Skip to content

Sehsüchte 2018 - International Student Film Festival

Die 47. Filmfestival Ausgabe der Studierenden der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg.



Die Genderneutralitätsverpflichtung schafft manch ungetüme Wortschöpfungen, die nicht jedem plausibel erscheinen. So wurde im Jahre 2015 mit der Umbenennung der HFF-Potsdam-Babelsberg in Filmuniversität das internationale Festival der Studierenden noch als Studentenfestival ausgegeben, wie oben im damals verwendeten Logo ersichtlich ist.

Während das Symbol der Flamme weiterhin erhalten bleiben soll, denn die Studierenden brennen für die Aufgabe - geben sozusagen ihr Herzblut dafür her - das Festival selbstorganisiert durchführen zu dürfen, darf dagegen die Gesamtgestaltung jedes Jahr ein wenig abgewandelt werden. Diesmal ist deshalb alles - einschließlich der bisher roten Flamme - einem schlichten, aber farblosen schwarz gewichen.



Im letzten Jahr war aus dem seit 47 Jahren eingeführten Studentenfestival noch das Wortungetüm »Internationales Studierendenfestival "SEHSÜCHTE"« geworden, denn man wollte nicht schreiben: »Internationales Festival der Studentinnen und Studenten«. Auch ein Sternchen zwischen Studenten und Studentinnen, nämlich »Studenten*Innen«, scheint verpönt, weil dem weiblichen Geschlecht in der Anrede der Vortritt überlassen werden soll.

So verbleibt man diesmal international, verleugnet quasi die deutsche Sprache, und plakatiert nur noch die englische Fassung mit »47th International Student Film Festival«, das vom 25. - 29. April 2018 wieder in Potsdam-Babelsberg stattfindet.

Wobei man beim Anglizismus nicht ganz konsequent ist, denn eigentlich müsste die Datumsangabe korrekterweise ebenfalls in der englischen bzw. amerikanischen Schreibweise folgendermaßen umgesetzt werden: »2018, April 25th - 29th«.

Die ARD und viele Zeitungen bleiben dagegen bei dem deutschen, alteingeführten Wort »Studenten«, während der neue Innenminister, Horts Seehofer, das Genderproblem einfach komplett unter den Tisch kehrt, indem in seinem Team überhaupt keine Frauen in relevanten Posten eingestellt hat, obwohl eigentlich eine Verpflichtung zur paritätischen Besetzung von Staatsministern und Staatssekretären besteht.

Bei den Studierenden des Masterstudienganges Medienwissenschaft, die im Gegensatz zu den anderen Studiengängen wie Regie oder Kamera usw., das Sehsüchte Filmfestival mehrheitlich selbst organisieren, ist von einer Genderproblematik keine Rede, denn in diesem Studiengang ist überwiegend das weibliche Geschlecht vertreten wie aus unserem nachfolgenden Foto ersichtlich ist, das wir letzte Woche bei der Pressekonferenz aufgenommen haben. Allerdings sind hier nur die fünf leitenden Köpfe abgebildet, denn insgesamt haben mehr als 40 Personen zum Gelingen des diesjährigen Festivals beigetragen.

von links: Vincent Albert (Schreibsüchte), Maria Müller (Rahmenprogramm), Vivian Lütticke (Gesamtkoordination), Luisa Müller (Presse), Pune Djalilehvand (Programm) - [Foto ©BAF]


Symposium zu Gender-Forschung-Film mit Ulrike Ottinger.

Darüber hinaus wird die Regisseurin Ulrike Ottinger, gleich nach dem Festival am 3. Mai 2018, im Rahmen des Babelsberger Salons, als Eröffnungsgast eine Einführung in das Symposium zu Gender-Forschung-Film an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF zu den nachfolgenden Fragen geben:

Wie stellt sich heute das Weibliche im Kino zeitgenössischer Filmemacherinnen dar? Welche Themen, Fragen und Ziele stehen im Fokus der Filmkünstlerinnen, in welcher ästhetischen Form artikulieren sie ihre Konstruktionen des Weiblichen? Wo steht die Forschung in den Künsten und in der Wissenschaft in den Kategorien Gender und Film? Wie wird geforscht? Wer forscht? Was wird erforscht? Ziel des „Babelsberger Salon“, der vom 03. – 05. Mai 2018 an der Filmuniversität KONRAD WOLF stattfindet, ist eine intensive Reflexion bestehender ästhetischer Positionen, um davon ausgehend für die Bildproduktion auf den Screens zu sensibilisieren und die Praxis neu zu denken. Mit Filmvorführungen, Paneldiskussionen, Vorträgen und Workshops möchte die Filmuniversität Akteur*innen zu Gender-Forschung-Film am Standort Babelsberg bündeln und den Diskurs beleben.


Motto der diesjährigen SEHSÜCHTE: METAMORPHOSIS

Die Metamorphose gilt umgangssprachlich als Verwandlung oder Umgestaltung eines Themas. Bei der Betrachtung von Filmen kann aber auch eine Veränderung in den Köpfen der Zuschauer erfolgen. Nämlich eine Wahrnehmungsveränderung, die der Betrachter zuvor nicht bewusst erlebt hatte. Hier der Trailer:



Das Festival möchte die Wandlungsprozesse nicht nur des Films thematisieren, sondern auch die gesellschaftlichen Umbrüche sozialer, weltanschaulicher oder politischer Natur, die sich im Film inhaltlich und ästhetisch widerspiegeln. Ebenso haben technologische Veränderungen Auswirkungen auf die filmischen Ausdrucksmittel und die Position des Kinos innerhalb der Medienwelt.

