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Universal Leihkarten & aktuelle Filme in der Kritik - Dezember 2019, Teil 2

UNIVERSAL Leihkarten bei EDEKA statt Videothekensuche.


Von den vielen Videotheken, die es früher einmal gab, sind nur noch wenige übrig geblieben. Auch von den ehemals weit verbreiteten Video-World-Filialen existieren in Berlin und Potsdam nur noch fünf. Die VHS ist längst vom Markt verschwunden. Der Schwerpunkt des Videohandels hat sich auf DVD und den Online Vertrieb verlagert. Oft zu unrecht, denn zumindest die Blu-ray Disc bietet unter Kennern meist eine bessere Qualität als der Online-Stream.



Um dennoch schnell und einfach an aktuelle Videofilme zu gelangen wurde die LEIHKARTE eingeführt. Dazu muss keine DVD oder Blu-ray Disc erworben werden, schrieben wir am 25. Oktober 2019. Die Filme können nach einer Code-Einlösung auf PC und Mac im Stream angeschaut werden. Allerdings muss der Monitor oder das TV-Gerät über eine digitale Verbindung (HDMI, DVI, Display-Port) mit dem PC oder Laptop verbunden sein. Je nach Internet-Bandbreite werden die Filme flexibel – direkt – und ohne Kundenkonto! in Full-HD-Qualität zur Verfügung gestellt.



Ob „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“, „Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ oder „Downton Abbey“: Im Januar und Februar sind Filmhighlights von UNIVERSAL für jeden Geschmack als LEIHKARTE in bundesweit 48 Marktkauf- und EDEKA-Filialen erhältlich. Auch zum Weihnachtsfest können bereits zahlreiche Blockbuster erworben werden.

Damit ist das Ausleihen von Filmen einfach wie nie: Mit der LEIHKARTE kann man Filme ohne Anmeldung oder Registrierung über die Website www.leihkarte.de oder die LEIHKARTE-App direkt genießen.

So einfach funktioniert es: Kinoneuheiten sind (zum DVD- und Blu-ray Start) als LEIHKARTE zu einem UVP von 4,99 Euro, Katalog-Titel zu einem UVP von 3,99 Euro erhältlich. Beim Kauf wird an der Kasse der Code auf der LEIHKARTE freigegeben und dann zu Hause freigerubbelt werden.

Dieser Code kann direkt ohne Anmeldung über die Website www.leihkarte.de oder über die LEIHKARTE App (erhältlich im App Store oder bei Google Play) eingelöst werden. Der Film ist in High Definition Qualität verfügbar und kann in der deutschen oder englischen Version (Mehrkanalton, wahlweise mit deutschen Untertiteln) gesehen werden. Die LEIHKARTE ist ab Kauf für 90 Tage gültig. Der Film ist nach Einlösen des Codes 48 Stunden verfügbar.

Auch wenn die LEIHKARTE eine Ausleihe von Filmen vereinfacht, so muss bemerkt werden, dass es sich zwar um ziemlich aktuelle, aber nicht um die aller neuesten Filme handelt, die für den Stream zu Hause zur Verfügung gestellt werden. Das Erlebnis, brandneue Kinofilme auf der großen Leinwand zu sehen, gibt es nur im Filmtheater. Dazu unsere nachfolgenden Filmkritiken.



"WILD ROSE" Musik-Dramödie von Tom Harper (III. / Großbritannien). Mit Jessie Buckley, Julie Walters, Sophie Okonedo u.a. seit 12. Dezember 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

12 Monate saß Rose-Lynn Harlan aus Glasgow im Gefängnis, weil sie Heroin über die Gefängnismauer geschmissen hat. Bei ihrer Entlassung kriegt sie schwerlich ihre Cowboystiefel über die Fußfesseln. Endlich frei, will sie nichts anderes, als ihre Karriere als Countrysängerin vorantreiben. Sie träumt davon, in Nashville, USA eine berühmte Sängerin zu werden. Doch erst einmal muss sie sich um ihre beiden Kinder, ein achtjähriges Mädchen und fünfjährigen Jungen kümmern. Während sie einsaß, lebten beide bei ihrer Mutter (Julie Walters). Der Umzug zu Rose-Lynn ist für die Kinder ein regelrechter Schock, da ihre Mutter so gut wie nichts mit ihnen anzufangen weiß. Die Kluft zwischen Mutter und Kind ist viel zu groß.

