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Gallery Weekend Berlin 2019 - Eröffnung eines neuen Privatmuseums

Videokunst in ehemaligen NS-Räumen, dem späteren Hauptquartier der U.S. Army in Berlin-Dahlem.



Vom 26. – 28. April 2019 präsentiert das Gallery Weekend Berlin zahlreiche Ausstellungen von etablierten sowie neu zu entdeckenden Künstlerinnen und Künstlern in rund 50 Berliner Galerien. Im Zusammenspiel aus konzentrierten Einzelausstellungen, Berlinerlebnis und gesellschaftlichem Ereignis zeigen die Galerien ihre Jahres-Highlight-Ausstellung.

Das Gallery Weekend ist eine Veranstaltung renommierter Berliner Galerien, die jedes Jahr an einem Wochenende um den 1. Mai Sammler, Kuratoren und Kunstinteressierte aus der ganzen Welt zu einem Galerienrundgang in Berlin einladen. Im Mittelpunkt stehen die Ausstellungseröffnungen der teilnehmenden Galerien am Freitagabend, die für alle Kunstinteressierten zugänglich sind. Das Gallery Weekend Berlin stellt explizit den Galerieraum als Kondensat des Kunstbetriebs in den Fokus: Kunstschaffen und -markt, Ausstellungsort und Betrachter kommen zusammen. An dem gesamten Wochenende ziehen die Galerien mit ihrem Programm bei verlängerten Öffnungszeiten ihre Besucher an.

Mit rund 1000 internationalen und nationalen Gästen konnte das Gallery Weekend in den vergangenen Jahren große Erfolge verzeichnen und entwickelte sich zu einem verkaufsstarken Termin am Kunstmarkt. Viele Sammler reisen Jahr für Jahr aus Russland, den USA oder auch China an.

Allerdings müssen etliche Räume neu entdeckt werden, denn gleich mehrere Galerien haben ihre Standorte nach Charlottenburg verlagert. So residiert Meyer Riegger aus Kreuzberg jetzt in der Nähe des Hauses der Berliner Festspiele in der Schaper Str. 14 und zeigt Pfützengüsse des Dokumentakünstlers Daniel Knorr.

Die Galerie Wentrup hat das Tempelhofer Ufer verlassen und lädt nunmehr in ihren denkmalgeschützten Backsteinbau in die Knesebeckstr. 95 zur Duo-Group-Show von »FLORIAN MEISENBERG & DAVID RENGGLI« ab Freitag ein.

Videokunst in ehemaligen NS-Räumen

Gleich zu Beginn des diesjährigen Gallery Weekends eröffnet am Donnerstag, den 25. April 2019, ein Software-Unternehmer in Berlin-Dahlem dauerhaft Räume an der Clayallee für seine vergleichsweise junge Sammlung zeitgenössischer Kunst.

Die unter dem Namen "Fluentum" zusammengefassten Arbeiten haben einen starken Fokus auf zeitbasierten Medien wie Film und Video. "Fluentum" sieht sich als Plattform für die Produktion, Sammlung und Präsentation zeitgenössischer Kunst.

Mit Arbeiten des in Berlin lebenden niederländischen Videokünstlers Guido van der Werve wird die Sammlung "Fluentum" in historischen Räumen einer alten NS-Kommandozentrale in Berlin-Dahlem eröffnet.

Das noch von den Nazis gebaute alte Hauptgebäude an der Clayallee beherbergte zwischenzeitlich das frühere Hauptquartier der U.S. Army in Berlin. Von hier aus organisierte US-General Lucius D. Clay die Luftbrücke während der Berlin-Blockade. Die Räume im historischen Gebäude wurden vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton umgestaltet. Nun stehen sieben Bereiche mit mehr als 600 Quadratmetern Fläche für Ausstellungen zur Verfügung.

Mit seiner jungen Kollektion konzentriert sich der Berliner Software-Unternehmer auf Film und Video, die von April an in Berlin-Dahlem einen festen Standort bekommen soll.

"Die Sammlung des Künstlers wurde in Deutschland bisher nicht viel gezeigt, das wollte ich jetzt mal ändern", sagte Sammler Markus Hannebauer.