Bei einigen der 126 ausgewählten Filme soll dies tatsächlich besonders stark zutreffen. Neben vielen kurzen und mittellangen Filmen gibt es diesmal sieben lange Spielfilme zu sehen mit dem Fokus auf Familie, Mutter und Kind. Im Spotlight Programm, mit Filmen von deutschen Filmhochschulen, sind daran zwei Langfilme und vier Kurzfilme beteiligt. Im DOKfilm Programm werden insgesamt 13 Dokumentarfilme gezeigt. Darunter sind fünf lange Filme.

Erstmal wird es einen Publikumspreis aus dem Musikvideo Programm in der Event Kategorie geben. Empfehlenswert ist auch am 28.04.2018 der Pitch der Kategorie Schreibsüchte um 12:00 Uhr im Kino 1 der Filmuniversität. Daran schließt sich - nicht minder spannend - um 15:30 Uhr das Kopfkino an mit Lesungen aus vier Drehbucheinreichungen, vorgetragen von professionellen Schauspielern.

Zentraler Treffpunkt ist die Filmuniversität, wo auch die meisten Vorführungen stattfinden. Und zwar sowohl in den Kinos der Filmuniversität, als auch im FX Center auf dem Babelsberger Studiogelände. Das Rotor Kino ist diesmal nicht mehr dabei. Auch das Kino des Filmmuseums bleibt außen vor, ebenso wie die Thalia Kinos am S-Bahnhof Babelsberg, was von vielen Potsdamern als Nachteil empfunden wird, denn die Besucherzahl früherer Jahrgänge wird auf dem etwas abseits gelegenen Universitätsgelände offensichtlich nicht mehr erreicht.

Die Studierenden sprechen dagegen von zentraler Bündelung und dass die Schätzungen früherer Jahrgänge mit ca. 10.000 Zuschauern seit drei Jahren nun mit effektiven Zahlen von ca. 5.000 Besuchern belegt werden können.

Die Jurys haben schon getagt.

Die Kinder- und Jugendjurys für Sehsüchte 2018 haben die Filme schon vorab sichten können. Die Jungschauspieler*innen und filmbegeisterte Kinder und Jugendliche waren schon am 24. März 2018 zusammen kommen, um die Gewinner*innen der Sektion FUTURE zu wählen. Das Ergebnis wird natürlich vorab nicht verraten.

Für die Jugendjury konnte Sehsüchte die Jung-Darsteller*innen Daan Lennard Liebrenz ("Dark"), Hedda Erlebach ("Hexe Lilli rettet Weihnachten"), Tristan Göbel ("Tschick") und Juri Winkler ("Rico, Oscar und die Tieferschatten") gewinnen.

In der Kinderjury sind in diesem Jahr Gwendolyn Göbel ("Goethe!") und Mariella Aumann ("Berlin Syndrome") dabei.

Neben den Jurymitgliedern, die durch ihre schauspielerischen Tätigkeiten schon einen Bekanntheitsgrad erlangt haben, konnten sich filminteressierte Kinder im Alter von 6 -11 Jahren und Jugendliche im Alter von 12 -17 Jahren aus der Region Berlin/Brandenburg für das Mitwirken in den Jurys bewerben. Dafür sollten die jungen Bewerber*innen unser diesjähriges Festivalmotto METAMORPHOSIS verinnerlichen und dazu entweder ein Filmplakat malen oder einen Text schreiben.

Florian Gallenberger ist Schirmherr von Sehsüchte.

Das Sehsüchte Studierendenfilmfestival hat bekanntgegeben, dass Florian Gallenberger als diesjährigen Schirmherr mit im Boot ist. Der Regisseur ist vor allem für seinen Film „Colonia Dignidad" (2015) bekannt, in dem u. a. Emma Watson und Daniel Brühl mitspielten. Er studierte an der HFF München und wurde 2001 mit einem Oscar in der Kategorie Kurzfilm für seinen Abschlussfilm „Quiero ser“ ausgezeichnet.

In der Jury für »Spielfilm lang« sitzen die Produzentin Els Vandevorst, die bereits an mehreren Filmen mit Lars von Trier zusammenarbeitet hat, Künstler/PR-Agentin, Journalistin und Buchautorin Heike-Melba Fendel, Regisseurin und Produzentin Jules Herrmann, Schauspieler Alexander Khuon und Production Designerin Beatrice Schultz.

Sogenannter Studenten-Oscar wieder ausgelobt.



Im Zusammenhang mit den SEHSÜCHTEN wollen wir zudem auf eine Ausschreibung hinweisen, die sich an Filmhochschulen aller Couleur richtet. Die ARD schrieb dazu noch in der alten Form und ohne Berücksichtigung der aufkommenden Genderdiskussion, folgende Kurzmitteilung:

Die Oscar-Akademie ruft Nachwuchsregisseure in aller Welt auf, sich mit ihren Filmen für den sogenannten Studenten-Oscar zu bewerben. Wie der Filmverband in Los Angeles bekanntgab, können Studenten bis zum 1. Juni 2018 ihre Werke für den diesjährigen Wettbewerb bei den Academy Awards einreichen.

2017 hatten auch zwei deutsche Nachwuchsregisseure in der internationalen Sparte den goldenen Studenten-Oscar gewonnen: Johannes Preuss von der Filmakademie Baden-Württemberg mit seiner Reportage "Galamsey" und Katja Benrath von der Hamburg Media School mit dem Kurz-Spielfilm "Watu Wote/All of Us".


SEHSÜCHTE
47th International Student Film Festival
Filmuniversity Babelsberg KONRAD WOLF
25th April - 29th April 2018

Web: www.sehsuechte.de | www.facebook.com/sehsuechte



Anzeige