Wenigstens hat sie noch ihren Job in der Country-Kneipe, in der sie als Frontfrau der hauseigenen Band, vor ihrem Knastaufenthalt aufgetreten ist. Wutentbrannt schleudert sie fluchend eine Bierflasche gegen die Hauswand, nachdem sie erfahren hat, dass sie durch einen mittelmäßigen Sänger ersetzt wurde und nun gezwungenermaßen einen Job als Putzfrau annehmen muss. Ihre zugewiesene Arbeit verrichtet sie lustlos, genehmigt sich einige Schlucke aus der fremden Whiskeyflasche und bewegt singend und tanzend den Staubsauger durch die Räume. Das sie zwei Kinder hat und im Knast hockte , hat sie ihrer Chefin Susannah (Sophie Okonedo) verschwiegen.

Als sie zufällig mitbekommt, was für eine atemberaubende Stimme Rose-Lynn hat und sie inzwischen weiß, welch großen Wunsch sie hat, greift sie ihr hilfreich unter die Arme und organisiert ein Konzert in ihrem Garten, zu dem sie so viel Leute wie möglich einlädt und Geld sammelt, damit Rose- Lynn nach Nashville fliegen kann. „Country, das sind drei Akkorde und die Wahrheit“ sagt Rose. Doch ihr Auftritt gerät zum Desaster. Nachdem sie beobachtet hat, wie liebevoll Susannah mit ihren Kindern umgeht und wie rücksichtslos sie ihre Kinder behandelt hat, besessen von dem Wunsch eine großartige Show zu liefern, um dann ihre Kinder wieder im Stich zu lassen, versagt ihre Stimme. Reumütig erzählt sie Susannah die ganze Wahrheit.

Die irische Schauspielerin Jessie Buckley feiert auch im wahren Leben mit gecoverten Country – Songs große Erfolge. Ihre kraftvollen Gesangseinlagen sorgen für den besten Soundtrack des Jahres. Etwa zu vergleichen mit „A Star is Born“, nur das „Wild Rose“ total unsentimental erzählt wird, ohne einen männlichen Hauptdarsteller. Nicht nur gesanglich, auch schauspielerisch ist Jessie Buckley als Rose eine Wucht. Wie sie rücksichtslos ihrem großen Traum nachjagt, um dann schmerzlich zu erkennen, dass ihre Kinder ein Anrecht auf ihre Mutter haben, ist sehenswert.

Ulrike Schirm


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"MOTHERLESS BROOKLYN" Krimidrama von Edward Norton (USA). Mit Edward Norton, Gugu Mbatha-Raw, Alec Baldwin u.a. seit 12. Dezember 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Um den Schauspieler Edward Norton war es still geworden. Nun kommt er mit der Verfilmung des Romans „Motherless Brooklyn“ zurück ins Rampenlicht. In dem gleichnamigen Film ist er verantwortlich für Produktion, Drehbuch und Regie. Er selbst spielt die Rolle des an Tourette-Syndrom erkrankten Privatdetektivs Lionel Essrog. Er muss mit ansehen, wie sein Chef und Mentor Frank Minna (Bruce Willis), der ihn aus einem Waisenhaus adoptiert hat, in ein Auto gezerrt und in einer Seitenstraße erschossen wird. Er hat sich offensichtlich mit düsteren Gestalten angelegt, die eine Nummer zu gross für ihn waren.

New York 1954. Obwohl in Lionels Kopf ein „Gewitter“ wütend, was ihn zwingt ständig sinnlose Wortverdrehungen auszustoßen und nicht nur das, ständig muss er aus einem Zwang heraus, Menschen und Gegenstände anfassen. Andererseits ist er ein Genie, was das Abspeichern von Zahlen und Fakten betrifft, mit ein Grund dafür, dass Frank sich seiner angenommen hat. Er hat ihm den Spitznamen „Motherless Brooklyn“, „Mutterloser Brooklyn“ gegeben. Von Trauer erfüllt, setzt Lionel alles dran, den Mörder zu finden. Dabei stößt er auf Korruption, Gewalt und Rassismus im Baugeschäft. Dank seines messerscharfen Verstands, findet er belastende Indizien, die den selbstgefälligen, rassistischen Immobilienhai Moses Randolph (Alec Baldwin) betreffen.

Jonathan Lethems Roman war 1999 eine literarische Sensation. Der besondere Thrill in seinem Thriller, der Kampf im Kopf seines zwangsgestörten Helden, der den Leser in sein „Gewitter“ im Kopf, blicken lässt. Eigentlich ist der Roman kaum verfilmbar.

