Diskussionsforum „Film but Fair“ mit anschließendem FairFilmAward 2018
Film but Fair – Impulse, Diskussion und Preisverleihung FairFilmAward 2018.
Zum Auftakt der 68. Berlinale präsentiert die Branchenplattform Crew United am 15. Februar 2018 in Berlin das Diskussionsforum »Film but Fair«. Die Veranstaltung zum Thema Fairness in der Film- und Fernsehbranche findet mit Unterstützung der Pensionskasse Rundfunk und des Medienboards Berlin-Brandenburg sowie in Kooperation mit über 30 Branchenverbänden unter anderen auch der ver.di FilmUnion und den ver.di Festivalarbeiter*innen statt.
Moderiert von Lisa Basten (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Autorin von „Wir Kreative!“) gemeinsam mit Rüdiger Suchsland (Filmkritiker, Regisseur und Cultural Activist) diskutieren: Jutta Brückner (Regisseurin und Autorin), Fabian Eder (Vorstandsvorsitzender des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden und der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden VdFS GenmbH), Alexander Thies (Vorsitzender des Gesamtvorstands der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V.), Magdalena Ziomek-Frackowiak (Geschäftsführung und Vorstand SMartDe eG), Frank Werneke (stellvertretender ver.di-Vorsitzender und Leiter des Fachbereichs Medien, Kunst, Industrie).
Direkt im Anschluss an die Diskussionsveranstaltung, die im Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei ab 16:30 Uhr Vertreter von Verbänden unterschiedlichster Branchen zusammenführt, wird Crew United in diesem Jahr übergangsweise für die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände DIE FILMSCHAFFENDEN den FairFilmAward 2018 für die fairsten Filmprojekte aus dem Jahr 2017 in den Kategorien Spielfilm und Serie vergeben. Grundlage für die Auszeichnung ist eine umfassende Umfrage unter den projektbeteiligten Filmschaffenden.
Mit der Verleihung des FairFilmAwards 2018 werden Beispiele dafür ausgezeichnet, dass Film und Fairness sich nicht widersprechen müssen.
Als fairste Produktion 2017 sind nominiert:
KATEGORIE SPIELFILM
"Der Vorname"
Kinospielfilm, Regie: Sönke Wortmann, Produktionsleiter: Sebastian Fröhlich
Produktion: Constantin Film
"Die Füchsin – Spur in die Vergangenheit"
TV-Film (Reihe), Regie: Sabine Derflinger, Herstellungsleiter: Thomas Höbbel, Produktionsleiterin: Claudia Schurian, Produktion: ODEON TV
"Das schönste Mädchen der Welt"
Kinospielfilm, Regie: Aron Lehmann, Herstellungsleiter: Martin Cichy, Produktionsleiter: Joachim von Bülow,
Produktion: Tobis Film GmbH & Co. KG
KATEGORIE SERIE
"Die Kirche bleibt im Dorf – Die Serie" (Folge 25-30)
TV-Serie, Regie: Ulrike Grote, Herstellungsleiterin: Ilona Schultz, Produktionsleiter: Wolfgang Krenz,
Produktion: Fortune Cookie Film GmbH
"Club der roten Bänder" (Folge 21-30)
TV-Serie, Regie: Sabine Bernardi, Jan Martin Scharf, Felix Binder, Herstellungsleiter: Georg Bonhoeffer,
Produktion: Bantry Bay Productions GmbH
"Rentnercops" (2017 | Folgen 25 – 32)
TV-Serie, Regie: Thomas Durchschlag, Michael Schneider, Produktionsleiter: Andreas Thürnagel,
Produktion: Bavaria Fiction GmbH
Die komplette Ergebnisliste 2017 finden Sie unter:
www.crew-united.com/downloads/2017_Fairness_Ergebnisse.pdf
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»Film but Fair«.
