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Konsolidierung bei den Produzentenverbänden

Nachwuchssektion schließt sich dem in München beheimateten Produzentenverband an.



Die Mitglieder der Young Producers’ Association, eine Nachwuchssektion von angehenden Produzenten sind in den in München beheimateten Produzentenverband (Geschäftsstelle: Berlin) eingetreten und beginnen damit ihre erst 2016 gegründete Vereinigung wieder zu liquidieren.

Zeitgleich hat der Produzentenverband, vormals Verband Deutscher Filmproduzenten e.V. (VDFP), auf seiner Mitgliederversammlung die Gründung einer Nachwuchssektion beschlossen und in der Satzung verankert. Bereits im Herbst war die Berliner Nachwuchssektion dort konstituiert worden.

"Die Gründung der Young Producers' Association e.V. 2016 war ein wertvoller Anfang um Nachwuchsproduzent*innen eine Stimme zu geben. Wir freuen uns sehr, nun mit gleicher Leidenschaft die politischen und kreativen Interessen der nachkommenden Produzent*innengenerationen als Nachwuchssektion des Produzentenverbandes weiter zu vertreten und mit allen Mitgliedern des Verbands ein kraftvolles Netzwerk zu bilden. In diesem Sinn zählen wir auf viele neue Gesichter, um gemeinsam, im Dialog mit Branche und Politik, unsere Zukunft zu gestalten. Dazu soll eine von uns für 2020 geplante Nachwuchsstudie als Impulsgeber für notwendige Veränderungen in der Talentförderung dienen", erklärte Alexandra Krampe (Julex Film), die den Vorsitz der Sektion zusammen mit Saralisa Volm (Poison Film) übernommen hat.


Auf Basis der von Krampe angesprochenen Studie fordert die Sektion eine Neustrukturierung der Talentförderung in allen Bereichen der Filmentstehung sowohl deutschlandweit als auch in den Regionalförderungen. Damit soll den aktuellen Gegebenheiten Rechnung getragen und Nachwuchsproduzent*innen und deren Firmen gestärkt werden. Auf der Agenda der Nachwuchssektion des Produzentenverbands steht außerdem eine Neudefinition der Begriffe "Nachwuchs", "Nachwuchsförderung", "Erstlingsfilm", "Debütfilm" und "Debütfilmförderung" sowie die Schaffung fairer rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und somit einer besseren finanziellen Ausstattung des Nachwuchsbereichs. Auch will man sich für mehr Diversität vor und hinter der Kamera, in den Geschichten und Gremien sowie die Schaffung von Fördermöglichkeiten zur Weiterbildung und Monitoring-Programmen einsetzen.

Christiane Sommer, Vorstandsmitglied des Produzentenverbands, betont die Wichtigkeit des Filmnachwuchses: "Im deutschen Kino machen Nachwuchstalente aus Produktion und Regie mit Mut zu Kreativität und eigener Handschrift auf sich aufmerksam. Das ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Zukunft des deutschen Films, daher freuen wir uns über den Beitritt der Mitglieder der Young Producers' Association in den Produzentenverband. Ganz oben auf der Agenda steht für uns eine Neuordnung der Nachwuchsförderung, die die bereits vorhandenen Mittel effektiver und vor allem zuverlässig einsetzt. Nur so kann der dringend notwendige Raum für Innovation für den jungen deutschen Film geschaffen werden."


Über den Produzentenverband:

Der „Verband Deutscher Filmproduzenten“ (VDFP) wurde 1966 als „Verband Deutscher Spielfilmproduzenten“ gegründet. Er hat seitdem fast alle wesentlichen Institutionen für die deutschen Filmproduzenten ins Leben gerufen: die Filmförderanstalt (FFA), die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO), die Verwertungsgesellschaft Film (VGF) oder GERMAN FILMS und die Murnau-Stiftung.

Der Produzentenverband e.V., dessen Umbenennung im Mai 2019 erfolgte, ist der älteste und größte Verband unabhängiger Kinoproduzenten in Deutschland mit Sitz in München und Geschäftsstelle in Berlin. Geschäftsführer des eingetragenen Vereins ist Erwin M. Schmidt. Vorrangige Aufgabe des Verbands ist es, deutsche und europäische Produzenten in ein internationales Netzwerk einzubinden sowie die Arbeitsbedingungen der unabhängigen Produzenten in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Sendern sowie die finanziellen Bedingungen der unabhängigen Produzenten zu verbessern.

Als kreatives und wirtschaftliches Netzwerk unterstützt der Produzentenverband e.V. unabhängige Produzenten und ist Sprachrohr und Vermittler gegenüber Sendern, Förderern, der Politik und Medienverbänden.

Im Vorstand für die Wahlperiode 2019 – 2021 wurden mit Janine Jackowski (Komplizen Film), Christian Balz (Neue Bioskop Film), Philipp Kreuzer (Maze Pictures), Marco Mehlitz (Lago Film) und Gian-Piero Ringel (Ringel Film) bisherige Vorstandsmitglieder bestätigt, neu in den Vorstand gewählt wurden im Mai 2019 Christiane Sommer (Razor Film) und Sigrid Hoerner (Monepenny Film).

