Skip to content

PREISTRÄGER der 41. DUISBURGER FILMWOCHE & die LUBINAS des 27. FilmFestival COTTBUS

Am gestrigen Samstag wurden Preise in Duisburg und Cottbus vergeben.



Bei der 41. DUISBURGER FILMWOCHE wurden am Samstag, den 11.11.2017, im filmforum am Dellplatz fünf Auszeichnungen im Gesamtwert von 23.000 Euro vergeben.

• Der Arte-Dokumentarfilmpreis ging an "ATELIER DE CONVERSATION" von Bernhard Braunstein

Hier der Teaser:



Synopsis:
Umgeben vom geschäftigen Schweigen einer Pariser Bibliothek, üben sie sich im Austausch; erproben in einer fremden Sprache allzu vertraute Bilder ihrer Gegenüber: syrische Geflüchtete, britische Banker, chinesische Studentinnen, türkische Richter. Gemeinsam in einem Raum, um gemeinsam Französisch zu sprechen und feststehende Begriffe zu verschieben.


• Der 3sat-Dokumentarfilmpreis ging an "TIERE UND ANDERE MENSCHEN" von Flavio Marchetti

Hier der Teaser:



Synopsis:
Nacken kraulen und Hals fixieren, Nähe und Notwendigkeit: Im Wiener Tierschutzhaus werden verletzte und verstoßene Tiere versorgt, verarztet und vermittelt. Das Personal erwidert durch Käfiggittergeworfene Blicke, die zur Einfühlung einladen, und verwaltet die Ungeduld, die ihre Schützlinge erdulden müssen.


• Der Förderpreis der Stadt Duisburg ging an "SPINELESS KINGDOM" von Max Sänger

Synopsis:
Die meisten Bienen im Königreich sind Einzelgänger. Patrick zieht alleine durch blühende Felder, mühsam auf der Suche nach den Insekten und dem eigenen Platz im Unverbundenen der Natur. Zuhause im Studierzimmer benennt und katalogisiert er, arbeitet an den Grenzen der Wissenschaftlichkeit mit an der Vereinzelung seiner Umwelt.


• Der „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW ging an "SPIELFELD" von Kristina Schranz & Caroline Spreitzenbart

Synopsis:
Nach der Grenzerfahrung „Flüchtlingskrise“ rüstet die österreichische Gemeinde Spielfeld auf: Stacheldraht, Feldbetten und „Crowdmanagement-Systeme“ sollen Szenarien verhindern, deren Ausbleiben die inzwischen zurückgewonnene Normalität mit Leere füllen. Leere, die auf die Gaststätten des Dorfes ausgreift, an denen der gewohnte Grenzverkehr jetzt vorbeizieht.


• Der Publikumspreis der Rheinischen Post ging an "INSCHALLAH" von Antje Kruska & Judith Keil

Synopsis:
Der Dokumentarfilm "INSCHALLAH" wurde in Berlin gedreht und berichtet über einen Imam in Berlin, für den die Regisseurinnen Judith Keil und Antje Kruska den muslimischen Geistlichen namens Sabri über einen Zeitraum von einem Jahr bei der täglichen Arbeit in seiner Gemeinde begleitet haben. Sabri leitet eine Moschee im Berliner Stadtteil Neukölln, hält jedoch nicht nur Gottesdienste ab, sondern gibt auch bei familiären Problemen Rat, veranstaltet regelmäßig Diskussionsrunden zu allerlei Themen in seinen eigenen vier Wänden und äußert sich in der Öffentlichkeit zu politischen Fragen. Obwohl er sich stets bemüht, zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu vermitteln und in seiner muslimischen Gemeinde für eine moderne und lockere Auslegung des Korans eintritt, gilt Sabri in der deutschen Öffentlichkeit dennoch als zu konservativ und fast schon radikal.




Bereits am Freitag, den 10. November 2017, gewann im Rahmen von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche 16 der Berliner Filmemacher Florian Baron mit seinem Festivalbeitrag „Joe Boots“ (DE 2017, 31 Min.) die mit 5.000 Euro dotierte »GROSSE KLAPPE« in Duisburg.