Wie können diese Leuchtturmbeispiele zur Branchennormalität werden? Filme machen ist Teamarbeit auf höchstem Niveau und unter größtem Druck – hochqualifizierte Menschen aus unterschiedlichsten Gewerken arbeiten mit Kreativität, Leidenschaft und Engagement zusammen, aber selten unter fairen und angemessenen Bedingungen. Die zunehmende Prekarisierung von Film- und Fernsehschaffenden in Deutschland wurde unlängst durch Studien und Umfragen belegt.
Stärke entsteht durch gemeinsames Auftreten – was kann Solidarität in der Filmbranche heißen, und wo sind ihre Grenzen? Wer ist legitimiert, im Namen der Filmschaffenden zu sprechen? Und welche Teile der Branche bleiben bislang ohne Vertretung? Kann man Kräfte und Kompetenzen in neuer, besserer Weise bündeln, ohne dass es von Anderen als Bedrohung aufgefasst wird? Welche Beispiele der Selbstorganisation, Kollektivität und Solidarität gibt es bereits in anderen Branchen der Kultur- und Kreativwirtschaft, aber auch in anderen Ländern? Und wie lassen sie sich auf die Filmbranche übertragen?
Derzeit ringt Deutschlands Filmbranche wieder um einen Tarifvertrag. Alle paar Jahre wiederholt sich die Prozedur, am Ergebnis scheiden sich meist die Geister. Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 25.000 Filmschaffenden in Kino- und Fernsehfilmproduktionen zwischen der ver.di FilmUnion und dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz sind am 25. Januar 2018 in München ohne Ergebnis vertagt worden.
Die Produzentenallianz hatte lediglich eine Gehaltssteigerung in Höhe der aktuellen Inflationsrate, allerdings für eine Laufzeit von zwei Jahren, angeboten und bei den Arbeitszeiten grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft unter Bedingungen angeboten. Dazu zählen, dass ver.di auf die Erhöhung der Zuschläge verzichte, das Angebot einer niedrigen Gagensteigerung akzeptiere sowie einer Regelung zustimme, bei Abschlussfilmen an Filmhochschulen den Gagentarifvertrag gar nicht gelten zu lassen.
Die ver.di FilmUnion fordert eine klare Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeiten auf 12 Stunden und 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Mit höheren Mehrarbeits-Zuschlägen und gegebenenfalls Zusatzurlaub soll zusätzlich auf kürzere Arbeitszeiten gedrängt werden. Außerdem will die ver.di FilmUnion neue Berufe in den Gagen-Tarifvertrag aufnehmen und in nachgelagerten Redaktionsgesprächen den Tarifvertrag insgesamt erneuern. Ziel ist eine Verbesserung des Tarifschutzes.
Die Tarifparteien verständigten sich eine Arbeitsgruppe zur Einführung neuer Berufsgruppen in die Gagentabelle einzusetzen, die bis zum nächsten Verhandlungstermin ein Ergebnis liefert. Die Verhandlungen werden am 23.03.2018 in Berlin fortgesetzt.
An der Tarifverhandlung beteiligen sich an der Seite von der ver.di FilmUnion der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFFS). Eine gemeinsame schlagkräftige Organisation wäre gut. Bloß wie?
Die Gewerkschaft tut sich schwer, die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Das ist nicht allein ihre Schuld: Nicht mal jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland ist gewerkschaftlich organisiert, denn Gewerkschaften sind nicht sexy. Das gilt insbesondere für die Film-Branche. Dagegen ist die Gewerkschaftsbewegung eng verknüpft mit den festen und langfristigen Arbeitsstrukturen der Industrialisierung gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts. Mit der Wirklichkeit beim Film hat dies wenig zu tun, denn die meisten Filmschaffenden sind im Grunde Tagelöhner, die von einem Projekt zum anderen weiterziehen.
Das Bedürfnis sich in der Kreativbranche gemeinsam zu Organisieren, ist dennoch da. Die #MeToo- Bewegung hat dies noch einmal deutlich gemacht. Allerdings war die Filmbranche auch schon mal stärker organisiert. In den 1970er-Jahren rollte eine Gründungswelle durch die Filmlandschaft, die in der BUFI (Bundesvereinigung Film) gipfelte, in der man 1984 gemeinsame Forderungen aufstellte. Inzwischen hat aber fast jedes Gewerk einen eigenen Berufsverband, die ihre eigenen Interessen wahrnehmen wollen, sodass die BUFI nicht mehr interessant erschien.