Seit 2010 sammelt der Berliner Software-Unternehmer Markus Hannebauer die Arbeiten, etwa von Omer Fast, Hito Steyerl, William Kentridge, Douglas Gordon, Katarina Zdjelar oder Hiwa K. Zur Eröffnung sollen Arbeiten des niederländischen Künstlers Guido van der Werve gezeigt werden.

FLUENTUM COLLECTION
CLAYALLEE 174
14195 BERLIN | U-Bhf. Oskar-Helene-Heim
Link: FLUENTUM.ORG

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Videokunst auch im Haus am Waldsee

Gar nicht weit weg vom amerikanischen Konsulat in der Clayallee hat seit März - nach zweijähriger Umbaupause - auch das Haus am Waldsee in der Argentinischen Allee 30 mit internationaler Kunst wieder geöffnet. Bis zum 5. Mai 2019 zeigen die frisch renovierten Ausstellungsräume mit “ONE TO FREE” Werke des Syrischen Künstlers Ammar al-Beik.

Hier ein Clip den wir aus der Facebook-Präsenz der Museums-Galerie eingebunden haben. (Bitte den Ton per Lautsprechersymbol einschalten!)



Wie kaum ein anderer syrischer Künstler seiner Generation steht der 1972 in Damaskus geborene, vielfach ausgezeichnete Filmemacher und Fotograf Ammar al-Beik für den experimentellen Film seines Landes. Seine Arbeiten waren seit den frühen 2000er Jahren auf internationalen Filmfestivals unter anderem in Venedig und Berlin zu sehen, sie wurden aber auch in Museen in New York, Paris, Seoul und Tokyo gezeigt. Al-Beik kam 2014 über Beirut und Dubai nach Berlin, wo er heute lebt und arbeitet. ONE TO FREE eröffnet einen ersten Überblick über sein Schaffen in einer deutschen Kunstinstitution.

Inhaltlich spannt sich der Bogen der ausgestellten Arbeiten von der Suche nach einer neuen, syrischen Identität, über die Aufstände der Opposition in Damaskus, bis in die unmittelbare Gegenwart, in der der Filmemacher sein Leben im Berliner Exil reflektiert.

Während des Gallery Weekends ist das Haus am Waldsee von 11-18 Uhr auch am Wochenende geöffnet.

HAUS am WALDSEE
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Link: hausamwaldsee.de

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Weitere Highlights des Gallery Weekend 2019

Ebenfalls am Donnerstag, den 25. April 2019, öffnet die dritte Ausgabe der Kunstmesse paper positions berlin von Kristian Jarmuschek & Partner ihre Pforten mit einer Vernissage von 17-20 Uhr.

Parallel zum Galerienwochenende, präsentieren bis zum 28. April 2019 insgesamt 48 internationale Galerien im atmosphärischen Lichthof der Deutschen Telekom Hauptstadtrepräsentanz in der Französischen Straße 33 a-c in Berlin-Mitte 131 künstlerische Positionen zum Thema Zeichnung und dem Medium Papier.

45 ausgesuchte Galerien nehmen am Gallery Weekend teil:

Zu den offiziellen Teilnehmern des Gallery Weekends gehören diesmal 45 ausgesuchte Galerien in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Nicht jeder darf mitmachen, denn der Anspruch an Qualität ist hoch. Eine Auflistung aller Teilnehmer gibt es hier.

Bei Sprüth Magers in der Oranienburger Str. 18 in Berlin-Mitte steht «Das Haus von Fischli und Weiss». Neben dem Modell werden Fotografien aus der berühmten Siedlung in Zürich, in der das Haus sonst steht, gezeigt sowie Skulpturen zur Architektur von Fischli. Der Maßstab des Hauses liegt irgendwo zwischen einem «normalen» Haus und einem Modellbau.

In Berlin-Kreuzberg zeigt ChertLüdde Werke von Sol Calero in der Ritterstr. 2a. Das zentrale Thema der Ausstellung sind archivierte Zeitungsartikel ihrer Großmutter, die in Berlin lebenden Venezolanerin als Malvorlagen dienten. Calero nahm die unvollendete Werkgruppe neu auf. In der Galerie ChertLüdde verwandelt den ganzen Raum in eine Malerei, in die der Besucher eintaucht kann.