Synopsis:
Der Gewinnerfilm widmet sich den traumatischen Auswirkungen von Kriegserfahrungen. Regisseur Florian Baron erzählt die Geschichte eines jungen Kriegsveteranen in der von Arbeitslosigkeit geprägten Stadt Pittsburgh (USA). In einer experimentellen dokumentarischen Form wird der Protagonist bei dem Versuch gezeigt, in ein normales, geregeltes Leben zurückzufinden – mit allen sichtbaren und unsichtbaren, körperlichen und psychischen Versehrtheiten.


Eine lobende Erwähnung sprachen die Jurorinnen und Juroren für „The Rabbit Hunt“ (US/HU 2017) von Patrick Bresnan aus. In dem 12-minütigen Kurzfilm zeigt der US-Filmemacher und bildende Künstler ein Initiationsritual heranwachsender Männer, das seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den Everglades praktiziert wird.

Der ECFA Documentary Award, der in diesem Jahr erst zum zweiten Mal im Rahmen von doxs! vergeben wurde, ging an „Det trygge huset / Die Zuflucht“ (NO 2016, 10 Min.) des norwegischen Regisseurs Robin Jensen.

Synopsis:
In dem animierten Dokumentarfilm berichten fünf Kinder und Jugendliche von ihren Erfahrungen häuslicher Gewalt und ihrer Zeit in einem öffentlichen Wohnheim, wo sie mit ihren Müttern Schutz und Unterstützung erhielten.


Der vom europäischen Verband für Kinder- und Jugendfilm (ECFA) ausgelobte Filmpreis würdigt den besten europäischen Kinderdokumentarfilm und wurde 2016 zum ersten Mal in Duisburg verliehen.

Links: www.duisburger-filmwoche.de | www.do-xs.de

++++++++++++



Vier LUBINAS für polnisches Kino beim 27. FilmFestival Cottbus.

Am Abend des 11. November 2017 fand das FilmFestival Cottbus (FFC) mit der Preisverleihung in der Stadthalle Cottbus einen feierlichen Abschluss seiner 27. Ausgabe. Mit über 21.000 Besuchern konnte sogar ein neuer Rekord gefeiert werden.

Jubeln durften vor allem polnische Filmemacher und Schauspieler, denn es gab insgesamt vier »LUBINAS« für polnisches Kino. Die Regisseurin Anna Jadowska ging mit ihrem berührenden Drama "WILDE ROSEN | DZIKIE RÓŻE" als strahlende Siegerin aus dem Wettbewerb Spielfilm hervor. Ihre Hauptdarstellerin Marta Nieradkiewicz überzeugte die Jury und wurde als herausragende Darstellerin ebenfalls mit einer LUBINA ausgezeichnet. Auch die FIPRESCI-Jury und die Ökumenische Jury vergaben ihre Preise an diesen Film. Hier der Trailer:



Statement der Jury:
Anna Jadowskas packendes Psychogramm zeigt eine junge, überforderte Mutter, der ihr Leben in der polnischen Provinz entgleitet. „Wir haben diesen Film ausgewählt, weil er der weiblichen Hauptfigur eine Stimme gibt. Sie erreicht damit unsere Herzen. Bewundernswert ist die Kombination aus visueller Vielfalt, einem hervorragenden Ton und vollendetem Filmschnitt. So wird das Betrachten des Films fast zu einer körperlichen Erfahrung“, so die Jury.


"I‘M A KILLER | JESTEM MORDERCÄ„" von Maciej Pieprzyca aus Polen gewann den Spezialpreis für die beste Regie, sein Hauptdarsteller Mirosław Haniszewski als herausragender Darsteller des FFC die LUBINA. Hier der Trailer:



Statement der Jury:
„Der Regisseur nutzt eine breite Palette künstlerischer und filmischer Techniken, um seinem Publikum einen sorgfältig konstruierten und hochspannenden Handlungsablauf zu präsentieren. Dabei bleibt sich der Film immer treu und schafft ein lebendiges, psycho-logisches Portrait seiner Hauptfigur. Der Spezialpreis für die Beste Regie geht an einen visuell beeindruckenden Film, der sich fast unmerklich von einem Krimi in eine tiefe und gründliche Analyse der Verderbtheit der menschlichen Seele verwandelt“, begründete die Jury.