Auf Betreiben der Vorstände der Bundesverbände Regie (BVR) und Kinematografie (BVK) wurde erst im Jahre 2007 der neue Dachverband DIE FILMSCHAFFENDEN gegründet. Doch schon zwei Jahre später war man wieder zerstritten und der BVR rief während der Berlinale wieder zu einer eigenen Veranstaltung auf.
Offensichtlich ist es nicht einfach, so viele unterschiedliche Interessen unter ein gemeinsames Dach zu bringen, denn nicht alle Verbände wollen das Gleiche. Für einige wenige steht beispielsweise das Urheberrecht an oberster Stelle, während andere die Tarifverträge für wichtiger halten. Heute ist vom Dachverband nur noch ein Rumpf aus wenigen Verbänden übrig, weshalb die Verleihung des »FairFilmAwards 2018« auch nicht vom Dachverband, sondern diesmal von der Crew United durchgeführt wird, die die Mehrzahl aller Verbände für die Veranstaltung am 15. Februar 2018 zum Mitmachen bewegen konnte.
Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen:
www.out-takes.de | www.facebook.com/crewunited | bit.ly/filmbutfair
Da die Veranstaltung nahezu ausgebucht ist, nutzt bitte das Streaming. Pressevertreter können sich jedoch noch bis zum 13.02.18 anmelden bei Marijana Harder mail@marijanaharder.com.
Quellen: Marijana Harder | CrewUnited | out takes | ver.di FilmUnion
Zum Auftakt der 68. Berlinale präsentiert die Branchenplattform Crew United am 15. Februar 2018 in Berlin das Diskussionsforum »Film but Fair«. Die Veranstaltung zum Thema Fairness in der Film- und Fernsehbranche findet mit Unterstützung der Pensionskasse Rundfunk und des Medienboards Berlin-Brandenburg sowie in Kooperation mit über 30 Branchenverbänden unter anderen auch der ver.di FilmUnion und den ver.di Festivalarbeiter*innen statt.
Moderiert von Lisa Basten (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Autorin von „Wir Kreative!“) gemeinsam mit Rüdiger Suchsland (Filmkritiker, Regisseur und Cultural Activist) diskutieren: Jutta Brückner (Regisseurin und Autorin), Fabian Eder (Vorstandsvorsitzender des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden und der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden VdFS GenmbH), Alexander Thies (Vorsitzender des Gesamtvorstands der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V.), Magdalena Ziomek-Frackowiak (Geschäftsführung und Vorstand SMartDe eG), Frank Werneke (stellvertretender ver.di-Vorsitzender und Leiter des Fachbereichs Medien, Kunst, Industrie).
Direkt im Anschluss an die Diskussionsveranstaltung, die im Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei ab 16:30 Uhr Vertreter von Verbänden unterschiedlichster Branchen zusammenführt, wird Crew United in diesem Jahr übergangsweise für die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände DIE FILMSCHAFFENDEN den FairFilmAward 2018 für die fairsten Filmprojekte aus dem Jahr 2017 in den Kategorien Spielfilm und Serie vergeben. Grundlage für die Auszeichnung ist eine umfassende Umfrage unter den projektbeteiligten Filmschaffenden.
Mit der Verleihung des FairFilmAwards 2018 werden Beispiele dafür ausgezeichnet, dass Film und Fairness sich nicht widersprechen müssen.
