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Die Hauptpreise von Locarno 2019, dem A-Filmfestival am Ufer des Lago Maggiore

Die Gewinner des 72. Filmfestivals von Locarno.



Bevor wir morgen ausführlich zum 15. Filmfest von Ludwigshafen kommen, dem Festival des deutschen Films, heute ein kurzer Blick zurück zum 72. Internationalen Filmfestival von Locarno, das vom 7. bis 17. August 2019 am Lago Maggiore in der italienischen Schweiz stattfand.

Herzstück des Festivals ist die Open-Air-Leinwand auf der Piazza Grande, dem Markplatz von Locarno, bei dem zum Festival rund 8.000 Zuschauer auch bei strömenden Regen das Festival allabendlich feiern.

Dort wurden auch gestern Abend die Preise verkündet. Den Goldenen Leoparden gewann der portugiesische Film "Vitalina Varela" von Pedro Costa. Der künstlerisch anspruchsvolle Film schildert das Leben einer armen Frau von den Kapverdischen Inseln, die in Lissabon ums Überleben kämpft.

Hier der Trailer:



Als beste Schauspielerin wurde die von den Kapverden stammende Vitalina Varela, die sich im gleichnamigen Gewinnerfilm sozusagen selbst spielt, ausgezeichnet.

Bester Schauspieler wurde der Brasilianer Regis Myrupu. Er spielt in der brasilianisch-französisch-deutschen Koproduktion"A Febre - Fieber" die Hauptrolle eines indigenen Hafenarbeiters zwischen Anpassung und Ausgrenzung.

Hier der Trailer auf Cineuropa:



Großer Kunstwille prägt auch „Les enfants d’Isadora - Die Kinder von Isadora“. Der Franzose Damien Manivel erhielt dafür den Preis für die beste Regie. In dem oft dokumentarisch anmutenden Spielfilm erforscht er in lyrischen Episoden den emotionalen Reichtum der Tanzkunst.

Hier der Trailer:



Der Spezialpreis der Jury ging an „Pa-go - Die Höhe der Welle“ aus Südkorea. Regisseur Park Jung-bum nutzt einen Krimi um einen Fall von sexuellem Missbrauch, um tief in die Abgründe einer allein auf Geld erpichten Gesellschaft zu blicken. Die junge Yea-eun hat Angst vor dem Meer, das ihre Eltern fortgetragen hat. Isoliert auf der Insel wird sie von den Dorfbewohnern betreut – und missbraucht.

Der Publikumspreis ging völlig unerwartet an „Camille“ von Boris Lojkine (Frankreich). Er schildert das Schicksal der 2014 mit 26 Jahren im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik ums Leben gekommen Fotojournalistin Camille Lepage.

Mit dem Preis für dieses auf Tatsachen beruhende Drama hat sowohl das Publikum von der Piazza Grande - wie auch die Fachjury - das Locarno-Festival darin bestärkt, weiterhin höchst anspruchsvolle Filmkunst zu fördern. Gerade dieser Preis zeigt eindringlich, warum das eher kleine Filmfestival von Locarno zu den wichtigsten der Welt gehört, schreibt die Lausitzer Rundschau.

Der viel beklatschte deutsche Spielfilm „Das freiwillige Jahr“ vom Regie-Duo Ulrich Köhler und Henner Winkler ging ebenso leer aus wie der kluge Thriller „7500“ des deutschen Regisseurs Patrick Vollrath.

Das Festival in Locarno zählt zu den internationalen großen A-Festivals und rangiert neben Cannes, Venedig und Berlin mit der Berlinale etwa gleichrangig auf Höhe von San Sebastián in Spanien oder auch Karlovy Vary im tschechischen Karlsbad.

Link: www.locarnofestival.ch
Quellen: ARD Text | Lausitzer Rundschau



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