Der britischer Land-Art-Künstler Richard Long stellt in der Konrad Fischer Galerie in Kreuzberg aus. Gezeigt werden in der Lindenstr. 34-35 extra für den Standort geschaffene Arbeiten aus rotem Granit und Schlamm. Nach einer umfassenden Sanierung eröffnet der neue Ableger der Galerie im spektakulären ehemaligen Umspannwerk Kreuzberg in der Neue Grünstraße 12 zudem offiziell mit der Long-Ausstellung.

Drei große, freigestellte Skulpturen aus gerolltem Stahl stehen im Mittelpunkt der Ausstellung «Indeterminacy» des französischen Konzeptkünstlers Bernar Venet. Das Obergeschoss der Galerie Blain Southern in der ehemaligen Druckerei des Tagesspiegels in der Potsdamer Str. 77-87 ist Venets neuen Wandarbeiten gewidmet.

Weitere Galerien in Berlin-Mitte sind ebenfalls geöffnet:

Zu einem OPEN WEEKEND laden am 27. April + 28. April 2019 mehr als 20 weitere Galerien und Ausstellungsräume in Berlin-Mitte mit verlängerten Öffnungszeiten zum intensiven Kunstgenuss, Ausstellungseröffnungen, Sonderveranstaltungen sowie Führungen ein. Dazu gehören folgende beteiligte Galerien:

AquabitArt, C&K GALERIE, GALERIE HELLE COPPI, Galerie Deschler, Galerie Gesellschaft, janinebeangallery, Gallery Kunstpunkt Berlin, LDXArtodrome Gallery, Robert Morat Galerie, Gallery Malina, Salongalerie „Die Möwe“, Galerie Pugliese Levi, SANDAU & LEO Galerie, Galerie Schwind, Semjon Contemporary, WHITECONCEPTS sowie der me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht.

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Abbild des Operndorfs in Burkina Faso.

In Erinnerung an den 2010 verstorbenen Multimedia-Künstler Christoph Schlingensief zeigt eine Ausstellung sein letztes großes Projekt: Das Operndorf in Burkina Faso, das von seiner Ehefrau Aino Laberenz dort weitergeführt wird. In Berlin haben Stipendiaten anlässlich des Gallery Weekends einen Pavillon im Bunker Wiensowski & Harbord in der Lützowstr. 32 aufgebaut, um zu zeigen was die Künstler in Afrika auf die Beine stellen. Ein Konzert am 26.04.2019 um 20 Uhr rundet das Projekt ab.

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Double Take bei C|O Berlin.

Die großen Museen wie die Neue Nationalgalerie mit ihrer Dependance im Hamburger Bahnhof, die Berlinische Galerie und die Fotogalerie C|O Berlin starten zum Gallery Weekend ebenfalls mit neuen Ausstellungen und Präsentationen.

Im Amerika Haus am Bahnhof Zoo gibt es bei C|O Berlin eine Schau des Schweizer Künstlerduos Cortis & Sonderegger. Es sind historische Augenblicke, symbolische Momente, berühmte Werbeimages, unvergessliche Filmszenen und künstlerische Schlüsselbilder wie die letzte Aufnahme der Titanic oder der Fußabdruck des ersten Menschen auf dem Mond, die zu Ikonen der Fotografie geworden sind.

30 weltbekannte Fotos haben die beiden Künstler als dreidimensionale Dioramen nachgebaut, um die Miniaturmodelle dann nochmals zu fotografieren. Die detailgenaue Rekonstruktion steht als "Making of" im Mittelpunkt der Ausstellung "DOUBLE TAKE".

Mehr Infos unter:
www.gallery-weekend-berlin.de | www.galerien-berlin-mitte.de |
www.berlinartweek.de | www.artberlin.de | www.artatberlin.com | www.artberlinfair.com | www.indexberlin.de

Quellen: t-online | Monopol | Die Welt | Tagesspiegel | Berlin.de


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