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Die Gewinner der 41. Ausgabe des Bayerischen Filmpreises

Der 41. Bayerische Filmpreis 2019 zeichnet im Januar 2020 Filme des vergangenen Jahres aus.



Wie immer wird der Pierrot, eine Bayerische Porzellanfigur, auch in 2020 als Preis des 41. Bayerischen Filmpreises 2019 vergeben.

Die Schauspieler*innen Anne Ratte-Polle, Bjarne Mädel und Lars Eidinger erhielten gestern Abend, den 17. Januar 2020 den Bayerischen Filmpreis 2019 verliehen. Sherry Hormann wurde für die beste Regie, Janna Ji Wonders für die beste Doku ausgezeichnet. Den Ehrenpreis bekam Heiner Lauterbach.

Um die Bedeutung des Kinofilms als Kulturgut herauszustellen, verleiht die Bayerische Staatsregierung seit 1979 auf Vorschlag einer unabhängigen Jury den Bayerischen Filmpreis für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen. Er ist mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro dotiert. Damit gehört der Bayerische Filmpreis zu den höchstdotierten und begehrtesten Auszeichnungen seiner Art in Deutschland. Preissymbol ist die Porzellanfigur Pierrot aus der comedia dell’arte von Franz-Anton Bustelli.

Die Verleihung des Bayerischen Filmpreises findet immer am dritten Freitag im Januar im Prinzregententheater vor rund 1.000 geladenen Gästen in München statt und wurde auch in diesem Jahr vom Bayerischen Fernsehen in einer Fernsehgala übertragen, wie wir anlässlich der Münchner Filmwoche am 12. Januar 2020 schrieben.

Den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten haben bereits zahlreiche namhafte Filmgrößen erhalten, wie Roland Emmerich, Margarethe von Trotta, Werner Herzog, Hannelore Elsner, Bruno Ganz, Volker Schlöndorff, Wim Wenders oder Mario Adorf.

Im Rahmen des Bayerischen Filmpreises können Auszeichnungen in folgenden Kategorien verliehen werden:

Darstellerische Leistung
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Filmmusik
Ausstattung

In den jeweiligen Kategorien sind auch gesonderte Nachwuchspreise möglich. Außerdem wird ein Produzentenpreis in Höhe von 200.000 € vergeben für denjenigen hervorragenden deutschen Film, der den besten Gesamteindruck hinterlässt. Der Produzentenpreis muss für die Herstellung eines neuen programmfüllenden Films verwendet werden. Der Bayerische Ministerpräsident kann einen Ehrenpreis verleihen.

Vorschlagsberechtigt für den Bayerischen Filmpreis sind die zuständigen Verbände, die Filmförderungsanstalt, der FilmFernsehFonds Bayern, das Kuratorium junger deutscher Film, die Filmbewertungsstelle Wiesbaden sowie die Jurymitglieder.

Beim Bayerischen Filmpreis gibt es in diesem Jahr besonders viele Gewinner weil die Jury die Preise diesmal in gleich zwei Kategorien aufgeteilt hat.

Das Erfolgsduo Bora Dagtekin und Lena Schömann, das bereits in den Filmen „Türkisch für Anfänger“ oder der „Fack ju Göhte“-Reihe zusammengearbeitet hat, konnte sich über eine Hälfte des Produzentenpreises (100.000 Euro) für den Film „Das perfekte Geheimnis“ freuen. Die zweiten 100.000 Euro in der am höchsten dotierten Kategorie gingen an Peter Hartwig und die Brüder Jonas und Jakob D. Weydemann für ihren viel gelobten Film „Systemsprenger“.

Auch der Preis für den »besten Darsteller« wurde in diesem Jahr aufgeteilt und ging an die Film-Kollegen Bjarne Mädel und Lars Eidinger für ihre Rollen in „25 km/h“. Als beste Darstellerin wurde Anne Ratte-Polle für ihre Rolle in „Es gilt das gesprochene Wort“ ausgezeichnet.

Weitere Preise gingen an „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (Bester Kinder- und Jugendfilm), „Zoros Solo“ (Bestes Drehbuch), „Deutschstunde“ (Beste Bildgestaltung) und „Nur eine Frau“ (Beste Regie).

Als »beste Schauspielerin« wurde Anne Ratte-Polle für ihre Rolle als Marion in "Es gilt das gesprochene Wort" von Regisseur Ilker í‡atak geehrt. Berühmt wurde sie 2016 mit dem Film "Wanja" – bis dahin war sie vor allem den Besucher*innen der Berliner Volksbühne ein Begriff.

In ihrer Dankesrede sagte sie wichtige Worte und musste sich dafür sogar hinlegen, denn die Redezeit war abgelaufen und das Mikrofon verschwand langsam im Fußboden. "Ich wünsche mir, dass wir die Zwanziger Jahre in unserem Jahrhundert neu besetzen. Dass wir dieses Mal nicht ins Braune kippen", so Anne Ratte-Polle.


Als »beste Nachwuchsdarsteller*innen« sind Luna Wedler für ihre Rolle in dem emotionsgeladenen Drama "Dem Horizont so nah" und Jan Bülow ausgezeichnet worden. Der Berliner Schauspieler geht gerade als Newcomer durch die Decke und wir auch vom Bayerischen Filmpreis für seine Rolle als junger Panikrocker Udo Lindenberg geehrt - in dem gerade angelaufenen Film "Lindenberg! Mach Dein Ding".

Zusätzlich wurde der Schauspieler Heiner Lauterbach (66) mit dem Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten geehrt. Der Kölner Schauspieler, der mit der Komödie "Männer" berühmt wurde, hat bei insgesamt 200 Produktionen gespielt. "Männer" gehört nicht zu seinen liebsten.

Die Preisträger in der Übersicht:

Regie: Sherry Hormann "Nur eine Frau"

Nachwuchsregie: Alireza Golafshan für "Die Goldfische"

Dokumentarfilm: Janna Ji Wonders für die BR-Koproduktion "Walchensee Forever"

Drehbuch: Martin Busker und Fabian Hebestreit für das Buch zur Tragigkomödie "Zoros Solo".

Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises: Regisseur Ed Herzog für seine Eberhofer-Verfilmung "Leberkäsjunkie" mit Sebastian Bezzel, Lisa Maria Potthoff, Kerstin Schmidbauer, Rita Falk und Stefan Betz

Sonderpreis des Bayerischen Filmpreises: Regisseur Philipp Stölzl für sein Musical "Ich war noch niemals in New York".

Bildgestaltung: Frank Lamm für die Siegfried Lenz-Adaption "Deutschstunde"

Kinderfilm: Jochen Laube und Fabian Maubach für "Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl"

Filmmusik: Arash Safaian für die Musik zur BR-Koproduktion "Lara"

Produktion: Jonas und Jakob D. Weydemann für "Systemsprenger", Lena Schömann für "Das perfekte Geheimnis"

Links: www.bayern.de/...medienpreise | www.br.de/...kultur
Quellen: Bayerischer Filmpreis | dpa | RP-Online | BR 24

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