Hierzu sagt Janine Jackowski: „Mit der anstehenden Novellierung des FFG stehen demnächst wegweisende Veränderungen an, die die deutsche Produktionslandschaft auf Jahre und Jahrzehnte hinaus neu ordnen werden. Ich freue mich, für den Produzentenverband an diesem Gestaltungsprozess mitwirken zu können.“

Durch die rasante Veränderung des Marktes, insbesondere durch das verstärkte Eintreten der Streamingdienste in die deutsche Produktionslandschaft, ist es notwendig, die Belange der deutschen Produzenten auch international stärker zu vertreten und die Zusammenarbeit mit anderen Produzentenverbänden zu intensivieren“, ergänzt Marco Mehlitz.

„Die Branchenteilnehmer sollten im Zuge der anstehenden FFG-Novelle gemeinsam auf den sich verändernden Markt reagieren. Wir sind in der Verantwortung, das große Ganze der Filmbranche im Auge zu behalten, und nicht nur die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Ich hoffe, in diesem Sinne mit meinen Vorstandskollegen weitere Allianzen mit den anderen Verbänden knüpfen zu können“, erklärt Christiane Sommer.

Gian-Piero Ringel zum neuen Namen: „Die Umbenennung unseres Verbandes zeugt von einer Fokussierung auf das Wesentliche, einem neu gewachsenen Selbstverständnis und einer starken Mitgliedschaft. Ich freue mich, unter neuen Vorzeichen für weitere zwei Jahre für die Interessen der unabhängigen Produzenten zu streiten.“

Christian Balz ergänzt: „Nach langen, komplexen Verhandlungen mit der ARD haben sich der Produzentenverband, die Allianz Deutscher Produzenten und der Film- und Medienverband NRW mit der ARD kürzlich über die vertragliche Zusammenarbeit zu Film-/Fernseh-Gemeinschaftsproduktionen und vergleichbare Kino-Koproduktionen verständigt. Dieser Kompromiss ist im Hinblick auf die weiterhin bestehenden, wenn auch verkürzten SVoD-Sperren schmerzhaft und wird zu evaluieren sein, im Ergebnis sind die neuen Eckpunkte aber besser als die 2016 gekündigte Vereinbarung. Wir wünschen uns, dass die ARD-Sender nun wieder leidenschaftlich und verstärkt in die Koproduktion von Kinofilmen einsteigen.“

„Der Produzentenverband ist mehr als die Vertretung von Produzenten in den wichtigsten deutschen Branchengremien. Er ist eine Community von Filmemachern, die ihre Erfahrungen miteinander teilen und sich gemeinsam stärken. Der intensive Austausch von Informationen und Know How in diesem sich stetig wandelnden Geschäft ist die Grundlage für mein Engagement im Verband“, erklärt Sigrid Hoerner.

„In den letzten zwei Jahren hat sich unser Verband als Vertretung deutscher unabhängiger Produzenten kontinuierlich reformiert und erweitert, die nationale sowie internationale Vernetzung in Politik und Gremien ausgebaut, klare Positionen bezogen und mit dem Launch der VOD Plattform KinoHerzNeuland betreten. Ich freue mich sehr, die Arbeit im Vorstand für weitere zwei Jahre fortzusetzen und mich für angemessene Rahmenbedingungen für unabhängige Produzenten einzusetzen, um im Wettbewerb und digitalen Wandel zu bestehen und mit Filmschaffenden gemeinsam hochwertige sowie künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreiche Produktionen herzustellen.“ ergänzt Philipp Kreuzer.


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Neben dem Münchner Produzentenverband existiert zudem die in Berlin beheimatete Allianz Deutscher Produzenten-Film & Fernsehen kurz Produzentenallianz.

Die Produzentenallianz ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzentinnen und Produzenten in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit ca. 270 Mitgliedern die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit der maßgebliche Produzentenverband in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzentinnen und Produzenten ein.

Zentrale Ziele der Produzentenallianz sind die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen für den Produktions- und Medienmarkt insgesamt, die Verbesserung der wirtschaftlichen und juristischen Rahmenbedingungen für Film- und Fernsehproduzenten und die Stärkung eines Produzentenbildes in der Öffentlichkeit, das der Rolle der Produzentinnen und Produzenten als dem wirtschaftlichen und kreativen Zentrum bei der Herstellung von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken entspricht.

Durch die Aufnahme der Unternehmen aus den Vorläuferorganisationen und durch zahlreiche einzelne Beitritte hat sich die Zahl der Produzentenallianz-Mitglieder von knapp 80 bei der Gründung im März 2008 auf über 180 im Juli 2010 mehr als verdoppelt, im November 2018 sind es ca. 260 Mitgliederfirmen. Das Ziel, die jahrzehntelang zersplitterte Interessenvertretung deutscher Film- und Fernsehproduzenten zu einigen, kann als annähernd erreicht bezeichnet werden. Die Produzentenallianz kann mit der politischen Wirksamkeit und der organisatorischen Schlagkraft eines Verbandes agieren, der von der Branche anerkannt ist.

Auf europäischer Ebene nimmt die Produzentenallianz die Interessen der Produzentinnen und Produzenten in der Regel in Kooperation mit nationalen und internationalen Produzentenverbänden und -organisationen wahr. In diesem Rahmen äußern wir uns regelmäßig u.a. zu Fragen des Urheberrechts, der Zulässigkeit von Fördermaßnahmen und des Zusammenwachsens der digitalen Medien. Mittelfristiges Ziel ist es, eine regelmäßige Präsenz in Brüssel sicherzustellen.

Links: www.produzentenverband.de | www.produzentenallianz.de
Quellen: Filmecho | Blickpunkt:Film | Produzentenverband | Produzentenallianz


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