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Gewinner der 53. Hofer Filmtage 2019

Max Riemelt wurde mit dem Filmpreis der Stadt Hof ausgezeichnet. Der »Hofer Goldpreis 2019« geht an Lothar Herzog für seinen Debütfilm "1986"



Vom 22. bis zum heutigen 27. Oktober 2019 laufen die 53. Hofer Filmtage. (Wir berichteten hier.) Bereits am Freitagabend wurden die ersten Gewinner verkündet. Am Samstag folgte der »GOLD Preis« für die beste Regie.

Max Riemelt wurde im Rahmen der Hofer Filmtage am Freitag mit dem »Filmpreis der Stadt Hof« ausgezeichnet.

Der Schauspieler war 2004 mit "Napola", 2009 mit "13 Semester", 2011 mit "Playoff", 2012 mit "Der deutsche Freund", 2014 mit "Auf das Leben!" und 2018 mit "Amnesia" in Hof und wurde vom letztjährigen Preisträger Alfred Holighaus für seine Bescheidenheit, Intelligenz und Freundlichkeit gewürdigt. Im Anschluss an die Preisverleihung glänzte er in "Kopfplatzen", einem neuen mutigen Drama von Savas Ceviz, das subtil von einem Pädophilen erzählt, der mit seiner Neigung ringt.

Bei der Preisverleihung in der Freiheitshalle wurde außerdem der »Förderpreis Neues Deutsches Kino« vergeben, wie im Vorjahr wieder an einen sehr ungewöhnlichen Film.

Diesmal ging der Nachwuchspreis an den Spielfilm "Coup" von Sven O Hill. Sein Debüt wurde mit 10.000 Euro dotierten »Förderpreis Neues Deutsches Kino« ausgezeichnet.

Synopsis:
Sommer 1988: Ein zweiundzwanzigjähriger Bankangestellter, Familienvater und Rocker, stiehlt seiner Bank Millionen. Aber nicht mit Pistole und „Hände hoch“, sondern indem er eine Sicherheitslücke entdeckt und mit einem ausgetüftelten COUP die Beute beiseite schafft. Mit den geklauten Millionen setzt er sich dann nach Australien ab und weiht erst von dort aus am Telefon seine Lebensgefährtin ein. Sie will aber nicht nachkommen. Damit hat er nicht gerechnet. Sein Aufenthalt im australischen Luxushotel gleicht dem in einem goldenen Käfig, die wachsende Sehnsucht nach dem gemeinsamen kleinen Sohn wird immens. Seine Lebensgefährtin stellt ihn vor die Wahl: Zurück zum gehassten Durchschnittsleben, aber zu seinem geliebten Sohn oder weiterhin das ausschweifende Leben eines Millionärs, ohne seinen Sohn. „Ich habe das Geld doch für euch geklaut! Für uns! Was mach’ ich denn jetzt?“


Die jungen Jury-Mitglieder, Schauspielerin Franziska Weisz, Tini Tüllmann, die 2016 für ihren Thriller "Freddy/Eddy" mit dem Heinz-Badewitz-Preis prämiert worden war, und Max Gleschinski, der im vergangenen Jahr für sein Thriller-Drama "Kahlschlag" den Förderpreis erhalten hatte, begründen ihre Auswahl nachfolgend.

Jurybegründung für „Coup“:
„Unterhaltsam absurd entführt uns der Film in die einzigartige, wahre Geschichte eines tiefstapelnden Hochstaplers. Trotz seines kleinen Budgets führt uns diese Antiheldenreise bis nach Australien und zurück. Die Geschichte eines Bankräubers, dem man jeden Pfennig gönnt, wird in einem mutigen Mix aus drei verschiedenen Genres erzählt. In seiner innovativen Mischung aus Dokumentar–, Animations– und Spielfilm nimmt der Film sich Freiheiten, neue Wege zu gehen, die wir gerne häufiger im Neuen Deutschen Kino sehen würden.“


Gewinner des »VGF-Nachwuchsproduzentenpreises 2019« sind Fabian Halbig und Florian Kamhuber für „LIMBO“ von Tim Dünschede.

Die Münchner Produzenten von NORDPOLARIS erhalten den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis der VGF für die Produktion des Kinofilms „Limbo“. Der Preis wurde im Rahmen der Hofer Filmtage am Freitag abend in der Klangmanufaktur der Hofer Symphoniker verliehen. Tim Dünschedes Abschlussfilm an der HFF München feierte seine Premiere beim Filmfest München und wird ab 20. Februar 2020 in deutschen Kinos zu sehen sein.

Synopsis:
"Limbo" zeigt in einem rasanten Tempo, wie die Managerin Ana (Elisa Schlott) auf zwielichtige Gestalten stößt, nachdem sie ein Geldwäsche-Netzwerk entdeckt hat. Zum Cast gehören Martin Semmelrogge als alternder Kleinganove Ozzy, Christian Strasser als Wiener Gangsterboss und Tilman Strauß als verdeckter Ermittler Carsten. Alle zusammen treffen sich bei einem illegalen Box-Kampf, der übrigens mit bloßen Fäusten ausgetragen wird, in Fachkreisen auch als "Bare-Knuckle-Fight" bekannt.


Der »Hans-Vogt-Filmpreis 2019« geht an die Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link.

Der mit 7.500 Euro dotierte »Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis 2019« geht an "BUTENLAND" von Marc Piersche.