Norton hat das Geschehen in die 50er-Jahre verlegt, eigene Ideen hinzugefügt und daraus einen stimmungsvollen Thriller im Stil des Film Noir gemacht. Auf seiner Spurensuche trifft er Laura (Gugu Mbatha-Raw), die mit einer kämpferischen Stadträtin (Cherry Jones) gegen den Abriss von Häusern in Brooklyn, in denen überwiegend Schwarze wohnen, vorgeht und deren Vertrauen er gewinnt. Seine Spurensuche führt in einen verräucherten Jazz-Club, wo ihn der Trompeter mit den Worten „In deinem Kopf geht es zu wie in meinem“ begrüßt.

Überhaupt hat Norton viel Wert auf die Ausstattung im Stil der Vierziger & Fünfziger gelegt, begleitet von dem dazugehörigen Jazz-Soundtrack.

Mit Essrog zusammen, begibt man sich in ein Gewirr von Lügen und Rätseln. Auch wenn einige Passagen etwas bemüht und gewollt daherkommen, was wohl auch mit der Länge von 144 Minuten zusammenhängt, wird man durch den exzellenten Cast, als da sind William Dafoe, Bobby Cannavale, Ethan Suplee, Leslie Mann, Dallas Roberts und wie schon erwähnt, Alec Baldwin und Bruce Willis, bestens unterhalten.

Ulrike Schirm


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"SUPERVIZED" Satire von Steve Barron (Irland, Großbritannien). Mit Tom Berenger, Clive Russell, Fionnula Flanagan u.a. seit 12. Dezember 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Vier ehemalige Superhelden hocken in einem Altersheim in Irland und langweilen sich. Bei einer Geburtstagsfeier fällt ihnen nichts besseres ein, als über frühere Blowjobs zu reden. Sie haben mal bessere Zeiten erlebt. Ihre ehemaligen Superkräfte wurden reduziert und auch ihre Künstlernamen mussten sie ablegen.

Besonders Ray (Tom Berenger) leidet darunter, dass er nicht mehr gebraucht wird. Als Maximum Justice war er ein gefürchteter Kämpfer gegen das Böse. Als einer ihrer Mitbewohner auf mysteriöse Weise das das Zeitliche segnet, wittert er eine Verschwörung. Er ist fest davon überzeugt, dass man Jerrys Superkräfte gestohlen hat und er deswegen gestorben ist.

Er hat sich in den Gedanken vernarrt, die Schuldigen zu finden, die seine Kräfte absorbiert haben und jetzt anwenden. Sein Verdacht fällt auf die Heimleiterin, die zusammen mit dem Russen, der sich Bryan nennt, die gestohlenen Kräfte verkauft. Bevor sie sich ihre Heldenkostüme überziehen, um für Gerechtigkeit zu sorgen, hat die Heimleitung noch einen Ausflug zum Hero Day organisiert. Für Shimmy (Beau Bridges), der auch noch an Krebs erkrankt ist, Madera Moonlight (Fionulla Flanagan) und Total Thunder (Louis Gosset Jr.) sowie Ray, ist der Ausflug eine herbe Enttäuschung.

Niemand erkennt sie, niemand will ein Foto von ihnen. Als sie eine Gruppe Jugendlicher beobachten, die sich äußerst merkwürdig benehmen, sind sie sich fast sicher, dass man ihnen die gestohlenen Superkräfte verkauft hat und die wiederum haben die Superkräfte zu Drogen verarbeitet und verkauft. Also, auf ins Gefecht. Mühsam versuchen die vier ihre Kräfte zu mobilisieren und aus dem Heim zu fliehen, um das Böse zu besiegen, was gar nicht so einfach ist. Die Heimleiterin entpuppt sich als böse, böse Frau.

Tja, was eine köstliche Satire hätte werden können, wartet auf mit unlustigen Inkontinenz und Pupswitzen und die Spezialeffekte sind auch nicht gerade spektakulär. Man kann nur die Hoffnung hegen, dass sich die ehemaligen Hollywoodstars wenigsten beim Dreh köstlich amüsiert haben und über sich selbst schmunzeln konnten. An ihnen liegt es jedenfalls nicht, dass die gewollte Satire keine ist. Regie: Steve Barron („Coneheads")

Ulrike Schirm


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