung
Yoshi Heimrath für "Berlin Alexanderplatz"

Bester Schnitt
Stephan Bechinger und Julia Kovalenko für "Systemsprenger"

Beste Tongestaltung
Corinna Zink u.a. für "Systemsprenger"

Beste Filmmusik
Dascha Dauenhauer für "Berlin Alexanderplatz"

Bestes Szenenbild
Silke Buhr für "Berlin Alexanderplatz"

Bestes Kostümbild
Sabine Böbbis für "Lindenberg! Mach dein Ding"

Bestes Maskenbild
Astrid Weber und Hannah Fischleder für "Lindenberg! Mach dein Ding"

Beste visuelle Effekte/Animation
Jan Stoltz und Claudius Urban für "Die Känguru-Chroniken"

Preis für den besucherstärksten Film
"Das perfekte Geheimnis" unter der Regie von Bora Dagtekin

Ehrenpreis für Edgar Reitz

Der Regisseur Edgar Reitz wurde "für herausragende Verdienste um den deutschen Film" mit dem Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie geehrt. Reitz habe "vor allem mit seinen 'Heimat'-Filmen unvergesslich poetische Menschen und Bilder erfunden", sagte der Schauspieler und Akademiepräsident Ulrich Matthes. "Sie leuchten über sich und ihren Mikrokosmos weit hinaus."

Reitz habe auch gezeigt, dass das "aufgeladene Wort 'Heimat' zu komplex" sei, um es den "Nationalisten vom
rechten Rand"
zu überlassen, erklärte Matthes.

Geboren wurde Reitz 1932 im Hunsrück, seit Jahrzehnten lebt er in München. Nach dem Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften veröffentlichte er seit Mitte der 1950er literarische Texte und gründete eine Studiobühne. Ab 1957 arbeitete er als Kameramann/Regisseur im Dokumentarfilm.

Reitz war Mitinitiator der "Oberhausener Gruppe", die 1962 den deutschen Autoren-Film hervorbrachte. 1963 gründete er gemeinsam mit Alexander Kluge die erste Filmschule in der Bundesrepublik Deutschland und unterrichtete Kamera
und Regie.

Gleich sein erster Spielfilm "Mahlzeiten" wurde 1967 bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wird. Er zählt zu den Filmen, die 1966/67 den Begriff "Junger Deutscher Film" prägen. Es folgen weitere Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme, die internationale Beachtung finden und vielfach ausgezeichnet werden.

Seit Mitte der 1970er Jahre veröffentlichte Reitz zahlreiche Texte über Filmtheorie und Filmästhetik, aber auch Erzählungen, Essays, Lyrik und literarische Fassungen seiner Filme.

Zu Reitz' wichtigsten Filmen zählen: "Cardillac, die Reise nach Wien", "Der Schneider von Ulm", "Stunde Null" und die weltbekannte "Heimat-Trilogie", die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen mit insgesamt 54 Stunden Spieldauer zu einem Jahrhundert-Epos zusammensetzt. Später wird die Trilogie mit "Die andere Heimat" fortgesetzt.

Reitz wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Goldenen Ehrenlöwen der Biennale in Venedig, sechs Bundesfilmpreisen und vier Adolf-Grimme-Preisen. Zudem erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.


Weitere nicht ausgezeichnete Nominierungen:

weitere nominierte Dokumentarfilme
a) "Heimat ist ein Raum aus Zeit"
Regie: Thomas Heise

b) "Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien"
Regie: Bettina Böhler

weiterer nominierter Kinderfilm (Animation)
"Fritzi - eine Wendewundergeschichte"
Regie: Ralf Kukula, Matthias Bruhn

weitere nominierte weibliche Nebenrollen
a) Jella Haase für "Berlin Alexanderplatz"

b) Gabriela Maria Schmeide für "Systemsprenger"

c) Lisa Hagmeister für "Systemsprenger"

weitere nominierte männliche Nebenrollen
a) Godehard Giese für "Es gilt das gesprochene Wort"

b) Pasquale Aleardi für "Ich war noch niemals in New York"

weitere nominierte Drehbücher
a) Martin Behnke und Burhan Qurbani für "Berlin Alexanderplatz"

b) Nils Mohl und Ilker Catak für "Es gilt das gesprochene Wort"

weitere nominierte Kamera/Bildgestaltungen
a) Frank Lamm für "Deutschstunde"

b) Jieun Yi für "O Beautiful Night"

weitere Nominierungen für den Schnitt
a) Andreas Menn für "Mein Ende. Dein Anfang."

b) Heike Gnida für "Pelikanblut"

c) Bettina Böhler für "Schlingensief"

weitere Nominierungen für Tongestaltungen
a) Simone Galavazi und Michel Schöpping für "Berlin Alexanderplatz"

b) Andreas Mücke-Niesytka u.a. für "Undine"

weitere nominierte Filmmusik
a) Lorenz Dangel für "Deutschstunde"

b) John Gürtler für "Systemsprenger"

weitere nominierte Szenenbilder
a) Tim Tamke für "Freies Land"

b) Matthias Müsse für "Ich war noch niemals in New York"

c) Sebastian Soukup für "Narziss und Goldmund"

weitere nominierte Kostümbilder
a) Ingken Benesch für "Freies Land"

b) Thomas Olah, Nora Bates, Frank Wilde für "Ich war noch niemals in New York"

weitere nominierte Maskenbilder
a) Gerhard Zeiss für "Ich war noch niemals in New York"

b) Helene Lang für "Narziss und Goldmund"

Links: www.deutscher-filmpreis.de | www.deutsche-filmakademie.de
Quellen: ARD Text | DFA - Gerold Marks

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