Neben den vier begehrten LUBINAS vergab das FilmFestival Cottbus Preise in einer Gesamthöhe von fast 80.000 EUR.

Im Wettbewerb Kurzspielfilm setzte sich der Beitrag "ATLANTíDA, 2003 | ATLANTIS, 2003" von Regisseur Michal Blaško durch, während Regisseur Ruslan Bratov aus Russland sich mit "LALAY-BALALAY | MERRY-GO-ROUND" den Spezialpreis sicherte.

Schüler aus Polen, Tschechien und Deutschland bildeten die sechsköpfige Jury für den U 18 Wettbewerb Jugendfilm. Sie kürten das Biopic "NAJLEPSZY | BREAKING THE LIMITS" von Łukasz Palkowski aus Polen zum Gewinner des besten Jugendfilms. Hier der Trailer:



Statement der Jury:
„Jeder Tag ist ein Kampf. Wir kämpfen um Liebe, um unsere Familie und unsere Träume. Wir fällen Entscheidungen und machen Fehler. Das Wichtigste jedoch ist: Wir geben nicht auf. Wir haben den Film BREAKING THE LIMITS von ŁUKASZ PALKOWSKI für seine authentische und berührende Geschichte ausgewählt. Wir bekommen die Gelegenheit, die Niederlagen und Siege eines Menschen zu verfolgen, zu sehen, wie aus einem Jungen ein Mann und schließlich ein Champion wird. Er rackerte, er kämpfte und er siegte“, so die Jury.


Den DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen erhielt Regisseur Đức Ngí´ Ngọc für seine Dokumentation "FAREWELL HALONG", die beim 27. FFC Weltpremiere feierte und im Focus »Việt Nam ở chí¢u í‚u l Vietnam in Europa« zu sehen war.

Lobend erwähnte die Jury "SAMEBLOD | SAMI BLOOD" von Amanda Kernell aus Schweden, der wie von uns am 2. November 2017 erwähnt, auch morgen, den 14. November 2017 beim LUX Filmpreis des Europa Parlaments auf der Nominierungsliste steht.

Mit dem Preis für den besten Debütfilm, gestiftet in Höhe von 3.000 EUR von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeichnete die Jury den Beitrag "BARI LUYS | GOOD MORNING" von Anna Arevshatyan aus.

Der Publikumspreis in Höhe von 3.000 EUR, gestiftet von der Lausitzer Rundschau, ging an "BAREFOOT | BARFUSS" des tschechischen Regisseurs Jan Svěrák. Hier der Trailer:



Synopsis:
Jan Sveráks Film spielt während der Besatzung der Tschechoslowakei durch die Nazis: Eda ist acht Jahre alt und muss als Kind aus der Stadt seine Zeit auf dem Land verbringen. Noch ahnt er nichts von Gewalt und Unterdrückung, die für die Erwachsenen schnell zum Alltag gehören - für ihn und durch seine Kinderaugen betrachtet ist die Zeit eine voller Abenteuer, Schönheit und Magie . Doch die Idylle wird nicht lange halten ”¦


Bei der 15. Cottbuser FilmSchau, die im Vorfeld des 27. FilmFestival COTTBUS stattfand, zeichnete die Jury das Regie-Trio Leni Blohm, Mavie Brandt und Henriette Beyer für ihren authentischen Kurzfilm "5 MINUTEN" mit dem Hauptpreis aus.

Das Erstlingswerk "HEIMATLIEBE" vom Regie-Duo David Lay und Laura Witte sicherte sich mit dem Publikumspreis und dem Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk gleich zwei Preise.

Statement der Jury:
Im Debüt der beiden Regietalente wehrt sich einer gegen viele. Ein sorbischer Jugendlicher verteidigt sein Kulturerbe gegen rechte Aggression. Die Jury lobte „das Spiel mit den Stereotypen und wie HEIMATLIEBE das schwierige Thema auf leichte Art und Weise mit Humor angeht.“


Link: www.filmfestivalcottbus.de



Anzeige