Als fairste Produktion 2017 sind nominiert:
KATEGORIE SPIELFILM
"Der Vorname"
Kinospielfilm, Regie: Sönke Wortmann, Produktionsleiter: Sebastian Fröhlich
Produktion: Constantin Film
"Die Füchsin – Spur in die Vergangenheit"
TV-Film (Reihe), Regie: Sabine Derflinger, Herstellungsleiter: Thomas Höbbel, Produktionsleiterin: Claudia Schurian, Produktion: ODEON TV
"Das schönste Mädchen der Welt"
Kinospielfilm, Regie: Aron Lehmann, Herstellungsleiter: Martin Cichy, Produktionsleiter: Joachim von Bülow,
Produktion: Tobis Film GmbH & Co. KG
KATEGORIE SERIE
"Die Kirche bleibt im Dorf – Die Serie" (Folge 25-30)
TV-Serie, Regie: Ulrike Grote, Herstellungsleiterin: Ilona Schultz, Produktionsleiter: Wolfgang Krenz,
Produktion: Fortune Cookie Film GmbH
"Club der roten Bänder" (Folge 21-30)
TV-Serie, Regie: Sabine Bernardi, Jan Martin Scharf, Felix Binder, Herstellungsleiter: Georg Bonhoeffer,
Produktion: Bantry Bay Productions GmbH
"Rentnercops" (2017 | Folgen 25 – 32)
TV-Serie, Regie: Thomas Durchschlag, Michael Schneider, Produktionsleiter: Andreas Thürnagel,
Produktion: Bavaria Fiction GmbH
Die komplette Ergebnisliste 2017 finden Sie unter:
www.crew-united.com/downloads/2017_Fairness_Ergebnisse.pdf
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»Film but Fair«.
Wie können diese Leuchtturmbeispiele zur Branchennormalität werden? Filme machen ist Teamarbeit auf höchstem Niveau und unter größtem Druck – hochqualifizierte Menschen aus unterschiedlichsten Gewerken arbeiten mit Kreativität, Leidenschaft und Engagement zusammen, aber selten unter fairen und angemessenen Bedingungen. Die zunehmende Prekarisierung von Film- und Fernsehschaffenden in Deutschland wurde unlängst durch Studien und Umfragen belegt.
Stärke entsteht durch gemeinsames Auftreten – was kann Solidarität in der Filmbranche heißen, und wo sind ihre Grenzen? Wer ist legitimiert, im Namen der Filmschaffenden zu sprechen? Und welche Teile der Branche bleiben bislang ohne Vertretung? Kann man Kräfte und Kompetenzen in neuer, besserer Weise bündeln, ohne dass es von Anderen als Bedrohung aufgefasst wird? Welche Beispiele der Selbstorganisation, Kollektivität und Solidarität gibt es bereits in anderen Branchen der Kultur- und Kreativwirtschaft, aber auch in anderen Ländern? Und wie lassen sie sich auf die Filmbranche übertragen?
Derzeit ringt Deutschlands Filmbranche wieder um einen Tarifvertrag. Alle paar Jahre wiederholt sich die Prozedur, am Ergebnis scheiden sich meist die Geister. Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 25.000 Filmschaffenden in Kino- und Fernsehfilmproduktionen zwischen der ver.di FilmUnion und dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz sind am 25. Januar 2018 in München ohne Ergebnis vertagt worden.
"Es ist begrüßenswert, dass die Produzenten inzwischen mehr Verhandlungsbereitschaft zeigen. Allerdings ist die Verkürzung der Tagearbeitszeit für Filmschaffende von immenser Bedeutung. 12 Stunden am Tag sind genug und reichen für die Anforderungen von Filmdrehs aus. Zugleich wird ein Tarifabschluss nicht ohne deutliche Tarifsteigerungen für die immer nur wenige Wochen in einem Projekt beschäftigten Kolleginnen und Kollegen zu machen sein. Wenn nur kurze Vertragszeiten gelten und sehr intensive Kreativarbeit gefordert wird, dann muss sich das auch auszahlen," erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Die Produzentenallianz hatte lediglich eine Gehaltssteigerung in Höhe der aktuellen Inflationsrate, allerdings für eine Laufzeit von zwei Jahren, angeboten und bei den Arbeitszeiten grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft unter Bedingungen angeboten. Dazu zählen, dass ver.di auf die Erhöhung der Zuschläge verzichte, das Angebot einer niedrigen Gagensteigerung akzeptiere sowie einer Regelung zustimme, bei Abschlussfilmen an Filmhochschulen den Gagentarifvertrag gar nicht gelten zu lassen.