Synopsis:
Als Milchbauer in dritter Generation versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof im Norden Deutschlands dreißig Kühe und verkauft erfolgreich Biomilch und Käse. Doch er hadert mit seinem Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender Milchleistung an den Schlachthof verkaufen muss. Nach Scheidung und Burnout trifft er den Entschluss, seinen Hof aufzugeben. An dem Tag, als alle Kühe zum Schlachthof gebracht werden sollen, fehlt der Platz für die letzten zwölf. Anstatt einen neuen Transport zu bestellen, fassen er und seine Partnerin Karin Mück den Entschluss, die Kühe auf dem Hof zu behalten.

Es ist die Geburtsstunde von Hof Butenland – dem ersten Kuhaltersheim Deutschlands. Auf Butenland leben viele ehemalige „Nutztiere“ auf Augenhöhe mit den Menschen – ohne jeglichen Nutzen erfüllen zu müssen. Ein friedliches Miteinander, das fast schon utopisch erscheint. Jan Gerdes und Karin Mück entwerfen mit ihrem Projekt ein radikales Gegenmodell zur Nutztierhaltung, bei dem die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, fernab jeglicher wirtschaftlicher Interessen.


Der »Bild-Kunst Förderpreis« geht an den Spielfilm "THE PERFECT CANDIDATE / DIE PERFEKTE KANDIDATIN" von Haifaa Al Mansour.
Heike Fademrecht erhält den Preis für das Beste Kostümbild und Olivier Meidinger für das Beste Szenenbild.

Synopsis:
Maryam ist eine Ärztin in einer kleinen Stadt in Saudi-Arabien. Trotz ihrer exzellenten Fähigkeiten muss sie sich jeden Tag aufs Neue den Respekt der Mitarbeiter und der Patienten erkämpfen. Wütend macht Maryam vor allem der Zustand der Straße vor der Klinik. Weil die Stadt die Zufahrt nicht asphaltiert, bleiben die Patienten regelmäßig im Schlamm stecken. Maryam will Veränderung und bewirbt sich um eine bessere Stelle in Dubai. Doch wegen einer Formalität und weil sie keine männliche Begleitung hat, lässt man sie nicht reisen. Maryam sucht Hilfe bei einem entfernten Cousin. Doch der Zufall will es, dass dieser als Beamter nur Kandidaten für die anberaumte Wahl des Stadtrats empfängt. Vor allem aus Trotz erklärt sich Maryam kurzerhand zur Kandidatin.

Erst später wird ihr klar, welche Chance zwischen der bürokratischen Willkür lauert: als Stadträtin könnte sie die Asphaltierung der Klinik-Zufahrt selbst in die Hand nehmen. Maryam und ihre beiden Schwestern treten eine Kampagne los, die nicht zu übersehen ist. An jeder Ecke lauern Restriktionen für Frauen; trotzdem wird Maryams Stimme lauter, werden ihre Auftritte mutiger, ihre Forderungen radikaler. Die junge Ärztin, die vom lang erkämpften Recht auf ein eigenes Auto wie selbstverständlich Gebrauch macht, besteht nun auch auf die Straße, auf der sie fahren kann.


Der »Bild-Kunst Sonderpreis 2019« geht an den Kurzfilm "KAISER / EMPEROR" von Jannis Alexander Kiefer.
Lara Roßwag erhält den Preis für das Kostümbild und Josina von Minckwitz für das Szenenbild.

Synopsis:
„Des Kaisers neue Kleider“ in einem neuen Gewand. Der Film versetzt Hans Christian Andersens Märchen in eine Firma im 21. Jahrhundert zu einer dystopischen, aber dennoch bunten Erzählung über Macht, Hierarchien und unsichtbare Raupen.


Die Preisverleihung des »Hofer Goldpreis 2019« der Friedrich-Baur-Stiftung für die beste Regie wurde erst Samstag Nacht durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste in memoriam Heinz Badewitz 2019 in der Hoftex-Halle verliehen. Der Preisträger erhält einen Goldbarren im Wert von derzeit rund 43.000 Euro sowie künstlerische Beratung bei der Entwicklung eines neuen Films.

Insgesamt waren 12 Filme nominiert. Im Wettbewerb sind alle Regisseure, die mit ihrem ersten Langspielfilm deutscher Produktion auf den Hofer Filmtagen Premiere feiern. Jedes Jahr bestimmt die Bayerische Akademie der Schönen Künste einen Mentor, der den Preisträger auswählt. In diesem Jahr übernimmt Regisseur und Drehbuchautor Bernhard Sinkel die Entscheidung.

Der »Hofer Goldpreis 2019« geht an Lothar Herzog für seinen Debütfilm "1986"

Hier der Trailer:



Synopsis:
Elena ist Studentin in Minsk, Weißrussland. Sie hat eine intensive aber zunehmend zerstörerische Liebesbeziehung mit Viktor. Als ihr Vater verhaftet wird, muss sie seine illegalen Geschäfte weiter führen. Um Deals für ihn zu erledigen, fährt sie immer wieder in die gesperrte Zone von Tschernobyl. Sie ist fasziniert von der trügerischen Schönheit der Zone – doch bald scheint ihr Leben kontaminiert von einer zerstörerischen Kraft...


Links: hofer-filmtage.com | hofer-filmtage.com/.../filmpreise-2019

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