Die ver.di FilmUnion fordert eine klare Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeiten auf 12 Stunden und 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Mit höheren Mehrarbeits-Zuschlägen und gegebenenfalls Zusatzurlaub soll zusätzlich auf kürzere Arbeitszeiten gedrängt werden. Außerdem will die ver.di FilmUnion neue Berufe in den Gagen-Tarifvertrag aufnehmen und in nachgelagerten Redaktionsgesprächen den Tarifvertrag insgesamt erneuern. Ziel ist eine Verbesserung des Tarifschutzes.
Die Tarifparteien verständigten sich eine Arbeitsgruppe zur Einführung neuer Berufsgruppen in die Gagentabelle einzusetzen, die bis zum nächsten Verhandlungstermin ein Ergebnis liefert. Die Verhandlungen werden am 23.03.2018 in Berlin fortgesetzt.
An der Tarifverhandlung beteiligen sich an der Seite von der ver.di FilmUnion der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFFS). Eine gemeinsame schlagkräftige Organisation wäre gut. Bloß wie?
Die Gewerkschaft tut sich schwer, die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Das ist nicht allein ihre Schuld: Nicht mal jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland ist gewerkschaftlich organisiert, denn Gewerkschaften sind nicht sexy. Das gilt insbesondere für die Film-Branche. Dagegen ist die Gewerkschaftsbewegung eng verknüpft mit den festen und langfristigen Arbeitsstrukturen der Industrialisierung gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts. Mit der Wirklichkeit beim Film hat dies wenig zu tun, denn die meisten Filmschaffenden sind im Grunde Tagelöhner, die von einem Projekt zum anderen weiterziehen.
Das Bedürfnis sich in der Kreativbranche gemeinsam zu Organisieren, ist dennoch da. Die #MeToo- Bewegung hat dies noch einmal deutlich gemacht. Allerdings war die Filmbranche auch schon mal stärker organisiert. In den 1970er-Jahren rollte eine Gründungswelle durch die Filmlandschaft, die in der BUFI (Bundesvereinigung Film) gipfelte, in der man 1984 gemeinsame Forderungen aufstellte. Inzwischen hat aber fast jedes Gewerk einen eigenen Berufsverband, die ihre eigenen Interessen wahrnehmen wollen, sodass die BUFI nicht mehr interessant erschien.
Auf Betreiben der Vorstände der Bundesverbände Regie (BVR) und Kinematografie (BVK) wurde erst im Jahre 2007 der neue Dachverband DIE FILMSCHAFFENDEN gegründet. Doch schon zwei Jahre später war man wieder zerstritten und der BVR rief während der Berlinale wieder zu einer eigenen Veranstaltung auf.
Offensichtlich ist es nicht einfach, so viele unterschiedliche Interessen unter ein gemeinsames Dach zu bringen, denn nicht alle Verbände wollen das Gleiche. Für einige wenige steht beispielsweise das Urheberrecht an oberster Stelle, während andere die Tarifverträge für wichtiger halten. Heute ist vom Dachverband nur noch ein Rumpf aus wenigen Verbänden übrig, weshalb die Verleihung des »FairFilmAwards 2018« auch nicht vom Dachverband, sondern diesmal von der Crew United durchgeführt wird, die die Mehrzahl aller Verbände für die Veranstaltung am 15. Februar 2018 zum Mitmachen bewegen konnte.
Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen:
www.out-takes.de | www.facebook.com/crewunited | bit.ly/filmbutfair
Da die Veranstaltung nahezu ausgebucht ist, nutzt bitte das Streaming. Pressevertreter können sich jedoch noch bis zum 13.02.18 anmelden bei Marijana Harder mail@marijanaharder.com.
Quellen: Marijana Harder | CrewUnited | out takes | ver.di FilmUnion